[28.4.08] Funkenflug

Nightwind

Erzketzer
#StandWithUkraine
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11. September 2003
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Wer rast so spät durch Nacht und Wind? Es ist eine Gangrel, ganz ohne Kind. Und sie fährt zu einem Ort gegen den sie ungefähr eine genauso große Abneigung hat wie gegen bonzenverseuchte Prinzenvillen und sowas. Nachdem sie aus dem Wald zurückgekommen war, ging die erste Fahrt erstmal zu ihrer (und Julians!) Wohnung. Rein, raus aus den vollgebluteten und dreckigen Klamotten, unter einer heissen Dusche so richtig abschrubben, Zähne zusammenbeissen wenn sie dabei der Wunde zu nahe kommt, abtrocknen, rein in neue Klamotten (ungewöhnlich für sie ist, dass sie langes T-Shirt anzieht, das den Bauch bedeckt.. sogar ein symbolträchtiges: das grüne mit der Harfe drauf, das sie von Richard bekommen hatte) und ab zu Ziege. Ihr doch egal, ob Enio oder sonstwer schon da ist.

Eine Strasse bevor sie da ist, bremst sie runter und bringt ihr Bike bei einem Laternenpfahl zum Stehen, wo sie es ankettet. Sie geht zu Fuß weiter auf die Höhle des räudigen Pseudolöwen zu, innerlich gewappnet und den Kopf mit nicht weniger Fragen voll als gestern: Wie will es der Kerl eigentlich geschafft haben, eine Garou einzufangen? Und wie hält er sie fest? Eins ist sicher, für die Garou dürfte das alles andere als angenehm sein, schließlich reicht ein simpler Käfig nicht, auch nicht wenn er silberne Gitterstäbe aufweist...
 
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Der umzäunte Schrottplatz lag ähnlich eines eiternden, übel riechenden Krebsgeschwüres inmitten des sonst eigentlich so schönen und bei der Bevölkerung sehr beliebten Stieeds und wurde nur durch einen, selbst auf größere Entfernung erkennbar stark verschmutzten Flutlichtstrahlers, der sich etwa in der Mitte des weitläufigen Platzes befand, in ein gespenstisches Zwielicht getaucht.

Irgendwie schien alles wie immer zu sein und doch war alles ganz anders.

Ziege hatte etwas vollbracht was eigentlich unmöglich sein sollte und doch hatte er sich mit keiner Geste auch nur im Ansatz bemüht, seine außergewöhnlichen Aktionen vor anderen zu begründen. Im Gegenteil, selbstgefällig lud er diverse Kainiten zu sich ein um wie ein englischer Großwildjäger seinen Fang zu präsentieren und sich so ein weiteres Mal in den Vordergrund zu drängen.
 
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Wobei Meyye ja noch nicht mal weiß, warum er es getan hat. Einfach nur Geltungssucht? Kann sie sich kaum vorstellen, und wenn doch, dann steckt noch weit mehr hinter Ziege als jeder gedacht hätte, wenn er sich mal einfach eine Garou sucht um bei den Vampiren Eindruck zu schinden. Natürlich kann sie ihn fragen, aber sie schätzt, dass sie dennoch auf ihre eigenen Schlußfolgerungen angewiesen ist.

Vor dem Tor zum umzäunten Platz steht sie schließlich, Hände in den Jackentaschen, und sieht sich um. Nein, sie lächelt nicht in die Kameras wenn sie welche entdeckt, sie schaut nur auffordernd hinein. Eine MGS-Einheit (Meyye-Gedulds-Spanne) hat er Zeit, aufzutauchen oder zu öffnen, dass er sie noch nicht bemerkt hat glaubt sie kaum (sie erinnert sich an jenen Versuch Lurkers, sich verdunkelt einzuschleichen, wo sich herausstellte, dass er einen Überwachungsraum hat) ansonsten wird sie halt mal schauen, wie sie von selbst weiterkommt. Wird sie halt erst höflich, wenn sie zu seiner Bürotür reinkommt, wär ihr auch recht.
 
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Weder eine Kamera noch Ziege selbst machen in irgendeiner Weise auf sich aufmerksam.
Der Schrottplatz wirkte einfach, als warte er friedlich daliegend auf den kommenden Morgen und wäre bis zu diesem Zeitpunkt eben das was er in der Welt sein sollte: Ein verlassener Ort der, wenn auch irgendwie am falschen Platz, nichts weiter ist, als Teil der Welt der Sterblichen.

