AW: [8.5.2008] Kein Prophet... kein Berg
Enio gegenüber wäre es in keinster Weise nötig gewesen auf eine offensichtliche Dringlichkeit oder Ernsthaftigkeit hinzuweisen aber das wußte Noir warscheinlich sowieso, daher legte der Kriegsherr gelassen die Wahl ihrer Worte und das Minenspiel als rethorische Winkelzüge ab. Das änderte aber nichts daran, daß Enio einen noch verdrieslicheren Gesichtsausdruck auflegte als die blöde Kuh sich einbildete ihm gegenüber aufzuzählen was seine verdammte Pflichten waren. Das wußte er und er brauchte dazu keine Patchwork-Kainitin dazu, die früher einmal sehr lange Ghul war und auf eine jämmerliche Anzahl von Tagen als Kainskind zurückblicken konnte. Enio konnte eben auch nur bedingt aus seiner Haut. Letztendlich lenkte Noir aber wieder ein und Enio machte genau das was sie im geraten hatte und ersparte sich einen Protest. Für was sollte der auch gut sein wenn nicht nur um Öl auf Noirs Redefeuer zu giesen. Nein… Enio war besser. Besser als jeder andere Penner dachte. Soviel jedenfalls zu Enios Version.
„Ich denke ich kann den Schrecken, der auf uns zukommt mitlerweile einschätzen und glauben sie mir… ich unterschätze ihn nicht und ich weiß was das für die Stadt oder sogar die ganze Welt bedeuten könnte. Daher werde ich mich auch entsprechend verhalten und mir erst später um die Moral Sorgen machen. Sie haben übrigens vollkommen recht. Es gibt ganz sicher Verräter unter uns und das eventuell mehr als einer. Genauso verlassen sich die Werwölfe auch nicht mehr aufeinander und mißtrauen sich gegenseitig… leider nicht grundlos. Wir haben zum einen mitlerweile schon einen Verdächtien ausmachen können und zum anderen haben wir seit gestern… Ziege wieder. Schätze mal nicht, daß der uns viel sagen wird und besonders hilfreich sein wird aber solange er in usnerer Gewahrsam ist spuckt er uns wenigstens nicht in die Suppe und legt uns weitere Steine in den Weg. Nach den gestrigen Ereignissen glaube ich ebenfalls, daß der Koldunen nur noch auf Zeit spielt… weil sie leider ausgezeichnet für ihn arbeitet und er unsere Handlungen nur noch geringfügig vereiteln muß und die Sache aussitzen kann. Sie sehen also hoffentlich… daß ich eingermaßen auf dem Laufenden bin und mir keine Illusionen über unsere Lage mache. Da gibt es nichts zu beschönigen und Optimismus zu predigen.“
Enio war auf einiges was Noir gesagt hatte nicht richtig eingegangen aber er hatte entschieden, wenn er auf diese ganze Scheiße von wegen Vertrauen, Mißtrauen, Gut, Böse, Schwarz und Weiß einfach nicht mehr reagierte, würde die Toreadortante irgendwann mal den Mund halten und nicht mehr immer wieder auf das gleiche Pferd steigen. Enio hatte in diesen Dingen ein sehr dickes Fell und so etwas wie Ehrenkäse kannte er überhaupt nicht.
