[31.04.04] Eine Frage des Blutes (2 Versuch)

Horror

Cenobit
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Er wartete an der verabredeten Stelle.

Es war dort, wo sie auch mit Nikita Trainiert hatten, mitten im Wald.

Viktor war wieder einmal überpünktlich und wartete auf die junge Gangrel.
Nach der Bekanntmachung in der gestrigen Nacht hatte er seine Entscheidung getroffen!

Er musste dieses Opfer bringen, galt es doch, etwas wichtigeres zu bewahren!
Auch wenn es ihn die Freiheit kosten würde!
 
Es raschelt nichtmal, als sie kommt. Das erste was er von ihr sieht, sind rotglühende Augen in der Dunkelheit, aus Richtung des Waldesinneren, wahrscheinlich schon viel näher als er gedacht hätte. Licht ist sehr rar im nächtlichen Wald und die meisten Menschen wären jetzt schon hoffnungslos verloren, wenn sie nicht ihre eigene Quelle dabeihätten. Aber für Vampire gilt das ja nur sehr bedingt.

Schließlich ist sie bei ihm. "Hi Viktor." sagt sie nur, und es hat eine etwas fragende Endung. Natürlich hat sie sich so ihre Gedanken darüber gemacht, was er von ihr wollen könnte, aber welches Ergebnis diese gebracht haben, läßt sie sich vorerst nicht anmerken. Letztlich kann das sowieso nur er beantworten. Auch sie ist pünktlich, was eigentlich ungewöhnlich ist.
 
Viktors Gesicht war ernst, seine Stimme auch.

"Hallo Meyye!
Ich wünschte, ich hätte dich nicht anrufen müssen, aber das Treffen gestern Nacht hat mir wieder gezeigt, das wir uns und die Garou in Gefahr bringen.
Wir wollen es aber beide nicht aufgeben, können es nicht!
Und die Kräfte unserer Ahnen bringen uns immer wieder in Gefahr, uns und die Werwölfe zu verraten.

Wenn es aber etwas gäbe, was mich davon abringt..."

Er machte eine kurze Pause.

"Meyye, ich würde dich gerne bitten, mich mit deinem Blut zu binden!
Die Macht unseres Blutes soll sogar stärker als manche geistige Beeinflussung sein...
Wenn du es auch möchtest, würde ich dasselbe für dich tun!"

Er klang sehr ernst und entschlossen.
Nur seine Augen verrieten Nerosität.
 
Es fängt ja ganz gut an, es klingt als hätte er eine Idee, wie sich sowas wie die Gedankenspionage oder Beherrschungen in Zukunft verhindern ließen. Also hört sie interessiert zu. Bis er die Katze aus dem Sack läßt.

Rein äußerlich ändert sich nichts. Rotglühende Augen starren ihn an und überdecken jeden darinliegenden Ausdruck; unmöglich, in ihnen zu lesen. So verharrt sie noch ein paar Sekunden, mustert ihn und seine Entschlossenheit, nimmt zur Kenntnis, dass er es ernst meint. Und vielleicht stimmt es sogar, was er glaubt. Trotzdem... sie erinnert sich an Lurkers Band zu ihr, das einen etwas... merkwürdigen Verlauf nimmt. Vielleicht, weil sie nie ausgetestet hat, welche Macht sie damit über ihn hat, aber das sieht sie nicht aus Versäumnis. "Du meinst doch kein dreifaches, oder?" Der Unterton ihrer Frage verrät eine gelinde Beunruhigung.
 
Meyye sieht es und kann nicht anders: sie schüttelt den Kopf. "Du bist verrückt!" stößt sie hervor. "Weißt du überhaupt, was du da sagst? Weißt du was ein dreifaches Blutsband bedeutet? Ich weiß es. Du wärst nicht mehr der Viktor, den ich kenne... du würdest dich sehr verändern. Was das für Richard und dich bedeuten würde, will ich mir nich mal ausmalen, ich weiß es nämlich nicht. Aber das kann auf mehr Arten schiefgehen, als deine Alpträume hergeben. Ich will das gar nicht. Hör mal... wir haben echt schwere Zeiten gehabt gerade, wir sollten erstmal Gras drüber wachsen lassen bevor wir gleich mit solchen Kalibern daherkommen."

