SeelenBlut
Devil was an angel too
- Registriert
- 26. Januar 2004
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Out of CharacterMan nehme: ein halbes Jahr Zeit.
Drei bis Vier Whiskeyflaschen.
Kommende und gehende Motivation.
Eine gut durchgebürstete Salomé.
Gerührt nicht geschüttelten Whiskey
Ganz seltsame Musik und noch ein paar Schokobons, After eight (von dem Seele Salomé KEINE abgibt)...und...öhm erwähnten wir schon den Whiskey?
... und schon haben wir nach gut einem halben Jahr auch schon die Fortsetzung für "Ahnenblut" fertig. Ähnlichkeiten mit gespielten Charakteren sind vollkommen beabsichtigt und gewollt.
Ahnenblut im Kaufrausch
- Episode 1 –
- Episode 1 –
Prolog:
Nach dem endlosen Zechen durch die Maskenballnacht hindurch, kam für uns alle in den frühen Morgenstunden das böse Erwachen aus dem Vollrausch, als man bemerkte, wessen Tisch man mit dem Kopf seines Tischnachbarn eigentlich zertrümmert hatte. Und nicht nur die Tische... Alles in Allem schien in der Villa des Prinzen nichts mehr am Platz zu stehen und schon gar nicht heil geblieben zu sein. Das dies für uns alle von seiner Durchlaucht nicht ungestraft blieb, war doch wohl kaum anders zu erwarten.
Regeane Lucialla de’la Amalier
Finstertal, irgendwann im April, 22.00 Uhr Ortszeit.
Der Hüter des Elysiums, Greg Dumont hatte sein jüngstes Saufgelage mehr oder weniger gut überstanden. Der Kater war natürlich beträchtlich doch welch ein Glück, dass ihm die Sonnenbrille so gut stand. Unmotiviert lümmelte er auf einen der Stühle und schielte auf die Uhr. Die anderen WAREN mal WIEDER zu spät. Ja, er hatte einen wirklich undankbaren Job und seine Tochter die aufgeschreckt durch das Caféinnere eilte, eine braune Papiertüte zur Hand in die sie in unregelmäßigen Abständen hineinatmete, machte das ganze nicht wirklich erträglicher. „Regeane? Was machst du da schon wieder?“, zischte der Hüter des Elysiums genervt und angelte nach seinen in seiner Hosen verstauten Aspirin. Ihn beschlich das ungute Gefühl, dass nicht nur der Kater Grund für seine Kopfschmerzen war. Regeane fuchtelte wild herum und atmete ein und wieder aus, begleitet von dem melodiösen Papierrascheln. „EINKAUFEN!! Schuuuuuuuuuuuuhe. Ich muss einkaufen...EINKAUFEN. WIR gehen alle EINKAUFEN“, quiekte sie aufgeregt und stürmte zu ihrem Guhl Melodie, also...Sarah...also Melody. Äh.. egal: Regeane stürmte zu ihrem Guhl und rüttelte aufgeregt an deren Schultern. Diese allerdings blinzelte verwirrt und hätte beinahe ihren Stapel von Wolldecken auf ihrem Arm fallen lassen. „Wir gehen EINKAUFEN“, klärte Regeane das verwirrte Mündel auf. Doch Sarah lächelte Regeane lediglich bekräftigend an, die quietschend von dannen eilte.
Nun endlich fuhr der Kleintransporter vor, den man eigens für diese gemeinsame Shoppingtour angemietet hatte. Niemand anderer als Johardo persönlich fuhr eben jene Kutsche vor und schien, hörbar angetan von der modernen Erfindung der Autohupe zu sein. Unablässig betätigte er eben jene zu einer wunderbaren Eigenkomposition seines genialen Köpfchens. Regeane, selbstlos wie sie nun einmal war, stürmte auf der Stelle hinaus, um ihm für dieses gelungene Meisterstück die Lyrics zu schreiben. „Was mit Einkaufen, weil wir doch shoppen gehen.“
Einstimmitiges „shoppen, shoppen, shoppen“ drang von den Rücksitzen, wo sich die gesamte Lemming... äh, Kainitenschaft Finstertals versammelt zu haben schien.
