[5.5.2008] la caccia

AW: [5.5.2008] la caccia

Anelotte blickte auf den zetternden Brujah und dachte schon daran das Gespräch zu beenden. Wenn er das Offensichtliche nicht erkennen konnte, dann hatte es wohl auch nicht viel Sinn, sich mit ihm länger zu unterhalten. Andererseits war er der Scheriff und wenn sie wirklich vorhatte hier länger zu bleiben, dann sollte sie sich besser nicht mit ihm in Ärger trennen.

Fast schon wollte sie auf ihn zugehen, ihre Hand auf seine legen und ihm beruhigend alle Antworten ins Ohr flüstern. Doch das würde er wahrscheinlich nicht ertragen können. So gern sie die Distanz gebrochen hätte -die Mauer die sie trennte- sie konnte es nicht, dafür waren sie einfach zu verschieden. Selbst Malkavianer unter sich hatten Probleme die Welt in ähnlichen Farben zu sehen, wie sollte es da einem außerhalb des Clans der Seher gelingen.

Sie lächelte also in Richtung Brujah und dachte darüber nach, wie sie das Temperament beruhigen und die Frage zu seiner Zufriedenheit beantworten konnte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig als zu lügen. Tja, so war es oft. Die Lüge beruhigte, die Wahrheit war nicht zu ertragen.
Hatte er sich selbst schon eine Antwort auf ihre erste Frage gegeben? Sie hoffte dass er sich zumindest irgendwann selbst die selbe Frage stellte. Hatte er etwas verloren oder gewonnen?
"Rothschild ist ein Clansmitglied."
War das erste das sie von sich gab. Sie sprach dabei jedoch völlig wertneutral und ohne besondere Betonung, wollte sie den Brujah schließlich nicht beleidigen. Lediglich der niederländische Aktzent kam durch.
"Ich fragte dich, ist er Bankier so weiß ich mehr von ihn."
Ihr lächeln wurde breiter.
"Es ist mir eine Freude, diesen kennen zu lernen..."

Eine kurze Pause folgte, in der sie absehen wollte, wie der Brujah nun reagierte. Was auch immer er tat, er würde wohl auch die folgende Information benötigen, um sich zu beruhigen.
"Ferdinand von Rothschild kann mir sagen, wen ich suche. Es ist eine Gelegenheit des Clans und es hat auch mit dem Ahn zu tun."
 
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Vielleicht hatte Anelotte heute einfach nur eine schlechte Nacht erwischt. Oder der Sheriff war immer so eingleisig. Auf jeden Fall war es ihr offenbar zumindest gelungen Enio tatsächlich ein wenig zu beruhigen. Er nahm immerhin das Messer wieder runter und schien sich ein bißchen zu entspannen. Lügen half scheinbar an dieser Stelle.

Enio war noch immer weit davon entfernt die Malkavianerin zu verstehen oder sich einen Reim auf ihre Antworten zu machen aber ihm war gerade wieder etwas eingefallen. Gab es nicht irgendeine bizarre Art der Verbindung zwischen den einzelnen Geschwister dieses Clans? So eine Art geistiger Kontakt. Enio wußte nicht wirklich etwas darüber aber alleine ein kurzer Gedanke in diese Richtung hatte seinen Fokus für einen Moment weiterbewegt und der Italiener glaubte zu erkennen, daß sich seine Gesprächspartnerin wenigstens Mühe gab und ihn nicht verarschen wollte. Letztendlich würde es aber trotzdem nichts mehr bringen sich noch weiter mit Anelotte zu unterhalten. Er mußte sie jetzt erst mal weiterreichen. Also nahm Enio abermals sein Handy... und frag mich bitte einfach nicht mehr ob er ein Bankier ist... und drückte die Wahlwiederholung.

