Abschalten - was ist das eigentlich?

Skar

Dr. Spiele
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Erstmal warum das gerade für mich wichtig ist: Ich würde gerne vom Abschalten einen Bogen schlagen zu Fiktion, Phantasie und schlussendlich Phantastik.

Nur möchte ich den Bogen nicht konstruieren, sondern nur sichtbar machen. Dafür brauche ich euch. Also:

Abschalten - was ist das eigentlich?

Du kommst zum Beispiel von der Arbeit und möchtest auf andere Gedanken kommen, mal etwas anderes sehen, etwas angenehmes oder zumindest etwas, was deine Gedanken zerstreut.

Was brauchst du dann?
Andere Leute, die dich ablenken? Eine kurze Zeit für dich alleine?

Was wollen deine Gedanken?
Etwas Bekanntes oder etwas Neues? Spannung (durch "Veränderung") oder "Rituale", die dir einfach gut von der Hand gehen?

Wie lange soll/darf das Abschalten andauern?


Und sind Dinge wie Imagination, sense of wonder, Phantasie und Fiktion valide Wege für dich, um abzuschalten oder Abstand vom Alltag zu gewinnen?
Wäre die Phantastik dafür ein geeignetes Aggregat?
Wie müsste ein Medium aussehen, damit die von dir gewünschten Kernpunkte zielsicher thematisiert werden?
 
Gerade Abschalten hängt für mich eben nicht mit Phantasie zusammen.
Rollenspiel und auch Rollenspielvorbereitung fordert mich intelektuell. Nicht immer, aber zum Abschalten ist es keine gute Idee.
Auch ein Buch ist nicht das was ich mit Abschalten verbinde. Ich lese zwar gerne und oft und es strengt mich auch nicht an, aber es zerstreut mich auch nicht in dem Sinne.

Wenn ich wirklich abschalten will, mache ich einen Spaziergang in der Natur oder ziehe mir eine simple Comedy Serie (HIMYM oder Two and a half men usw) rein, die nun wirklich kein Mitdenken erfordert.
Da kann dann auch mal ein popcorn Actionfilm seinen Dienst tun. Oder ich surfe auf Seiten wie 9gag und schaue mir blöde Bilder an.

Da geht es dann auch nicht um Story im eigentlichen Sinne (beachte eine anspruchsvolles Drama wäre vollkommen falsch in dem Augenblick).

Ein Medium müsste für mich eben auch fürs Abschalten genau das liefern. Einfache Kost, die kurzweilig ist und keinerlei Anstrengung erfordert. Ich will unterhalten werden beim Abschalten. Also nur passiv konsumieren nicht mit produzieren.
 
Vielleicht sollte man zwischen "Abschalten" und "Umschalten" trennen. "Abschalten" bedeutet Passivität und wenig Anstrengung, so wie Shadom es beschreibt. "Umschalten" ist zum Beispiel eine Rollenspielrunde, obwohl dies einen intellektuell fordert, oder auch sportliche Betätigung nach einem langen Bürotag, die ebenfalls sehr anstrengt - aber eben anders.
 
Unterschiedlich. Kommt sehr drauf an von was abschalten. Wenn ich körperlich gestresst bin, dann ist sowas wie lesen oder TV gucken durchaus für mich eine Option. Tatsächlich ist Rollenspiel für mich meistens eine Option, weil ich da in gedanklich andere Welten tauchen kann.
Das gilt auch für Stress so. Ich löse mich aus meiner eigentlich "Alltagsrolle" und 'stresse' mich mit unrealistischen Problemen. Die für mein Empfinden dann gar keine echten Probleme sind.
Eine andere Alternative ist schlicht körperliche Betätigung. Insbesondere nach nem Tag an dem man 8 stunden nur am PC sitzt hat man einfach keinen Bock mehr, noch weiter starr auf irgendwas zu gucken.
 
Zeromant schrieb:
"Umschalten" ist zum Beispiel eine Rollenspielrunde, obwohl dies einen intellektuell fordert, oder auch sportliche Betätigung nach einem langen Bürotag, die ebenfalls sehr anstrengt - aber eben anders.
Ich verstehe deinen Punkt, allerdings ist tatsächlich der Sport für mich auch Abschalten. Das liegt aber daran, dass mein Sport geistig sehr anspruchslos ist. Und auch extra deshalb ausgesucht. Für mich hat es etwas fast meditatives, nach einem anstrengenden Schultag ins Fitnesscenter zu gehen, meine Übungen zu machen, und Musik zu hören. Ich muss mich auf nichts konzentrieren. Musik hören, Wiederholungen mitzählen. Das wars. Und dann noch ne halbe Stunde aufs Laufband und wirklich nur Musik hören.
 
