[7.7.06] Im neunten Kreis

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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Meyye nimmt sich nach dem Aufwachen gerade genug Zeit um sich eine Hose anzuziehen, ehe sie nachschaut, ob Tanja schon auf ist und nötigenfalls an die Tür ihres Zimmers klopft (ihres Zimmers... aber wie üblich wird eine Notlösung wohl zum Dauerzustand). "Hey... willst du reden?"
 
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Tanja ist bereits auf... Gestern ist sie ohne ein Wort zu sagen einfach in ihrem Zimmer verschwunden und dannach wars still...

Die Stimme die Meyye jetzt von drinnen antwortet ist aber recht ruhig... Gefasst vieleicht. Oder auch ernst. Wie auch immer.

"Ja... Ich denke doch. Komm rein."

Als Meyye eintritt sitzt Tanja auf dem Bett... Sie hat sich irgendwoher einen Schreibblock und einen Stift besorgt, der auf ihrem Schoß ruht... Es sieht nach einer Liste aus, auch wenn sie noch nicht sonderlich lang ist.

Tanja scheint geduscht zu haben, zumindest ist nichts mehr von den Blutspuren von gestern zu sehen... Ihre Kleidung ist fast schon zu ordentlich und sie hatte sogar das Bett gemacht... Überhaupt hat Tanja scheinbar eine ziemlich überordentliche (Un)Lebensweise entwickelt... Aber das nur dahingestellt. Die Nacht in gewisser Erde scheint ihr auch gut getan zu haben.

Sie schaut auf als ihre Mentorin eintritt, nickt ihr freundlich zu.

"Morgen... Setz dich."

Dann schaut Tanja Meyye doch etwas besorgt an...

"Wie geht es dir ? Ist alles in Ordnung ?"

Sie klang auch besorgt...
 
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Morgen? Gehen sie schlafen. Eine Gewohnheit aus lebendigeren Tagen halt... wenn wir aufstehen, ist Morgen. Meyye tritt ein und blickt sich kurz um, ehe sie Tanja ansieht. Ein kurzes Verziehen der Mundwinkel. "Das sollt ich eigentlich dich fragen. Ich hab schon viel gesehn... auch die ganzen Pesttoten in Florenz waren nicht die ersten Leichenberge in meinem Unleben. Aber du bist gerade mal ein paar Wochen in der ganzen Scheisse hier..."

Mit dieser unausgesprochenen Aufforderung setzt sie sich auf einen Stuhl und blickt zu dem Notizblatt. "Haste was vor?" fragt sie und deutet darauf.
 
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Tanja schweigt erst einen Moment.

"Ich denke, die Dinge der letzten Tage, speziell gestern waren zuviel für mich...",
entgegnet sie dann. "Florenz war schon das nackte Grauen... All das Leid... Der Schmerz bei der Herreise hat mich schon fast umgebracht... Dann diese vollkommen unmenschliche und schlicht bösartige Nosferatu... Dann.... Menschenblut ohne dass ich es wollte, aber ich musste... Dieser nervenaufreibende Artilleriebeschuß... Und den Leichengeruch hab ich immer noch in der Nase... Dann war die Erde nicht da... Ich hab gar nicht gewusst, dass ich mich so schwach fühlen kann... Wäre Melissa nicht gewesen, vermutlich wäre ich einfach dort irgendwo zurück geblieben... Dann die Rückreise... Und gleich als ich aufwache eine Vision... Dann lese ich in der Zeitung, dass Delilahs Zuflucht gesprengt wurde und scheinbar noch die halbe andere Stadt... Eine zweite Vision, die mir den Schädel qualmen lässt... Das Chaos an der Nerveheilanstalt..."

Sie sieht in Meyyes Gesicht... Aber es wirkt beinahe als sähe sie durch sie hindurch.

"Und dann... Habe ich nocheinmal gefühlt, wie es ist voll Schmerz und Leid zu sterben... Jemand ist gestern nacht von etwas bösem, das voller Angst für ihn war förmlich verschlungen worden..."