Interessant dabei, dass sie immer nur von Viktors Blutsband zu ihr redet und das eigene zu ihm noch gar nicht in Betracht gezogen hat. Entweder fällt es ihr im Traum nicht ein, oder Viktors Zustand ist ihre erste Sorge bei der Sache. Aber warum auch nicht? Schließlich ist die andere Seite ihre eigene Entscheidung, und die kann sie aufschieben solange sie möchte.
 
Viktor wirkte tatsächlich ein wenig verunsichert.
Er selber hatte noch nicht wirklich Erfahrung mit den Blutsbanden, hatte bisher noch nicht mal einen eigenen Ghul besessen.
Aber er hatte von dem Blutsband an die 7 gehört, welches unumstößliche Loyalität zum Clan sichern sollte.
Aber Meyye klang so überzeugt...

"Du ... du kennst dich damit aus?!
Ich meine, ich habe meine Gründe, diesen Vorschlag zu machen, aber vielleicht kann ich die Konsequenzen nicht richtig einschätzen, weil mir die Erfahrung damit fehlt!
Ich weiß nur, wie es ist, wenn jemanden mit Befehlsgewalt ein fremder Wille aufgezwängt wird...
Aber hast du einen anderen Vorschlag?
Ich meine, außer abwarten, bis die nächste üble Situation kommt!
Was sollen wir tun?"

Er wollte sich nicht an die Garou deswegen wenden.
Das war ein Problem von ihnen beiden, nicht der Werwölfe!
Und er war wirklich besorgt!
 
Meyye zuckt erst die Schultern und schweigt ein Weilchen, ehe sie ein wenig ruhiger antwortet: "Ich weiß nichtmal ob ich das richtig einschätzen kann. Es ist nicht so wie eine geistige Beherrschung, es ist viel hinterhältiger. Du glaubst einfach daran, dass du den, dessen Blut du getrunken hast, liebst, egal wie mies er dich behandelt. Alles andere wird wertlos." Womit sie das was sie weiß mit dem vermischt was sie gehört hat. Von Lurker erzählt sie dennoch nichts. Sie ist sich immer noch nicht sicher, ob sie das Richtige tut oder ob sie in seinem Fall lieber brutal werden und die Zügel anziehen sollte.

"Ich hab Angst, verstehst du, ich hab keine Ahnung ob meine Gefühle für Julian stärker sind als ein Blutsband oder nicht... wenn du mich fragst sag ich Ja, aber mit unsereins geht ja so manche Schweinerei, die du vorher nie geglaubt hättest. Ich mag dich, Viktor, aber so sehr dann auch wieder nicht. Und du solltest dich mal fragen, ob du das mit Richard wirklich riskieren willst." Sie macht eine vage Geste. "Ich brauch kein Blutsband, um zu wissen dass ich dir und den Garou nicht schaden will... schätze du könntest recht haben, was den Schutz angeht.... hm." Sie wendet den Kopf und schaut in den Wald, als wolle sie sichergehen dass ihr keiner zuhört. "Meinst du... ein geringeres als das dreifache könnte auch schon helfen?" fragt sie schließlich.
 
Viktor drehte sich um, ging ein paar Schritte.

"Ich weiß es nicht genau!
Ich kann das alles auch nicht genau abschätzen...ich meine, mein Clan hat so verdammt viele Geheimnisse, aber wir haben auch Ghule und es .."

Er stockte kurz, beinahe hätte er ein Geheimniss verraten und den Gerüchten, das alle Tremere an den Clan gebunden sein, neue Nahrung gegeben.
Aber Gregor hatte ihm von dem Band an den Rat der 7 erzählt, womit man selbst verräterische Hexer zu den stärksten Clansloyalisten machen können sollte.
Aber das war nichts für Meyye!

