Serie Banshee: Small Town. Big Secrets (Serie)

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 5033
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 5033

Guest


Bin selbst erst bei der vierten Folge, aber habe mir gleich die zweite Staffel bestellt.

Worum geht es?
Ein Ex- Krimineller kommt nach 15 Jahren aus dem Knast und sucht seine Ex-Partnerin die Diamanten in Höhe von 10mio. Dollar haben soll. SIE ist abgetaucht, aber da beide die gleichen Leute kennen und mit ihnen gut befreundet sind, denn sie waren ein PAAR, wird ER schnell fündig. Dumm nur, das der Mann, der die 10mio. Diamanten haben wollte, davon ausging, das ER SIE sucht und findet, weshalb er IHM seine Leute auf den Hals hetzt.
Während dessen ist SIE in Banshee Stadt abgetaucht und hat ein neues Leben aufgebaut, mit Familie, Haus und Job.
Als ER die Verfolger los ist, SIE gefunden und IHR eine heiden Angst eingejagt hat, muss ER erstmal nachdenken. IHM begegnet in einer Kneipe vor den Toren Banshees ein Marshal, der aus dem Westen der USA kommt, niemanden hier kennt und in Banshee der Neue Gesetzeshüter werden soll. Dumm nur, das just in diesem Moment die Kneipe überfallen wird. Das Mexican Standoff wird aufgelöst, die zwei Gangster sterben, der Marshal eben so, der Kneipenbesitzer, ebenfalls ein Ex-Knacki, und ER überleben.

Ratet, wer jetzt auf die glorreiche Idee kommt, der neue Sheriff der Stadt zu werden?

Und was haben ein Amish Gangsterboss/ Schlachtereibetreiber und ein transsexueller, asiatischer Hacker/ Hairstylist mit IHM zu tun?

Die erste Staffel ist ab 18 und ich finde das auch sehr gut. :cool:
 
Ich find die Serie sehr cool. Auf eine sehr juvenile Art.
Das Setting ist so herrlich absurd und die Charaktere auch. Besonders die dritte Staffel hat mir gefallen: Ein Gangwar zwischen den Amish (bzw. Kai Proctor, da die Amish selbst ja nicht kämpfen), dem Native-Stamm und Hoods Crew. Dazu noch ein Raub in einem Army-Camp und das alles in dieser hypergewalttätig-absurden Welt.
Das einzige, was ich etwas doof fand (und gleichzeitig gut), war dass Chayden so ein bedrohlicher Irrer war. Gut war das, weil er der erste Native-Bürgerrechtler war, an den ich mich im Mainstream-Kino/TV überhaupt erinnern kann (die natives selbst haben ja durchaus ihren eigene Filmunderground), aber dann wird eben gleich wieder das Klischee des blutrünstigen Wilden bedient. Naja.
Auf jeden Fall ne sehr empfehlenswerte Serie. Wenn dieses hypergewalttätige mag. Dicke Bonuspunkte gibt es dafür, dass die Frauen in der Serie genausolche Asskicker sind wie die Männer. Wenn ich da nur an den Kampf zu Beginn der dritten Staffel zwischen Clay und Nola denke. Wo die beiden bösesten Bösärsche der Serie aufeinander treffen und der Kampf bis zum Ende völlig offen ist.
 
Die Serie lebt natürlich von Ausbrüchen brutaler Gewalt - Höhepunkte für mich waren da jeweils die die kleinen Raufereien zwischen der Russin (komm grade nicht auf deren Namen) und dem ukrainischen Toughguy und vor allem der schonvon Rocky angeführte Kampf zwischen Nola und Clay. Die Kämpfe sind super choreographiert und wirklich bretthart, wobei mir die Staffeln 1 und 2 besser gefallen haben - den Chayden Char fand ich auch zu überzogen.
 
Ich mochte an der dritten gerade, dass sie so multizentrisch war. Dass es da halt mehrere parallele Konflikte gab und um Hood herum alles langsam zerfällt. Und in der Staffel ist natürlich der nette Ex-Nazi aufgetaucht. Was auch schon wieder so ein herrlich in-sich-widersprüchlicher Charakter war.
 
Ich finde die Staffel 1 SEHR STARK, die Staffel 2 noch ziemlich gut, aber Staffel 3 fällt dann doch gegen die ersten beiden deutlich ab. - Unterm Strich aber immer noch eine solide Empfehlung.
 
