Angst

Skar

Dr. Spiele
#StandWithUkraine
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16. Januar 2003
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Da! War dort ein Geräusch gewesen? Alle Nackenhaare standen Markus zu Berge, ja seine ganze Kopfhaut schien bereits zu prickeln. Lautlos zieht er die Decke etwas höher, sorgfältg drauf bedacht seine Füße nicht abzudecken. Bis zum Mund - nein besser bis über die Nase.

Sekunden verrinnen wie Stunden. Das pulsierende Rauschen seines eigenen Herzschlags hämmert in seinen Ohren. Es breitet sich eine regelrechte Hitze unter der Decke aus, so ist sein Körper unter Spannung. Er lauscht, lauscht nach weiteren Geräuschen, deren Verursacher sein sechster Sinn längst schon erfasst zu haben scheint.

Nach langen Minuten legt sich die Müdigkeit bleischwer über Markus Glieder. Er träumt unstet und wirr. Fast so als wäre er nicht imstande einen klaren Gedanken zu fassen. Ja, womöglich wurden seine Gedanken manipuliert. Schlagartig ist Markus wieder wach.

Das gleiche Spiel. Wie immer. - Nein, diesmal nicht. Mutig streckt Markus seinen Arm in die fast stoffliche Schwärze. Er ertastet den Nachttisch. Kurz durchschiesst ein Gedanke sein Hirn, wie seine tastenden Finger plötzlich auf feuchtkaltes Leichenfleisch stoßen.

Da ist der Schalter. "Klick." Unbarmherzig hell sticht das Licht in Markus Augen. Still ist es weiterhin und tiefe Schatten lauern in den Ecken. Aber es ist nichts zu sehen.
Das muss aufhören. Ich bin doch kein Baby mehr. Es gibt keine Geister." Zielstrebig öffnen sich Markus Lippen und pressen hart die Worte hervor. "Wenn es euch wirklich gibt, dann kommt jetzt. - Jetzt oder nie!" Seine Blicke irren durch das Zimmer, doch nichts rührt sich.

Endlich geschafft...

Müde dreht sich Markus wieder auf die Seite und mustert seinen Bruder. Mit geschlossenen Augen liegt er dort, den Mund leicht geöffnet. Seine Haut sieht ungesund bleich aus und seine Pupillen bewegen sich rasend schnell unter seinem Lidern.

Markus legt die Hand auf seines Bruders Brustkorb. Schon fliesst wieder die Wärme durch seine Finger. Seinen Arm hinauf und zu seinem eigenen Herzen.

Morgen Du...
 
hmm also ich würd ja gern was dazu sagen, allerdings verstehe ich das Ende nicht ganz. Bzw. die Sache mit seinem Bruder.
Ich hatte sie zuerst als Zwillinge gesehen, und dass der Bruder morgen dran ist mit.. hmm wach sein und Angst haben?
Aber seine Pupillen rasen ja jetzt schon unstet hin und her, also ergibt das wenig Sinn (es sei denn sein jetziger Zustand wäre schön). Daher gehe ich davon aus dass er nicht tot ist .. also kein Leichenfleisch (g)
Macht der Bruder ihm die Angst? Ich meine wegen den manipulierten Gedanken?!
also irgendwie bin ich verwirrt.

Marina
 
Ja, ich war auch bein Schreiben verwirrt. Also erst wollte ich ein anderes Ende schreiben. So in etwa:

___________
Endlich geschafft.

Beruhigt und mit einem Gefühl der Stärke schläft Markus ein. Man muss sich seinen Ängsten nur stellen und man kann ruhig schlafen.

Parallel zu diesen Gedanken hegt etwas Dunkles in der Zimmerecke das Äquivalent zu menschlichen Gedanken Ruf uns nur, wir kommen noch...
___________

Nur so ein Ende hatten wir schon oft und dann hab ich während des Schreiben umdisponiert. Das Leichenfleisch hat also nichts mit Markus zu tun und nicht mit seinem Bruder. Markus soll Angst haben, aber im Nachhinein soll sich herausstellen, dass er selbst böse/nicht menschlich ist und seinem Bruder das Leben absaugt.

Die Pupillen des Bruders bewegen sich wie bei einem (Alp)Traum, er lebt noch, ist aber schon angeschlagen. Mit "Morgen Du" sollte der Leser gemeint sein.

Naja, vielleicht überarbeite ich das besser nochmal. :)
 
Ich finde es gut, ist vor allem am Anfang gut beschrieben.

Das Ende hätte ich ohne die jetztige Erklärung anders gedeutet, so das Markus sich um seinen Bruder sorgen macht... Die Hand hat er auf ihn gelegt, um zu sehen wie gut/schlecht es ihm geht... Und das die Wärme sein Herz erreicht, zeigt, das Markus einiges an seinem Bruder liegt.

Das "Morgen Du" war für mich ein "Guten Morgen... " in der Art...
 
achso .. püh da lag ich ja dann ziemlich daneben :rolleyes:
Ich hatte das mit der Wärme eher symbolisch gelesen.

Also ich persönlich bräuchte einige Punkte mehr, die zumindest in die Richtung weisen, weil mir so noch zu viele Möglichkeiten offen bleiben, die ich hineininterpretieren kann.
Wenns aber so sein soll ist es dir ja gelungen :D
Ich in mir auch nicht sicher, aber ich glaube ich hätte sie ein wenig länger gemacht um die Angst, das bedrückt sein von Markus etwas mehr darzustellen..

also morgen ich ;)

Marina
 
Es war nur ein Schnellschuss, weil ich was schreiben wollte. Ich denke eine Überarbeitung ist da fällig. Allerdings greift der erhoffte Effekt beim nochmaligen Lesen sicher nicht mehr.

Mal sehen, was ich mache...

P.S: Ja, DU!
 
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