[28.04.2008] Miguel eilt zu Evelina

AW: [28.04.2008] Miguel eilt zu Evelina

Miguel erschrak als er plötzlich den Malkavianer niedersinken sah. Er hatte eine Vision? Besonders gut ging es ihm danach offenbar nicht. Da war es Miguel peinlich danebenzustehen. Und Rothschild mochte es doch bestimmt nicht angeglotzt zu werden während er da so lag.

Am besten mache ich mich aus dem Staub.

„Ich geh dann also jetzt, bis später, meine Liebste“, flüsterte er Evelina ins Ohr, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und zog sich diskret zurück. Er schlüpfte aus der Suite hinaus und verschwand auf den Gang.
Wenig später war er zurück in seinem eigenen Hotelzimmer.

Ob Arthur sich jetzt zu Wort meldete? Ein klein wenig Zeit hatte Miguel jetzt noch.
Er öffnete sein Hemd und griff nach dem Medaillon.

"Arthur? Du willst mit mir sprechen? Ich bin jetzt wieder allein. Und weißt du was? Ich bin verliebt. Evelina ist wirklich eine wunderbare Frau, und sie erwidert meine Gefühle. Ich war schon lange nicht mehr so glücklich."

Ob Arthur Evelina wohl gesehen oder zumindest gespürt hatte? Konnte Arthur wohl mitverfolgen was Miguel alles so erlebte?
 
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„Bis später“, flüsterte Evelina zurück und wandte sich dann gleich wieder ihrem Vater zu.

Sie hielt ihn noch eine Weile im Arm.

„Henry?!“ rief sie dann.

Henry kam sogleich, sah was los war und half dem Malkavianer auf.

„Bringt ihr mich ins Schlafzimmer?“

Die Ghule halfen ihm in sein Schlafzimmer zu kommen und sich aufs Bett zu legen.

„Bitte lasst mich jetzt allein.“

Die beiden verließen das Zimmer und Ferdinand blieb auf seinem Bett liegen.

Was sollte das? Kam auch diese Vision von Chezmoi? Wenn dem so war, so musste er in der Tat sehr bösartig sein. Wer ihm eine derartige Vision über Evelina sandte, den konnte Ferdinand nur verabscheuen. Er wurde von einer Welle der Wut durchflutet.
 
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Warum antwortete Arthur nicht?

"Arthur, bist du da?"

Vorhin hatte Miguel doch seine Anwesenheit doch so deutlich gespürt.
 
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Nach seinem zweiten Besuch in der Sakristei erreichte Miguel nun wieder das Hotel. Diesmal hatte er keine Zeit sich umzuziehen, also eilte er in Arbeitskleidung zu der Suite der Rothschilds.
Hoffentlich war es Evelina, die ihm die Tür öffnen würde. Und er hatte auch die kleine Hoffnung auf einen weiteren Kuss. Aber wenn die anderen noch mit dabei waren, dann konnte man das wohl vergessen.

Miguel klopfte an.

Evelina – öffne mir!
 
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Ferdinand stand im Pyjama vor der Eingangstür der Suite und versuchte gerade, obwohl er natürlich wusste dass es vergeblich war, mit dem Fingernagel seines rechten Daumens ein Loch in die Tür zu bohren. Zumindest lenkte ihn das ein wenig davon ab daran zu verzweifeln, dass kein Schlüsselloch vorhanden war.
Er spürte, dass ihm Blutschweiß auf der Stirn stand und wischte diesen ab.

Da klopfte es plötzlich an der Tür. Der Malkavianer erschrak.
Dann fiel ihm ein, der Toreador wollte noch mal vorbeikommen, damit Evelina ihm dabei half die Bilder an den Sheriff zu schicken.
Evelina war nur ungern ins Bett gegangen ohne dass Miguel erst noch gekommen war.

Ferdinand holte schnell seinen dunkelblauen Morgenmantel und zog ihn über. Es war eine edle Luxusausführung, der Stoff glänzte wie Satin und war mit Frottee gefüttert.
Dann öffnete er die Tür. Es war tatsächlich der Spanier. Den wollte Ferdinand jetzt am allerwenigsten sehen.
Er wirkte recht gereizt, wie jemand, der sich seit Stunden schlaflos im Bett herumgewälzt hatte. Ferdinand musste sich sehr zusammenreißen den Toreador nicht anzufahren zu verschwinden sondern ruhig zu sprechen.