„Ich rufe Rothschild an.“ Die Unterhaltung fiel von Enios Seite wieder auf ein einsilbiges Niveau. Viel zu sagen hatte der Sheriff wohl tatsächlich nicht. Während er sein Telefon an das Ohr nahm kam aber doch noch etwas aus seinem Mund. Es klang wieder gelassen aber kühl. „So... eine Angelegenheit des Clans. Meinst du mit dem Ahn Nox oder etwa Chezmoi?“ Nein auch den hatte Enio nicht vergessen und auch nicht, daß es da auch noch einen unklaren Punkt gab, der aber irgendwie bei all den vielen klaren aber leider sehr bedrohlichen Punkten in Finstertal völlig in den Hintergrund gerückt war.
 
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Nochmals wurde Ferdinand durch das Klingeln des Handys aufgeschreckt.
Ob es derselbe Anrufer war? Wieder stand "Enio Pareto ruft an" auf dem Display.
Diesmal ging Ferdinand recht schnell dran.

"Guten Abend, Ferdinand von Rothschild am Apparat."

Ob es wirklich der Sheriff war? Mal abwarten...
 
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Diesesmal meldete sich tatsächlich sogar eine dazugehörige Stimme zu der Anzeige im Display. Es war eindeutig die liebliche und durch und durch freundliche Stimme des Sheriffs von Finstertal. "Pareto am Apparat. Mir ist hier eine aus ihrem Clan über den Weg gelaufen. Anelotte de Vries... ist ihr Name... und sie kennt offenbar ihren. Dachte mir das könnte sie interessieren."

Besonders viel Inhalt transportierten die Worte des Brujahs ja nicht. Er hatte nichts von der Malkavianerin erwähnt. Welchen Status sie inne hatte, ob sie angemeldet war oder nicht oder ob Ferdinand sich um sie kümmern sollte oder der Sheriff nur zufällig gerade an Ferdinand denken mußte als er sich mit Anelotte unterhalten hatte. Immerhin hatte er sich bei Ferdinand gemeldet und das obwohl es höchstwarscheinlich um etwas ging bei dem man sich an den Clansprimogen wendete. Doch der war nach wie vor verschollen.
 
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Offenbar war eine neue Malkavianerin in der Stadt? Ferdinand freute sich. Der Name sagte ihm allerdings nichts, sie jedoch kannte seinen? Hm...seltsam...aber vielleicht hatte Onkel Nathan sie geschickt, als Unterstützung quasi. Ferdinand hielt dies zwar für unwahrscheinlich, aber man konnte ja nie wissen. Umso neugieriger war er zu erfahren woher Anette seinen Namen kannte. Dass er darüber rätselte liess er sich jedoch jetzt nicht anmerken.

"Danke, dass Sie mich informieren. Ich werde mich gern heute noch um Frau de Vries kümmern, etwas später, im Moment ist es etwas ungünstig.
Haben Sie zufällig die Telefonnummer der Dame? Ich würde mich dann bei ihr melden sobald ich Zeit für sie habe. Hat sie sich schon vorgestellt, wohnt sie im El Privilegio?"

Er hatte sich auch schon um andere Malkavianerneuankömmlinge gekümmert, zwei davon wohnten sogar gerade bei ihm, da war es für Ferdinand geradezu selbstverständlich, dass er sich auch um Anette kümmern würde.

"Herr Nox war nicht bei der Primogensitzung?"

Ferdinand erwartete kein Ja auf diese Frage, aber sie musste trotzdem gestellt werden.
 
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Enios Befürchtung bewahrheitete sich und Ferdinand stellte Fragen. Tja... aber was sollte Enio ihm darauf antworten? Die Unterhaltung, wenn man sie tatsächlich so nennen konnte, war nicht sehr ergiebig verlaufen und hatte sich zumindest für den Sheriff als etwas nervig herausgestellt. Das der Malkavianer sich erst später um Anette - die ja eigentlich Anelotte hieß - kümmern wollte, machte die Sache auch nicht wirklich besser. Sicher... sie hatten momentan größere Probleme als ein weiteres Kainskind aber Enio wollte bei solchen Angelegenheiten deswegen nicht nachlässig werden. Unachtsamkeit war der beste Weg um einem plötzlichen und unerwarteten Tod schnellst möglich entgegenzutreten. Bweise dafür gab es genügend.

