Auf der Suche nach einem neuen Fantasy-RPG...

Silvermane

Wahnsinniger
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22. Februar 2004
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Grüße!

Wie der Titel vermuten lässt, bin ich mal wieder am stöbern. Diesesmal soll es etwas ganz ausgefallenes sein: Ein Fantasy-RPG.

Aber da ich eben der Silvermane bin, hätte ich ein paar Bedingungen...

Gesucht wird ein Fantasy-RPG.

Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

-KEINE Erfahrungsstufen.
-KEINE Characterklassen.
-KEINE Elfen. (Fae und Sidhe sind okay, aber keine klassischen Tolkien-Baumknuddler mit Bögen.)
-KEINE Zwerge. (Auch hier, mythologische Vertreter sind okay, aber keine Tolkien-Felsschubser mit Äxten)

-Einfaches, intuitives System (jaja, sehr subjektiv. Sagen wir mal, ich habs gerne Regel-"light", mag aber funktionierende Skills).
-Halbwegs ausgearbeiteter, weitgehend klischeefreier Hintergrund.
-Buch muß im Druck sein und käuflich erwerbbar sein.


Also, überrascht mich. Es ist durchaus möglich, das ein solches System nicht existiert, aber ich lass es mal auf den Versuch ankommen.

-Silver
 
Als alter Glorantha-Fan würde ich eigentlich nun RuneQuest empfehlen wollen, jedoch ist dies ja nicht mehr im Druck.

Stattdessen kann man nun auf der Welt Glorantha von Greg Stafford nach dem HeroWars-System spielen, welches nach Freiwerden der Marke "HeroQuest" nunmehr unter dem Namen HeroQuest erhältlich ist (das hat damit zu tun, daß es eigentlich um die auf Glorantha mythologisch enorm wichtigen Hero-Questen geht, mit welchen wahre Helden das Angesicht der Welt verändern können - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingeschlossen).

Es gibt dort KEINE Erfahrungsstufen.
Es gibt dort KEINE Characterklassen.
Ja es gibt dort Elfen, Zwerge, Trolle. Aber: Diese Bezeichnungen für FREMD-Rassen sind nur dem Namen nach mit den Tolkienschen identisch. Glorantha-Rassen sind signifikant ANDERS.

Das System ist einfach, intuitiv und hochflexibel (ohne mit "flexibel" gleich "enorm viel Arbeit zum Selbermachen" zu bedeuten).
Der Hintergrund, die Welt Glorantha, die Völker, die Kulte, die Mythen sind meines Erachtens DIE stimmigsten Fantasy-Hintergrundmaterialien, die mir in 25 Jahren Rollenspiel untergekommen sind. Greg Stafford schreibt seit den 1960er Jahren an der Welt, die einzelnen Regionen sind so lebendig und so anrührend tief, wie ich es in noch keinem reinen Fantasy-Setting erlebt habe. Und klischeefrei ist Glorantha auf alle Fälle. Alles dort ist einzigartig, man findet keine billigen Kopien von irdischen Kulturen, Mythen etc.
Hersteller-Seite: http://www.herowars.com/.

Ich empfehle mal nach Glorantha, HeroWars, HeroQuest (Blöde Sache, den Namen eines gut eingeführten Spiels zu verwenden, nicht?) und nach Issaries zu googlen. In Deutschland ist die Deutsche RuneQuest-Gesellschaft für das organisierte Fandom zuständig (für deren Webauftritt, siehe Die Schattenseiten.
 
Zwischenstand:

Glorantha
Ja, ich kenne Runequest/Glorantha. Sei mir nicht böse, HeroQuest ist sicher ein tolles RPG, aber es gibt da etwas in Glorantha das ich noch mehr hasse als Klischee-Elfen und Klischee-Zwerge...

[SCHILD]ENTEN gehören in den KOCHTOPF![/SCHILD]

Und glaub nicht das ich nicht versucht habe, die Mistviecher rauszunehmen; leider ist die Karte übersäht mit Namen von Entensiedlungen (unter anderem Duckburg, bei allen Heiligen...zu Deutsch: ENTENHAUSEN!!!). Ich dachte mehr an Howardesque Verhau-den-Schwarzmagier-und-schände-dann-die-Prinzessin-Fantasy. Donald Duck im Kettenhemd stört dabei.


Agone

Klingt interessant. Allerdings...

Laut Leisuregames.co.uk:

Agone Roleplaying Game
Price: £19.99
Out of Print

Dragonworld listet es auch nicht mehr.


-Silver
 
Silvermane schrieb:
Ich dachte mehr an Howardesque Verhau-den-Schwarzmagier-und-schände-dann-die-Prinzessin-Fantasy.