Eine Pause.

"Dazu kamen die Sorgen um dich, um Ariel, um Delilah, um Nicci..."

Sie schweigt erneut einen Moment. "Ich weiss jetzt, dass die Welt im Prinzip nur aus grade so übermaltem Grauen besteht... Und dass ich ernsthafter an die Dinge herangehen muss... Ich war viel zu optimistisch."

Tanja klingt vieleicht etwas melanchonisch... Aber gradezu erschreckend abgeklärt.

"Soviele Menschen sind gestorben... Soviele, die ich nicht beschützen, denen ich nicht helfen konnte... Ich weiss jetzt, um das tun zu können muss ich selbst stärker werden... Ich will nie wieder so hilflos sein."

Sie sieht einen Moment ins Leere... Dann grinst sie tatsächlich leicht.

"Und euer Prinz... Und dieser Johardo... Arschlöcher mit ganz fettem A... Das nächste Mal, wenn du von dem angerufen wirst, geh nicht ran... Für ein verfluchtes Bild..."

Dann fällt ihr Blick auf die Liste.

"Oh... Ja... Ich plane meine Zukunft, könnte man sagen. Ich mache eine Liste mit Dingen, die ich in nächster Zeit erledigen oder erreichen will...

Ich muss mich noch versichern, dass es Nicci gut geht und Delilah, die hab ich beide nicht erreicht... Ich muss mich bei Viktor und vor allem Melissa bedanken, für das, was sie getan haben..."

Ein Lächeln.

"Und natürlich bei dir."

Auf diese Aussprache erfolgt eine feste Umarmung... Tanja ist gewohnt warm, weich und anschmiegsam... Wie ein Mensch eben. Doch sie spricht weiter.

"Dann brauche ich ein Konto, auf welchen Namen nun immer... Und Papiere für eine falsche Identität. Am liebsten wäre mir ja, ich könnte mein Aussehen noch etwas verändern, aber das wurde ja verboten... Ich sehe zwar schon leicht anders aus als auf den alten Fotos von mir... Aber die Ähnlichkeit ist immer noch da. Okay, Ähnlichkeit, nicht Gleichheit...

Ich muss auch mehr über die Vampirgessellschaft lernen... Eine Richtung finden in die ich mich richten will. Ich brauche von einem Haufen Leuten die Telefonnummern, ohne Kontakte scheint ja ohnehin nichts zu laufen..."

Eine Pause.

"Wenn ich ehrlich bin... Ich fühl mich scheisse... Total scheisse... Ich wollte nicht in diesen Vampirmist hineingezogen werden, aber nun ists eben so... Jetzt muss ich das irgendwie überspielen, damit ich nicht total zusammenfalle... Ich glaube, gestern war ich ganz ganz kurz davor überzuschnappen... Vieleicht war ich es sogar kurzzeitig... Ich weiss es nicht."

Ein schmales Lächeln zeigt sich.

"Weisst du, was mich aufrecht hält ? Immer noch ? Du... Du und die anderen, die ich wage als Freunde zu bezeichnen... Wobei du sogut wie nie von meiner Seite gewichen bist... Wenn du denn anders konntest...

Daher... Ahm... Ich möchte dir danken, Meyye. Dafür, dass du da bist."

Das Lächeln ist wieder warm... Das erste Mal heute.
 
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Meyye lässt sie erstmal... auch das hilft bei der Verarbeitung, alles mal auszusprechen. Sie runzelt nur die Stirn bei der letzten Schilderung. Wer mag was verschlungen haben? Wieder eine Vision? Vielleicht von einem der Menschen, die gestorben sind... vielleicht sogar ein Sabbati, der in dem Moment jemanden getötet hat. Sie weiß es nicht und sie werden es wohl nicht erfahren...