"Naja, man sorgt halt dafür, das Geheimnisse auch im Clan bleiben!
Aber zu dir komme ich, weil ich dir traue!
Glaub mir, ich bin der allerletzte, der seinen freien Willen aufgeben möchte, aber ich weiß gerade keine bessere Lösung...aber ich muss zugeben, das mir nun mal die Erfahrung fehlt.
Oay, vielleicht sollten wir es einfach mal ausprobieren, was es genau macht!
1, maximal 2 Schritte...ich traue mir zu, es einschätzen zu können..und wir hätten einen zeitlichen Vorteil, sollte mich jemand anderes binden wollen!
Und in dem Fall lieber an eine Freundin!
Und ich glaube nicht an die Ewigkeit oder Absolutismen! Es gibt immer eine Lösung und auch Blutsbande kann man sicher auch brechen!"

Er wirkte entschlossener, nickte.
Natürlich war es ein Risiko...aber was war das nicht?
 
Es trägt nicht gerade zu ihrer innerlichen Sicherheit bei, dass auch Viktor nichts Genaueres weiß. Blutsbänder scheinen eine sehr dubiose Sache zu sein, und wenn person erstmal eines hat, ist es zu spät. Wie eine gut getarnte Mausefalle. Sie weiß wirklich nicht, ob sie sich auf soetwas einlassen soll... gibt es soetwas wie 'ein bißchen aneinandergekettet'?

Sie sieht ihn aufmerksam an und fragt sich, was das Bewahren von Clansgeheimnissen mit dem Thema Ghule und Blutsbänder zu tun hat... und sie fragt lieber nicht nach, auch wenn die Folgerung (oder zumindest eine nahe Vermutung) gar nicht mal so schwer fällt. Denn das ist bestimmt auch so ein Geheimnis, von dem Haus und Clan Tremere sicher nichts in der Außenwelt wissen wollen.

Ein wenig verwundert über sein Draufgängertum, erkennbar an gehobenen Brauen, ist sie ja schon, als er dafür ist, es 'einfach mal' auszuprobieren. Forschend sieht sie ihn an, wie um zu ergründen, ob er das auch wirklich ernst meint. Sie scheint nämlich immer noch nicht allzu sicher zu sein. Andererseits... wenn sie überhaupt zu jemandem ein Blutsband eingehen wollen würde, wäre Viktor sicherlich die erste Wahl, denn sie vertraut ihm... sie weiß, dass sie es kann... und wenn es ihnen hilft, diejenigen zu schützen die sie lieben... sollte sie es dann nicht tun?

Lange Sekunden steht sie da, die unabhängige Gangrel die schon längst nicht mehr so frei ist wie sie früher mal war (und die es gar nicht mehr anders haben will) und ringt mit sich, ihren Zweifeln und einem Entschluß. "Also gut." gibt sie endlich ihre Zustimmung und sieht ihn ernst an. "Ich vertrau dir wohl wirklich. Mir selbst nicht halb soviel, aber wenn du das Risiko eingehen willst..." Tja, Selbsterkenntnis und so...
 
"Ich vertraue dir!"

Es waren nur drei Worte, aber sie waren aufrichtig gemeint!

"Ich weiß einfach, das es dir fern liegt, den Garou oder mir zu schaden!
Und auch, wenn wir eine vermutlich sehr unterschiedliche Art in unserem Umgang mit ihnen haben, ist es uns beiden doch verboten, und wir wissen, was für Konsequenzen uns drohen!
Dann lieber nach unseren, als nach deren Regeln!"

Er war sich sicher, das Meyye wusste, wen er meinte.
Er trat an sie heran.

"Bist du bereit?"
 
Kurze Zeit mustert sie den Tremere vor ihr wieder, als sähe sie ihn das erstemal. Hin und wieder fragt sie sich selbstironisch, ob eigentlich Tatjana, Viktor, Julian und noch ein paar andere völlig verrückt sind, in ihr etwas zu sehen was sie selbst arg bezweifelt. Und sie ist auch davon überzeugt, dass sie weit mehr Nutzen daraus zieht als ihr zustünde. Was könnte sie also anderes tun als diesen Weg weiterzugehen, damit sie ein bißchen was davon zurückgeben kann?