Wie belastbar Meyyes aus MGS-Einheiten bestehender Geduldsfaden derzeit auch sein mochte, irgendwann fiel ihr Blick sicherlich auch mal auf das Tor selbst und damit auf die seltsame Tatsache, das die eingehänkte, schwere Kette weder mit beiden Torflüglen verbunden, noch sonst irgendwie verschlossen war.

Derzeit war der Zugang auf die Fläche des Platzes also frei und konnte somit als stumme Einladung angesehen werden.
 
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So ein Schrottplatz, findet Meyye, passt ja durchaus zu Ziege... nur auf seinem richtigen Platz ist er hier noch nicht, der wäre begraben unter sovielen Tonnen kaputter Autos und sonstigen Metalls wie sich finden lässt. Vielleicht ließe sich sowas ja noch irgendwann einrichten. Wie auch immer, die MGS-Einheit verstreicht schon fast und Meyye überlegt ob sie nur drüberklettert oder das Tor irgendwie gewaltsam aufbekommt, als ihr auffällt, dass das gar nicht nötig ist. Verblüffend. Aber sie braucht nur die Hand auszustrecken und dem einen Torflügel einen Schubs zu geben, was sie auch tut, um zu sehen dass sie sich nicht getäuscht hat. Na, wenn das so ist.

Sie setzt sich in Bewegung und betritt den Schrottplatz, wobei sie sich wieder umschaut. Keiner in der Nähe? Nun, sie sieht erstmal davon ab, laut zu rufen um auf sich aufmerksam zu machen... vielleicht sollte sie sich erstmal in Richtung des zum Schrottplatz gehörigen Gebäudes bewegen, in dem sie Ziege und evtl. auch seine Gefangene vermutet...
 
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Stille!

Einzig die Motorengeräusche der entfernten größeren Straßen brummten im Hintergrund und erinnerten leise daran, dass man sich inmitten der Innenstadt befand.

Etwa im Zentrum befanden sich wie gewohnt die beiden einzigen Gebäude des Platzes.
Links das eher an einen selbstgezimmerten Verschlag erinnernde 'Büro' und rechts, gleich daneben, 'Zieges Boxbude'.
Diese war auffallend hell erleuchtet und schien derzeit die einzig belebte Örtlichkeit zu sein.
Also schien diese alte Kneipe das erste Ziel dieses Abends zu sein, wobei es jedoch für Kenner des Luden sehr erstaunlich sein musste, dass er entgegen seinen Gewohnheiten nicht nach draußen kam, um seinen Besucher zu begrüßen.
 
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Ja, sie hätte die ohrenpeinigende Stimme des Saftsacks eigentlich schon früher erwartet... darum hat sie ja überhaupt erst eine MGS-Einheit vor dem Tor verschwendet, anstatt gleich reinzugehen. Aber mag ja sein, dass er gar nicht konnte... die Garou könnten am Tag dagewesen und die Gefangene befreit haben, wobei sie ihm beiläufig den Kopf abgebissen und angewidert wieder ausgespuckt hätten... wenn es sich so herausstellt, könnte das ihre Laune fast wieder ein wenig heben.

Meyye schlendert also hinein in den Schrottplatz, durch die zu bizarren Konstruktionen aufgetürmten zerquetschten Autos und das scharfkantige, metallene Geröll anderer Abfälle der industriellen Gesellschaft. Immerhin, in der Boxbude gibt es Licht, also muss er auch da sein. Sie geht auf die Tür zu, um sie zu öffnen... wenn sie nichts und niemand dran hindert, wird sie halt mal reinschauen. Irgendwer hält sie dann schon auf, aber anklopfen bei diesem Typen ist nicht ihr Stil - es sei denn, sie klopft dabei mal kurz die Tür weg.
 
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Was nicht nötig ist, denn auch diese Tür ist offen.

Wenig später befindet sich die Gangrel in den heiligsten Hallen des Luden.
Anscheinend besteht das Innere der Boxbude aus einem einzigen Raum. Mittig befindet sich der namengebende Boxring um dem sich perfekt angepaßt ein schwerer, geschmiedeter Käfig schmiegt. Anscheinend dient er bereits seit geraumer Zeit für die beliebten, aber in Europa für Boxkämpfe verbotenen, Cage Fights.
Dort herum finden sich alle für den Boxsport notwendigen Trainigsgeräte, sowie einige Spinde und anderes Zubehör.

