Anfang 2006 - Express Lieferung

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Lurker kam aus einer kleinen Gasse und betrachtete das freie Gelände auf dem sich die umzäunte Nervenheilanstalt befand. Er war noch niemals hier gewesen, aber heute war er eingeladen. In einem Beutel der von seiner Schulter hing, hatte er die von Chezmoi gewünschten Bücher bei sich. Er sah sich nocheinmal zu allen Seiten um und erblickte ein Päärchen das über den Bürgersteig in seine Richtung ging.
Sie kamen scheinbar aus einem kleinem Knio, dessen Leuchtafeln Lurker am Ende der Straße blinken sehen konnte.
Doch bevor sie die Stelle erreicht hatten an der er stand, hatten sie ihren Kurs schon verändert und waren schief gegangen. Nun passierten sie ihn mit einem Abstand von sicherlich zwei Metern. Sie unterhielten sich leise und bemerkten nichts, nicht einmal das sie ausgewichen waren. Lurker lächelte durchtrieben, er konnte ihnen folgen, bis in ihr Heim, und wenn sie schliefen, dann konnte er sie nehmen.
Eine kleine Spitze aus Verlangen blühte in ihm auf, aber er hatte heute anderes im Sinn, also wandte er sich ab und ging auf die Umzäunung der Anstalt zu. Er ging nur ein paar kleine Schritte, dann sprang er und segelte lautlos durch die Luft. Mühelos landete er oben, an den Spitzen der Umzäunung und balancierte sich geschickt mit ruckenden, pendelnden Bewegungen hinüber, wie eine Riesenspinne.
Er landete federnd und völlig leise auf der anderen Seite des Zaunes. In der Ferne sah er den Wachmann in seinem Häusschen. Aber der schaute weg. Natürlich tat er das.
Er ging geduckt über den Rasen in Richtung des Gebäudekomplexes. Dabei hielt er Ausschau nach einem erleuchtetem Fesnter das ihm nach dem Büro von Chezmoi aussehen mochte.
 
Ich sprang auf, der Alarm war losgegangen und es war einer von diesem Alarmen, die er nicht selber provoziert hatte.
Schnellen Schrittes, hinkte in den einen Raum. Sein Wachman zeigte auf die einen Monitor, der ein Standbild zeigt, von einer Person in die Ihr Gesicht verbarg aber gut zu sehen war.

Sie haben mir nie gesagt, dass sowas wirklich passieren konnte, Chef entgegnete Ihm der Wachmann nervös.

Ich habe auch nie gedacht, dass jemand so dumm sein kann, hier einfach reinzuspringen! Was sagen die anderen Kameras? Verstecken kann er sich nicht, da er wirklich da ist! sagte ich ruhig.

Wenige Augenblicken später stand, Prof. Dr. Eichenstich in der Tür.
Was ist los? Wer von denen ist es? fragte er mit ernsten Miene und einer seltsamen Waffe im Arm.

ICH denke ich weiß wer er ist. beobachtet Ihr weiter die Monitore und wenn doch was schlimmeres sein sollte. Komm einfach zu mir![/REDE]
Ich drehte sich um und verließ, den Raum und ging in sein Büro.

Da ist aber nichts Herr Chezmoi! presste der Wachmann nervös hervor, schließlich gab es noch nie diesen stillen Alarm und er war schon seid 20 Jahren hier!

Dort drückte er einen kleinen Knopf der die Form einer Ganz hatte und im Hintergrund hörte man, wie ein Tor sich öffnete.
Ich blickte aus dem Fenster und sah wie die Gänse Ihre Stallungen verließen und wie besessen durch über das Gelände rannten. Sie hatten nur ein Ziel, den Eindringling.
 
Als sich in einger Entfernung das Tor öffnete fror Lurker mitten in der Bewegung ein. Teif hockte er auf dem Rasen, die Dunkelheit schien es ihm einfach machen zu wollen. Was war das ? Eine Garage ? Oder sollte das sein Empfang sein ? Vielleicht wollte der Hausherr ihn durch dieses Tor hinein bitten ?
Als er plötzlich aufgeregtes Geschnatter und Gegackere hörte, fielen ihm die Mundwinkel beinahe auf die Knie.