„Alles aussteigen, unsere Fahrt endet hier. Wir danken Ihnen, dass sie mit Johardos Reisen..“ „Ähem...“, räusperte sich Greg scharf, woraufhin der übereifrige Tremere-Ahn verlegen das Mikro einhängte.
„Also, alles raus und in Zweierreihen nebeneinander aufstellen. Jeder achtet auf seinen Nebenmann, niemand drängelt und schubst und immer schön Händchen halten.“ Herrisch klatschte Greg, zur Eile antreibend, in die Hände. „Marsch, marsch!“
Geschlossen, im Gänseschritt marschierend, trudelte die bunte Gesellschaft bei Ikea ein.
„Ach ja, ICH“, zischte Greg eindringlich. „Das wir dich nicht wieder im Smallland abholen müssen.“
„Mannoooooo. Immer hackt ihr nur auf mir rum... also ich.. äh, ICH.. nein, mich... ach, ihr wisst schon was ich meine. Sucht euch doch mal jemand anderen. Reisser zum Beispiel. Der is sooo hässlcih, da gibt es genügend Gründe zu lästern.“ Reisser schossen heiss die blutigen Tränen in die Augen. „Ihr seid ja soo gemein“, schluchzte er auf.
„Kinder, Kinder. Kein Gezicke, sonst geht’s für euch auf die Strafbank“, drohte Greg und liess ICH von dannen ziehen.
Regi zupfte dem Hüter aufgeregt am Ärmel. „Schick sie doch das Elysium hüten, Papi. Das ist ganz alleine und hat bestimmt Angst im Dunkeln... aber ICH muss erst mal shoppen gehen. Also, ich, nicht ICH.“
Während der grosse Streit zwischen „Ich“ und Reisser noch im Gange war, schoss Ashton Price bereits auf den erstbesten, potentiellen Verkäufer zu. „Eine Fusselbürst“, sprach er mit hypnotisierend eindringlichem Blick, wobei er auf seine Nasenspitze schielte. „Ich brauche eine Fusselbürste! UNbedingt. Haben sie Fusselbürsten?“
Etwas verständnislos blickte der gute Mann mit dem Bund Rosen im Arm ihn an. „Wolle Rose kaufe?“ „Nein, keine Rose. Bürste. Fusselbürste. F-U-S-S-E-L-B-Ü-R-S-T-E-!-!“, raunte Ashton fast schon hysterisch. Unbemerkt von dem indischen Rosenverkäufer bauten sich rechts und links von Ashton seine Brüder im Blute auf, di Giano und Stahl, und summten leise vor sich hin.
Tjahaaa, nun war es an der Zeit den Torrieschwuchteln mal zu zeigen, wo der Hammer... oder der Pflock... oder sonst ein Schlagfertiges Argument... hängt.
„Nimm mich mit, nimm mich mit, nimm mich mit, Tommyboy
auf das Abenteuer Liebe und so weiter!
Ich kann's sehn, es wird gehen,
es wird doppelt-dreifach-schön
mit dir als mein Begleiter!“
Und während Ashton voll und ganz in seiner Rolle aufging, schlussendlich sogar auf die Knie sank und dem Rosenverkäufer eine just aus dem Bund geklaute Rose darbot, begleiteten ihn die Ventrues Text- und Tonsicher.
„Pfff...“, machte Greg nur, mit vor der Brust verschränkten Armen.