Inmitten dieses obskuren Stahlgebildes sitzt eine junge Frau von vielleicht siebzehn oder achtzehn Jahren die mit stolzem, aber zurückhaltendem Interesse die neue Besucherin begutachtet. Trotz ihres Gefängnisses strahlt sie dabei Würde, Selbstbewußtsein und Stärke aus.

"Hätte nen Tausender draufgewettet das du heute Nacht die erste bist, Schätzchen. Schon witzig wie berechenbar ihr Leichen seid, ...hast es nicht abwarten können nen Blick auf das Hündchen zu werfen, hrm?"

Dem hörbar herausfordernden Satz folgte das für den Luden typische, meckernde Lachen.
Ziege selbst stand nahe einer langen Theke die rechts des Ringes durch den gesamten Raum zu laufen schien und mit einer beachtlichen Auswahl der verschiedensten, teilweise kostbaren Whiskeysorten ausgestattet war.

Fies grinsend nickte er zu seiner Gefangenen hinüber.

"Geh ruhig hin, die Schlampe ist mittlerweile ganz friedlich. Vielleicht schließt ihr ja sogar Freundschaft? Passen würd's..."

Dann drehte er sich wieder zu dem erstaunlich sauberen Thresen und nippte an seinem kleinen Schnapsglas.
Ohne Meyye noch eines weiteren Blickes zu würdigen, sprach er weiter, die Tonlage nahm hörbar verächtliche Tonlagen an.

"Aber beeil dich bevor der Spaghetti hier ist! Ich wette dem gefällt es nicht wenn du ihm die Schau stiehlst!"
 
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Fast schade eigentlich. Aber dann bleibt die unschuldige Tür eben ganz, vorerst zumindest, und Meyye betritt den großen Raum, in dem sie vorher noch nie war, wenn auch immer nahe dran. Sie hatte noch nie einen Grund dazu, etwas anderes aufzusuchen als das Büro. Training durch diesen Großkotz braucht sie bestimmt nicht, meint sie zumindest. Nur flüchtig ist ihr Blick auf die Umgebung, der Käfig und seine Insassin zieht ihre Aufmerksamkeit an, und kurz darauf Ziege.

"N'abend. Freu mich auch, dich zu sehn." sagt sie in einem Tonfall, der das Gegenteil ausdrückt, und damit ist der Höflichkeiten doch wohl genüge getan. Sie geht nicht auf seine weiteren Worte ein, beachtet weder den Hausherrn noch seine Auswahl an Getränken und fixiert die Garou im Käfig, während sie langsam um diesen herumgeht, sich dabei auch mal den Käfig genauer ansieht, ob daran irgendetwas ungewöhnlich ist.

"Was dem gefällt oder nich is mir scheissegal. Aber ich sag ihm, dass er sich bei dir ausheulen kann." antwortet sie dann doch nochmal ohne sich ihm zuzuwenden. "Wie heisst du?" Sie sieht die Garou dabei an, auch wenn sie das vorher schon getan hat, diese Frage ist wirklich an sie gerichtet.
 
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"Silva!"

Die junge Frau hob auf die Frage hin langsam den Blick und sah dem unbekannten Vampir direkt in die toten Augen.
Ihre Mimik zeigte dabei keinerlei Furcht, im Gegenteil, fast wirkte sie, als wäre sie es die hier ein Verhör zu führen hatte. Als weitere Geste des Stolzes straffte sie ihr Rückrad und legte, nach wie vor im Schneidersitz befindlich, die Hände leicht auf die abgespreitzten Knie. Quälende Sekunden lang taxierte sie daraufhin die neu aufgetretene Person und schien Meyye dabei einer genauen visuellen Prüfung zu unterziehen.

Als sie genügend Eindrücke gesammelt zu haben schien, begann die Garou langsam zu sprechen. Ihre Stimme war leise, aber fest und ohne Unsicherheiten.
Es ließ sich dabei übrigens nicht erkennen, ob sie den offensichtlichen Verzicht der grundsätzlichen Höflichkeitsformen mißbilligte oder nicht, aber sie griff die Form der Kommunikation zumindest auf und verwandte sie nun ebenfalls. Dann eben ohne gegenseitige Respektsbekundungen, wenigstens war die Schwarze ehrlich.
Immerhin war dies ein Verhör mit bereits festgelegtem Ausgang.

