[28.04.2008] Miguel eilt zu Evelina

Schwan

Miguel Cortés, Toreador
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18. April 2008
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Miguel parkte den Ferrari auf dem Parkplatz des Hotels. Mit dem Schmuckkästchen und dem Blumenstrauß in der Hand eilte er ins Hotel, freudestrahlend. Wer ihn sah konnte leicht erahnen, dass er offenbar gleich ein Rendezvous hatte.

Er ging zuerst noch schnell auf sein Hotelzimmer und zog sich um, er wollte doch jetzt nicht muffig riechen, und wenn er mehrere Stunden dort unten gewesen war roch seine Kleidung nicht gerade gut.
Miguel kleidete sich mal wieder ganz in Schwarz, aber diesmal mit Jackett. Er wollte heute besonders fein aussehen, wenn er Evelina besuchte.
Wenig später stand er vor der Tür der Suite der Rothschilds, mitsamt seinen Geschenken, und klopfte.
 
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Henry öffnete ihm, ausgerechnet. Aber er lächelte sogar, und er wirkte nicht mehr so abweisend wie zuvor.

"Guten Abend, Herr Cortés. Treten Sie doch ein."

Henry trat beiseite und ließ den Toreador eintreten. Da sah Miguel auch schon Evelina auf sich zukommen. Diesmal trug sie ein knielanges enganliegendes weinrotes Kleid. Ihre Augen waren genauso strahlend wie ihr Lächeln.

„Herr Cortés, wie schön, dass Sie noch gekommen sind.“
 
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"Guten Abend, Herr von Rothschild", erwiderte der Spanier Henrys Gruß, trat ein und ging lächelnd auf Evelina zu.

„Ah, ich wusste doch, dass Rot Ihnen steht.“

Er überreichte Evelina den Blumenstrauß.

"Nicht besonders einfallsreich, ich weiß, aber ich hoffe Sie freuen sich trotzdem über die Blumen.“
 
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Evelina nahm erfreut den Blumenstrauß entgegen.

"Vielen Dank. Natürlich freue ich mich über die Blumen.“

Dann sagte sie zu ihrem Mann: "Henry, schaust du mal ob du eine Blumenvase findest?"

Henry suchte und fand eine Vase, füllte Wasser hinein, nahm Evelina die Blumen ab, stellte sie in die Vase und platzierte diese auf dem Tisch bei der Sitzecke.

"Sind Sie gut mit Ihrer Arbeit vorangekommen, Herr Cortés?" hörte Miguel dann die Stimme des Malkavianers, der in einem der Sessel saß.

„Und Sie können meine Tochter ruhig duzen.“
 
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Erst jetzt erblickte Miguel den Malkavianer und lächelte entschuldigend.

„Aber ja, Herr von Rothschild, ich bin zügig vorangekommen heute, und morgen werde ich sicher kaum drei Stunden brauchen bis ich fertig bin. Ich bin schon gespannt auf das Ergebnis.“

Er wandte sich wieder Evelina zu.

„Und du kannst mich natürlich auch duzen, Evelina. Ähm, und ich habe noch etwas für dich.“

Er zog das Schmuckkästchen aus der Innentasche seines Jacketts hervor und überreichte es Evelina. Darin war eine Kette mit einem Anhänger.

„Das ist ein Mondstein, ich dachte das sei passend.“

Der Halbedelstein war hell, fast weiß, und seine Oberfläche schillerte grünlich und violett.

Dann sagte Miguel fast feierlich und sah Evelina liebevoll an:

„Ich habe mich bereits entschieden. Wie könnte ich denn eine Frau wie dich warten lassen. Ich möchte dir jegliche Erfüllung schenken und all meine Liebe, und es wäre mir eine Ehre Teil dieser Familie werden. Da brauche ich nicht mehr länger zu überlegen. Bei einer solch wunderbaren Frau gibt es nichts zu überlegen, da kann ich nur Ja sagen."
 
