[26.4.2004] Vorbereitungen und ein Telefonat

Khalam al Saiir

Acrobatiker®
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17. Mai 2003
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4.631
Irgendwo in einer anderen deutschen Stadt...

Nikolai strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und musterte seine Pfeife. Auch wenn er sie selten anzündete, war sie doch stets sein Begleiter, denn der Geruch nach kaltem und abgestandenen Tabak erinnerte ihn immer an seine Jugend und sein sterbliches Leben. Es war einfch beruhigend und Beruhigung benötigte er zur Zeit mehr als alles andere.

Wo war er bloss schon wieder hineingeraten und wieso musste es schon wieder mal er selbst sein? Eigentlich hatte er schon lange genung und wollte ein ruhiges und normales Kainitentum fristen. Wann würde bloss Ruhe in sein Unleben einziehen?

Zweimal klopfte er mit der Pfeife auf den Tisch vor sich und schnupperte danach erneut und liess sich von dem Geruch an einen anderen Ort und eine andere Zeit tragen, als plötzlich die Tür zu seinem Hotelzimmer aufgerissen wurde. Nur langsam hob der jungendlich wirkende Mann seinen Blick, kratze sich währenddessen mit dem Stil der Pfeife an seiner Narbe. Als er erkannte wer da vor ihm stand, schoss er augenblicklich empor und schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet. Beim lieben Herrgott, damit hatte er wirklich nicht gerechnet!

" Ehrenwerter Nikolai, seien sich doch so freundlich und folgen sie mir! "
Und Nikolai leistete augenblicklich dem Befehl gehorsam...
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"ЧЕМУ БЫТЬ, ТОГО НЕ МИНОВАТЬ ! " ( = "Was sein soll ist nicht zu vermeiden!" oder auch "Seinem Schicksal kann man nicht entgehen!") flüsterte Nikolai, als er sein Zimmer wieder betreten hatte.

Missmutig beobachtete er seine Fingernägel und musterte sie nach Unreinheiten. Mit dem Schlüssel des Zimmers fing er daraufhin an sie zu reinigen. Nun war als obestimmt worden wo er seine Zukunft verbringen würde. Es war ihm klar gewesen, dass er ein schwieriges Los bekommen würde, aber soetwas? Damit hatte er nicht gerechnet! Finstertal, wieso gerade Finstertal? Einige Gerüchte hatte er von dieser Stadt gehört und sie waren alles andere als einladend gewesen, im Gegenteil: Sabbats, tote Kainiten, Chaos und Gerüchte von unheiligen Dingen. Das würde ein schweres Unterfangen werden. Wo sollte er bloss anfangen? Wie alles auf die Reihe bringen?

Er masierte sich die Schläfen, eine alte Angewohnheit die er niemals abgelegt hatte, und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht.

Als erstes musste er mehr über diese Stadt und ihre Einwohner herausfinden. Ganz besonders musste er erfahren wer die Ahnen der Stadt waren und welche Clansbrüder in der Stadt verweilten. Wenn er schon unter einem Toreador dienen musste, dann wollte er wenigstens nicht unwissend in diese Rolle gedrängt werden.

Er griff zum Telefon und wählte die Nummer eines alten Freundes....
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Er wühlte sich durch seine Aufzeichnungen. Die Informationen die er bekommen hatte waren zwar nicht besonders Viele gewesen, dennoch war er im Grossen und Ganzen recht zufrieden. Einige Lücken hatte zwar sein Bild von der Stadt immer noch, aber die würde er dann persöhnlich schliessen müssen.

Er kratze gewohnheitsgemäss seine Narbe und schabte Hautpartikel weg die sich jeden Abend zu seinem Erwachen frisch gebildetet hatten. Danach bliess er die Hautfetzen von den Papieren vor sich auf den Boden. Schon lange machte er sich über dieses ekelerregende Verhalten keine Gedanken mehr. Meistens jedoch hielt er sich in Anwesenheit von andere soweit zurück das er nicht mit seiner Narbe herumspielte, ausser in Momenten grösster Anspannung...

Abermals ging er die Namen durch. Sein Blick blieb an dem Namen Ashton Price hängen, der Harpyie aus dem eigenen Clan. Dieser Kainit war für seine Pläne von äusserster Wichtigkeit, mit ihm musste er sich gut stellen. Aber das sollte doch klappen, schliesslich konnten beide dadurch gewinnen.
Kurz ballte sich die Hand Nikolais zur Faust, als er auch die Namen der Toreador stiess. Ekel regte sich in ihm und bereits jetzt stellte er sich ihre anmutigen Wesen vor, ihre Schönheit und ihre Arroganz. Es würde ihm eine Freude sein besonders diese Kainiten in ihre Schranken zu weisen. Nichts war ihm ein grösserer Übel als diese eingebildeten Geschöpfe.
Malkavianer und Tremere. Über diese beiden Fraktionen wusste er wenig. Aber das würde sich hoffentlich bald ändern.
Die Gangrel und die Bruhja waren auch vertretten. Mit ihnen musste er gut auskommen, wenn er auch nur die Hoffnung auf Erfolg haben wollte.
Zu guter Letzt die Nosferatu: Wie es schien wusste niemand etwas von ansässigen Nosferatu! Ein eindeutiges Zeichen dafür das es also entweder einige unerlaubt in der Stadt lebende gab, oder aber dafür das in den letzen Jahren in dieser Stadt der Dschihad extrem getobt hatte. Wie heisst es so schön? " Die Nosferatu sterben im Dschihad als erste! "

Ausgezeichnet! Der Weg lag vor ihm, das Ziel ebenso! Nun brauchte er nur noch seine Pläne fertig ausarbeiten und immer darauf schauen das er sie entsprechend der Tatsachen anpasste. Es würde nicht leicht werden, aber schaffbar war es trotzdem...