"Warum fragst du? Interessiert dich tatsächlich die Person hinter deinem Opfer, oder willst du auf etwas bestimmtes raus?"
 
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Dass die Antwort so prompt kommt, hat Meyye gar nicht erwartet. Sie geht langsam weiter, immer um diesen seltsamen Käfig rum, der zwar in das Testosteronschwimmbecken dieser Boxbude passt, deren Bademeister Ziege sein will, aber nicht dazu gedacht ist, Leute wirklich längerfristig festzuhalten... und schon gar keine Garou. Wie leicht müsste es der Gef... Silva fallen, sich in Kriegsgestalt gegen das Ding zu werfen und es aufzubrechen... oder den Boden des Rings aufzureissen und unten rauszukommen. Aber sie tut es nicht.

Beinahe schon hätte Meyye den Blick abgewendet, kurz nachdem sie den Namen gehört hat. Der Name ist dem Silvias ähnlich, und spätestens bei den Worten der Garou erkennt sie, dass sie sie auch irgendwie an Tatjana erinnert. Warum? Spült der Schmerz über den Verlust der anderen Freunde oder zumindest Nicht-Feinde auch diese Erinnerungen wieder hoch? Ja, sie sieht tatsächlich die Person hinter dem Opfer, sie kennt die Garou besser als jeder andere Vampir, der noch hier in Finstertal weilt. Und das ist das Problem.

Silva ist der Feind. Sie ist eine von den Mördern, die ihre Freunde, die Verbündeten, jene die ihr wichtiger und wertvoller waren als fast jeder Kainit dahingemetzelt haben, hinter der fadenscheinigen Fassade der Herausforderungen, oder am Ende vielleicht sogar ohne Vorwand. Und sie würde wohl auch nicht zögern, Meyye auszulöschen ohne sie auch nur anzuhören, wenn sie könnte. Das ist es doch, was die neue Septe hier will.

Silva kann sich in diesen schweigsamen Sekunden durchaus wundern, wie lebendig diese toten Augen werden können, und nicht nur die. Meyye starrt tatsächlich kurz an ihr vorbei, presst etwas die Lippen zusammen, tastet mit einer Hand nach ihrem Bauch. "Nix Bestimmtes. Ich wollt's nur wissen." sagt sie dann und bleibt stehen, sieht Silva wieder direkt an, mit leicht schiefgelegtem Kopf. "Also... es gibt da noch was, was ich nich verstehe. Wie hat die Knalltüte das geschafft? Nen Garou fängste nich so einfach ein. Warum biste nich ins Umbra abgehauen? Warum tust du's jetzt nich?"
 
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Die Mimik der Garou blieb unbewegt verhärtete sich aber sichtlich.

"Hätte mir auch denken können das du dich erst noch etwas auf meine Kosten amüsieren möchtest. Aber ich wette es war auch für euch Draugar nicht einfach das Umbra mit derart vielen Skribi zu verseuchen. Habe so etwas nie zuvor gesehen...
Ihr seit so... verabscheuungswürdig das mir die Worte dafür fehlen.
Wirklich, allein dafür verdient ihr den Bani... den endgültigen Tod.
Wenn es nicht so sinnlos wäre, würde ich dir meine ganze Verachtung ins Gesicht spucken."

Wieder musterte Silva ihre Besucherin sehr genau, bei all dem Interesse schien es ungewöhnlich das die Garou bisher selbst nicht nach dem Namen ihrer neuen Peinigerin gefragt hatte.

"Du weißt nicht wie dieser ...Ziege mich erwischen konnte?
Das ist interessant, wirklich, ihr seid euch untereinander ansscheinend nicht wirklich einig, oder? Eine Schwäche die euch irgendwann den Kopf kosten wird!"
 
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Ziemlich unbewegt hört Meyye dem Gesagten zu, allenfalls ein Stirnrunzeln zeigt an, dass sie innerlich auch ziemlich verständnislos bleibt. Draugar? Skribi? "Was für Dinger? Was is das, skandinavisch? Gehörste zu den Get of Fenris?" fragt sie gleich mal weiter, ehe sie mal ein paar vage Schlüsse zieht. "Also... das Umbra is mit irgendwas verseucht, und darum kannste nich wechseln?" Eigentlich kann sie ja fast nur Plagen meinen... aber das wäre ja nichts neues. Jede Menge Spinngewebe, riesige Spinnen und eben auch böse Geister... sie war schonmal da, sie weiß ja wie das ist. Nur hat das bisher die Garou nicht aufgehalten.