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Evelina nahm das Schmuckkästchen entgegen, öffnete es und erblickte die Kette mit dem Mondstein.

„Was für ein schönes Geschenk. Danke, Miguel. Legst du mir die Kette um?“

Als Miguel dann seine Bereitschaft kund tat Teil ihrer kleinen Familie zu werden - statt sich zu freuen brach Evelina in Tränen aus.

„Es geht nicht, Miguel, du wirst nicht zu unserer Familie gehören können. Die Seneschall wird niemals erlauben, dass Vater dein Mentor wird. Sie hat sehr abweisend reagiert als er dies angeboten hat. Sie hat das Gespräch sofort beendet und Vater konnte kein Wort mehr dazu sagen. Er wollte doch nur Gutes für dich. Und jetzt – es wäre zu riskant, wenn wir dich inoffiziell bei uns aufnehmen. Denn käme es heraus bekäme Vater großen Ärger. Ich werde mich nicht einmal um dich kümmern können nach der Bestrafung. Es tut mir so leid, Miguel.“

Ferdinand fügte hinzu:

„Ich bedaure, Herr Cortés, ich werde mich in keiner Weise für Sie einsetzen können. Würde ich es auch nur versuchen, so würde die Seneschall dies sicher als Affront auffassen - da sie mir deutlich zu verstehen gab ich hätte mich da herauszuhalten was Sie angeht.
Besser, ich hätte gar nicht gefragt. Dann hätte ich Sie zumindest inoffiziell in unsere Familie aufnehmen können. Aber unter den gegebenen Umständen sind all diese Pläne hinfällig.“

Der Malkavianer wirkte ein wenig melancholisch.
 
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Miguel befestigte die Kette an Evelinas Hals.

Er hätte erwartet, dass Evelina sich freute, dass er das Angebot annahm und sah mit Erschrecken, dass sie anfing zu weinen. Der Spanier nahm sie ihn den Arm und streichelte tröstend ihren Rücken. Als er dann hörte was der Grund für ihren Schmerz war, wurde er wütend.

Nicht genug, dass die Seneschall Lucia besser verstand als ihn. Jetzt, wo er inmitten seines Unglücks ein wenig Glück gefunden hatte, wollte sie ihm das kaputtmachen. Diese miese Schlange! Und Evelina hatte auch darunter zu leiden.

„Aber – die Seneschall hatte mir doch selbst gesagt, falls ich jemanden finde, der bereit ist die Verantwortung für mich zu übernehmen, dann - und jetzt wird also doch nichts daraus! Das waren also nichts als leere Worte!“
 
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Ferdinand schmerzte es, seine Tochter erneut traurig zu sehen. Doch durch den Toreador war sie schnell getröstet, er wirkte offenbar Wunder bei ihr, vorhin hatte sie viel länger geweint, nachdem der Malkavianer ihr von dem Gespräch mit der Seneschall erzählt hatte.

„Ich war so vermessen zu glauben die Seneschall, eine Toreador, könnte es erlauben, dass ein Malkavianer Mentor eines Toreador wird. Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen.
Die Seneschall will Sie sicher nur schützen. Ich könnte einen schlechten Einfluss auf Sie ausüben - mein Wahnsinn könnte ansteckend sein. Viele haben Angst vor uns, die Seneschall sicherlich auch. Wahrscheinlich täten Sie in der Tat besser daran sich von mir fernzuhalten. Wir Verrückten sollten besser unter uns bleiben. Wir sollten uns in ein Ghetto zurückziehen.“

Aus diesen Worten war deutlich eine gewisse Verbitterung herauszuhören, die darauf schließen ließ, dass dies längst nicht das erste Mal war, dass er aufgrund seiner Clansangehörigkeit auf Ablehnung stieß.
 