Enio hatte eine Idee. „Keine Nummer... aber das lässt sich vielleicht ändern. Auf die beiden anderen Fragen kann ich jedesmal nur mit keine Ahnung antworten. Vielleicht können sie sich selber vorstellen warum das so sein könnte“. Wer sonst als ein Nachkomme Malkavs könnte besser nachvollziehen das es mitunter recht schwer sein kann sich mit einem Mondkind zu unterhalten. Anelotte sah das vielleicht anders aber für Enio zählte nunmal nur seine eigene Ansicht. „Wissen sie was... sie steht gerade direkt neben mir. Ich geb sie einfach kurz weiter und sie können sich gleich selbst mit ihr unterhalten. Nummern austauschen und ein Treffen für später ausmachen.“

Zuvor mußte aber der Sheriff wohl die Frage Ferdinands zum Thema Malkavianer-Primogen beantworten. Ja, wo zur Hölle war denn Justify Nox abgeblieben? Im Prinzip lag es auf der Hand aber bei dem Alten konnte man da nicht so sicher sein und Enio glaubte irgendwie, daß der blinde Malkavianer-Ahn sich nicht so leicht von ein paar marodierenden Werwölfen beseitigen lassen würde. Aber möglich war es durchaus. „Nein... leider nicht. Nox ist weder an der Sitzung aufgetaucht noch hat sonst jemand etwas von ihm gehört. Er bleibt nach wie vor vermisst.“
 
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"Nun, ich habe mittlerweile beim Haupteingang der Zuflucht von Herrn Nox Einbruchspuren entdeckt. Frau O'Niell und ich wollen dieser Sache auf den Grund gehen und in seiner Zuflucht nach Herrn Nox suchen. Klar ist: Jemand, der Herrn Nox Böses wollte ist in seine Zuflucht eingedrungen. Das habe ich durch geistige Berührung der Tür festgestellt. Dass mein Primogen von den Werwölfen vernichtet wurde steht also zu befürchten, ist aber noch nicht erwiesen."

Sowas Dummes, eigentlich hätte Ferdinand den Sheriff gern noch gefragt was denn bei der Primogenssitzung gelaufen war, aber wenn ein Neuankömmling neben ihm stand, das war nicht so optimal um über die Sitzung zu sprechen.
Aber dass Ferdinand also jetzt direkt mit der Malkavianerin sprechen konnte war andererseits gut.

"Was Frau de Vries angeht, ja, es wäre gut, wenn ich jetzt selbst mit der Dame sprechen könnte."
 
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Ein unverständliches Brummeln folgte. Man konnte nichts konkretes heraushören aber es klang wie ein zustimmendes Geräusch. Was sollte Enio auch groß zu dem Thema Nox sagen. Entweder er tauchte wieder auf oder er tauchte nicht wieder auf. Es war für den Brujah sowas von egal. In den nächsten Nächten würde einzig und alleine zählen wer etwas für Fintertal tat und wer nicht. Darum kümmern wer das aktuelle Disaster überdauert hatte würde man bei Gelegenheit machen müssen und die war mit sicherheit nicht heute Nacht.

"Gut... ich reiche sie dann weiter." Enio nahm den kleinen Apparat und hielt ihn der Malkavianerin entgegen. Der Gesichtsausdruck des griesgrämigen Italieners versuchte eine Nachricht zu transportieren, die zusammengefasst ungefähr so lauten könnte: beeil dich und quatsch nicht so lange. Du gehst mir schon lange genug auf den Sack also fass dich ja kurz.
 
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Anelotte wollte schon den Kopf schütteln. Es schien als würde jemand der Brujah war, nicht ruhiger mit dem Alter. Zumindest verhielt sich das Exemplar vor ihr gerade ein wenig unschlüssig und konnte sich nicht recht entscheiden, ob er Rothschild nun anrief oder nicht.
Doch dann erfuhr die Malkavianerin doch tatsächlich noch etwas neues. Denn sie hatte den Namen Nox noch nie gehört. Trotzdem sollte man sich lieber nichts anmerken lassen und so tun als wäre alles schon bekannt. Man konnte als Malkavianer schnell das Gesicht verlieren, doch in solchen Situationen war es immer von Vorteil, wenn man nach den Regeln der Nosferatu spielte.