„Ah, Herr Cortés. Evelina schläft schon, und mit Ihrem Telefon kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Kommen Sie morgen Abend wieder, möglichst früh, so gegen halb Neun, und dann ist nicht viel Zeit, ich werde dann mit Evelina und Henry so schnell wie möglich aufbrechen.“

Die Art wie er das sagte verriet auch, dass Miguel besser nicht nachfragen sollte wohin sie denn dann gingen und was sie vorhatten.
 
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Nein, es war nicht Evelina, die öffnete, sondern ihr Vater, im Morgenmantel.

Ähem. Wäre ich besser doch nicht so kurz vor Sonnenaufgang noch hierher gekommen.

Miguel konnte noch die Reste von Blutschweiß auf der Stirn des Malkavianers erkennen. Und dass er verstimmt war, das war unübersehbar.
Offenbar ging es ihm gerade nicht so gut, und dann kam Miguel und störte. Wie peinlich. Wahrscheinlich war Ferdinand schon längst im Bett gewesen.

„Ich ähm, Entschuldigung, ich wollte wirklich nicht stören, ich werde dann also am Abend wiederkommen", erwiderte Miguel zerknirscht.

"Schlafen Sie gut, Herr von Rothschild.“

Das klang jetzt hoffentlich nicht wie Hohn das zu wünschen.
 
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„Schon gut, Herr Cortés. Schlafen auch Sie gut.“

Ferdinand schloss die Tür und war froh wieder allein zu sein.
Er ging zurück in sein Schlafzimmer, zog den Morgenmantel aus und legte sich ins Bett, nur um drei Minuten später wieder aufzustehen.
Und dann stand er wieder vor der Tür. Er lauschte. Niemand kam, und der Toreador war fort. Wieder schabte der Malkavianer mit seinem Daumennagel an der Tür herum. Wieder musste er sich den Blutschweiß von der Stirn wischen. Diesmal hatte er zu diesem Zweck ein Taschentuch dabei.

Dann lag er wieder im Bett, und diesmal waren seine Glieder so schwer, dass er sicher nicht ein weiteres Mal aufstehen würde.
Besorgt dachte er an die morgige Nacht. Was mochte sie mit sich bringen? Würde er sie überleben? Hoffentlich. Doch selbst wenn nicht, Evelina wäre dann in guten Händen. Julian würde sich um sie kümmern und gut auf sie aufpassen, er würde sie nicht im Stich lassen. Das war gut zu wissen. An all dem hatte Ferdinand keinen Zweifel.
Wie sehr wünschte er sich ein paar weitere Jahre mit Evelina und Henry, und mehr Zeit mit Julian.
Morgen, das durfte einfach nicht der letzte Abend sein. Sie hätten doch ansonsten noch so viele schöne gemeinsame Stunden vor sich.
Ferdinand versuchte sich vorzustellen wie Julians Haus wohl von innen aussah, sah sich und Henry in einem großen Raum stehen, Julian saß am Flügel und spielte, und Evelina stand davor und spielte Violine.
Mit diesem Bild vor Augen schlief Ferdinand mit einem Lächeln ein.
 
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Miguel verzog sich und ging in gedrückter Stimmung langsamen Schrittes zurück zu seinem Hotelzimmer.

Hoffentlich war der Malkavianer jetzt nicht allzu sauer auf ihn.

Der Spanier bedauerte sehr, dass er Evelina nun doch nicht gesehen hatte. Und Morgen, wo ging sie denn wohl hin mit den anderen beiden? Aber besser nicht allzu neugierig nachfragen.
Und hoffentlich war der Sheriff jetzt nicht sauer, dass er die Fotos doch nicht vor Sonnenaufgang bekam.

Miguel hatte so gerade eben noch Zeit für eine schnelle Dusche, dann hieß es auch schon Schlafen legen.
 
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