AW: Alchemiefragen
Cifer schrieb:
Beginne ich gerade damit. Mal schauen wie es läuft... da wir in Havena spielen und dort keine Magie erlaubt ist, habe ich zumindest schonmal einen Wettbewerbsvorteil.
Das ist wahr. Sofern das ganze AB in Havena spielt, dürfte dir da kein Zauberkundiger großartig in die Quere kommen.
Cifer schrieb:
Sieh dir das Heftchen an, das beim Meisterschirm beiliegt und dadrin die Lohntabelle: Alchimistische Analysearbeiten 5-10 Dukaten, alchimistische Produkte meist zwischen 10 und 50 Dukaten - und das ist oftmals die Arbeit eines Tages inklusive Kräutersuchen. Was mich gleich zur wichtigsten Erkenntnis bringt: Ein Alchimist lässt sich nicht mittels schnödem Mammon auf Abenteuer bringen - "Nun, mein Herr... ich soll also vier Tage lang mein Leben riskieren, um dann von euch 50 Dukaten zu bekommen? Nein, ich denke, da krieche ich lieber drei Stunden durch den Wald und verbringe dann einen Abend am Schmelztiegel, da hab ich den gleichen Verdienst." Die Schulden von der Akademie sind schnell abbezahlt und dann gehts daran, sich ein Labor zu verdienen.
Ja, das klingt so schön einfach, aber ist nicht vor allem ein Alchemist gemeint, der sich fest in seine Berufssparte eingelebt hat und demzufolge bereits über Verbindungen verfügt, um auf Auftrag den einen oder anderen trank herzustellen? Alchemisten auf Abenteuerreise kommen ja meist schwerlich dazu, sich einen Stammkundenkreis höherer Gesellschaftsschichten aufzubauen, um sich das Auskommen zu sichern. Oder macht ihr das á la "während der Pause zwischen der 2 Abenteuer gehe ich meinem Gewerbe nach und verdiene rund XY"?
Cifer schrieb:
Sie können auf Vorrat brauen. Die meisten Mixturen halten sich jahrelang, können mittels Alraunenzugabe sogar nochmal verlängert und nötigenfalls schließlich gewinnbringend verkauft werden. Wenn ein Alchimist es will und viel Vorbereitungszeit hat, kann er an einem Tag mal eben mehr als hundert Lebenspunkte mittels Heiltränken auffüllen - der Magier bräuchte dazu Astralspeicher und die sind alles andere als häufig.
Ja, das ist wahr. Das ist auf jeden Fall der größte Vorteil alchimistischer Produkte, jedoch fand ich stets, dass die meisten Mittelchen eine etwas dürftige Haltbarkeit haben, während Artefakte (auch Tränke) beispielsweise ewig halten. Zudem weiß der Alchimist nie sicher, was er da nun gebraut hat und die Analyse kostet wiederum gut Gold. Vor allem die temporäre Variante des Arcanovi macht so manchen alchimistischen Trank völlig überflüssig. Er hält nur einen Monat und dann nur noch für einen weiteren, wenn ein W6-Wurf ein Ergebnis von 1-4 erzielt, aber er ist in 1 Stunde mit einem Glas und etwas Wasser zubereitet und die verbrauchten ASP regenerieren sich in gut 2 Nächten (bei Vorhandensein der wichtigen ASP-Re.-SF!). Vor allem Arcanovi-Stapeleffekt lässt den Attributo noch durchschlagender als bei den alchimistischen Tränken werden, jedoch natürlich bei begrenzterer WD, dafür vollkommen ohne Nachteile.
In deinem Fall hast du ja wie erwähnt den gigantischen Vorteil der Konkurrenzlosigkeit, doch ich frage mich wirklich oft, ob die Tränke der Alchimisten nicht ein kleines bisschen effektiver oder die Zutaten weniger exotisch sein dürften, um ihnen mehr Effizienz und ein Spezialisten-Nischen-Dasein in einer Gruppe gewähren zu können, ohne dass ihre Fähigkeiten für ein paar läppische ASP imitiert werden könnten.
Cifer schrieb:
aber sobald ein Alchimist Zeit und Ressourcen hat und weiß, worauf er sich vorbereiten muss, ist er nicht mehr weit entfernt...
Da liegt wohl der Hund begraben! Zeit und Ressourcen. Ein Labor muss her, Ressourcen müssen besorgt werden und die Zutaten werden benötigt. Und dann ist die Tränkeherstellung nicht mal ein einfaches Unterfangen, sondern kann zu fiesesten Ergebnissen führen, zumal ich ganz bescheiden finde, dass man für manche Tränke sogar noch einen Zauberspruch benötigt.
Ich sehe das ähnlich wie mit meinem Artefaktmagier. Ich habe auch schon das eine oder andere Artefakt vorbereitet für den Fall, dass es dann irgendwann einmal zum Einsatz kommt, aber es kam SEHR selten vor, dass ich wusste, was uns dräut und demzufolge das richtige Objekt herzustellen vermochte. Dabei weisen Artefakte dazu eine hohe Langlebigkeit auf. während Tränke irgendwann einmal verderben.
Alles in allem finde ich, dass die Alchemisten bei DSA recht stiefmütterlich und stets mit erhobenem Pädagogenfinger betrachtet worden sind - wenn die Regeln dazu auch fein ausgearbeitet wurden, während beispielsweise der Magie teils durchschlagende und unausbalancierte Effekte zugesprochen worden ist. Es wäre zum Beispiel schon ein großer Vorteil, wenn man als Alchemist mit einem nur geringen Rezepturzusatz und einer kleinen Erschwernis die Haltbarkeit eines Trankes auf unendlich oder 10 Jahre - kommt als SC aufs selbe hinaus
- erhöhen könnte, denn die Alraunenverlängerungssache ist ja ebenfalls alles andere als sicher.