AW: 28 Weeks later
Hm,
hab den Film vor ein paar Tagen gesehn und kann ja auch mal was dazu sagen.
Die Infizierten sind in sofern keine Zombies als das sie a) nicht untot oder tot sind, sondern höchst lebendig. b) Genauso einfach zu töten sind wie jeder normale Mensch auch. c) sie ziemlich schnell und nicht sehr stark sind (wobei sich das vom ersten zum zweiten in der Darstellung ändert, auch für die Infizierten der ersten Welle). d) sie ihre Opfer entweder töten oder vorzugsweise infizieren, nicht aber essen. Da die Infizierten wie Raubtiere auf Bewegung reagieren und Tote nicht essen, macht es auch Sinn, dass der Komapatient aus dem ersten Teil nicht angegriffen wird solange er liegt.
Die Infizierten aus dem ersten Teil sind plangemäss verhungert, sieht man ja auch am Ende des ersten Teils. Ohne zu Spoilern: Die Erklärung wie der Virus im zweiten Teil wieder auftauchen kann, macht (zumindest biologisch) absolut Sinn.
Zum Film: 28 Weeks later ist für 28 Days ein bisschen das was Aliens für Alien war: Das schnellere actionreiche Sequel. Da wo im ersten Teil ruhige Momente überwiegen und mehr auf den zwischenmenschlichen Horror eingegangen wird, herrscht im zweiten Teil Action und Hektik. Die Zombies werden noch schneller dargestellt als im ersten Teil und auch etwas stärker (sie können Holzbarrikaden durchschlagen). Wo im ersten Teil Schusswaffen eine Ausnahme bleiben, sind sie im zweiten die Regel (ich glaube, kein einziger Zombie fiel im Nahkampf). Die Story an sich ist vollkommen losgelöst vom ersten Teil (keine der Darsteller tauchen auf, keine Referenz auf die Überlebenden, das Feuer in Manchester etc.). Einzig der Hintergrund ist identisch. Im FoKus steht die Familie von Don ??? der von Robert Carlyle gespielt wird. Im Intro sieht man wie Carlyle seine Frau während einem Angriff der Infizierten im Stich lässt um sich selbst zu retten. Zeitsprung, danach beginnt die Wiederbesiedlung von London. UNter der Führung der USA Army wird eine Insel in der Themse zunächst desinfiziert und dann wieder bewohnbar gemacht. Don ist ein Hausmeister, seine Kinder, offenbar während der Krise in Urlaub in Sicherheit, kommen zurück. In der ersten hälfte wird dann auf äußerst mechanische und nicht wirklich ansprechende Art die Beziehung zwischen den Protagonisten, die in der zweiten Hälfte vor den Infizierten fliehen aufgebaut. Es kommt zum ersten Höhepunkt der Virus wird wieder freigesetzt, breitet sich aus und kann auch durch die (vollkommen Dilletantischen!) Eindämmungsmassnahmen der Armee nicht wieder eingedämmt werden. Im Laufe des Filmes werden immer extremere Maßnahmen bis zum Giftgaseinsatz und Flächenbombardement ergriffen - natürlich umsonst. Paralell dazu beginnt das (klassische) Fluchtszenario der Überlebenden. Vermittels 10 kleiner Neger spielen und ein paar netten Effekten wird die Gruppe dezimiert bis schließlich nur zwei Überbleiben, denen die Flucht gelingt. Ende.
Soweit ist der Film also ziemlich klassisch aufgebaut. Die Effekte sind nett gemacht und es war insgesamt unterhaltsam. Wie nicht anders zu erwarten, warted das ganze Wiederbesiedlungsszenario mit Logiklücken auf in denen man getrost einen M1 Abrams parken könnte, aber irgendwie gehört das bei einem B-Movie dazu - und ganz ehrlich: Jeder Zombiefilm ist irgendwie ein B-Movie.
Das einzige was mich wirklich ganz heftig gestört hat: Es gibt einen Signaturezombie. Einen auf den der Film immer wieder zurückkommt, Patient 0 sozusagen (ich sag nich wers ist
), der scheinbar irgendwie gesteuert zu handeln scheint. Und das macht im Kontext des Films einfach gar keinen Sinn. Ein Zombiefil, (auch wenn die Zombies infizierte sind!) hat keine Signaturezombies zu haben, Punkt. Ein zweiter Nervpunkt: Im ersten Teil töten die Infizierten nicht gezielt. Sie sind zwar aggressiv, versuchen aber primär weitere Opfer zu infizieren, was auch vor dem Hintergrund einer Krankheit am meisten Sinn macht. Im zweiten Teil töten sie fast mehr als sie infizieren, was soll das? Das ist unlogisch.
Fazit: Der Film an sich war nett. Der erste gefiel mir besser, weil weniger Gore mehr Horror und mehr Logik.