Alptraum

SeelenBlut

Devil was an angel too
Registriert
26. Januar 2004
Beiträge
2.567
Der nun folgende Text ist für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet: Direkte Einsicht in die Gedanken eines Psychopathen:

Ich befinde mich in einem dunklem, stickigen Raum. Kein Licht, kaum Sauerstoff. Es ist heiß und doch ist der Schweiß der mir über das Rückrat perlt, eiskalt. Ich habe Angst und ich presse meine Augen ganz fest zusammen. In diesem Raum, nicht größer als eine Besenkammer, befindet sich etwas abscheuliches, etwas von grund auf böses. Es ist schlimmer als mein eigener Dämon und der Teufel ist im Angesicht des Namenlosem eine Witzfigur. Ich wimmere, drücke mich immer mehr zusammenkauernd in die Ecke. Man hört mich nicht, ich weiß ich werde hier sterben und doch kann ich nichts gegen die Neugierde tun. Ich presse mit als nächstes die Handflächen so fest auf die Ohren, dass es weh tut. Ich summe ein Lied nur um mich abzulenken und doch kann ich nicht gegen an. Ich muss die Augen öffnen. In einem Anflug von Mut, reiße ich sie auf und entdecke direkt vor mir einen Spiegel. Ich bin noch nicht tot, doch ich merke wie der sichere Tod langsam aber sicher an meinen Beinen empor kriecht. Ganz langsam und mit –für ihn- unvergleichlichem Genuss. Ich fühle meine Zehe nicht mehr, dann meine Unterschenkel. Wie eine Schlange kriecht er weiter in meine Oberschenkel. Ich sacke zur Seite weil ich meinen Körper nicht mehr befehligen kann. Nun hat der Tod meinen Unterleib der einmal Kinder gebären sollte. Er versagt mir sogar das Zittern am Leib.

Abgelenkt vom Tod der sich in mich hineinfrisst habe ich den Spiegel mir gegenüber beinahe vergessen. Ich sehe hinein und entdecke nichts. Dafür ist es zu dunkel. Mit den letzen Kraftreserven strenge ich meine Augen so sehr an, nur um in diesen Spiegel blicken zu können. Da....DA ist es, ich sehe es. ICH bin es. ICH bin im Spiegel zu sehen. Ein jämmerliches Bild wie ich dort kauere, die blinde Angst lässt mich aufschluchzen, dass Bild verändert sich. Es zeigt mich nicht mehr, dort ist eine Frau mit meinem Gesicht und sie verzieht die Lippen zu einem wahnsinnigem lächeln einer verrückten Massenmörderin.

Nun fehlt mir ein Stück meines Todeskampfes. Der Spiegel ist fort und bevor ich meinen letzen Atemzug tue, gewährt mir jemand etwas Licht. Die Kammer ist noch immer düster, aber ich kann die Hand vor Augen erkennen. Zeit für mich durchzuatmen, oder auch nicht.

Ein Tropfen lauwarmer Flüssigkeit fällt direkt auf meine Stirn. Angeekelt verziehe ich das Gesicht bevor ich es schaffe aufzublicken. Das was nun kommt lässt mich so sehr aufschreien, dass meine Stimmbänder zerreißen.

Ein Männerkörper aufgeknöpft an tauenden von kleinen Ösen und Angelhaken die durch seine Arme, seine Beine, seinem Torso gefädelt wurden, hängt er unter der Decke und blutet langsam aus. Der Mann wurde mit Nylonschnüren so aufgehangen, dass seine Arme weit von seinem Körper gespreizt liegen. Seine Augen sind blutige Höhlen durch die man mitten in sein Gehirn sehen kann. Von überall tropft das Blut herunter und färbt die Kammer langsam ein. Ich werde sterben und dann werde ich in seinem Blut ertrinken. „Herr, ich habe gesündigt. In Gedanken, Worten und Werken. Durch meine Schuld...durch meine Schuld...durch meine große Schuld“ Fetzen des Gebetes kommen mir in den Sinn, wenn es etwas nach dem Tod gibt so erflehe ich Gnade.

Ich werde nicht erhört. Der Kopf des Toten ruckt herum und obwohl er keine Augen hat um mich anzusehen, weiß ich das er mich mustert. Er fängt an zu lachen auf das sein Gelächter wie Salven in meine Seele schießt und nun erkenne ich, dass ich dort unter der Decke hänge.
 
SeelenBlut schrieb:
rotwerd

Nein. Einfach nur meiner kranken Fantasie entsprungen *g*
Dann musst du ein ziemlich kreativer Schöpfergeist sein. ;)

Aber ehrlich, das ist echt eine super Geschichte. Ich hab mich mit dem Thema der Psyche von Massenmördern ziemlich intensiv beschäftigt. Bin allgemein schwer an Psychologie interessiert.
 
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