Sorgen um... Nicci, ja. Da ist noch etwas das Meyye darüber weiß, wie berechtigt solche Sorgen sind. Ganz anders als bei Ariel und Delilah. Dass die Feinde die Zuflucht des Singvögelchens gesprengt haben deutet darauf hin, dass sie nicht von deren Abwesenheit wussten. Delilah ist dort am sichersten wo sie gerade ist - weit weg von Finstertal.

Sie widerspricht nicht bei dem düsteren Bild von der Welt, das sich vor Tanja aufgetan hat. Auch wenn sie weiß, dass sogar in diesem Grauen noch Dinge existieren, die das Leben (und sogar das Unleben) lebenswert machen. Stärker werden... ja, das ist auch etwas, das sie versteht. Und ein zustimmendes Schnauben kommt bei der treffenden Analyse der hiesigen Oberbonzen zustande. "Die werden schon noch sehen was sie davon haben, da kannste wetten. Ich find 'nen Weg, denen das heimzuzahlen." sagt die Gangrel mit mürrischem Unterton.

Zukunft planen, gut. Bei Melissa (naja..) und Viktor bedanken, gut. Bei ihr... sie ist eigentlich gerade am Abwinken, aber das hilft ihr natürlich nicht gegen eine überraschende Umarmung, die sie dann doch geschehen lässt und dabei ebenfalls ihre Arme um die Blonde legt. "Schon okay." sagt sie mal wieder... irgendwie ist es wirklich eine Selbstverständlichkeit geworden, Tanja zur Seite zu stehen.

Auf die Punkte für die Zukunft nickt sie, sagt aber noch nichts dazu solange Tanja im Redefluss ist... und dann noch was ausspricht, was eigentlich überfällig war. Noch vor ein paar Nächten hätte es ein überraschtes Blinzeln als Simulation des Menschseins gegeben, als ihr dann wieder gedankt wird... heute bleibt es aus, Meyye verdreht nur ein wenig verlegen das Gesicht und sagt: "Jetz hör schon auf, sonst halt ich mich noch für Mutter Theresa."

Aber sie drückt Tanjas Hand daraufhin. "Was den Rest angeht... zur Bank gehen können wir heute, und vielleicht zu Ziege, wegen der falschen Papiere... und 'ne Waffe wollteste ja auch schonmal. Telefonnummern kriegste von mir oder von Romero. Was das Aussehen angeht... da müssen wir wohl auch Romero fragen. Oder den Prinzen." Letzteres wäre wohl weniger Meyyes Wahl der Mittel, sie zuckt die Schultern. "Oder so lassen wie's is. Wird schon nich jeder gleich erkennen."
 
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Auf Meyyes Gedanken kann Tanja natürlich nicht antworten... Aber auf den Mutter-Theresa-Ausspruch kichern, das ist noch drinn, bei allem Ärger der letzten Zeit. Und wohl auch nötig.

"Keine Sorge... Ich glaub, das passiert DIR bestimmt nicht so schnell !"

Sie grinst leicht, dann wird sie wieder etwas ernster.

"Aber ne, ernsthaft... Du hättest das alles nicht machen müssen. Und wenn mans genau nimmt hattest du viel mehr Anstrengung mit mir als praktischen Nutzen... Mal davon abgesehen, dass ich dich mag... Na, egal. Ich hör auf mit der Lobhudelei."

Sie errötet leicht.

"Du weisst ja wie ichs mein."

Dann wird sie wieder etwas ernster.

"Das Konto sollte dann wohl aber auf deinen Namen laufen... Offiziell... Muss ja nur bis ich meine Papiere bezahlt hab, dann kann ichs auf den neuen Namen laufen lassen. Nur sollte ich wohl nicht unter Tanja Irina Kirilenkowa aktenkundig werden."

Was das Aussehen angeht, zuckt sie die Schultern.

"Ich vermute mal, Romero kann nicht ausser Kraft setzen, was der Maler verfügt hat... Dem Prinzen müsste man es als Schutz der Maskerade verkaufen, was es ja im Prinzip auch ist.... Aber das ist mal nebenrangig..."

