Spielfilm Alexander

Oh man muss aber aucb stets die andere Seite einer Münze betrachten , so ist die Antwort auf "Du liebst IHN mehr als mich?" folgende: "Es gibt verschiedene Arten von Liebe!", das relativiert das ganze ja eigentlich schon mehr hingehend zu einer wahren Freundschaft!
 
mit der liebe ist das ja nicht so einfach.
die griechen haben es im prinzip ganz klever gemacht, da sie "liebe" in drei begriffe untertereilt haben (eros, agapè und philia). eros ist die leidenschaftliche "liebe", unbestaendig und verzehrend. agapè ist die geistige "liebe", die bewusste und erkennende "liebe" (bei den griechen aber auch die goettliche "liebe"). philia ist die "liebe" unter freunden und familie (immer auch nicht sexuell).
soweit so gut, aber in der uebersetzung, in der wir nur das wort "liebe" kennen, fuer uns dann nicht unkompliziert.

wenn man sich mal in der hellenistischen welt umsieht, ist man von maennerbeziehungen umschwaermt. die liebe unter maennern, gerade bei herranwachsenden, galt als charakter foerdernt, und war der wahrnehmung, der liebe zu frauen oftmals ueberlegen. schon auch deshalb weil die griechen ein furchtbar patriachales gebaren an den tag gelegt haben. frauen galten als zierde und waren eher fuer die geburt von stammhaltern eingeplant, denn fuer die grosse liebe (obwohl es diese natuerlich auch gab).
tatsaechlich war man vielfach der ansicht das "wahre liebe" (agapè) nur zwischen maennern bestand haben koenne.
aehlich wie bereits in "troja" wird die "liebe" (und ich meine hier nicht philia) zwischen achill und patrokolos (der im film zu seinem cousin mutiert) zu einer blosen "grossen freundschaft" herruntergespielt. aber gut "troja" war ohnehin ein geschichliches fiasko sondergleichen.
natuerlich wird auch bei alexander mehrfach darauf hingewiesen (nicht im film) das er und hephaistion sex haben, und wie ernst ihre "liebe" ist.
die spaetere heirat alexanders wird kaum eine liebeshochzeit gewesen sein, seine "braut" war zur zeit der heirat gerade mal 14 jahre alt (...). wer hier mehr als an "eros" denkt ist hier selber schuld.
spaeter haellt alexander dann zwar noch eine massenhochzeit ab, wo er unter anderem die beiden toechter von darius III heiratet, aber auch hier darf man eher von einer politischen und "status" heirat sprechen. "agapè" scheint scheint mir hier jedenfalls auch ausgeschlossen ...

ich habe mich wirklich so ueber "troja" und "alexander" geaergert. diese machwerke sind bestenfalls geschichtsrevisionistisch. hier werden klassische werke nicht nur einfach uminterpretiert, sondern umgeschgeschrieben. wenn ich solche ausdruecke moegen wuerde, koennte ich von "kulturimperialismus" sprechen.
der eigentliche charakter der schriften geht voellig in der alles gleichmachenden westlich - homogenen betrachtung unter, so als haette es niemals eine andere wirklichkeit als die heutige gegeben.

.. ist doch war ...
 
Es ist Hollywood, was erwartest du Ascaso :D Recht hast du, aber sowas verkauft sich. Und mal ehrlich, das Volk glaubt was sie da im Kino sehen. Und dann über PISA meckern, naja :motz:
 
Nenn mir auf Anhieb drei genaue Daten oder Fakten des Filmes die nicht mit den original Überlieferungen übereinstimmen... DANN darfst du über Leute die das ganze glauben meckern! ;)
 
Auf Anhieb fallen mir genau 0 Fakten ein, da ich mit Alexanders Geschichte weniger vertraut bin :D Trotzdem sollte man nicht alles schlucken, was einem Onkel Hollywood so erzählt, bei Troja haben wirs ja jüngst auch zu spüren bekommen, nicht wahr? ;)
 
zwar haelt sich oliver stones "alexander", im gegensatz zu "troja" durchaus an historische ueberlieferungen, ist in der darstellung aber nicht weniger kultur vereinamend/verdrehend.

das unter den tisch fallende moment der homosexualliaet und der "liebe" zu hephaiston ist dabei der offensichtlichste und fuer mich aergerlichste aspekt. gerade weil stone uns seinen "alexander" als psychogramm praesentiert, findet seine beziehung, "liebe" und leidenschaft an diesem punkt ein laecherlich jaehes ende.
aber auch die darstellung von roxane (eher ein "vollblut weib", denn 13-15 jaehrig) als wirkliche "geliebte" und der tot hephaistons wirken laecherlich (sieht vielleicht so ein mann aus der am alkohol eingeht?).
die darstellung olympias die andauernd mit schlangen herumhantiert, ist in etwa so trivial "evil" wie die hiesige evil-4-live bewegung. im uebrigen weisst die fruehe verbannung olympias durch alexander (statt dessen behaelt er parmenion, den olympia hasst, an seiner seite) eher darauf hin das er sich sehr wohl von seiner dominanten mutter lossagt - anders im film.

und ganz persoenlich wuerde ich bezweifeln das ein dermassener "zauderer" wie stones "alexander" ein derartiges weltreich erobern konnte. und ich haette recht ...
 
Also, dass der Hephaistion (wie schreibt man das?) was mit dem Alexander hat, gefällt mir auch nicht :motz: Aber nur, weil der Hephaistion so toll ist :D 8o
Was für eine Verschwendung, dass so ein toller Typ ausgerechnet schwul sein und auf so ne Memme wie Alexander stehen muss....tztztz....

Ansonsten muss ich darkness beipflichten, Ich fand den Film auch nicht so schlecht, wie ihn die meisten darstellen. Die Hauptrolle war zweifellos fehlbesetzt, aber ich fand die "Geschichtsstunde" nicht langweilig! Habe nicht bereut, den Film gesehen zu haben!
 
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