Gänse ?

Ja, tatsächlich, was dort eifrig über die Wiese watschelte, waren Gänse. Die Tiere veranstalteten ein Mordsspektakel. Lurker lachte. Er fiel hemmungslos auf den Rücken und hielt sich den Bauch vor Lachen.
Es war natürlich eine alte Geschichte unter Bauern, das Gänse herrvorragende Wachtiere abgaben.
Aber wie fast alle Tiere, hielten sie sich von Untoten fern. Lurker hatte schon abgerichtete, agressive Wachhunde in die Flucht geschlagen.
Die Tiere würden zwar weiterhin Lärm machen als wenn man ihnen an die Gurgel wollte, aber sicher einen möglichst großen Abstand zu ihm einhalten. Lurker schlich weiter.
 
Während Lurker auf dem Rücken lag wurden die Gänse schneller und schneller. Und fast zu spät bemerkte Lurker, das er wirklich ihr Ziel war. Sie hatten keine Angst, sie wussten scheinbar mit wem Sie es zu tun hatten.

Aber diese Gänse waren nicht das Problem, das Problem kam dahinter, ein Hühne von einem Menschen. Er war über zwei Meter groß und wirkte wie ein alten Henker, mit einer Axt auf seinem Rücken.

PutPutPut - Wo ist denn mein Festmahl rief die Stimme des Mannes

Oder waren die Gänse doch auf der Flucht vor dem Mann?
 
Lurker sprang wieder auf die Füße und ließ ein bösartiges, Knurren hören, dem sich ein langezogenes, zischendes Fauchen anschloß. Seine gelblichen, riesigen Schneidezähne, die zu Fängen ausgebildet waren troffen vor blutigem Speichel und seine Augen glitzerten in einer Mischung aus Zorn und Angriffslust. Man sah in ihnen das er Freude und Erregung empfand.
Lurker stand tief abgehockt und völlig ausbalanciert da. Er konnte Pfeilschnell in jede Richtung ausweichen die ihm beliebte und seine langen, scharfen Fingernägel hielt er zu Klauen gekrümmt bereit, wie eine Klapperschlange bevor sie zuschnappt.
Er würde seinen Spaß daran haben aus den Viechern blutige Fetzen und Kissenfüllung zu machen.
Er konzentrierte den Teil von sich, der in der Lage war eine Art Verbindung zu Tieren herzustellen und sandte ihnen einen Eindruck seiner Kampfbereitschaft und seiner Stärke zu. Er ließ sie wissen das es ihm nichts ausmachen würde ein fürchterliches Blutbad unter ihnen anzurichten und er vermittelte ihnen das Gefühl das ihre Brut danach drann war und sie also besser zu ihren Nestern zurückkehren und brüten sollten.
Dann sah er den riesigen Menschen mit der Henkersaxt auf den Rücken geschnallt. Es war zu lustig. Was hatte der Doktor hier nur für ein Kuriositäten Kabinett versammelt ? Er hoffte das sich diese Situation lösen ließ, ohne das er den Rasen des Anwesens mit dem Blut des Menschen und der Wachtiere tränken mußte. Denn sein Gastgeber wäer von dieser Idee sicherlich nicht sehr begeister.
In ihm schlug der Schatten angriffslustig und voller Vorfreude mit dem Schwanz hin und her. Vielleicht würde er gleich hervorbrechen dürfen ?
 
Die Gänse blieben stehen, sie sahen sich um und folgtem einem scheinbar unhörbaren Ruf.
Sie rannten schnell am Henker vorbei und bogen um die Ecke dorthin wo sie gekommen waren!
Der Henker hingegen bliebt stehen und stütze sich auf die Axt.
Es wirkte wie ein Duell, es wirkte so als würden beide darauf warten, werden ersten Schritt machte.
 