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Am nächsten Abend nahm er den Telefonhörer in die Hand und wählte die Nummer die er durch seine Nachforschungen bekommen hatte. Alexander Stahl, Nikolai war gespannt was für ein Kainit er wohl sein würde und wie er auf seinen Anruf reagieren würde.

Am anderen Ende leutete das Telefon von Alexander Stahl...
 
Re: [14.4.2006] Vorbereitungen und ein Telefonat

Drei mal war der Ton des Freizeichens erklungen, als Nikolai ein klicken in der Leitung vernahm..."Stahl?" meldete sich eine angenehm klingende Stimme am dem anderen Ende der Leitung
 
Re: [14.4.2006] Vorbereitungen und ein Telefonat

Er räusperte sich kurz und sprach dann mit verrauchter Stimme und leichtem Akzent:

" Guten Abend ehrenwerter Herr Stahl! Sie können mich zur Zeit noch Herr Kurgáin nennen. Ob und wie sich die Form mit der sie mich ansprechen dürfen noch ändern wird, muss sich erst noch herausstellen."

Ein kurzes Lachgeräusch ist zu hören.

" Ich rufe an um sie kennenzulernen, da mir ein Gefühl mitgeteilt hat, dass glücklicherweise unsere beider Unlebenslinien in der einen oder anderen Form aufeinander treffen werden. Ich bin meinerseits ein Cousine von Ihnen, ein Cousine im Blute und mir drängt sich der Verdacht auf das ich bald Einzug erhalten werde in die Stadt in der Sie leben - Finstertal wenn ich nicht irre?"

Gespannt wartete er nun auf die Reaktion am anderen Ende der Leitung...
 
Re: [14.4.2006] Vorbereitungen und ein Telefonat

Wenn Nikolai jetzt Alexanders Gesicht sehen könnte, hätte er sich sicher aufgeregt...es war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
"Guten Abend, Herr Kurgáin. Es freut mich, dass sie anrufen!
Nur lasst mir die Freihet euch eine Frage zu stellen: Ist es nicht höflicher, wenn sie sich erst einmal vorstellen, bevor sie Befehle brüllen? So kenne ich es zumindest.
Es freut mich, dass sie von dem königlichen Geblüt sind, Herr Kurgáin! Wie kommt es, dass sie ihren Standpunkt nach Finstertal verlagern werden?"
 
Re: [14.4.2006] Vorbereitungen und ein Telefonat

Ein zufriedenes Nicken begleitete die Gedanken von Nikolai:
" Höfflich, aber dennoch vorsichtig genung um an sich zu halten. Dennoch drückt er durch seine Wortwahl seine Kritik relativ subtil aus. Auch wenn die Kritik unangemessen ist. Zu seiner Verteidigung jedoch muss ich akzeptieren das er noch nicht weiss wer ich bin. Ausgezeichnet, dumm scheint er nicht zu sein."

Nach der Pause zum Nachdenken spricht er weiter:
" Ah, das ist eine zu lange Geschichte um sie hier so unpersöhnlicher Weise auszuplaudern, doch ich möchte erwähnen, dass man mich eingeladen hat und ich diese äusserst freundliche Einladung nicht ablehnen wollte. Doch dies ist nicht unmittelbar der Grund meines Anrufes. Ich möchte mir vielmehr ein Bild von der Situation in der Stadt verschafen. Darf ich Sie deshalb darum bitten mir mitzuteilen wieviele unserer Counsines in der Stadt verweilen?"

Nun war Nikolao gespannt ob Stahl in seine Falle tappen würde...
 
Alexander räusperte sich kurz "Nun! Es erfreut mich zu hören, dass sie uns in Finstertal zur Seite stehen werden.
Lassen sie mich kurz überlegen. Mich mit einbezogen, befinden sich 2 weitere von edlem Geblüt in Finstertal. Wie sie sicher meinen, sind dies zu wenig. Da stimme ich ihnen voll und ganz zu. Wir sind zu wenige! Und deshalb freue ich mich, sie bald in der Stadt sehen zu dürfen, Herr Kurgáin!"
 
" Ausgezeichnet! Ich bitte sie um eine Kleinigkeit: Mir wurde zugetragen, dass einige, nun sagen wir mal Besitztümer, ihren Besitzer verlohren haben. Seien sie doch so gut und fangen sie an diese Besitztümer für unseren Clan zu sichern. Es wäre doch eine Schande wenn unsere verstorbenen Counsines alles was sie angehäuft haben, jemandem anderen als uns zu verfügnung stellen würden. Ihr versteht sicherlich was ich meine, oder?
 
"Wenn ihr von Besitztümern redet, denkt ihr dabei an etwas bestimmtes? Wie den Anwesen und Reichtümern? Oder auch deren Verbindungen?" fragte Alexander mit neugiereigem Unterton in der Stimme...
 
" Fangt als erster mit den Anwesen und Reichtümern an und zeichnet zuerst einmal die Kontakte auf. Wir werden uns, und damit meine ich alle Ventrue der Stadt, zu gegebner Zeit zusammen setzen und alles gerecht aufteilen. "

Bei dem Wort gerecht, kann man mehrere Bedeutungen heraushören, doch die Wesentliche ist eindeutig: Ich werde sagen wer was bekommt!
 
Alexander lächelte "In Ordnung! Ich werde die Anwesen und die Reichtümer unter unteren Hut zusammen holen. Ich werde ihnen am besten eine Bestandsliste übermitteln, wenn sie die Stadt erreicht haben."
 
" Ausgezeichnet! Ich freue mich Ihre bekanntschaft persöhnlich zu machen! Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute!"

Nikolai legt auf. So mögen die Spiele beginnen!
 
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