Das Pokerface bewahrend nickte sie auf den zweiten Namen.
"Chezmoi, ja."
Bei der Betonung von 'ja' kam erneut ihr niederländischer Aktzent zum Vorschein.

Dann telefonierte der Brujah und sie drehte sich zur Seite, die Arme verschränkend. Doch eigentlich lauschte sie und hörte jedes Wort mit.
Dass Enio Pareto glaubte, sie würde Rothschild kennen, lies sie erneut in Versuchung kommen, den Kopf zu schütteln. Aber sollte der Scheriff ruhig davon ausgehen, es würde nicht viel ändern.
Was sie insgesammt alles aus dem Gespräch heraushören konnte, verstimmte sie jedoch etwas. Sie hatte eigentlich gedacht nicht viele Probleme mit diesem Finstertal zu haben. Doch es schien als würden hier Werwölfe auf den Straßen marodieren und selbst Primogene verschlingen. Ob Die Tatsache, dass Nox nicht aufzufinden war, ein Vorteil oder Nachteil war, konnte sie noch nicht entscheiden. Wahrscheinlich Hatte es Vor- und Nachteile.

Der Malkavianer wollte mit ihr sprechen und der Brujah hob ihr das Telefon hin. Sie erhob die Hand und winkte ab.
"Danke vielmals, aber ihn treffe ich später und rede persönlich mit ihn."
Sie lächelte entschuldigend, beugte sich dann vor und sprach mit etwas lauterer Stimme in das hingehaltene Mobiltelefon, die Arme immernoch verschränkt.
"Ich treffe sie später Herr von Rothschild."
Nachdem sie dies gesagt hatte, lehnte sie sich wieder zurück, die Hände am Kleid entlang streifend.
Na wenn das mal nicht kurz gewesen war.
"Dann denke ich, werde ich mich vorstellen gehen."
Erneut lächelte sie freundlich.
"Haben sie vielen Dank Mijnherr Pareto."
 
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"Können Sie mir Ihre Telefonnummer geben? Ich rufe Sie dann an sobald ich Zeit für ein Treffen habe."

Es kam jedoch keine Antwort.
Nanu? Was war denn jetzt los, war die Verbindung abgebrochen? Ferdinand war verwirrt. Dann hörte er jedoch seine Clansschwester zum Sheriff sprechen, und die Stimme klang weiter entfernt, offenbar hatte sie das Telefon nicht in der Hand. Hatte sie da überhaupt mitbekommen was er zu ihr gesagt hatte?
Sie wollte sich vorstellen gehen...nun, das beantwortete zumindest Ferdinands Frage ob sie sich schon vorgestellt hatte.

"Herr Pareto?"

Hatte denn niemand das Telefon am Ohr?

"Würden Sie die Dame bitten ihre Telefonnummer zu nennen?"

Doch ob der Brujah das überhaupt hörte?
 
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Die Alte war ja sowas von nervtötend! Würde es überhaupt jemand merken wenn Enio sie jetzt einfach pfählen würde und bis zum Sommer in irgendeinem Keller parken würde? Ach ja... natürlich... von Rothschild würde es jetzt auf jeden Fall auffallen. Naja... Pech!

Der Sheriff unternahm keinen weiteren Versuch mehr auf Anelotte einzugehen oder sie davon zu überzeugen, daß es jetzt doch besser wäre, wenn sie sich direkt mit Ferdiand unterhalten würde. Die Tante mit dem merkwürdigen Akzent hatte offenbar ihren eigenen Kopf. Noch!