Sie zögert.

"Ja, genau, die Waffe... Sollten wir beizeiten erledigen... Wo finden wir diese Ziege eigentlich ?"

Dann holt sie Luft... Scheint ein bisschen herum zu drucksen...

"Ahm... Meinst du, der ganze Ärger wird heute noch weitergehen, der gestern anfing ? Sonst würd ich nämlich ein bisschen rumtelefonieren und dann... Würd ich gerne mit dir was zusammen unternehmen. Auch wenn bisher jedesmal irgendwas irres passiert ist, wenn wir uns entspannen wollten... Wir könnten ins Kino gehen oder Schwimmen, bevor oder nachdem die Sachen erledigt sind... Ich brauche irgendwas, dass mir sagt, dass auch noch schöne und angenehme Dinge passieren können, sonst dreh ich bald durch... Was denkst du ?"
 
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"Wär ja noch schöner." meint sie nur trocken, und damit ist der Mutter Theresa-Scherz genug ausgereizt. Immerhin gut zu sehen, dass sie Tanja zum Lachen bringen kann, nach all dem was passiert ist. All das zu hören was sie dann doch noch von den anderen Kainiten unterscheidet (zumindest bildet sie sich das ein), ist aber durchaus befriedigend. "Ja, ich weiß." sagt sie letztlich und schmunzelt ein wenig.

Dann nickt sie. "Ich dachte, ich bring die Schecks zur Bank und mach zwei Konten draus... und die Karte von einem davon kriegst dann du. Keine Scherereien aber Zugang zur Kohle. Wenn'de nen anderen Namen hast wird's umgeschrieben und fertig." fasst sie das geldliche mal zusammen. "Bis ich den Prinzen wieder sehen kann ohne ihm an die Gurgel zu springen dauert noch 'n Weilchen... das verschieben wir besser. Und zu Ziege können wir gehen wenn das mit dem Geld erledigt is."

Was den Ärger angeht hebt Meyye mal wieder die Schultern. Bisher hat das Handy noch nicht sturmgeläutet, das könnte heissen es ist ruhig. "Mach des mal... mich interessiert's auch, wie das bei Viktor gelaufen is. Und für's Entspannen fällt uns schon was ein." Schwimmen... warum auch nicht. Einfach über den Zaun des Schwimmbads steigen. "Wir könnten auch mal schauen, ob wir Timo an die Strippe kriegen."
 
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"Alles klar... Ahm... Kannst du bei Gelegenheit mal bei den Werwölfen anfragen wie es Nicci geht ? Der ganze Quark schien zwar eher uns Vampire zu betreffen, aber ich will einfach sicher sein, dass es ihr gut geht... Vermutlich reagier ich nach den ganzen Visionen einfach ein bisschen über..."

Sie nickt dann.

"Ja... Viktor anrufen wollte ich auch noch... Dann stellst du auf laut... Oder grüß ihn von mir."

Timo...

"An den hab ich auch schon gedacht, aber der sitzt jetzt wohl bei diesem Papa... Ahm... Papa... Bei dem alten Malkavianer. Müssten wir vermutlich über den gucken, wie wir ihn ans Telefon bekommen... Wobei ich nicht weiss, obs gut ist, ihn zum schwimmen mitzunehmen."

Sie rollt leicht mit den Augen.

"Das letzte Mal als ich ihn besucht hab, konnte er anscheinend meine Kleider nicht sehen... Besser gesagt, er sah mich, ohne Klamotten. Das blöde ist, ioch weiss bei ihm nie, ob er Dinge nun wirklich sieht oder ob das... Naja... An seinem Clan liegt."

Zu der Sache mit den Konten nickt sie nur.

"Ok... Dann telefonieren, zur Bank und dannach kurz zu deiner Ziege... Und dann schwimmen ?"
 