Irgendetwas ging hier vor, wahrscheinlich wurden sie beobachtet. Die Gänse waren sicherlich keine normalen Tiere, denn sie waren nicht aufgrund von Lurkers suggerierung oder seiner Drohung geflohen. Sie waren alle wie ein Mann stehen geblieben und umgekehrt. Alleine die Tatsache das sie so unerschrocken angegriffen hatten deute darauf hin das es keine gewöhnlichen Tiere waren.
Darum schloss er das sie Zuschauer hatten. Es sollte ihn nicht kümmern, er zögerte eigentlich immer noch nur weil er sich hier auf dem Grund und Boden von Chezmoi befand und als Gast gekommen war. Der riesige Fettkloß mit der Axt war nur ein Fleischpüppchen wie dutzend andere. Lurker beobachtete ihn genau, versuchte zu ergründen ob der Muskelberg wußte wo er war, oder ob er dort stand und wartete ob sich wer zeigte.
Noch immer hatte er sich nicht gerührt, der merkwürdige Henker sollte ihn nicht gesehen haben.

Selbst wenn, laß ihn zur Ader, er wird seine kostbare Aufmerksamkeit sicher aufteilen wenn du ihn anstichst wie ein frisches Fass

Lurker grinste boshaft, aber er griff nicht an. Wenn er es verhindern konnte, würde er den Erstgeborenen des Mondclanes nicht verärgern.
Wenn natürlich das Axtmännlein ihn angriff, nun, wie schade.
 
Tja jetzt war Sie da, die Sackgasse.
Der Henke bewegte sich nicht und Lurker bewegte sich scheinbar auch nicht!
Aber was war das? Der Henker schien zu lachen, der Mann stütze sich weiter auf seine Axt und kicherte vor sich hin....
 
Lurker lächelte, ein wenig wie ein Kind, versonnen und strahlend. Er fühlte sich lebendig. Schön das es dem Dicken auch Spaß zu machen schien. Noch immer war nicht zu erkennen ob er ihn gesehen hatte oder nicht.
Noch konnte er warten, er hatte die ganze Nacht Zeit wenn es nach ihm ging. Er verschwendete immerhin nur eine weitere Nacht und nicht sein Leben hier. Vielleicht würde ihm aber auch irgendwann doch langweilig ? Wenn es soweit war, würde er sich schon zu beschäftigen wissen.
Der Wind wehte sacht über den Rasen und Lurker roch Blumen und frisch geschnittenes Unkraut. Es war überhaupt nicht kalt. Plötzlich fuhren seine Gedanken dann aber doch herum. Der Beutel über seiner Schulter, Er wollte zu Chezmoi, richtig, denn er hatte ein paar Bücher für ihn.
Wieder spürte er in sich das Dunkle mit dem Schwanz peitschen und sich winden.

Aber es wäre nicht sehr unauffällig, nicht wahr ?

Im Geiste seufzte er leise und schalt sich selber einen Spielverderber. Es war ja richtig, es würde ihm nur Ärger einbringen und er würde eine Leiche zu entsorgen haben. Also zuckte der vernünftige Teil von ihm mit den Schultern und er begann sich langsam ein wenig zurückzuziehen und mit Abstand seitlich an dem Fleischberg vorbei zu schlüpfen. Dabei behielt er das Menschlein jedoch genauestens im Auge, denn wer wußte schon ob er sich nicht plötzlich unvermutet schnell bewegen würde. Lurkers Sicherheitsabstand sorgte dafür das er nicht unabsichtlich doch noch Bekanntschaft mit dieser riesigen Axt machte.
 
Also Lurker sicham Henker vorbei war und sich dahin dreht wo er war nur um sich nochmals zu vergewissern, dass er Ihn nicht bemerkte war er weg.
Er war verschwunden so wie er aus dem Nichts gekommen war.

Aha, als so schleicht man sich immer in fremde Anwesen, wenn man etwas von jemanden möchte. Sehe ich das richtig? Lurker ertönte eine Stimme direkt vor Ihm.

Es war ICH ein-zwei Meter vor Ihm stand. Er stützte sich wie immer auf seinen Gehstock und hatte Taschenlampe in der Hand.