"Okay." sagt sie als er an sie herantritt und sieht ihn wieder offen an. Sie zieht ihre Jacke aus, unter der das Shirt natürlich keine langen Ärmel hat und fletscht kurz die Zähne, unter denen zwei neue sind, länger und spitzer als alle anderen. "Ich zuerst. Und wenn ich nicht aufhöre... gib mir nen Tritt, der mich losreißt. Nen richtigen." fordert sie. Das scheint sie ernst zu meinen.
 
Viktor sah sie fragend an.

"Du möchtest wirklich zuerst? Bist du sicher?
Ich meine, ich habe dich gefragt, aber gut!
Du siehst auch etwas durstig aus!"

Er zwinkerte und lächelte leicht!
Aber jedem musste klar sein, das er mit diesem Witzchen nur seine eigene Nervosität zu überspielen versuchte.

Er legte ebenfalls seine Jacke ab, und seinen Pullover ab. Darunter trug er ein Unterhemd, und Meyye konnte zum ersten mal Viktors massiven Oberkörper richtig sehen.
Seine Brust war nicht behaart, das war fast schon Pelz!
Und der zog sich über einen Haufen Tätowierungen, welche man wegen dem Hemd nur halb sehen konnte, aber es schien sich um Tierköpfe zu handeln.
Ein Bär und ein Wolf oder so etwas ähnliches.
Rechts, auf der Seite, wo sich der augenscheinliche Wolfskopf befand, trug der bärtige Tremere ein keltisches Tribal auf dem trainierten, massigen Oberarm.
Und auf dem linken Bizeps hatte er ein eigenartiges, urtümliches Symbol!
Blutsgeschwister.gif

Out of Character
Ich weiß jetzt nicht, ob Meyye etwas damit anfangen kann oder etwas ähnliches schon mal bei den Garou gesehen hat...wenn ja, könnte es sie an etwas erinnern!


So wirkte er fast einschüchternd und hatte so gar nichts mit Johardo oder anderen Tremere gemeinsam.
Er würde eher einen brauchbaren Schläger oder gar Glabro abgeben, aber da Meyye ihn kannte, brauchte sie sich wohl nicht zu sorgen.
Er trat an sie heran und reichte ihr den rechten Unterarm.

"Mach dir mal keine Sorgen, ich weiß seit meiner Zeit im Bau, wie man mit wütenden Leuten umgeht! Hab da mal gearbeitet....
Ich bin bereit!!"

Er atmete noch einmal durch.
Eine merkwürdige Erregung, etwas großes erwartendes hatte von ihm Besitz ergriffen.
 
Erst hebt sie nur die Brauen, als wolle sie fragen ob er nicht richtig zugehört hat. Sie hat es doch gesagt, oder? Dann verzieht sie ein wenig das Gesicht, es könnte so eine Art Schmunzeln sein. "Klar, unglaublich durstig." Aber eigentlich ist es nicht witzig. Sie hofft schon, rechtzeitig aufhören zu können, bevor er irgendwelche Maßnahmen ergreifen muß, sie loszuwerden. Zwar sieht er ziemlich kräftig aus, aber wenn sie mal in Raserei ist, wer weiß... sie hat keine Ahnung wie es ist, das Blut eines Kainiten zu trinken.

Scheinbar ruhig wartet sie ab und mustert ihn, als er beginnt sich auszuziehen... wozu er das auch immer macht. Immerhin kann sie so zu der Erkenntnis kommen, dass die Pelzigen sich wohl gegenseitig anziehen, wenn sie so an Richard denkt. Das dazugehörige Schmunzeln behält sie allerdings für sich. Genauso, als sie Wolfs- und Bärenköpfe erkennt. Viktor wäre bestimmt auch ein beeindruckender Garou geworden... und gerade als sie das denkt, erkennt sie die Glyphe.