Ohne jede weitere Regung nahm Enio wieder das Telefon ans Ohr und bekam noch mit wie Ferdinand nach der Nummer fragte. „Tja... sie will wohl nicht mit ihnen reden. Oder sie checkt es einfach nicht so richtig. Mir jetzt auch egal... ich muß weiter.“ Enio war ein kleines bißchen dazu übergegangen über Anelotte zu reden als wenn sie gar nicht anwesend wäre. „Sie will sich jetzt auf jeden Fall mal vorstellen gehen und wird sich dann bei ihnen melden... oderso. Ich werde ihr mal ihre Telefonnummer geben. Dann kann sie ja selbst entscheiden wann es ihr verdammt nochmal recht ist mit ihnen zu quatschen. Eines sollten sie vielleicht noch wissen.“ Eine bedeutungsschwangere Pause entstand... obwohl man bei dem Brujah das nie so genau sagen konnte ob die Pausen tatsächlich was zu bedeuten hatten. „Sie kann ihnen offenbar in dieser Chezmoi-Sache weiterhelfen. Nicht das wir nicht schon genügend Fässer offen hätten.“ Die Metapher mit den Fässern war jetzt nicht unbedingt für jeden zu verstehen aber da von Rothschild selbst in der Nervenheilanstalt dabei war würde er wohl wissen was der Sheriff gemeint hatte.
 
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Na gut, dann rief eben sie ihn an und nicht umgekehrt. Chezmoi? War sie wohl nur wegen ihm gekommen? Wenn sie etwas wusste, was dabei helfen konnte dieses Problem zu lösen, das wäre sehr gut.

„Chezmoi? Da könnte ich in der Tat Hilfe gebrauchen.“

Eigentlich wollte er doch gleich mit der Hüterin in die Bibliothek eindringen, und Chezmoi trieb ja auch dort sein Unwesen. Aber Letzteres erwähnte Ferdinand dem Sheriff gegenüber lieber nicht. Außerdem hatte der Brujah es offenbar eilig, dann sollte man ihn nicht länger aufhalten.

"Und ja, das wäre gut, wenn Sie der Dame meine Telefonnummer geben. Vielen Dank für Ihre Mühe.“

Eigentlich wäre es also besser die Suche nach Nox zu verschieben…diese Mission sollte man besser nicht in Angriff nehmen ohne vorher zu erfahren was die Clansschwester über den Ahnen wusste. Vielleicht wusste sie wie man dieses Problems Herr werden konnte, zumindest ansatzweise? Jeder bedeutungsvolle Hinweis könnte entscheidend sein.
 
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"Dafür nicht Mann!" Und damit endete das Gespräch auch schon wieder. Ferdinand würde sich wohl genau wie Enio darauf verlassen müssen, daß sich die andere Malkavianerin bei ihm melden würde. Anmelden wollte sie sich jedenfalls. Das war ja immerhin schon etwas. Enio würde sich wohl später nochmal mit Rothschild unterhalten müssen. Die Sache mit Chezmoi blieb offen und leider auch interessant. Geschah hier denn eigentlich nie etwas langweiliges? Langeweile war auf jeden Fall etwas, das man erst nach einem längeren Aufenthalt in Finstertal wieder zu schätzen wußte.

Der Sheriff wandte sich wieder an Anelotte. "Na dann... hast du was zum schreiben dabei? Nen Zettel und Stift?" Gleichzeitig kramte Enio in seiner Tasche. Einen Stift hatte er sogar selbst dabei. Zur Not würde er die Nummer von Rothschild auf ihren Arm schreiben oder ihr die Klamotten damit vollkritzeln. Hauptsache er war die Tante bald los und konnte sich wieder wichtigen Dingen zuwenden. Auf die Idee, daß die Malkavianerin selbst ein Handy dabei haben könnte und er ihr die Nummer nur diktieren mußte kam der Brujah gar nicht.
 
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Ferdinand verabschiedete sich und legte auf.
Nun war es auch schon allerhöchste Zeit aufzubrechen und sich mit Max zu treffen.
Und dann kam die Verabredung mit der Hüterin. Vielleicht sollte er sie anrufen und vorschlagen, dass sie die Suche nach Nox besser verschieben sollten?
Aber vielleicht rief ja Frau de Vries bis dahin an. Einfach erstmal abwarten.
 