„Das können die nicht machen. WIR sind Toreador, nicht DIE“, zickte Regeane, während Johardo nur andächtig seufzte: „In der guten alten Zeit... da hätte man sie an der Stadtmauer zum Rösten aufgehängt. Hach ja, das waren noch Zeiten...“
Greg massierte sich zähneknirschend die Schläfen. Migräne war wieder im Anmarsch. Mit flammenden Augen tratt er auf die junge Verkäuferin zu. „Aspirin. Ich brauche Aspirin.“ Dem armen Ding war seine Verwirrung und Angst gleichermaßen anzusehen. „Aber...“ „SCHLUCK sie ENDLICH“, giftete Greg nahe eines Ausraster.
„Aber SIE haben doch die Kopfschmerzen...“ „EBEN“, feuerte Greg zurück und ehe sie sich versah hatte er ihr die Tablette in den Schlund geworfen und warf sich das junge Fräulein wie erlegtes Wild über die Schulter. „ICH gehe jetzt erst mal was trinken“, zischte Greg und schon war er mit der Dame auf der Toilette verschwunden.
„Ich bin dafür wir gehen woanders hin“, zischte nun Ashton drauflos, während er wie besessen den Staub von seinen Knien klopfte. „Irgendwohin, wo es Fusselbürsten gibt!“ „Wahrscheinlich haben sie hier nicht mal SCHUHE“, fiel Rgeane in das Gezicke mit ein.
„Das ist ein MÖBELhaus“, erklärte Johardo entnervt. “Wenn auch ein selten schlechtes...“
„MÖBEL?“, blafften Ashton und Regeane wie aus einem Mund. „Du meinst ihr habt mich in ein MÖBELhaus bestellt, wissend das es hier keine Fusselbürsten ..“ „und SCHUHE“ „...gibt?“
„Mahmud. BITTE. Stell sie AB“, brummelte Johardo sichtlich entnervt und ließ sich auf den Boden plumpsen. Schnell war der Kreis um ihn herum, mit Kreide gezeichnet. „Iiiiiiiiiiiiiichhhhh“, summte der Professor und wiegte sich langsam aber sicher in Trance. „KnienunhieraufdiesemscheißBoooooo-den...“ Er faltete die Hände und verschränkte sie urig hinter seinem Kopf. „Und erflehe die Einkaufsliiiiiiiisteeeeeeeeeeeee.“
„Sagt mal, seid ihr von allen guten Geistern verlassen?“, wütete Greg aufgebracht, als er aus dem Bad zurück kam.
Leise räusperte sich der Giovanni im Hintergrund. „Also, ich war es nicht!“ Ein vernichtender Blick von allen übrigen brachte ihn aber schnell zum verstummen.
„Die Maskerade, die MASKERADE!“ Greg rannte wild im Kreis und fuchtelte mit den Armen umher. „Mitten im Kaufhaus. Ein Ritual! Habt ihr alle nicht mehr die Traditionen im Kopf? Soll ich sie euch EINTÄTOWIEREN?“
Lurker eilte rasch herbei und brachte den aufgeregten Gockel mit einer arschkriechenden Verbeugung zum Verstummen. „Kein Problem, Monsssieur Dumonnnnt. Ich werde dasss für ssssie erledigennn.“ Greg nickte nur, sich die Schläfen massierend, während Lurker hektisch zu Melody herüber eilte und ihr die Wolldecken aus der Hand riss. Besessen von seiner Mission (Im)possible, warf er der versammelten Mannschaft die Wolldecken über.
„WAS soll das?“ zischte Greg in die minutenlange, vor Überraschung entstandene, Stille.
„Ich habe unsss alle verdunkelt.“ Erklärte Lurker mit stolz geschwellter Brust in die Dunkelheit. Mehrfaches an die Stirn Klatschen erklang von den Anwesenden. Nur Johardo schien sich nicht stören zu lassen: „Oh, groooooße anbetungswüüüüüüürdige Eiiiiinkaufsliiiiiiiiste. Was müssen wie noch einkaufen für...“
„SCHUHE!“ kreischte nun Cat und setzte dem hochgeheimen Ritual ein Ende.