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Meyye nickt ohne mit der Wimper zu zucken. Auch wenn ihr schlechtes Gewissen nagt, redet sie sich ein, dass Tanja jetzt erstmal Aufmunterung braucht und nicht die nächste Hiobsbotschaft. "Werd sehn was sich machen lässt." sagt sie dazu und nickt nochmal. Viktor ist ihre nächste Anlaufstelle. Was Timo angeht: "Naja, eben... höchstens dass im Café einer was weiß, wie wir an den rankommen. Das könnten wir schon versuchen."

Sie hebt die Brauen als sie von Tanjas Erlebnis mit Timo hört. "Is das nich recht egal?" meint sie danach auf die Unterscheidung. "Aber ich glaub nich dass er wirklich durch Kleider schauen kann. Wär mir jetz neu dass Malks sowas können."

Dann steht sie auf. "Okay, von mir aus auch mit Schwimmen." sagt sie schmunzelnd. "Wir gehn zu Fuß, dann können wir mal schauen ob von gestern her noch was los is. Und... ich brauch wieder was zu knabbern, also nen Abstecher in den Stadtpark oder so."
 
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"Ich werd mal Romero anrufen, wollte ihn eh noch nach der Nummer von Melissa und diesem Peter Craine fragen... Den hab ich ja gestern total verpasst aber ich hatte keinen Nerv zu einkaufen... Vieleich hat er auch die von dem Oberpapa..."

Auf Meyyes Frage rollt Tanja erneut mit den Augen und grinst. "Naja, sollte es mich jetzt mehr beunruhigen, dass er durch meine Klamotten durschauen KANN oder es sich nur so sehr wünscht, dass er sichs einbildet ?"

Ein schmunzeln.

"Naja, er ist trotzdem ganz lustig..."

Dann legt sie den Kopf schief, als Meyye vom knabbern spricht.

"Da hast du ja gestern scheinbar eine Menge Kraft verbraucht..."

Wieder ein Zögern.

"Apropos... Ich... Würde mich wie gesagt gerne besser zur Wehr setzen können... Meinst du, wir könnten da bei Gelegenheit was machen ? Eigentlich wollte ich ja mit Delilah zusammen lernen, aber die scheint wohl... Naja, egal..."

Ja... Delilah. Eigentlich seltsam. Kaum drei Nächte hatte sie die quirlige, schöne Toreador gekannt... und trotzdem vermisste sie sie.

"Ahm... Sag mal... Kann ich dich was persönliches fragen ?"
 
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Meyye nickt. "Tu das... Peter hab ich getroffen, der hat mitgeholfen den Fake-Engel kaltzumachen. Hatte also auch was andres zu tun." merkt sie dann mal an, denn Tanja weiß ja gar nicht, was da ausserhalb der Sichtweite der Ruinen vor sich gegangen ist. Was nun die Frage nach Timo angeht, kann sie auch nur mit den Schultern zucken und schmunzeln. "Das wollt ich damit sagen, dass es egal is."

Dann überlegt sie. Zweimal verwandelt, einmal Krallen, das hat sie schon gespürt. "Ja, schon was." bestätigt sie daher und sieht sie dann wieder an. "Besorgen wir dir mal ne Knarre, dann biste darin auf jeden Fall schonmal besser als ich. Schießen kann ich gar nich. Und ansonsten... kann ich dir schon was beibringen, kein Thema."

Huch, was Persönliches... das wär ja völlig neu, sowas durfte Tanja schließlich noch nie fragen, neinnein. "Raus damit."
 
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"Ah, alles klar," entgegnet Tanja nur auf den Ausspruch mit Peter... Eigentlich ja nicht weiter überraschend. Der Ravnos hatte also auch alle Zähne voll zu tun...

"Vermutlich schon... Auch wenn ich mich unwohl dabei fühle auf andre zu schiessen... Es ist vermutlich besser. Nach der Sache gestern..." Sie schüttelt den Kopf - Dann grinst sie. "Ich glaube trotzdem, dass du mir haushoch überlegen wärst, ausser vieleicht ich pflock dich von hinten oder sowas... Und nein, das hab ich nicht vor..." Ein Schmunzeln. "Wobei ich mir vieleicht wirklich mal einen Pflock besorgen sollte... Man weiss ja nie."