Ein Griff zu Bloodlust/Hyperborea oder (trotz Kollision mit anderen Punkten der Wunschliste) GURPS Conan oder Conan von Mongoose wäre dann vielleicht nicht verkehrt?

mfG
jdw
 
Silvermane schrieb:
Ich dachte mehr an Howardesque Verhau-den-Schwarzmagier-und-schände-dann-die-Prinzessin-Fantasy.

Gute alte unterhaltung für die ganze Familie also.

Aber ich stimme bug zu: Das neue OGL Conan hat zwar auch so etwas wie Rassen und Klassen, die sind aber so aufgeweicht das es dir trotzdem gefallen könnte.
 
Ich kann eher mit Elfen leben als mit Erfahrungsstufen/Charakterklassen. D20 Conan ist wieder so ein RPG, bei dem ich das Gefühl habe jemand hat meine glücklichen Kindheitserinnerungen mit einer Tafel Schokolade in eine dunkle Seitenstrasse gelockt und sich dann mehrfach auf widerlichste Weise vor laufender Kamera daran vergangen.

Ich kann D20/OGL als System nicht ausstehen und werde nie kapieren, weswegen jetzt jeder Mist als D20-Version erscheinen muß. Der Tag an dem Nobilis D20 und Amber D20 erscheinen ist der Tag, an dem ich mir ein anderes Hobby suchen muß. Ein gutes Setting verdient ein gutes System, nicht eine halbgare Konvertierung für ein 25 Jahre altes Zugwrack von einem System.

Darth Vader, Sithlord Stufe 18. Noch 12000 XP bis zum nächten Stufenaufstieg. Gehen wir ein paar Orks, äh, Jedis plätten. Lichtsäbel des Enthauptens +5, irgendjemand?

Die Ironie? Laut Regelwerk ist Vader 'ne Mischklasse.

GURPS habe ich probiert, aber ich kann mit dem Ding nicht warm werden. Universalsysteme sind so eine Sache; ich kenne/habe 2-3 Gute davon, aber das völlige Fehlen von Grenzen/Einschränkungen verhindert irgendwie, das ich kreativ gesehen auf Touren komme.

Hyperborea hab ich mir angeschaut, allerdings hat Truant (wie üblich) noch nicht mal ein Charakterblatt als PDF-Download. Kein Bock auf Copyshop, verehrte Firma Truant, also auch kein Kauf.

Bloodlust sollte wohl die englische Version werden und von Hogshead kommen, allerdings finde ich auch darüber nichts bei den einschlägigen Shops. Auf der Hogshead-Seite ist auch nichts darüber.

-Silver
 
Ja. Deshalb bedaure ich es immer wieder kein Wort dieser Sprache zu verstehen. Ich habe mit der Hauptmotivation Rollenapsiel sogar schon über einen Französisch-Kurs nachgedacht...

mfG
jdw
 
wenn ihr grad so schön vom eigentlichen thema abschweift... wie wahrscheinlich ist es, dass mein freund in den ferien ein russisches D&D Spielerhandbuch in St. Petersburg für mich auftreibt?

Hat da irgendwer von euch auch nur den blassesten schimmer? bitte?!
 
Wie stehts mit Liquid??

Keine Charakterklassen
Keine Stufen
Elfen und Zwerge kannste weglassen und als Hintergrund irgenwas nehmen, was a) dir gefällt und b) schön ausgearbeitet ist

Das Regelsystem ist nich komplex

Nur ich weis nich, obs dat auch zu kaufen gibt...
Es gibts zumindest für lau legal im Internet
 
Ich habe inzwischen Sorcerer und Sorcerer & Sword benutzt; es gibt da ein Setting namens "Charnel Gods", das ich recht überzeugend fand.

Es ist nicht so ganz das, was ich im Sinn hatte, aber es ist näher an den alten Fantasy-Romanen dran als jedes andere Setting.

-Silver
 
was dieses Heroquest angeht...

also ich habe jetzt keine lust die ganze seite zu lesen aber bin jetzt doch neugierig...
was habt ihr da mit enten???
geht es wirklich nur um ein paar städte mit dem namen oder habe ich wieder was verpasst??
 
Shadom schrieb:
was dieses Heroquest angeht...