Ich verstehe deinen Punkt, allerdings ist tatsächlich der Sport für mich auch Abschalten. Das liegt aber daran, dass mein Sport geistig sehr anspruchslos ist. Und auch extra deshalb ausgesucht. Für mich hat es etwas fast meditatives, nach einem anstrengenden Schultag ins Fitnesscenter zu gehen, meine Übungen zu machen, und Musik zu hören. Ich muss mich auf nichts konzentrieren. Musik hören, Wiederholungen mitzählen. Das wars. Und dann noch ne halbe Stunde aufs Laufband und wirklich nur Musik hören.
Seh ich genauso.
Ich hab das Football-Spielen studienbedingt beenden müssen, da das technische und taktische Niveau mir zu hoch wurde um neben meinem Studium noch irgendeine Entspannung zu liefern. Es war einfach eine weitere Sache, die ich zwar leidenschaftlich gemacht habe, aber volle Konzentration und vor allem psychische (Durchhalte-)Krafterfordert hatte, weil ich mich ständig an meiner eigenen Leistungsgrenze bewegt hatte.

Wenn ich aber heute nach nem langen Lerntag ne Runde joggen gehe und ein bisschen Hanteln stemme, dann ist das ziemlich entspannend.

Insgesamt würde ich Abschalten also auch stark mit dem psychischen Druck und seiner Art gleichsetzen:
Wenn du eine Sache machst, bei der du die Angst hast nicht gut genug zu sein bzw. ständig höchste Konzentration und festen Willen brauchst, dann eignet sich nichts zum Abschalten, was das selbe erfordert - sondern besser etwas worin du sehr gut bist und höchstens den psychischen Druck einer besonderen Verantwortung hast (also z.B. bei einem Mannschaftssport, wo man selbst zu den besten gehört).

Anderes Beispiel:
Was macht man, wenn man frustriert vom Leben ist, weil man für sich selbst zu wenig erreicht hat und sich minderwertig fühlt?
Glotze an und schwangeren Teenies mit versoffenen Eltern dabei zusehen, wie sie über den arbeitslosen Freund schimpfen, der einer der 4 möglichen Vaterschafts-Kandidaten ist. Sowas nimmt effektiv psychischen Minderwertigkeitsdruck.

Und wenn ich mal wieder Angst habe, das meine logischen Denkfähigkeiten nicht fürs Studium reichen - dann schreib und lese ich ein bisschen im B!.
Ich arroganter Sack...
 
Also, wenn wir uns das Transaktionelle Stressmodel nach Lazarus anschauen, dann ist Stress, seine Beurteilung und die einem zur Verfügung stehenden Ressourcen zum Umgang damit von Person zu Person unterschiedlich. Was mir persöhnlich hilft ist Joggen mit Musik, progressiven Muskelentspannung und mmo´s spielen und dabei auf yt surfen.
 
Abschalten, im Sinne von den Alltag mit seinen Problemen und dem Alltagsstress mal für eine Weile ausblenden, funktioniert für mich am besten, wenn ich mich ablenke. Wenn ich abschalten und entspannen will, sollte die Ablenkung natürlich als angenehm empfunden werden. Für mich persönlich ist es dabei sehr wichtig, geistig tätig zu sein. Lesen, RPG spielen, schreiben und solcherlei Dinge funktionieren meist sehr gut und machen mir Spaß.

Alles, wobei ich geistig nicht gefordert werde, funtioniert bei mir hingegen schlecht. Wenn ich z.B. eine halbe Stunde auf dem Laufband stehe oder eine stumpfe Serie im Fernsehn schaue, driften meine Gedanken sofort ab und beschäftigen sich genau mit den Alltagsproblemen, mit denen ich mich beim Abschalten und beim Entspannen nicht beschäftigen möchte.
Passives "berieseln lassen" (z.B. vor dem PC oder vor dem Fernseher) hat bei mir zusätzlich noch den Nachteil, dass ich dabei oft eher nervös und unruhig werde, statt mich zu entspannen. Ich habe dann die ganze Zeit das Gefühl, meine Zeit zu verschwenden und eigentlich etwas anderes tun zu sollen. Die einzigen Ausnahmen sind Situationen, in denen ich so tot müde bin, dass ich ohnehin nur noch schlafen möchte. Da ist der Fernseher als Hintergrund in Ordnung.
 
Du kommst zum Beispiel von der Arbeit und möchtest auf andere Gedanken kommen, mal etwas anderes sehen, etwas angenehmes oder zumindest etwas, was deine Gedanken zerstreut.

Was brauchst du dann?
Meistens gehe ich dann zum Sport. Mp3-Player auf die Ohren und dann richtig verausgaben oder Fußballtraining. Ich kann auch gut beim Spielen abschalten, aber das hat nur bedingt etwas mit Phantastik zu tun hat (bei Enemy Territory ist es mehr die Konzentration, die mich von anderen Gedanken ablenkt, bei Runes of Magic ist mehr das Streben nach Charakterverbesserung und teilweise auch Konzentration).