Steh auf und kommt! er drehte sich um wartete nicht einmal auf eine Antwort des Nosferatu
 
Lurker hatte gerade erst damit angefangen sich über den verschwundenen Henker zu wundern und war mit seinen Gedanken noch gar nicht bis zur Alarmbereitschaft gekommen weil sein Gegner sonst wo sein konnte, da hörte er die Stimme direkt vor sich.
Da er sich bereits für einen Kampf bereit gemacht hatte, reagierten seine Reflexe bevor der Verstand ihn einholen konnte, er machte aus seinem Gleichgewicht herraus einen schnellen Ausfallschritt und hatte Distanz zwischen sich und seinen `Angreifer´gebracht. Sofort begann er damit seinen Schwerpunkt wieder einzupendeln, als er endlcih erkannte das dort Chezmoi seelenruhig auf seinem Stock stützte.
Er erhob sich und strich seine Kleidung glatt und sah mit dieser Geste plötzlich für einen Moment wieder so aus wie der Andere den Nosferatu vor zwei Jahren kennengelernt hatte.
Als er seine Würde soweit in Stand gesetzt hatte, bekam Chezmoi zuächst einmal eine förmliche Verbeugung.

Ich grüße sie Doktor Chezmoi. Sie werden doch nicht wütend auf mich sein wollen, oder ? Ich bin für meine Verhältnisse auf völlig normalem Wege hier hereingekommen. Wenn man in meiner...

Lurker überlegte kurz für einen passenden und gleichzeitig humorigen Vergleich.

Sagen wir wenn man in meiner`Haut´steckt, dann gewöhnt man es sich ab an der Türe zu klingeln... das ist meine Art und die Art meiner Verwandten. Verzeihung.

Seine Stimme zischelte und säuselte, war da irgendwo noch ein leises Raunen zu hören das mitschwang ? Aber Lurkers Augen hatten den angriffslustigen Schimmer verloren und waren wieder trüb grau und Ausdruckslos.
Er folgte dem Anderen daraufhin leise.
 
Es gibt eine tolle Erfindung, die nennt sich Telefon und soweit ich weiß bist Du sogar als Mensch damit groß geworden! fügte ICH mehr als zynisch hinzu.
Dann öffnete er eine der Seitentüren, die Griff nich Schloß hatten.
ICH ging durch einige graue Gänge die sofort wieder die betrübtheit des Lebens über Fremde warf. Dieses grau in grau mit den ewig gleichen Gängen machten einen einfach träge.
Dann blieb ich an der einzig freundlichen Tür stehen öffnete Sie und ging hinein.
Ganz ruhig FLup, er wird Dir nichts tun! sagter er zu der Sonnenblume, die neben der Tür stand.
Komm rein Lurker und mache es Dir bequem!
Auch Lurker versank in dem tiefen Teppich und fühlte sich in diesem Raum gleich heimisch, da er so war und freundlich war und nicht mit dem grauen Einerlei der Anstalt gemein hatte.
 
Lurker lachte leise in sich hinein. Seit wann rief ein Angehöriger seines Blutes wohl vorher noch eben an und informierte alle das er sich gleich hineinschleichen würde ?
Allein der Gedanke wäre ihm fremd gewesen. Wo blieb denn dabei die Dramatik ? Als er hinter dem Alten her ging betrachtete er das fade, graue Labyrinth. Er wünschte sich plötzlich das er etwas zum zählen hätte, ein paar Fliesen auf dem Boden vielleicht, oder Bilder an der Wand, aber graues Linolium schlossen ab mit grauen Wänden, die seltsam abwaschbar wirkten. An der dritten grauen Abzweigung schließlich, hatte sogar Lurker schwierigkeiten sich zu orientieren, obwohl er es gewohnt war sich seinen Weg durch die Irrgärten der Abwasser Kanäle zu suchen.
Als er schließlich das Büro des Mannes betrat und Knöcheltief im Teppich versank, war er dankbar aus dem Flur herrauszukommen.
Da war es ihm auch egal das der Mann mit Pflanzen sprach. Unter den Menschen war das eine weitverbreitete Geste, wie er wußte.
Zufrieden nahm er in einem Sessel Platz und legte den Beutel mit den Büchern auf den kleinen Tisch.