Was die Verachtungsarie angeht... das kann sie hinnehmen. Sie kennt ja diese Argumentation schon. Und deswegen haben Silva und die ihren auch die Septe ausgelöscht. Nur nicht vergessen, Meyye. Auf die Bemerkung mit Ziege wirft sie einen Seitenblick zu diesem hinüber. "Hey, ich hab auch meinen Stolz." erwidert sie nur trocken. "Und heb dir die Spucke für die andern auf, die bald kommen. Ich bin nur früh dran. Konnt's nich richtig glauben, dass er dich echt einfangen konnte." Sie schaut wieder etwas nachdenklich. "Außer du bist gar keine Garou."
 
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"Meine Freunde sind Nachfahren, unter ihnen bin ich aufgewachsen."

Silvas Stimme klang trocken und emotionslos.
Auf ihre eigenen Wurzeln ging sie nicht weiter ein, anscheinend wusste sie das das bevorstehende Verhör alles war, was sie noch vor der Ermordung rettete. So hielt sie mit jeglichen wichtigen Informationen erstmal hinter dem Berg und versuchte stattdessen für sich etwas zu erfahren.

"Draugar sind die auferstandenen Toten, widernatürliche Untote wie du und deines gleichen eben und Skribi all jene Wesenheiten mit denen ihr das Penumbra verseucht habt, um uns am Wechseln zu hindern. Dies ist meine Sprache, Worte der nordischen Krieger, ich verlange nicht das ausgerechnet du sie verstehst!"

Eine kurze Pause folgte, die die Bedeutung und die Tragweite des Gesagten unterstreichen sollte.

"Ein guter Trick den ihr euch da habt einfallen lassen, dass muss ich eingestehen, wenn auch in seinem widerwärtigen Ausmaß durch und durch ekelerregend. Das Umbra in seiner Heiligkeit derart zu entweihen grenzt an Blasphemie! Aber ich bin auch ehrlich erstaunt welch unermeßliche Macht euch zur Verfügung steht, wirklich, doch da es verderbte Mächte sind, hätte wir eigentlich damit rechnen müssen. Black Mind erwähnte ja dass einige unter euch von nicht zu unterschätzender, nahezu grenzenloser Gewalt seien, wie es scheint hatte er damit nicht ganz unrecht...
Aber ich beschwere mich nicht, denn derartgie Dinge entsprechen anscheinend einfach eure unheiligen Natur. Ihr könnt nicht anders als zu vernichten, zu morden und zu zerstören. Aber wir werden dem nun ein Ende bereiten und das Gleichgewicht wieder herstellen. Wenn kümmert es also wenn ich vorher falle?"

Noch immer versuchte die Garou ihre eigentlichen Emotionen weitestgehend zu verbergen.
Unbewegt saß sie starr in ihrem fast meditiativ wirkenden Schneidersitz da und ließ die äußeren Eindrücke auf sich wirken.
Erst als Meyye das Gespräch auf Ziege brachte, umspielte ein leichtes Zucken ihre Mundwinkel.
Langsam hob sie ihre Hände und zeigte Meyye zwei kaum verheilte, tiefe Wunden die anklagend im Bereich der Pulsadern am Handgelenk zu sehen waren. Anscheinend war sie an diesen beiden Stellen mit irgendetwas gepfählt gewesen.

"Ich wollte Waffen kaufen und habe mich überrumpeln lassen. Erspar mir die Schmach genauer darüber reden zu müssen, es reicht wenn du weißt das der Kampf weder fair war, noch mit rechten Dingen zugegangen ist. Aber ich habe viel lernen können und weiß nun, dass all die Geschichten über deinesgleichen noch untertrieben waren. Eure Brutalität und Rücksichtslosigkeit, eure Hinterlist und Verschlagenheit sucht auch in Reihen des Wyrm seinesgleichen. Ihr seit Böse, ihr lebt von den Schmerzen der Lebenden und verdient nichts weiter als den endgültigen Tod!"
 
