Cifer schrieb:
Weshalb? Ein Pfad, sei es nun Menschlichkeit oder ein Pfad der Erleuchtung, dient dazu, durch strenge moralische Richtlinien das Tier im Zaum zu halten. Es kommt darauf an, wie sehr man sich besagten Richtlinien unterwirft und nicht, ob diese irgendwie menschlich sind.
Es geht einfach darum, dass die Menschlichkeit die Moral der Menschen darstellt und jede andere Moral dadurch eben nicht menschlich ist (was nicht heißen muss, dass sie für menschliche Maßstäbe völlig unmoralisch ist). Wenn man aber sein Bewusstsein so sehr von seiner Menschlichkeit distanzieren kann, um selbst seine tiefsten Überzeugungen einem anderen Pfad unterzuordnen und schließlich dessen Grundwerte annimmt, ist das absolut eine Entmenschlichung.
Was die genaue Textstelle im Sabbathandbuch angeht, habe ich mich etwas geirrt8o : Da steht ein Verweis auf das Grundregelwerk zu Beginn des Kapitels Kodizes der Nacht. Da hab ich dann aber was mehr oder weniger genaues gefunden:
S. 312 ff: Pfade sind absolut unmenschliche Konzepte. Man darf höchstens einen Menschlichkeitswert von 3 besitzen, um von der Menschlichkeit zu einem anderen Pfad zu wechseln.
Speziell S. 312 unten:
Pfade beinhalten vollkommen unmenschliche Glaubensinhalte [...] Als logische Folge wird ein Anhänger eines Pfades im Umgang mit Sterblichen so behandelt, als besäße er einen Menschlichkeitswert von 3. Liegt der Pfadwert des Anhängers unter 3, wird in den entsprechenden Situationen dieser Wert verwendet.
Weiterhin steht auf S. 219 zum Erwachen, dass dem Wurf auf Wahrnehmung zum Bemerken einer Gefahr o.ä. ein Wurf auf Menschlichkeit (andere Pfade sind nicht angegeben) zum Erwachen folgt, und dass dieser Wurf bestimmt, wie lange der Charakter wach bleiben kann (oder ob er sofort wieder einschläft). Außerdem kann ein Charakter tagsüber nie mehr Würfel in seinem Würfelvorrat haben, als er Menschlichkeit besitzt.
Es steht also nicht explizit da, dass Menschlichkeit die einzige vollwertige Eigenschaft zum Erwachen bei Tage ist, aber die Formulierung, dass Pfade vollkommen unmenschlich sein sollen, legt nahe, dass sie nicht gleichwertig auf eine Handlung übertragen werden können, die Menschlichkeit verlangt. (Soweit meine Interpretation, allerdings gebe ich zu, dass deine Interpretation auch nicht gegen den Regeltext verstößt, daher werden wir uns wohl mit einem Remis zufrieden geben und es als Erzählerentscheidung der jeweiligen persönlichen Auslegung durch den Erzähler überlassen müssen...
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