Hier sind alle gewünschten Exemplare, lassen sie sich ruhig Zeit damit, ich denke nicht das sie allzubald wieder geliehen werden.
 
Als Lurker die Pflanze ansah, drehte sich zu Ihn und schnupperte an seiner Kleidung, dann fing sie wie wild an Geräusche von sich zu machn. Es klang fast wie das Gackern von Hühern aber nur fast.

Alles wird gut Flup, es wird nichts passieren!

Dann nahm ICH die Bücher entgegen. Danke! Ich werde mich trotzdem beeilen, dass letzte mal durfte ich 2000 DM Strafe bezahlen!Möchtest Du was trinken?
fragte er ruhig und gelassen.
 
Lurker schüttelte den Kopf und sah sich weiter in dem Zimmer um, betrachtete die Bilder und die Gegenstände die auf dem Schreibtisch standen.

Danke, nein...

Er überlegte ob es sich lohnte auszurechenen wie lange Chezmoi die Leihzeit für ein Buch wohl überzogen haben mußte um auf eine derartig stolze Summe zu kommen. Aber es war müßig, denn es mochte gut und gerne Jahrzehnte her sein und er wußte nicht wie die Verleihpreise damals gewesen waren.
Gut möglich also das er das zu einer Zeit gemacht hatte als 2000 Mark noch ein Vermögen waren.

Sagen sie, wer ist ihr Sado Maso freudiger Wächter mit der bösartigen Henkersaxt ?

Er klang amüsiert. Seiner Meinung nach mußte der Kerl ganz schön kaputt sein, wenn er auf so einem `Der-Henker-wird-dich-strafen´Trip war. Es war immer interessant zu wissen wo man solche Leute finden konnte.
 
Was für ein Henker? fragte ich erstaunt und das aller schlimmste war, dass man keine Lüge und keinen Trug in seiner Stimme finden konnte.
Ich habe hier keinen Henker, wofür auch ich darf meine Patienten nicht mehr töten. Beim letzten Teil grinste ICH leicht.

Aber zurück zu dem Thema, das ich nicht in der Bücherrei diskutieren wollte.
ICh weiß, dass Du zum Sabbat tendierst und ich weiß, dass Du gerne über die Camarilla herziehst. Sage mir doch mal warum. Was hat dich von der einen Seite zur anderen gezogen? seine Stimme war völlig wertungsfrei, er wirkte auch so und er zeigte auch deutlich, dass es nicht sein Aufgabe war jemanden anderen zu verurteilen.
 
Er machte ein verblüfftes Gesicht als der Andere plötzlich den Eindruck machte als hätte er den Flieschklops gar nicht bemerkt. Er war darüber immer noch verblüfft als Chezmoi bereits seinen nächste Frage gestellt hatte, so das er ein paar Sekunden verdutzt drein schaute. Dann fing er sich jedoch wieder. So war das wohl wenn der Gesprächspartner ein passionierter Seelenklempner und dazu noch ein Mondkind war.

Eigentlich bin ich nicht sonderlich interessiert in Politik und religion, wenn sie verstehen. Das war bisher immer nur für Andere wichtig...

Lurker sammelte sich noch einen kurzen Moment, dann war er komplett im Thema.

Und ich könnte viele Antworten auf diese Frage geben, die alle zu gleichen Teilen wahr sind, aber auch ungenau. Letzlich war es wohl einen Kombination dieser Gründe... und die Umstände... Ich fand bei der einen Seite akzeptanz, bei der Anderen Häme, ich fand Freundschaft die gewachsen ist anstatt an Eigennutz zu zerbrechen, ich fand Stärke statt ständige unterdrückung von `Oben´ich fand Freiheit und ich fand mich selber, eine Art Bestimmung, wenn man so will. Das sind ein paar der Gründe. Außerdem ist es so das die beiden Seiten sich oftmals nur darin unterscheiden das die eine zwar brutal und monströs wirkt, dabei aber nur ehrlich ist, während die andere die Hymne von der Menschlichkeit spielt und dabei selber nur aus verrotteten Seelen und Lügen besteht.