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Anelotte wollte sich schon aufmachen und mit einem letzten beruhigenden Lächeln und einem Winken den beschäftigten und rastlosen Brujah alleine lassen. Doch schien es als müsste dieser ihr unbedingt noch etwas geben. Tja, das Telefonat dauerte und es schien als würden sich die zwei Männer nicht einig, wie man mit der Dame umzugehen hatte. Das Enio Pareto dabei sogar begann entmündigend und fast schon beledigend über Anelotte zu sprechen, so als wäre sie gar nicht anwesend, lies sie recht kalt. Sie war es gewohnt speziell behandelt zu werden, nur weil sie Malkavianerin war.

Das der Brujah sich jedoch von dem Herrn von Rothschild herumkommandieren lies, war sehr interessant. Entweder es lag dem Scheriff unheimlich am Herzen, dass Rothschild und sie über Mobiltelefone Kontakt aufnahmen, oder dieser Herr von Rothschild -ob Bankier oder nicht- war sehr einflussreich. Vielleicht sah der Italiner es aber auch einfach als seine Pflicht als Scheriff an, seine Nase in jede Beziehung zu stecken. Eigentlich könnte es ihm doch nun völlig egal sein, ob Anelotte die Nummer von Ferdinand hatte oder nicht.
Warum kümmerten sie sich überhaupt über solche nichtige Dinge. Clan Malkav hatte ganz andere Methoden Kontakt aufzunehmen. Und überhaupt, waren sie ein verdammter Kindergarten, der seine Zeit damit verbrachte Telefonnummern auszutauschen?

Doch auch diese Gedanken bleiben unausgesprochen. So gerne sie dem Brujah ein wenig Weisheit geschenkt hätte, so klar war ihr, wie er es aufnehmen würde. Wahrscheinlich würde er völlig durchdrehen und sein Messer in sie stecken. Was wiederum dazu führen würde, dass er irgendwo sabbernd in der Ecke liegen würde. Und eigentlich hatte Anelotte de Vries nicht vor sich hier Feinde zu schaffen. Dazu war sie schließlich nicht hier. Und die ganzen Vorbereitungen, die sie unternommen hatte, nur um nach Finstertal zu kommen.
Würde es das alles überhaupt wert sein? Wenn sie jetzt schon rasende Brujah und marodierende Werwölfe erwarteten. Na hoffentlich war es der Former wert.
Statt all die Gedanken in Worte zu fassen, blickte sie den Brujah nur an und tippte sich an den Kopf.
"Ich kann es mir sehr gut merken."
 
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Enio war viel einfacher gestrickt als es die Malkavianerin ihm zugestand. Es gab schlicht und ergreifend nur einen einzigen und sehr einfachen Grund warum Enio ihr die Nummer von Ferdinand geben wolte... und der war, das sie ihm gesagt hatte, daß sie seine Telefonnummer haben wollte. Vielleicht erinnerte sie sich ja nicht mehr daran... Enio hatte es jedenfalls nicht vergessen.

Aber da so vieles unausgesprochen blieb mußte man ja auch nicht weiter drüber reden und das passte dem Brujah immer ganz gut. Ohne Hast aber dennoch nur einmal trug er die Handynummer von ihrem Clansbruder vor. Selbstverständlich mußte er selbst sie ablesen, da er sie nicht auswendig konnte. In Finstertal mußte man sich mit genügend Balstwissen herumärgern.

Enio tippte sich als eine Art Abschiedsgruß an die Stirn und es wirkte fast ein bißchen wie eine Parodie auf Anelottes Geste. "Dann machst gut Signorina." Es hörte sich noch geringer an als eine beduetungslose Phrase aber es hatte zur Auswirkung das die Malkavianerin den Sheriff los war, denn er wandte sich um und ging fort.

Die Malkavianerin hatte ihn genug aufgehalten. Enio war hier her gekommen um Blut zu trinken und er war fast gesättigt. Nur noch ein oder zwei Opfer im Vorbeigehen und seine Pflicht seinem untoten Körper gegenüber war erfüllt. Vielleicht würde er das ja auch schaffen ohne weitere Störungen.
 
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