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Also Nachfahrin. Das hätte sich Meyye schon denken können. Vermutlich sind davon recht viele in Samuel Starks Truppe. Dieser Blut-und-Ehre-Stoizismus hilft ihr wohl auch dabei, diese Haltung zu bewahren, die Meyye anerkennen muss. Sie kann von den Fenris halten was sie will (und das ist nicht viel, wenn sie auch zuvor noch nie so nahe mit einer zu tun hatte), weinerliche oder zusammenbrechende Exemplare würden sie über die Maßen überraschen.

"Danke." sagt sie einfach zu der Begriffserklärung... sowas hatte sie sich schon gedacht. Umso rätselhafter die Skribi-Flut, von der Silva da spricht... also derart viele Plagen, dass die Garou nicht mehr ins Umbra kommen? Sie sieht nochmal zu Ziege, forschend aber ungläubig. Sowas soll der können? Das übersteigt sogar ihre Vorstellungskraft. Verdammt, wo ist Viktor? Für ihn wäre das ein gefundenes Fressen. Aber sie kann ja immerhin mal einen Blick reinwerfen...

Ihr Blick ruckt zurück zu der Gefangenen, als sie Black Mind erwähnt, aber sie schweigt noch dazu. Erst lässt sie Silva ihre Märtyrerrede zuende sprechen und mustert die Wunden an den Armen. Silberne Pflöcke, ohne Zweifel. Oder rotglühend. Alles andere wäre schon verheilt. Verdammt gefährliche Stelle, wer das gemacht hat war kein Anfänger... wieder ein Blick gen Ziege, voller Mißtrauen.

Na, jetzt weiß sie immerhin wie Ziege auf sie gekommen ist... Waffen sind sein Metier. Trotzdem bleiben einige Fragen offen. Wie hat er sie erkannt? Wie lief die Gefangennahme wirklich ab? Aber das hat Zeit bis später... bei dem erneuten Anklagesermon reisst ihr die MGS-Einheit. Sie tritt an den Käfig heran, sieht Silva aus verengten Augen an: "Ausgerechnet du redest von Brutalität und Hinterlist?" stösst sie hervor. "Ihr habt eine ganze Septe ausgelöscht! Ist schon ein starkes Stück, unter'm Deckmantel von Herausforderungen alles zu killen was euch in den Weg kommt... Garou die... von denen manche besser waren als ihr je sein könntet! Ihr seid einfach nichts als Mörder, von denen sie Gaia angewidert abwendet! Du willst Brutalität und Verschlagenheit? Dann schau mal in den Spiegel! Da könnt ihr echt euresgleichen suchen - in den Reihen des Wyrm!"
 
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Enio hielt sich nicht lange auf an irgendwelchen Türen zu klopfen. Alles was offen war wurde benutzt und ja... Enio hatte dazugelernt und versuchte zunächst die Klinke - falls vorhanden - zu benutzen bevor er sich dazu entschied sich mit gewalt Zugang zu verschaffen. Aber das war ja überhaupt nicht nötig. Immerhin nutzte aber der Brujah die Gelegenheit sich genau umzuschauen und bereits auf dem Schrottplatz nach versteckten - oder nicht versteckten - Kameras ausschau zu halten. Bisher kannte er Zieges Unterschlupf nur aus Beschreibungen anderer aber das was er bisher gesehen hatte entsprach ungefähr seiner Vorstellung.

Enio betrat die Boxbude und hielt die Tür für Caitlin auf. Die Geste wirkte nicht übertrieben höflich... immerhin war der Italiener ja vorraus gegangen und vermied es dadurch lediglich der Regentin die Tür vor der Nase zufallen zu lassen. Der Sheriff begrüßte niemanden! Meyye stand mit dem Rücken zu ihm und Ziege war vorerst jemand, den man sowieso ignorieren mußte. Er war nur ein Sterblicher... zugegeben ein ausergewöhnlicher... aber dennoch nur ein Werkzeug. Enio würde sich ganz bestimmt nicht darauf einlassen den Drecksack als etwas besonders wertvolles zu behandeln. Niemand hate ihm gesagt, daß dem Luden nichts passieren dürfte. Es war nur die Rede davon, daß die Geisel unverletzt bleiben sollte. Aber der Primogen war ja auch ganz bestimmt nicht hierher gekommen um Zeige etwas anzutun. Es würde an ihm und seinem Verhalten liegen ob er Probleme mit dem Sheriff bekommen würde. Aber irgendwie war sich Enio fast sicher, daß Ziege sein Verhalten sowieso nicht wirklich beeinflussen konnte. Aber das war vorerst unwichtig. In dem Stahlkäfig saß etwas, das momentan das allerwichtigste war und Enio hatte nur Augen für die Gefangene. Obwohl er es gekonnt verbarg war der Brujah ein bißchen fasziniert von der Tatsache, daß er nach all den Jahrzehnten zum ersten mal einer gefangenen Garou gegenübertrat. Die Jahre zuvor waren geprägt von Flucht und instiktiver Furcht. Wer wollte schon tatsächlich einem Werwolf auf dem offenen Feld begegnen? Das ganze verlief doch meistens immer gleich.