Lurker hatte bisher noch mit keinem Außenstehendem so ehrlich über dieses Thema gesprochen. Aber er traute Chezmoi, auch wenn er selber nicht wußte warum und er wirkte ehrlich bei dem was er sagte.
Es ging scheinbar eine ganze Menge in seinem Kopf umher.
 
Ich hörte Lurker genau zu und auch der konnte sehen wie er mit seinem Kugelschreiber einfach auf ein tippte.
Das ist dochmal schön ehrlich! sagte ich erstmal kurz und knapp
Das sind Punkte die ich zum Teil verstehe, aber ich kann mit der Brutalität, bzw. dem menschen verachtenden vorgehen des Sabbats nicht komform gehen. Ich verstehe nicht wie man einfach eine beliebige Anzahl von Menschen für eine Nacht zu unserem gleichem Macht um sie in die erste Reihe bei einem Kampf zu stecken. Ausserdem kann ich nicht akzeptieren, wie die uns behandeln und halten. Ich habe einige betroffen die bei Euch waren, sie waren bei meinem Erzeuger und viele davon haben wir dort begraben.
er schwieg und redete nicht weiter, er dachte gerade an die Bilder, die sein Erzeuger ihm gezeigt hatte als er wählen durfte für wen er einstehen wollte.
 
Lurker nickte als Chezmoi zunächst den Gesprächseinstieg für gut befand. Auch er war damit mehr als zufrieden, denn sie hatten vorurteilsfrei und objektiv begonnen. Er fand das vielversprechend. Also hörte er aufmerksam zu und stützte sein Kinn auf die zusammengefalteten Hände.

Ich denke es ist klar das ich nicht in allen Punkten zu hundert Prozent mit den Methoden der Sekte konform gehe. Ich halte die von ihnen angesprochene Taktik der Massenzeugung auch für fragwürdig, weil ich sie für wenig effektiv halte. Aber im Endeffekt ist es nur eines, eine millitärische Taktik. Die andere Partei setzt ebenso Menschen in diesem Konflikt ein. Sie halten sich ganze Privat Armeen von Unwissenden und Haufenweise Blutsklaven als Wachen. Wenn diese Sklaven einen Kampf überleben sind sie immer noch nur versklavte Fleischpüppchen. Die Überlebenden der Massenzeugungen sind aber immerhin frei. Alles in allem gibt es kein Greul in den Reihen der einen, das man nicht auch in den Reihen der anderen wiederfindet. Nur das die Seite mit der ich mich in letzter Zeit eingehender befaßt habe ehrlich dazu steht.

Lurker nickte eindringlich.

Lügen sind bequemer, aber irgendwann holen sie einen ein und ich will keinen Lügen hinterherlaufen, will niemandes Diener mehr beim aufbauen eines Lügenkonstruktes sein. Ich habe keine Lust mehr auf diese Spielchen.

Lurkers Stimme klang müde. Obwohl er noch nicht so lange in den Reihen der Verdammten wandelte wie Ignatzius, hatte er doch schon viele der Machtspielchen gesehen. Am Ende verloren immer die Kleinen und die Fetten wurden noch fetter.
 
ICH strich mit der freien Hand übers Kinn, während er weiter Punkte auf ein Blatt Papier tippte.
Was nennst Du Lügen und was nennst du Warheit? Aber auch im Sabbat bist Du Diener, sie tun nur so als Du frei wärst und auch sie spielen mit Dir! Sie bringen dich auf gegen eine Seite und niemand weiß warum sie sich bekämpfen oder kannst Du es mir sagen? Ach wenn DU wirklich frei sein willst handhabe es wie mein Erzeuger, nur muss man dafür stark genug sein.

ICH sprach alles aus was im gerade so einfiel und ihm war klar, dass er Lurker nicht zur Camarilla wieder holen könnte, aber vielleicht könnte er Ihm die Augen noch etwas mehr öffnen.
 
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