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Mir macht mir keine Angst mit Ihnen in näherem Kontakt zu sein. Viele denken sicher sowieso von mir, dass ich nicht mehr ganz dicht bin.“

Dem Malkavianer schien das Verhalten der Seneschall ziemlich getroffen zu haben, was Miguel sehr gut nachempfinden konnte.

„Selbst wenn die Seneschall Ihr Angebot ablehnt, da hätte sie nun wirklich die guten Absichten honorieren können. Als Mentor nimmt man doch eine ziemlich hohe Verantwortung auf sich, und Sie hätten ja dann auch die Feindseligkeit der Ventrue auf sich genommen, das sollte man doch zu schätzen wissen.“

Stattdessen das Gespräch abwürgen, na wirklich toll. Da schämte er sich, dass dem Malkavianer sowas hatte passieren müssen bei einer Clansschwester von Miguel.

Ich weiß es jedenfalls zu schätzen, und ich werde niemand anders als Sie als Mentor akzeptieren!“, sagte er mit Nachdruck und fügte dann hinzu:

„Wenn Sie nichts dagegen haben komme ich Sie und Evelina weiterhin besuchen. Ich möchte natürlich nicht, dass man Ihnen einen Strick daraus dreht. Aber ich werde mir doch wohl noch selbst aussuchen dürfen mit wem ich Umgang habe.“

Oder wollte ihm die Seneschall da etwa Vorschriften machen? Als ob sie überwachen konnte, was er die ganze Nacht trieb.

Jetzt erst recht, dachte sich Miguel.

Wenn diese Frau Malkavianer so schlimm findet, dann werde ich erst recht mit denen zusammenhängen.

Vielleicht gab es ja bald noch andere Malkavianer in der Stadt.

Ich lasse mir von der nicht alles kaputtmachen.
 
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Auch wenn Ferdinand sich nicht sicher war wie ernst die Worte des Toreador gemeint waren, so waren sie doch Balsam auf seinen Wunden.

Henry hatte sich ans Laptop gesetzt. Miguel und Evelina standen noch immer.

„Aber setzen Sie sich doch zu mir, und du auch, Evelina.
Nun, jedenfalls werde ich alles vermeiden was danach aussehen könnte als würde ich versuchen Sie zu erziehen.
Sie können uns weiterhin besuchen, aber ich werde Sie nicht dazu auffordern. Die Initiative sollte von Ihnen ausgehen. Sonst könnte es heißen ich hätte Sie unter Druck gesetzt.
Und Sie dürfen Evelinas Liebhaber sein, wenn Sie möchten, das würde meine Tochter sehr glücklich machen.“
 
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„Ich werde alles tun um Evelina glücklich zu machen, ich werde sie auf Händen tragen.“

Dies tat Miguel dann buchstäblich, er hob sie hoch, was für ihn eine Leichtigkeit war, und trug sie. Er setzte sich auf einen der Sessel und nahm Evelina behutsam auf seinen Schoß.

„Wir werden uns unser Glück von niemandem verderben lassen.“

Miguel gab Evelina mehrere kleine Küsse auf die Wange und sparte auch sonst nicht an Zärtlichkeiten. Die Anwesenheit ihres Vaters schien ihn dabei nicht zu stören.

Dann sagte der Toreador zu dem Malkavianer:

„Wir werden das schon hinbekommen. Es wird Ihnen niemand nachsagen können, Sie hätten einen schlechten Einfluss auf mich ausgeübt oder sich mir aufgedrängt. Ich bin aus meinem eigenen freien Willen hier."
 
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Evelina genoss Miguels zärtliche Zuwendung sichtlich, stellte Ferdinand zufrieden fest.

Eigentlich wollte er dem Spanier noch sagen, dass die Bestrafung gefilmt werden würde, damit es alle sehen konnten, aber wozu gerade jetzt erneuten Unmut auslösen, wo das Paar so verliebt turtelte? Es reichte, wenn Miguel es morgen erfuhr.

Der Malkavianer stand auf.