Tststs... da denkt man, man habe eine gute Serie gefunden und alle haben schon die dritte Staffel durch ~_~

Die Serie ist sehr bunt an Charakteren und Themen, was ich sehr cool finde. Aber Proctor ist ein echt hammer harter Antagonist :D
 
So da ich eben eine Miese Bewertung abgegeben habe kommt jetzt eine Positive und auch ein kleines Bekenntnis,... Naja vielleicht fange ich mit dem Bekenntnis an:

Ich liebe Banshee

die Story ist schlüssig und von einer Wucht die kaum Zeit zum Luft holen lässt. Ich habe mich ja bereits als jemand geoutet der clichés als ein "besonderes Vergnügen" ansieht. Aber trotz meinem Unwillen mich auf ein "Schubladendenken" einzulassen bin ich bei Banshee positiv überrascht. Hier gibt es Nazis, Russen, Indianer, Armish und die ganz normalen Menschen mit ihren Funktionen und Leben und trotzdem habe ich selten Grund gehabt diese Gruppen und die Rollen als störend zu empfinden.
Ganz im Gegenteil ich liebe die Gruppe der Indianer, die unter der Führung eines übertrainierten Riesen ihr Land von den Weißen zurück erobern wollen (Ich habe eine gewisse Afinität zu dem Kampf gegen Windmühlen). Es stört dabei zwar etwas, dass die Protagonisten immer dazu in der Lage sind Unmögliches zu leisten (Mit Pfeil und Bogen einen Militärzug aufzuhalten oder als "normal trainierter" gegen einen Profiboxer zu gewinnen halte ich für unrealistisch) aber für mich sind diese kleinen Ungereimtheiten nicht dazu geeignet den Fluss der Serie zu stören.

So viele Themen wie, Verrat, Rache, Lust, Wahnsinn, Gier und Hass werden in einer destilierten Kürze gestreif ohne dabei überfrachtet oder überdramatisiert zu wirken. Eigentlich wird sogar eine einfache Lösung für alle Probleme geboten: "Wenn du etwas willst dann musst du dich bedingunslos für das Erreichen deines Ziels einsetzen". Das die Kompromisslosigkeit mit der die Akteure agieren oft in Gewalt endet halte ich nicht für Effekthascherei, sondern ich finde das eine Gesellschaft die Gewalt als ein Mittel der Problemlösung verdammt, diese Gewalt genau hier her, nach Banshee, leitet. In einer Welt in der selbst der Vertreter des Gesetzes ein Verbrecher ist, Unterdrückte und Unterdrücker Väter und Söhne sind hat die Gesellschaft so sehr versagt, dass jedes Recht, was eigentlich selbstverständlich sein sollte neu erkämpft werden muss.

Trotz der Effekte und der Gewalt finde ich, dass der Serie über alle Staffeln hinweg ein großes Leitmotiv hat, welches nur zu leicht in den blutigen Exzessen untergehen kann: Bin ich dazu bereit für das was mir wichtig ist einzustehen?
Wir als Zuschauer begleiten nun jene die sich entschlossen haben für das einzustehen was ihnen wichtig ist (Geld, Liebe, Vergeltung, etc.) und wir müssen uns immer wieder fragen ob wir auch so Bedingungslos sein könnten. Für mich steht hinter dieser Frage noch mehr nämlich: Sind, wenn ich nicht bereit dazu bin alles zu geben, die eigenen Ziele überhaupt wichtig?

Neben dem ganzen verklärenden Pathos den solche Fragen aufwirbeln, finde ich es trotzdem schön sich immer wieder selber zu prüfen ob es etwas gibt, für das man Bedingungslos einsteht.

 
Ich liebe sie auch sehr. Durchaus auch die überzogene, fast cartoonhafte Gewalt (die haben alle einfach nur richtig viele Hitpoints). Und die Charaktere sind einfach toll geschrieben. Nur Chayden (den riesigen Indianer) find ich nicht so prickelnd, weil er das Klischee vom primitiven Wilden zelebriert. Da mochte ich Alex Longshadow mehr. Oder die Native-Polizistin, die leider viel zu wenig Screentime hatte.
 
Ich liebe sie auch sehr. Durchaus auch die überzogene, fast cartoonhafte Gewalt (die haben alle einfach nur richtig viele Hitpoints). Und die Charaktere sind einfach toll geschrieben. Nur Chayden (den riesigen Indianer) find ich nicht so prickelnd, weil er das Klischee vom primitiven Wilden zelebriert. Da mochte ich Alex Longshadow mehr. Oder die Native-Polizistin, die leider viel zu wenig Screentime hatte.

Aber gerade das hat mir an diesem Charakter so imponiert: Das zelebrieren von Wildheit. Während andere planen und kalkulieren bekämpft er das, was er als Unrecht empfindet mit den archaischten Mitteln (naja eigentlich tut das jeder auf seine Art aber Chayden sticht da schon heraus :D). Kai Proctor agiert ja nicht anders nur, dass er ein Ziel hat, das tatsächlich erreicht werden kann, während sich Chayden bewußt sein muss, dass er sein Stammesland und den Kontinent unwiederruflich an die Weißen verloren hat.

Natürlich ist das eine Frage des Geschmacks: Ich bin, wie gesagt, ein großer Anhänger von all jenen die für eine verlorene Sache kämpfen und unter diesen Gesichtspunkten bewundere ich fast alle Charaktere in der Serie und ich verstehe auch, wenn manch einem dieser Tanz im Schatten nicht gefällt.
Aber ich bin mir sicher, dass man die "Gewaltpornographie" auf den zweiten Blick als ein gelungenes cineastisches Mittel entlarven kann (Ähnlich wie bei American Psycho (Ich kenne leider nur den Film, weil das Buch immer noch auf dem Index steht)).
 
Zurück
Oben Unten