Alexander, Caitlin und Enio hatten sich soweit abgesprochen und jeder wußte was er für eine Aufgabe haben würde... naja ungefähr zumindest. Enio wollte sich nicht unbedingt auf den guten Willen der Gefangenen verlassen und sein symphatisches Äußeres. Alexander war mitgekommen um den Willen der Gefangenen zu beugen und Caitlin um den Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen zu überprüfen. Fragen würde sie wohl alle stellen aber Enio war mit Sicherheit der Teil, der Fräulein Garou den Garaus machen würde, falls sie größerer Probleme machen wollte und die Sache aus der Bahn geraten sollte. Enio trat an den Käfig und stellte sich neben Meyye. "Ah... ihr plaudert ja schon. Und? Schon die ersten Nettigkeiten ausgetauscht? Sowas wie... ihr seid eine verderbte Rasse und wir werden euch alle vernichten. Nieder mit den Untoten... wir sind die besseren Monster!" Enio verbarg nicht, daß er es schon immer zum kotzen fand, daß die Werwölfe sich für die Guten hielten und an den Vampiren irgendetwas Böses sahen. So richtig hatte der Brujah das noch nie verstanden.
 
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Alexander empfing Enio und Caitlin an der Tür, welche zum "Kerker" des Werwolfs führte und wies ihn mit einer kurzen Kopfbewegung darauf hin, dass sich hinter der Tür die Gesuchte befand. Dann traten sie alle drei ein.

Alexander trat neben Enio an den Käfig heran und betrachtete die Gefangene von Kopf bis Fuß und lächelte.

"Sieht ja ganz niedlich aus, die Kleine!" spuckte er amüsiert in den Käfig und drehte den Kopf dann

"Meyye. Ziege! Guten Abend wünsche ich."

Damit war die Begrüßung vollendet
 
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Out of Character
Frau Regentin hat mich auch mal mitgebracht.


Kiera hielt sich einfach nur im Hintergrund und wartete ab, was sich ergab, allerdings kam sie nicht umhin sich sehr aufmerksam umzusehen, was sich hier so befand und wo sie denn nun war. Was sie davon hielt, konnte man ihr allerdings nicht am Gesicht ablesen. Auch, dass sie ihre Sinne bereits geschärft hatte, würde keiner mitbekommen, zum Glück war Auspex eine sehr unauffällige Disziplin.
 
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"Dachte ich es doch! Du musst Meyye sein, richtig? ...Ich habe viel von dir gehört."

Noch immer hielt Silva ihre steinerne Maske aufrecht.

"Es wundert mich nicht, dass du bei dem Thema die Fassung verlierst. Selbst für eine Wesenheit wie dich muss es eine belastende Erkenntnis sein, sich für den Tod so vieler guter Garou verantwortlich zu zeichnen. Vielleicht bist du sogar ehrlich in deinem Zorn, aber wenn dies stimmt, hast du nie bedacht das all deine Taten irgendwann Konsequenzen haben müssen?"

Eventuelle Proteste Meyyes ignorierend sprach sie stur weiter.
Was sie sagte entsprach hörbar ihrer tiefsten Überzeugung und entbehrte dabei nicht einer gewissen Logik.