„Evelina, ich werde euch jetzt die Gelegenheit geben euch ein wenig näher kennenzulernen. Ich ziehe mich zurück.“

Evelina lächelte ihren Vater dankbar an. Er verließ den Raum und gesellte sich zu Henry, der noch immer an seinem Laptop saß.
 
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Miguel freute sich, dass sie sich nun zu zweit unterhalten konnten. Er hielt Evelina im Arm.

„Sag – für was hast du eine besondere Leidenschaft? Für mich, hoffe ich, aber sicher auch für etwas anderes? Wie du ja schon weißt, meine große Leidenschaft ist der Flamenco. Und du natürlich. Die Glaskunst, nun ja, die war für mich vor allem ein Broterwerb bisher.
Ich bin mir sicher, auch dir würde der Flamenco gefallen. Und wer weiss, vielleicht hast du sogar Begabung für den Flamencotanz? Du solltest es unbedingt probieren! Sonst wirst du es nie wissen. Aber bei mir könntest du eine solche Begabung voll entfalten, mit mir als Lehrer also, denn da könntest du keinen besseren finden.“

In diesem Punkt war der Spanier sehr von sich überzeugt und stellte sein Licht natürlich nicht unter den Scheffel.

„Und dann, ach - mit dir zusammen Flamenco tanzen, das wäre wunderbar! Vielleicht können wir dann sogar zusammen auftreten. Ich weiß nicht ob das Angebot von Helena noch gilt, sie hatte mir gesagt, dass ich in ihrem Club auftreten kann, und jetzt habe ich ganz vergessen zu fragen wie es damit nun ist. Aber das hat noch Zeit.
Eigentlich sollte ich auch auf der Hochzeit Flamenco tanzen, sogar zusammen mit der Seneschall persönlich, aber das hat sich natürlich jetzt erledigt. Als ob sie mit einem Geächteten tanzen würde. Und nicht, dass ich dazu noch Lust hätte. Aber mit dir würde ich so gern tanzen! Die Seneschall kann sich auf ihren Charme soviel einbilden wie sie will, ich habe nur Augen für dich."

Miguel sah Evelina schmachtend an.
 
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Wie Miguel sie anschaute - ach, unter diesem Blick hätte sie dahinschmelzen können.

„Ich werde gern versuchen Flamenco zu lernen, vor allem wenn du mein Lehrer bist. Auch wenn ich überhaupt nicht nach einer Spanierin aussehe. Aber bis ich gut genug wäre um auftreten zu können, das würde sicher eine ganze Weile dauern.
Meine große Leidenschaft ist die Klassische Musik. Ich spiele Klavier, aber am liebsten Geige. Und kann ganz gut singen. Ich habe in den letzten 10 Jahren auch öfters in Oxford in Vaters Tanzcafé gesungen, dort spielt ein kleines Orchester. Das Café ist ganz im 20er Jahre Stil, und die Musik auch, überwiegend. Na jedenfalls dann, wenn Vater anwesend ist.“

Evelina erzählte ihm von Oxford und von Musikern, die sie kennengelernt hatte und stellte dann Fragen zu Miguels Zeit als Flamencotänzer.

„Kannst du denn eigentlich auch ganz normale Standardtänze? Walzer, Tango? Dann könnten wir mal tanzen gehen, falls Vater es erlaubt.“

Währendessen tat Ferdinand so als ob er ein Buch las, in Wirklichkeit hatte er seine Ohren geschärft und lauschte. Er wollte jedes Wort mitbekommen was Miguel und Evelina sagten. Das war zwar nicht die feine englische Art, aber er musste doch sichergehen, dass seiner Tochter nichts passierte und dass Miguel kein übles Spiel trieb.
 
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"Du bist musikalisch? Wie schön! Das wird es dir erleichtern Flamencotanzen zu lernen. Und du musst mir unbedingt mal etwas vorsingen und vorspielen, auf der Geige und dem Klavier."

