AW: Alle haben Spaß - außer dem Spielleiter
Mal konkrete Angaben bitte:
Wie lange spielt ihr in dieser Besetzung schon zusammen?
Hast Du auch außerhalb der Rollenspielrunde Kontakt zu einem oder mehreren der Mitspieler?
Bist Du mit einem oder mehreren der Mitspieler befreundet?
Bist Du der einzige Spielleiter in dieser Gruppe von Rollenspielern?
Hast Du schon einmal in einer Runde als Spieler mitgespielt, in welcher ein anderer Deiner Mitspieler die Spielleitung gemacht hatte?
Gab es dabei ähnliche "Probleme", wie Du sie in der von Dir geleiteten Runde wahrnimmst?
Gib bitte Antworten auf diese Fragen.
8 Monate spielen wir so zusammen, es besteht auch außerhalb des Spiels Kontakt, allerdings nicht so viel, dass ich von Freundschaft sprechen würde. Ich war die meiste Zeit SL, wie gesagt, 1x D&D-Exkurs, da war ich´s nicht. Andere Runden mit einem der aktuellen Spieler als SL gab´s noch nicht.
Info-Kasten vorbei. ;-)
DU magst vielleicht sehr geduldig sein, wenn Du als Spieler gerade nicht eingebunden bist, und nichts zu tun hast. ABER: Deine Mitspieler kommen an den Spieltisch um gemeinsam eine AKTIVE Freizeitbeschäftigung, Rollenspiel, auszuüben. Wenn sie dann für ihre eigene Geduldsspanne zu lange nichts zu tun bekommen, dann solltest Du tatsächlich ihnen mehr zu tun geben. Schließlich können sie eine Geschichte auch daheim lesen und jemand anderem zuschauen, wie er Spaß mit seinem Charakter beim Rollenspielen hat, während man selbst anfangen darf seine Würfel zu stapeln, das ist schon öde.
Ich sag ja, da gehen unsere Meinungen in der Gruppe auseinander, und unsere (hier) scheinbar auch.
Warum willst Du nicht einfach "Tschüss!" sagen?
Aus welchem Grund zierst Du Dich und zögerst Du?
Aus Freundschaft zu Deinen Mitspielern? Aus Verpflichtungsgefühl als Spielleiter und/oder Freund?
Wenn es für Dich UNERTRÄGLICH ist, dann hast Du ja einen guten Grund die Runde einzustellen, den auch Deine Freunde und Mitspieler verstehen könnten.
Ich habe aber eher den Eindruck, daß Du nur angepißt bist, weil Du Dir eine SAUARBEIT mit Deiner aktuellen Kampagne gemacht hast, und die Spieler nicht Deine Haute Cuisine essen wollen, sondern lieber was anderes haben wollen. Du hast stundenlang für sie in der Rollenspiel-Küche gestanden und ihnen die kompliziertesten Gaumenfreuden präpariert, und sie wollen nur Currywurst mit Pommes rot/weiß. - Wenn Du sie VORHER angesprochen, wenn Du sie GEFRAGT hättest, dann wärest Du vielleicht nicht so auf die arbeitsintensive Vorbereitung angesprungen und hättest Dir was anderes, lockereres, mehr als "go with the flow" ausgelegtes als Thema Deiner Runde überlegen können, und Deine Enttäuschung wäre nicht so deutlich aus Deinen Beiträgen lesbar.
"UNERTRÄGLICH" ist ein großes Wort. "Meinen persönlichen Zielen nicht entsprechend" trifft es eher. Auch Sauarbeit ist ein bißchen übertrieben, ich improvisiere ganz gut und auch recht viel, wenn ich eine Grundstory habe. Ob´s Haute Cuisine ist kann ich wohl auch nicht so gut beurteilen, ist halt so prinzipiell mein Geschmack. Da wir erst für diese Rollenspielrunde zusammen gekommen sind, konnte man vorher nicht so furchtbar viel absprechen, man musste sich ja erstmal beschnuppern, das haben wir dann im Spiel gemacht. Am Anfang lief´s mMn ganz gut (vermutlich hat sich die Hälfte der Spieler da gelangweilt, kann ich ja nicht ausschließen ;-) ), später nicht mehr so.