„Gut. Ich werde ihre Unterstützung brauchen und sie gerne in Anspruch nehmen. Ich weiß nicht wie sie das angestellt haben und was dazu notwendig ist oder war aber fürs erste sind sie mir schon eine sehr große Hilfe, wenn sie es weiterhin schaffen tè Zloduch aus meinem Kopf drausen zu halten. Aber wenn ich das richtig einschätze wird auch das warscheinlich jede Nacht ein bißchen schwieriger werden.“ Er wollte Noir nicht völlig unnütz herumsitzen lassen und ihr das Gefühl geben als würde niemand auf ihre Mithilfe wert legen aber wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, dann mußte er sich eingestehen, daß er eigentlich nicht so richtig wußte was er sie tun lassen sollte… ohne ein zu großes Risko einzugehen oder auf jeden Fall das Unverständnis der anderen zu provozieren. „Ansonsten bleibt der Pan wie bereits besprochen. Ich werde mit allen Mitteln dafür sorgen, daß wir das Ritual in die Finger bekommen und danach werden wir gemeinsam den verdammten Tzimisce zur Hölle schicken.“
…
Irgendwann war es soweit, daß alle wichtigen Dinge gesagt wurden… oder auch verheimlicht. Keiner der beiden konnte das so genau sagen. Aber als Enio sich schon wieder in Aufbruchstuimmung sah erinnerte er sich wieder an die eine oder ander Sache, die nicht so offensichtlich zu den wichtigsten Dingen gehörten. Oder vielleicht doch? Der Kriegsherr gab sich jedenfalls größte Mühe sie ganz beiläufig anzusprechen und ihnen scheinbar keine so große Wichtigkeit beikommen zu lassen. „Ach ja… bleiben noch ein, zwei Fragen, deren Antworten mich interessieren würden. Auch wenn sie nicht so wichtig erscheinen im Angesicht unserer akuten Bedrohung. Ich habe sie vorhin bereits danach gefragt aber es ist wohl irgendwie untergegangen bei den ganzen Problemen. Haben sie irgendeine Ahnung warum die Akademie oder vielmehr ihr Büro und das des… Prinzen als einzige von den uns auferlegten Einschränkungen nicht betroffen sind. Also die Schwächung unseres Zustandes und die Beeinträchtigung des Geistes. Liegt irgendein Schutz darauf, der unser aller Worstellungsvermögen überschreitet? Auch das der Tremere-Regentin. Die kann sich jedenfalls kein Reim darauf machen und ich will sie in dem Fall einfach mal für glaubwürdig halten.“ Es sollte niemand dem Italiener unterstellen, daß er nicht die Notwendigkeit erkannte, wenn es galt die richtigen Worte zu finden um den richtigen Eindruck zu hinterlassen. Auch da wurde der Spagetti-Kriegsherr allzu oft unterschätzt.
„Das andere betrifft eine Frage zu Laura. Wurde sie denn jetzt zu einem Kainskind gemacht? Und wenn ja… aus welchem Grund? Verstehen sie das bitte nicht falsch aber mir käme eine Blutsklavin in dieser Situation viel hilfreicher vor als ein Kind um das man sich sogar noch zusätzlich kümmern muß. Daher verstehe ich den Zeitpunkt nicht.“ Es gab einen Grund warum Enio so unbedarft seine Frage gestellt hatte. Noir hatte bei seiner Ankunft immer noch Laura als ihre Ghulin bezeichnet. Dafür gab es plausible Gründe. Der eine war offensichtlich und naheliegend. Noir hatte aus reiner Gewohnheit Laura als Ghul bezeichnet. Das kam vor und wäre zu verdauen. Der andere war viel erschütternder. Es gäbe die Möglichkeit, daß Noir gar nicht bewußt war, daß Laura mitlerweile Kainskind war. Das wiederum… wäre der abolute Hammer. Enio beobachtete Noir genau bei ihrer Antwort und wollte einfach einmal annehmen, daß er dazu fähig war in einem Gesicht zu lesen, daß viel mehr gewohnt war sich zu verstellen als der Sheriff sich das überhaupt vorstellen konnte.
Out of Character
Der "..."-Absatz soll ein bißchen verdeutlichen, daß Enio das erst anspricht, wenn die anderen Dinge besprochen wurden. Ich will hier nicht den EIndruck erwecken als würde Enio so abrupt und übergangslos das Thema wechseln aber ich wollte das ganze einfach ein bißchen straffen und diesen Thrtead nicht noch mehr in die Länge ziehen