Plötzlich macht sie große Augen und beachtet den Unterarm, den er ihr reicht gar nicht. Stattdessen schaut sie in Richtung des linken Bizeps. Sie hat sowas schon gesehen, bei Julian. Das gibts doch nicht! Bestürzt schaut sie wieder zu ihm auf. "Ein Blutsverwandter." spricht sie aus was sie denkt, weil es auch stimmen muß. Sie kann sich nicht vorstellen, wie er sonst an dieses Zeichen kommen sollte.

Kurze Sekunden später schaut sie seinen Arm an... hält sein Handgelenk und meint: "Naja... schätze, das war mal... du hast nie was gesagt." Es klingt aber nicht wie ein Vorwurf. Nocheinmal sieht sie auf, nickt und bestätigt auch verbal: "Okay." Dann öffnet sie den Mund mit den blitzenden Fangzähnen, und läßt diese in die Haut seines Arms sinken... Flüssigkeit kommt sofort hervor und wird von ihr aufgesogen. Sie hat es getan, kein Zurück mehr...
 
Viktor ist etwas zu perplex, als Meyye so heftig reagierte!
Er schüttelte den Kopf!

"Nein!
Nein, ich bin nicht....
Ich meine..."

Aber da begann die junge Gangrel auch schon mit dem, wegen dem sie hergekommen waren.
Es war ein kurzer, stechender Schmerz, als die nadelspitzen Fänge in seinen Arm drangen, aber dem folgte ein Gefühl, das er schon lange nicht mehr gespürt hatte!
Eine Welle aus Extase breitete sich in seinem Körper aus, er schnappte kurz nach Luft, auch, wenn er sie eigentlich gar nicht benötigte, aber der Reflex war zu stark.

"Whow, langsam!"

Er legte die andere Hand auf den Rücken der Gangrel und drückte sie näher an sich heran.

"Ganz langsam und vorsichtig....nimm nicht zuviel!"

Er blickte auf sie herunter, seine Stimme klang, als wenn er gerade einen Orgasmus erlben würde, und im gewissen Sinne war es das auch!
Nur hatte es nicht wirklich etwas mit Meyye im sexuellen Sinne zu tun, es war einfach nur ein wahnsinniges Gefühl!
Er schnaufte kurz.
Damit hatte er nicht wirklich gerechnet, die Erinnerung lag schon so lange zurück.


Out of Character
Zwar kein besonders potenter Stoff (12. Generation), aber hey, es ist Vampirblut! Natürlich ist es geiler Stoff!!!!! :D Nach drei BP würde dich Viktor spätestens versuchen am weitertrinken zu hindern!
 
Sie kennt das Gefühl... es ist anders, und doch so ähnlich. Über sein Zeichen können sie sich noch später unterhalten, dachte sie sich eben noch, und schaute zu Viktor auf um seine Reaktion mitzubekommen. Sie weiß wie es ist, wie es war als von ihr getrunken wurde. Aber sie hatte noch nie Vampirblut und wird überrollt davon, wie es einem Blitz gleich durch ihr Gehirn jagt, genauso wie Tatjanas Blut, und doch anders.

Das Tier ist erwacht und geifert ihr plötzlich aus nächster Nähe ins Ohr. Trinken... es ist so gut, endlich aufhören mit der verdammten Zurückhaltung und mehr trinken, schneller das Blut aus den Adern ziehen. Nein! Seine erste Äußerung hat sie noch überhört, aber die zweite dringt in ihre Ohren und, noch wichtiger, in ihren Geist. Nicht zuviel. Nicht zuviel. Wie bei Tati. Wie bei jedem Menschen. Sonst stirbt er. Viktor...

Sie wünschte sich, er hätte nicht in dieser umarmenden Geste seine Hand auf ihren Rücken gelegt. Wegstoßen sollte er sie, oder sich zumindest dazu bereithalten. Sie fängt an zu zittern und bekommt es wieder unter Kontrolle, während der Zug versiegt, kurz bevor sie sich losreißt und gleich zwei Schritte zurückweicht. Der keuchende Atem einer Süchtigen ist auch bei ihr nur Fassade, die ihr Körper für den Verstand errichtet. "Alles in Ordnung, ich komm klar." sagt sie prophylaktisch. Dann schaut sie auf die immer noch blutende Bißwunde, bevor sie ihn anblickt, fragend. Hält er es noch immer für eine gute Idee?
 