"Also nenn nicht mich einen Mörder, denndu warst es doch die Black Mind und seine Anhänger erst so richtig korrumpiert hat. Durch dich verschmolzen Welten zu einem unaussprechlichen Knäul aus Sünde und Verderben, das niemals hätte geknüpft werden dürfen. Stolze Garou die sich in widerwärtiger, ekelerregender körperlicher Wollust gleichgeschlechtlich mit euch wandelnden Kadavern, euch verwesenden Draugar wie billige Huren hingaben. Blutgeschwister die mehr Energie in das verdorbene Totenreich investierten, als in die Errettung Gajas unsere eigentliche Bestimmung.
Der arme verblendete Alpha hat sich über die Jahre hinweg von eurer Verschlagenheit blenden lassen und selbst als die eigenen Verluste immer häufiger wurden, konnte er sich aus diesem von euch gesponnenen Teufelskreis nicht mehr befreien. Schon im Sommer 2006 hätte er erkennen müssen, dass ein Bündnis mit dem Tod nur Tod gebiert. Das ein Pakt mit den Teufeln niemals etwas Gutes hervorbringen kann. Leider war er zu der Zeit aber wohl schon nicht mehr in der Lage Richtig von Falsch zu unterscheiden, der Wyrm...ihr hattet ihn bereits zu sehr geblendet, umgarnt und verwirrt, ihr schwächtet seinen Geist. Als wie andere vor ihm dann auch Hohenegg feige gemeuchelt wurde, erwachten die letzten noch verbliebenen Reinen und erkannten wie weit es bereits gekommen war. Viele von ihnen erflehten also unsere Hilfe und wir gewährten sie, denn es war Zeit."

...

"Nein, wie es sich herausstellt ist es bereits zu spät, denn selbst das Umbra ist nun verseucht und für uns verloren. Das Umbra...
Ja selbst die Lebenden scheinen durch euren Einfluß an Macht gewonnen zu haben. Sie nehmen Verletzungen hin die einen ausgewachsenen Ochsen hätten Töten müssen und verfügen über Kräfte die einem Sterblichen nicht zustehen. Eure Macht ist wahrhaft gewachsen..."

Silvas Stimme verlor mit den letzten Worten an Kraft und wurde immer leiser.
Erst als sie erneut zu sprechen ansetzte, gewann sie wieder an Überzeugung und Stärke.

"Aber wir sind Nachfahren des Fenris und Shadowlords und wir werden nicht weichen. Töte mich, mir ist es gleich, den Kampf beenden wirst du aber dadurch nicht. Unsere Sache ist gerecht und wir werden euch bis zum letzten Atemzug unseren Hass entgegenschreien! Denk nicht ihr hättet gesiegt, noch kämpfen wir!!!"

Weitere Besucher betraten das Gebäude und Silva verstummte, ihre Henker waren eingetroffen und sie wappnete sich für den nahenden Tod.
 
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Ziege:

Ziege hörte der hitzigen Diskussion zu und konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen.
Die Streitereien hatten begonnen und schon wurden wilde Anschuldigungen ausgetauscht und mit Beleidigungen gewürzt. Kainiten und Garou waren wie Hund und Katze, trafen sie aufeinander, war es fast, als hätte man es nicht mehr mit vernunftbegabten Wesen zu tun. Sie konnten einem leid tun, wie beschränkt und berechenbar sie doch alle waren.

Langsam drehte sich der Lude auf seinem Hocker herum um das kommende Schauspiel besser verfolgen zu können.
Gedanklich aber verlor er sich ein weiteres Mal in dem dringenden Wunsch seine Gefangene endlich für seine niederen körperlichen Gelüste zu mißbrauchen. Die Garou war wunderschön und stolz und Ziege wünschte sich nichts mehr als eine Chance diesen eisernen Willen unter seinen Lenden zu brechen und sich dieses Weib dann zur willigen Sklavin zu machen. Sicher würde einiges an Zeit und Vorbereitung brauchen, aber er war sicher das es ihm früher oder später gelingen würde.
Totsicher!

Plötzlich öffnete sich die Tür und der Spaghetti mit seinem Gefolge betrat den Raum.
Selbstverliebter Fatzke! Enio war schon während der Primogensitz unangenehm aufgefallen und es schien als wäre er seit längerem der erste wirklich ernstzunehmden Gegner. Aber das hatte der Lude auch mal über Cat gedacht und die hatte sich schlußendlich von ihm flachlegen lassen. Sollten sie ruhig alle kommen, am Ende würde es wie immer Ziege sein, der auf den Gräbern seiner Feinde tanzte.

"Nabend ihr alle! Dann können die Spiele ja endlich beginnen!"

Das fiese Grinsen wechselte in ein geschäftlich neutrales. Der Lude selbst blieb jedoch auf seinem Platz, wohlwissend das dies nicht sein Tanz war.
 
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