Nochmal: Was spricht dagegen, wenn Du direkt mit Deinen Spielern redest, ihnen schilderst, in welcher Richtung Deine Kampagne eigentlich gedacht war, und was Du von ihnen als Mitarbeit daran erwartest?
Nix. Aber wir sehen uns erst zum nächsten Rollenspielabend, und ich will mir vorher klar sein, ob ich da ein Gespräch ansetzen muss, ob ich nur frustriert bin und es nächstes Mal schon wieder wird oder ob ich vor dem nächsten Abend schreiend wegrennen muss.
Momentan bist Du nur am Herumjammern und VERMUTEN, daß sich die Spielstile so unverträglich unterscheiden, daß ihr Euch das nächstemal die Würfel an den Kopf werfen werdet.
Na ja, ich mache mir Gedanken, die Tränen habe ich mir gerade noch verkneifen können.
Aber das können sie garnicht in den "falschen Hals" bekommen, denn Du WILLST SIE DOCH ERZIEHEN!
DU willst von IHNEN, daß sie Deinen Spielvorlieben ein wenig mehr Beachtung schenken, statt nur ihren eigenen Spaßvorstellungen nachzugeben. Du möchtest sie also zu MEHR RÜCKSICHTNAHME auf DEINE Interessen erziehen.
Wenn Du mit einer Spielstil-Predigt anfängst, dann halten sie Dich jedoch zurecht für bekloppt.
Ich will sie ja gerade nicht erziehen.
Im Ernst, mein Punkt ist doch gerade, dass jeder nach seiner Fasson glücklich werden soll, ich schreibe doch keinem gestandenen Rollenspieler vor, wie er meiner Meinung nach spielen sollte. Ich ziehe nur meine persönliche Bilanz und überlege, welche Schritte daraus folgen.
Fang mal an mit der Frage, was ihnen denn am Spiel so Spaß macht und was nicht. Dann sag, was Dir am Spiel so Spaß macht, und was nicht. Und DANN sag, daß Du in den letzten Wochen/Monaten/Jahren (Wie lange spielt ihr miteinander?) diesen Spaß überhauptnicht hattest. Und dann frage sie, wie sie denn meinen, daß Du auch mal ein wenig Spaß am Spiel abbekommen könntest.
Jepp, das wäre wohl die logischste Variante. Problem: Ich GLAUBE die Antworten bereits zu kennen - und das ist ja mein ganzes Problem
Illusorisch. Da kannst Du lange suchen und alt und grau und zum NICHTSPIELER werden. - Vor allem hätte ein neues System die IMMER bei Neueinstieg in ein System aufkommenden Startschwierigkeiten, Kinderkrankheiten, Mißverständnisse von Regeln, Setting, etc., die zu der von Dir so wahrgenommenen Spielstil-Differen ZUSÄTZLICH Eure Gruppe belasten würden. [/QUOTE)
Trifft vermutlich zu.
Wieso leitest Du dann? - Was ich von Werewolf mitbekommen habe, ist das ein enorm gewalttätiges, Powergaming-Setting, welches ständig auf Kämpfe, Kampfszenen etc. abzielt. Das ist da Absicht, da die Werwölfe ja immer eine GUTE Ausrede haben, sich zu kloppen.
Wenn Du selbst die Zweifel hast, ob Du überhaupt Action-Kampf-Szenen leiten möchtest, dann frage doch mal in die Runde, ob nicht ein anderer mal als Spielleiter in Werewolf oder einem anderen kampfbetonten Rollenspiel was leiten will, und Du spielst einfach mal mit und schaust Dir Deine Freunde aus der gleichen Augenhöhe mal mitten in der Action an.
Ja, darauf zielt Werwolf ab. Leider ist das System dafür nicht geeignet. Deshalb macht´s auch nicht so viel Spaß, es so zu spielen. Ja, man könnte sagen, dass das System nicht für das geeignet ist, was es tun soll. Ich mag das Setting, das ist eigentlich der einzige (aber normalerweise ausreichende) Pluspunkt.
Gruß,
Hjorvar