Miguel stand auf, hob Evelina hoch und setzte sie wieder auf dem Boden ab.

"Ach Evelina, mit dir tanze ich doch jeden Tanz gern. Natürlich kann ich die Standardtänze, was für eine Frage! Wie wäre es mit einem Tango?"

Er fing an mit ihr einen Tango zu tanzen.

"Aber mit einem feurigen Spanier kann das gefährlich werden, vor allem, wenn wir zu zweit sind", sagte Miguel, während er Evelina tief in die Augen schaute.

Er beugte seinen Kopf vor um Evelina auf die Lippen zu küssen.
 
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"Ja, natürlich kann ich dir demnächst etwas vorsingen und auch vorspielen. Das wollte ich eigentlich machen, wenn du Armer krank im Bett liegst, aber das geht ja nun nicht mehr.“

Evelina merkte gleich, dass Miguel in der Tat nicht nur ein guter Flamencotänzer war.

„Aber Miguel, beim Tanzen küsst man doch nicht“, sagte sie neckisch und entwand sich dem nahenden Kuss.

"Die Nacht ist viel zu kurz. Morgen kommst du mich doch wieder besuchen?"

Dann näherte Evelina sich dem Toreador wieder.

Jetzt darfst du mich küssen.“

Sie lächelte verführerisch und öffnete dann leicht die Lippen.
 
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"Erinnere mich bloß nicht daran, dass ich bald Invalide bin! Und natürlich komme ich auch morgen zu dir."

Erst wich sie seinem Kuss aus. Doch dann wollte sie, dass er sie küsste.
Das ließ sich Miguel nicht zweimal sagen. Er näherte sich langsam ihren Lippen, küsste diese, zunächst sanft und vorsichtig, dann schloss er Evelina in seine Arme und sie versanken in einem innigen, leidenschaftlichen Zungenkuss.
 
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Im Grunde war Ferdinand ganz froh, dass der Spanier nun doch nicht zu ihrer kleinen Familie gehören würde, aber Evelina hätte sich dies gewünscht, und natürlich hätte er ihren Wunsch gern erfüllt, und vor allem wollte er sie nicht traurig sehen.
Es stand zu hoffen, dass sie auch so mit dem Spanier glücklich wäre.

Und nun, da Miguel Evelina liebte, war er sicher umso williger Ferdinand zu helfen – bei der Suche nach Chezmoi. Nein, Miguel würde gewiss nicht nein sagen, und nun war genau der passende Augenblick um zu fragen.
Der Malkavianer wartete ab bis der lange Kuss beendet war, normalisierte sein Gehör, stand auf und betrat den Raum, in dem sich Miguel und Evelina gerade befanden. Sie wussten natürlich nicht, dass er wusste, dass sie sich gerade geküsst hatten.

„Ach, Herr Cortés, ich hätte da eine Bitte an Sie.“

Evelina löste sich aus der Umarmung, als sie die Stimme ihres Vaters vernahm. Ihre Wangen glühten rot, und sie wirkte sehr glücklich.
 
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Was für ein Kuss! Wann hatte Miguel sich das letzte Mal so gut gefühlt? Ihm war schwindelig vor Glück.

Er zuckte zusammen als er plötzlich die Stimme des Malkavianers hörte. Wie gut, dass er nicht zwei Minuten vorher in den Raum gekommen war.
Der Toreador lächelte ein wenig verlegen.

„Was kann ich für Sie tun?“
 
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„Nun – ich bräuchte noch jemanden, der mich begleitet. Ich muss gleich dazu sagen, es ist keine ganz ungefährliche Mission. In den Ruinen der Nervenheilanstalt. Wenn Ihnen dies von vornherein zu brenzlig ist werde ich nichts weiter dazu sagen. Und zudem ist diese Angelegenheit streng vertraulich, also nichts, dass man herumtratschen sollte.“

Ferdinand sagte dies mit sehr ernster Stimme.
 
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