Dann das persönliche... Sie wiegt leicht den Kopf hin und her...

"Wie hast du eigentlich gemerkt, dass du jemand... magst. Also ich mein, so richtig... Grade für jemand in unsrem ... äh... Zustand... dürfte das doch recht schwierig sein..."
 
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"Schiessen tuste sowieso nur wenn dich wer angreift... oder du Schlimmeres verhindern willst." sagt Meyye eingedenk der gestrigen Nacht. Was nun die Überlegenheit angeht... nun, Meyye weiß dass sie durch weltliche Waffen noch weniger verletzbar ist als so manch anderer Vampir, und auch wenn sie für einen Gegenschlag nahe ran muss, kann sie das doch meist recht schnell schaffen. Aber das können sie ja irgendwann später mal ausprobieren. "Tu das ruhig, schadet nich." meint sie zu dem Pflock und sieht Tanja dann abschätzend an. "Auch wenn's schwierig is, im Kampf zu pflocken... dir würd ich fast empfehlen, erst zusammenschießen, dann pflocken."

Jaja, der Weg zum Herzen eines Mannes führt durch seinen Brustkorb. Und mit dieser eleganten Überleitung kommen sie bei Tanjas persönlicher Frage an. Sie blickt zur Decke, schmunzelt und sagt: "Ob lebend oder tot, es is einfach ein Gefühl, und du weisst ja noch wie sich das als Lebende angefühlt hat... sicher, das Herzklopfen fällt weg und so... es spielt sich nich so körperlich ab, aber ansonsten... merkst du's einfach wenn es passiert. Das ändert sich nich. Is genauso wie mit Sympathie oder Abneigung... die kommt einfach." Sie schaut Tanja an, vielleicht sogar ein wenig neugierig. "Wieso fragst du?"
 
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"Nein, weiss ich eben nicht... Ich war nie verliebt...", entgegnet Tanja mit einem Schulterzucken, grinst aber. "Ich schätze das lag an persönlicher Arroganz... Ich hab mich immer allen wahnsinnig überlegen gefühlt. Ich dachte nur, naja... Ich weiss nicht wie ichs erklären soll... Seitdem ich... Gestorben bin... Ich fühle zwar immer noch, die Gefühle sind noch die selben, aber... Es ist irgendwie... Schwieriger positiv zu empfinden. Als säße mir ständig eine kleine Stimme ins Ohr, die mich vor negativen Möglichkeiten warnt und so... Na egal. Ich hab mich nur einfach gefragt, wie mans merkt, weil ich... äh... Naja, weil ich eben drüber nachgedacht hab."

Eine ziemlich lahme Ausrede, aber manche Dinge wollte sie eben nicht rumerzählen, solange sie sich nicht sicher war... Grade Meyye nicht. Vieleicht biss die ihr den Kopf ab. - Ok, nicht ganz Meyyehaft, aber es könnte viel zuviel zerstören...

Sie schaut die Gangrel einen Moment lang an...
Dann platzt es aus ihr heraus.

"Wie schaffst du das nur alles ? Wie bist du so stark ? Dauernd sterben Leute um dich herum, herrscht Leid oder irgendjemand will dir ans Leder oder der Wahnsinn nimmt noch größere Ausmaße an ! Wie wirst du mit all dem fertig, ohne vollends die Nerven zu verlieren ?"
 
