Aventurien Aventurien: Von Ernst Jünger inspiriert?

Supergerm

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Beim Stöbern auf Ebay bin ich auf das Buch "Im Granit" von Ernst Jünger gestoßen:

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Erinnert euch die Abbildung nicht auch irgendwie an Aventurien, wenn man sie dreht?
War es vielleicht sogar Inspirationsquelle für den Kartenzeichner?
Gibt es andere Dinge in DSA, die von Ernst Jünger inspiriert sein könnten?
 
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Okay, Maraskan, Wald- und Zyklopeninseln, die Olportsteine sowie Yetiland fehlen. Die Syllanische Halbinsel ist auch etwas abrasiert. Der Golf von Riva ist arg klein und die Premer Halbinsel arg breit. Vielleicht ist es ja Aventurien in einem früheren Zeitalter.
 
Worum geht es in dem Buch?

Ich muss dabei eher (Aventurien) an ein Spieglverkehrtes Südamerika denken...
karte-suedamerika-staaten0.png


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Kann ich leider auch nicht sagen, da ich es selber nicht besitze. Jedenfalls handelt es sich um einen Druck in sehr niedriger Auflage, von Hand gebunden und durchnummeriert (das billigste Exemplar, das gerade angeboten wird, kostet auch 60 €).

Ich vermute, daß es sich entweder um ein Essay oder ein kurzes Reisetagebuch handelt. Von seinem Bruder Friedrich Georg Jünger gibt es außerdem ein Gedicht namens "Im tiefen Granit". Vielleicht besteht da ein Zusammenhang.
 
Okay, das macht eine Inspiration durch Ernst Jünger eher unwahrscheinlich (zwischen den Schilderungen der Schlacht an der Trollpforte und In Stahlgewittern habe ich bislang auch keine direkten Parallelen gefunden).

Aber vielleicht war auch ein gedrehtes Korsika dann die Inspiration für den Kontinent. Es gibt ja auch eine Theorie, daß es Absicht war, daß beim Mittelreich (nach der Abspaltung Araniens) die Form seiner Grenzen grob an die einer gedrehten Vor-Wiedervereinigungs-Bundesrepublik erinnern.
 
Ich kann den Sprung von "Aventurien sieht vielleicht ein bisschen so aus wie Korsika, wenn man es umdreht und nicht allzu genau hinschaut" zu "ergo: Ernst Jünger!" nicht nachvollziehen.

Davon abgesehen überschneiden sich die Welt- und Menschenbilder von Ernst Jünger und der frühen DSA-Redaktion sicher in einigen Teilen, und man kann auch ohne Probleme Parallelen ziehen zwischen z.B. "Auf den Marmorklippen" und der Borbarad-Kampagne - wobei letzteres sicher(!) nicht direkt von ersterem inspiriert ist - es wird nur gleiches Ideen-Material aufgearbeitet, nur auf trivialem Grundschul-Niveau, wo ein Jünger sprachlich und thematisch aus dem Vollen schöpft.
 
Wie ich das Buch gesehen habe, ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, daß es sich um einen geographischen Umriß, geschweige denn um Korsika handelt.

Ich habe nur den Buchtitel gesehen und mir gedacht, daß die Abbildung irgendwie an Aventurien erinnert.

Außerdem war mein Eingangsbeitrag auch nicht zu 100% ernst gemeint.
 
Ebenso wie viele andere Spielwelten aus den 80ern (etwa „Mystara“ bei „Dungeons & Dragons“ oder die „Old World“ bei „Warhammer“) hat auch „Aventurien“ in seiner Anfangszeit darauf gesetzt, all das spielbar zu machen, was man bis dahin nur aus Abenteuer-Filmen und Fantasy-Romanen kannte (Wikinger, Ritter, Musketiere, Elfen, Zwerge, Orks wohnen ohne kulturellen Austausch nebeneinander).

Im Verlauf der Zeit haben sich diese Spielwelten ausdifferenziert und mehr Eigenständigkeit erlangt (Orks als „Schwarzpelze“ etc.). Für die Nebenlinien von „Das Schwarze Auge“ (Hohlwelt, Güldenland, Uthuria) brauchte man dann irgendwann frische Ideen. Da stellt sich schon die Frage, warum man keine Inspiration bei Ernst Jünger suchte. Immerhin hat er einige Romane mit Bezugspunkten zur Phantastik geschrieben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Auf_den_Marmorklippen

http://de.wikipedia.org/wiki/Heliopolis._Rückblick_auf_eine_Stadt

http://de.wikipedia.org/wiki/Eumeswil

Und außerhalb des Jugendbuchs (Michael Ende, Otfried Preußler) hatte das Nachkriegsdeutschland bis zur Jahrtausendwende in diesem Bereich nicht allzuviele namhafte Autoren (Wolfgang Hohlbein, Kai Meyer) vorzuweisen. Ist Ernst Jünger zu umstritten und damit zu heikel? Ist sein Werk zu hochliterarisch und damit zu unbekannt? Oder ist die Popkultur einfach zu selbstreferentiell und damit zu hollywoodfixiert?