Deine Idee in Ehren, aber um mich abzulenken (abzuschalten), benötige ich keine Phantastik oder Fiktion. Ich kann auch sehr gut beim Sonnenbad (wird ja endlich wieder Sommer), einem Abend in einem Club, einem DVD-Abend usw. den Alltagsstreß ausblenden.
 
Antwortet ihm bitte nicht, er arbeitet in der HR! ER WILL EURE SEELE, UM EUCH NOCH BESSER KNECHTEN ZU KÖNNEN!

xD
 
Wenn ich mir die Antworten so anschaue, geht bei euch Soziales und Sport vor Phantastik. Was seid ihr denn bitte für Nerds...?

Ich weigere mich das so als valide Antworten gelten zu lassen. Auch ihr sixpacktragenden Genies müsst doch irgendwann mal den Status erreichen, wo ihr die Kumpels rausschmeißt, den Fernseher anschaltet, ein Buch zur Hand nehmt oder das Tablet einschaltet.

Dann. Genau dann seid ihr an dem Puntk die Eingangsfrage zu beantworten. :)
 
Du redest aber zumindest für mich nicht von Abschalten!

Ich habe diese Punkte sehr oft, aber das ist weniger wenn ich erschöpft bin und eben abschalten möchte, sondern das ist der Punkt wo ich genervt bin.
Wahlweise weil ich intellektuell über oder unterfordert bin. Rollenspiel, Weltenbau, gute (will heißen anspruchsvolle) Serien oder auch Bildkunst fodert mich auf genau auf dem Level, dass ich zwar nicht spielend aber doch am Ende sicher bewältige (auf meinem Niveau eben). Das ist sehr aufbauend und sehr schön.
Mache ich gerne und oft, allerdings ist das nicht abschalten sondern wie hier vorher gechrieben eher umschalten.
Wenn du einen umgangssprachlicheren Begriff willst dann nenn es auftanken oder verschnaufen.
 
Ich weigere mich das so als valide Antworten gelten zu lassen. Auch ihr sixpacktragenden Genies müsst doch irgendwann mal den Status erreichen, wo ihr die Kumpels rausschmeißt, den Fernseher anschaltet, ein Buch zur Hand nehmt oder das Tablet einschaltet.
Das mache ich aber eigentlich nur aus echtem Interesse. Also nicht zum Abschalten. Oder zum Zeit Töten.
A propos Töten... GTAIV ist totale Entspannung. Der aussichtslose Kampf gegen die unbewaffneten Zivilisten von Liberty City.
 
Das mache ich aber eigentlich nur aus echtem Interesse. Also nicht zum Abschalten. Oder zum Zeit Töten.
A propos Töten... GTAIV ist totale Entspannung. Der aussichtslose Kampf gegen die unbewaffneten Zivilisten von Liberty City.
Warum ausgerechnet die Spiele nicht auf dem Index stehen, muss mir auch nochmal jemand erklären...
Ich gehörte ja lange Zeit zu der Sorte von Spielern für die der Index eine "Unbedingt mal testen"-Liste war und würde daher sagen, dass ich kaum ein anderes Spiel kenne, dass derart gut zu dem Vorurteil "In PC-Spielen kann man Amoklaufen trainieren." passt.

Ich schalte gern zu Simpsons oder Strategiespielen mein Hirn aus. Ich brauche etwas das mich ein bisschen geistig fordert, aber nur oberflächlich - am besten weil ichs schon auswendig kenne.
Also Spiele, die man nach einer Auswahl von 3-4 verschiedenen Prinzipien runterspielt.

Wenn mein Hirn noch weniger beansprucht wird, startet es automatisch eben gerade wieder das wovon ich mich ablenken will.
 
Abschalten funktioniert bei mir auch am Besten bei Dingen, bei der man zwar die ganze Zeit etwas tut, was man tut, nicht geistig nicht fordernd ist. Wie das Spazierengehen, im Auto Beifahrer sein, Sport und bei mir im Speziellen das Kalligraphieren.

Bei solchen Dingen geschieht in meinem Kopf das Passivdenken. Die Gedanken fangen sich zu ordnen und Idee formen sich zu konkreten Pläne. Leider beinhaltet nicht jeder Spaziergang ein Geistesblitz, aber die kompliziertesten Zusammenhänge in meinem Leben habe ich beim Abschalten verstanden.


Und wenn ich dann wirklich - so richtig - abschalten will, lese ich im A!
 
Die besten Ideen habe ich normalerweise morgens nach dem Aufwachen. Vermutlich, weil ich da noch ziemlich abgeschalten, aber schon bei Bewusstsein bin.
 
Abschalten bedeutet für mich, nicht an Arbeit oder unangenehme Dinge denken zu müssen. Da gibt es viele Möglichkeiten: Rollenspielen, Playstation, Lesen, DVD schauen, mir ne ordentliche Dröhnung Musik reinziehen oder was mit Freunden unternehmen.
 
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