Der Körper des großen Mannes zitterte ein wenig.
Er hatte immer noch das Gefühl das Blitze durch seinen Kopf zuckten.
Ein Kribbeln floss von seinem Arm aus durch seinen ganzen Körper.

Er sah auf seinen Arm, dann auf seine beiseite gelegten Klamotten.

"Puh, oh man, ich habe doch gewusst, das es eine kleine Sauerei geben würde!
Am besten, du beruhigst dich erstmal, und dann verschließt du mir bitte erstmal diesen Biss!
Dann bin ich dran!"

Er rang sich tatsächlich ein Lächeln ab, während er seinen Arm hielt!
 
Ein wenig geduckt, bereit zur Flucht nachdem sich die Beute als zu stark erwiesen hat (oder auch nur ihre Selbstbeherrschung) steht sie da und sieht ihn an, während er spricht. Dann richtet sie sich wieder auf und entspannt sich sichtlich, bevor sie nickt. Sie kommt wieder heran, nimmt nochmal seinen Arm und leckt über die Bißwunde... noch ein wenig mehr von diesem köstlichen Blut hat sie nun auf der Zunge, aber der Gedanke, gleich wieder zuzubeißen, verschwindet so schnell wie er aufgetaucht ist. Sie hat sich unter Kontrolle.

"Alles klar." sagt sie und blickt kurz an sich herunter. Die Jacke liegt bereits hinter ihr auf dem Boden. Das T-Shirt ist diesmal sogar relativ lang für ihre Standards. Schon ein wenig löchrig und mehrere Jahre alt. Das Plattencover einer Rapgruppe ziert den weißen Stoff, und groß steht Public Enemy darüber. Wenn sie die Ironie versteht, wäre sie vielleicht eine gute Tischnachbarin für ICH. Jetzt hält sie ihm ihren Arm hin wie eine mittelalterliche Kranke dem Quacksalber, wenn sie einen Aderlaß erwartet. Der hätte wahrscheinlich Schwierigkeiten, bei ihrer dunklen Haut die Adern zu finden, aber für Kainiten geht es ja nicht so genau.
 
Out of Character
Cool, doppelter Striptease! :D Meyye hat sich doch vorhin schon etwas freier gemacht...das hat Viktor doch erst inspiriert, das ebenfalls zu machen! ;)


"Danke!"

Das war alles, was er sagen konnte!
Dann , ganz sanft, nahm er ihren Arm, und vorsichtig legte er seine Lippen dorthin, wo ihre Pulsadern verliefen!
Es lag absolut nichts sexuelles in dieser Berührung, nur Vorsicht!
Dann, ganz sachte, drangen seine Zähne in ihre Haut, ihr Fleisch und ihre Adern.
Dunkles Blut suchte sich seinen Weg.
 
Out of Character
Tja, da staunste. Meyye trägt aus Sicherheitsgründen immer zwei Jacken. Ähm.. oder so. Schon gut, ich editier es. ;)


Meyye wartet geduldig... gibt Viktor alle Zeit, die er braucht. Sie könnte ihn zwar fragen, warum er da rumlutscht, aber sie fände einen Scherz von dieser trockenen Sorte, und überhaupt jeden, jetzt unpassend. Und schließlich spürt sie die Zähne, wie sie ihre Haut durchdringen und eine Ader puren Glücks anbohren. Wie ein Lauffeuer durch eine Ölpipeline dringt ihr die Ekstase des Bisses noch in jede Haar- und Zehenspitze. Sie wirft den Kopf in den Nacken, als könne sie der Welle ein wenig ihrer Wucht nehmen dadurch und konzentriert sich... sich nicht dem Gefühl ergeben, nicht so wie damals bei Lurker, wo Tatjana sie von ihm befreien mußte weil sie es nicht konnte. Sie weiß, wie sehr sie sich in Viktors Hand begibt. Aber sie weiß nicht, ob sie jetzt stärker ist als damals.
 
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