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Meyye hebt die Brauen. "Du bist 17 und warst noch nie verliebt? Das geht?" fragt sie zuerst salopp nach, dann hört sie weiter zu. Ja, Hochnäsigkeit kann einem manche Möglichkeiten verbauen. Sie selbst hatte eigentlich mehr mit Aussenseitertum zu kämpfen, aber da es noch einige andere Aussenseiter gab, war das nicht ganz so schlimm. "Naja... stimmt schon dass alles 'n Stück mieser geworden... liegt vielleicht dran, dass es keine Sonne mehr gibt für uns, das macht jeden irgendwann kirre. Aber was Positives kannste ja trotzdem noch fühlen... wie vorhin, als du dich gefreut hast, dass es Leute gibt, die in dieser kranken Welt für dich da sin'. Und was das Verlieben angeht... das merkste wenn's soweit is. Dauert vielleicht 'n bisschen, aber beschreiben hätt mir das auch keiner können, bevor's passiert is." Sie grinst kurz.

Dann schaut sie Tanja wieder merkwürdig an bei deren Ausbruch. Sie schweigt danach eine Weile, vielleicht muss sie selbst darüber nachdenken. Oder sich nur der Antworten entsinnen, die sie schon gefunden hat. "Ne Mischung, glaub ich... einmal Verdrängung. Das is das, was jeder Mensch schon immer macht... jeden Tag verhungern Hunderte Kinder, aber wer denkt da schon mal dran? Nur wenn er mit der Nase drauf gestossen wird. Dann Einsicht... ich kann einfach nich jeden retten, auch wenn ich's versuch. Manchmal gehn die Dinge einfach schief und die Menschen sterben. Und dann... gibt's noch ein paar Sachen, die dafür sorgen dass es mein Dasein wert is, weiterzugehn... an denen halt ich mich fest."

Sie spricht ernst und sieht dennoch all die Menschen wieder vor dem geistigen Auge, die in ihrer Gegenwart gestorben sind... vielleicht sogar durch ihre Schuld, wie der Söldner in Florenz. Es ist fast so, als hätte sie sich von ihren Worten zur Einsicht endlich selbst überzeugt. Sie konnte nichts dafür, sie kann es nicht ändern. Sie war vorsichtig und trotzdem hat es ihn erwischt. Schicksal. Sie weist die Verantwortung von sich. Vielleicht kann Tanja sogar eine gewisse Teilnahmslosigkeit aus den entsprechenden Worten heraushören und erahnen, dass sich ihre Mentorin irgendwie verändert hat...

Die Afrikanerin wendet sich nach einer weiteren kleinen Pause wieder der Tür zu. "Ich werd jetz mal Viktor anrufen." erklärt sie dazu. "Mal sehen was heute so zusammengeht."
 
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"Naja, vieleicht mal ne Schwärmerei... Aber eigentlich nie mehr." Sie hebt die Schultern udn hört Meyye zu.. Am Ende nickt sie nur.

Bei der Antwort auf die zweite Frage kommt die Kenianerin ihr aber nicht so leicht davon.

"Einsicht ?!", echot sie ungläubig. "Einsicht nennst du das ? Ich nenne es eher Aufgabe... Man kann nie wissen, wem man helfen kann und wem nicht, bevor man es nicht versucht hat! Und wenn man einmal scheitert, dann nur um sich das nächste Mal noch mehr anzustrengen. Jeder Gerettete, jeder dem man helfen konnte ist doch ein weiterer Lichtfunken im Dunkeln... Ein Grund zur Freude... Und ein Grund, immer weiter zu machen. Nein, Meyye... Das kann ich so nicht aktzeptieren... Und ich glaube, du eigentlich auch nicht... Denn du bist ein guter Mensch. Auch wenn du es versuchst zu vergraben. Du hast gesehen, wieviel Leid es in FLorenz gab... Und bei der Nervenanstalt... Willst du mir wirklich erzählen, dass du nicht helfen konntest - und es mit einem Achselzucken einfach so abtuen kannst, weil "du ja eh nichts machen konntest" ? Das kann ich nicht glauben... Das ist nicht die MEyye, die ich kenne, die einem ihr vollkommen unbekannten Küken aus dem Schlamassel geholfen hat und auf der Autobahn dem Mädchen helfen wollte, dass im Sterben lag..."

Sie wirft einen Blick zu ihrem Zimmer... Dann sieht sie wieder zu der Afrikanerin.