was habt ihr da mit enten???
Es gibt auf der Welt Glorantha eine Religion, die einem Sturmgott, Orlanth, und dessen untergeordneten Gottheiten huldigt. Die Völker, die dieses Pantheon der Sturmgottheiten verehren, sind fast alle Menschen unterschiedlicher Stämme. Fast. Denn es gibt noch die Durulz. Diese sind durch einen Fluch vor Beginn der Zeit mit einem Körper geschlagen worden, der sie entenähnlich aussehen läßt. Anders als echte Vögel, können sie zu ihren Lebzeiten niemals fliegen. Dies ist ihnen durch den Fluch verwehrt. Sie haben Federn, einen Schnabel, aber KEINE Flügel, sondern recht normal menschlich wirkende Arme, aber dafür die typischen Entenfüße. Ihre Augen sind nicht seitlich, wie bei Enten, sondern menschenähnlich nach vorne gerichtet. Sie kleiden sich, benutzen Werkzeuge und sind auch sonst so ganz anders als z.B. die Beastmen, die alle die Naturgottheit Arachne Solara verehren. Die Durulz sind in Marschlandschaften anzutreffen. Manche Stämme der Durulz sind bekannt für ihre fanatischen Deathlords, die Runenmeister des Todesgottes Humakt, die vor allem die letzte Bastion gegen die Untoten-Horden des Nekromanten Delecti aus der Upland Marsh sind (gerade Siedlungen wie Duck Point und Quackford sind beständigen Angriffen durch die Untoten ausgesetzt.). Sie sehen zwar recht lächerlich aus (natürlich nur aus der menschlich-chauvinistischen Perspektive), doch sind sie ebenso gute (oder schlechte) Orlanthi (Anhänger des Sturmgottes Orlanth), wie ihre menschlichen Nachbarn. Ihr Aussehen sorgt nur oftmals dafür, daß sie von den Nachbarvölkern (und manchen Spielern?) nicht für voll genommen werden. Doch handelt es sich dabei um ein sträfliches Unterschätzen der Durulz.

Manche Spielrunden haben Durulz-Charaktere als "Comic Relief" eingesetzt - so ähnlich wie in dem Achtziger-Jahre Film "Howard, the Duck" - und damit die eigentliche Tragik dieses Volkes nicht geachtet und auch nicht genutzt. Diese "Enten" sind nämlich so komisch, wie Kleinwüchsige, über die man seine Witze macht, oder andere offensichtlich am Körper Behinderte oder einfach andersartige Wesen. Das Lachen bleibt einem da nämlich bald im Halse stecken. - Ja, natürlich ist für manche die Existenz solcher Wesen in einer Fantasy nicht ernst(!)zunehmen - wie für andere die Existenz von Hobbits als pseudo-viktorianisch-behäbige Wohlstands-Biederbürger auch nicht so ganz in eine Fantasywelt passen will. Da gibt es eben unterschiedliche Vorlieben.

Meine Erfahrungen mit "Enten"-Charakteren als Spielercharaktere (tragische Helden, die um jeden Krümel Anerkennung kämpfen müssen) und als Nichtspielerfiguren (ideal um zu zeigen, daß die Götter bei ihren Gläubigen nur auf den Glauben, nicht aber auf die Haar- oder hier besser Feder-Farbe achten; fast alle Fährleute auf den Creek-Stream-River sind Durulz; als wirklich harte Spezialeinheiten im Kampf gegen Untote sind Durulz-Schwertkämpfer bestens einsetzbar) sind durchweg positiv.

Glorantha hält in so manchen Landstrichen solche nur auf den ersten Blick lächerlichen Charaktere verfügbar. Z.B. die Trollkin (dt. Trollinge), welche ebenfalls durch Verfluchung der gesamten Rasse der Dark Trolls (dt. Dunkeltrolle) statt des normalen, gesunden Nachwuchses geboren werden. Sie sind so etwas wie geistig UND körperlich extrem zurückgebliebene kleinwüchsige Trolle, die von der Troll-Gesellschaft versklavt, erschlagen, geopfert oder einfach nur in Kriegszügen als "Kanonenfutter" verheizt werden. Solche Charaktere sind in jeder Beziehung sogar den "Enten" unterlegen, sind mindestens ebenso "lächerlich", und doch sind sie wirklich tragische Figuren, die - meist jedenfalls - vom Leben nichts als einen qualvollen Tod zu erwarten haben.

Ich finde, man sollte das Potential, das in Durulz und Trollkin steckt, mit Bedacht nutzen. Für einen Lacher sind sie IMMER gut. Das ist aber nur die billigste Art, mit der ein Spielleiter solche in die Welt Glorantha eingebetteten tragischen Figuren nutzen kann. Frei nach Ernalda-Anhängern: "Es gibt IMMER einen anderen Weg."
 
Als alter Sack (tm) kann ich Stormbringer empfehlen. Nein, nicht die d20-Variante, sondern die BRP-Version. Vom Pimpf bis zum Überschlächter skalierbar, interessanter Hintergrund, Literatur-unterstützt und mit Metaplot.
wink.gif

Das Problem wird sein, das Material irgendwo aufzutreiben. Die deutsche Box taucht zwar hin und wieder bei Ebay auf, im Laden habe ich schon lange nichts mehr gesehen.

Ansonsten gibt es immer noch Ars Magica. Das erfüllt alle Deine Anforderungen, wenn Du die Magie weniger betonst.
 
Arlorns Bibliothek.
Ist nochnicht im Druck, aber bald.
Entspricht (soweit ich das bewerten kann) all deinen Erwartungen ;)

mfg
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