Das halte ich schon für eine interessante Fragestellung und zwar nicht nur hinsichtlich Ernst Jünger und "Das Schwarze Auge", sondern ganz allgemein. Die Nibelungen, Grimms Märchen oder Dr. Faust werden in der deutschen Rollenspiellandschaft ja ebenfalls kaum rezipiert.
 
Ich habe mal in einem Aventurischen Boten (glaube ich) einen Artikel zum Ursprung von Aventurien gelesen, der sagte sinngemäß folgendes aus: die Erfinder saßen zusammen am Küchentisch und einer von ihnen zeichnete willkürlich einen groben Umriss, aus dem dann Aventurien konstruiert wurde.
Ende der Geschichte.

Kann den Artikel aber beim besten Willen jetzt nicht auftreiben.
 
Warum gab es zwischen der Unendlichen Geschichte und Mara und der Feuerbringer eigentlich keine deutsche Fantasy im Kino?

Weil hier nicht Hollywood ist. Weil Geldgeber hier sehr kritisch sind, wenn es um Kreativpotenzial geht. Weil es hier keine nennenswerte Computerspielförderung gibt.
 
...naja und weil das Spießertum es hier weiterhin als Kinderunterhaltung betrachtet (mal davon abgesehen, dass ich den meisten deutschen Filmemachern, die ICH kenne, die Fähigkeit abspreche, Filme im Hollywoodstil machen zu können). Mara ist ja auch mehr ein Jugendfilm, wohingegen z.B. an Harry Potter seltsamerweise auch Ältere gefallen finden können.

Hörte kürzlich (in einem Interview bei Rocket Beans TV), dass das mit der Computerspielförderung auch eine Mär ist, weil es wohl wenig gibt, was so gefördert wird, wie "Internet-Unterhaltungsmedien". Der Punkt ist, die amtlichen HÜRDEN sind so hoch, dass da kaum jemand dran kommt.
 
Warum gab es zwischen der Unendlichen Geschichte und Mara und der Feuerbringer eigentlich keine deutsche Fantasy im Kino?

Weil hier nicht Hollywood ist. Weil Geldgeber hier sehr kritisch sind, wenn es um Kreativpotenzial geht. Weil es hier keine nennenswerte Computerspielförderung gibt.


Uwe Boll hatte vor der Gesetzesreform doch einen effektiven Weg gefunden, diese Fördertöpfe anzuzapfen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Uwe_Boll#Finanzierung

Als Produzent hat er unbestritten Talent und mehrmals bewiesen, daß er bekannte Schauspieler und eine tragfähige Finanzierung auftreiben kann. Leider ist er als Regisseur eine völlige Niete und hätte diesen Posten besser einem Nachwuchstalent überlassen.

Als Abschlußfilm für die Filmhochschule, hatte z.B. Florian Henckel von Donnersmarck („Das Leben der Anderen“) einen Phantastik-Kurzfilm gedreht:


Original: https://www.youtube.com/watch?v=2tlucXnkfMk

Den Bedarf nach passenden Stoffen hätte Bestseller-Autor Kai Meyer decken können, der ursprünglich mal Filmemacher werden wollte. Als Auftragsarbeiten hat er auch schon Drehbücher verfasst; lässt das aber mittlerweile sein, weil er nicht für die Schublade schreiben will.

Hätten sich zur richtigen Zeit drei derartige Talente zusammengefunden, wären tollen Genre-Filme aus Deutschland möglich gewesen. Dann wäre das Projekt „High Definition Oberhausen“ vielleicht auch nicht gescheitert, denn dann hätte es in Deutschland ja tatsächlich Nachfrage nach einem Filmstudio für Spezialeffekte gegeben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Technologiezentrum_Oberhausen
 
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Warum gab es zwischen der Unendlichen Geschichte und Mara und der Feuerbringer eigentlich keine deutsche Fantasy im Kino?
Weil Fantasy möglicherweise mit (viel) CGI gleichgesetzt wird und dort entsprechend große Firmen, die einen an CGI aufwendigen Film nicht zeitnah genug umsetzen können.

Ein Grimms Märchen wie Red Riding Hood als Kinofilm umzusetzen, hätte vielleicht auch ein deutscher Regisseur gekonnt, wenn er, den in Deutschland und wahrscheinlich ihm selber auch sehr bekannten Stoff, überhaupt eine entsprechende Idee gehabt hätte.
 
eine Ähnlichkeit ist ja wohl kaum von der Hand zu weisen. Die ist m.E. aber rein zufällig.

der letzte, größere deutsche Fantasyfilm war AFAIK Krabat. Der war auch... in Ordnung.
 
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