"Und die immer noch um jemanden trauert, den sie verloren hat... Ich weiss nciht, wer es war und was passiert ist ? Aber tust du das etwa mit einem "Solche Dinge passieren eben" ab ? Wirst du es mit so einem Satz abtun wenn ich sterbe ? Oder Delilah ? Oder Julian ?"

Ja, jetzt kommt einmal mehr rüer, dass klein-Tanja reden KANN, wenn sie nur will...

Out of Character
Charisma+Ausdruck um die gewünschten Gefühle bei Meyye hervorzurufen... Und weils hier mehr um eine flammende Rede geht, als jemanden mit Tricks von etwas zu überzeugen, eben Charisma... Schwierigkeit durch bezaubernde Stimme bei 4, ausser Nightwind sagt, Meyye ist für derlei Worte gar nicht empfänglich.

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Out of Character
Nachwurf wegen passender Spezialisierung

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Die Gangrel schaut erstaunt und sagt nichts während Tanja sich in Leidenschaft redet... so eine Entgegnung hätte sie ja nun nicht erwartet. Und auch wenn sie die Stirn runzelt und das Küken mit Pathos vielleicht ein wenig dick aufträgt, berührt Tanja eine Saite in Meyye... eine die zum Beispiel ihre Erinnerungen anspricht. Ja, auf der Autobahn dachte sie noch anders. Oder? Und was war mit dem Wachmann im Labor? Sie war verzweifelt... was sie ja eigentlich gar nicht hätte sein müssen. Aber damals dachte sie halt noch anders.

Ja, tatsächlich. Eigentlich findet sie ihre jetzige Einstellung besser, gesünder... aber ihr wird auch, irgendwie doch schmerzlich, bewusst dass sie etwas verloren hat was sie vorher hatte. Ist es wirklich so? Wann ist das passiert? Wieso hat sie es nicht bemerkt? Hat sie ein Stück ihrer Selbst aufgegeben, da an der Brücke nahe Florenz? Oder doch schon vorher, bei dem Mädchen auf der Autobahn... nein, da nicht. Es stimmt. Tanjas Worte machen es ihr bewusst.

Die ganze Zeit sieht Meyye erst mit verständnis-, dann ausdruckslosem Gesicht zuerst Tanja an, dann durch sie hindurch. Und sie zuckt fast zusammen, als auf Tatjana angespielt wird. Und dann sogar noch Delilah und Julian erwähnt werden. Heisse Wut durchfährt sie. "Hör auf! Das ist doch was völlig anderes!" herrscht sie das Küken an. Und bereut es einen Moment später schon, was Tanja vermutlich nicht entgehen wird.. genausowenig wie dass sie ihre Mentorin doch etwas aufgewöhlt hat. Dennoch öffnet diese die Tür anstatt noch was zu sagen. "Spar's dir. Ich ruf jetzt Viktor an." sagt sie und geht. Scheisse. Was passiert mit mir?
 
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Tanja spart es sich tatsächlich... Sie sagt nichts weiter, sieht Meyye nur nach. Leicht zurückgezuckt ist sie, als Meyye derart wütend wurde, zumindest für den Moment... Aber sie ist sicher, da etwas berühert zu haben - Zuviel der Körpersprache spricht dafür... Und auch das Bedauern im Blick, nach dem Anschnauzer.

Sie sieht ihrer Mentorin nach... Ein Seufzer folgt schliesslich.
Tanja würde den Teufel tun und zulassen, dass Meyye gleichgültig und kalt wurde... Sie hatte selbst in den letzten Tagen zuviel schreckliches erlebt.... Sie brauchte Meyye. Und wenn die eben dann zuerst sie, Tanja, brauchte um wieder klar im Kopf zu werden, dann seis drum.

Schlussendlicbh schüttelte die Blonde den Kopf. Schnell würde das eh nicht gehen... Und es waren noch Dinge zu erledigen. Sie griff nach dem Telefon.
 
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