[25.04.08] Asche im Wind

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
Registriert
23. Mai 2006
Beiträge
1.308
Gerard ruempfte die Nase. Es war verflucht kalt hier draussen. Er waere viel lieber im warmen geblieben und haette sich eine Folge irgendeiner Science Fiction Serie angesehen, die um diese Uhrzeit immer auf Wiederholung lief. Nicht das er etwas dagegen hatte aufzuraemen, aber diesesmal hatte das ganze groessere politische Massstaebe. Vielleicht kostete es den Prinzen sogar seinen Posten. Hoechstwahrscheinlich jedoch wurde irgendein Bauer geopfert. Gerard sah zu der grossen blonden Frau. Es wurde gemunkelt, dass sie extra der Tremere wegen aus Deutschland angereisst sei. Gerard konnte sie nicht recht einschaetzen. Sie schien eine stolze Frau zu sein, hatte aber seinem Geschmack nach zu sehr in dieser Angelegenheit herum gewuehlt. Wahrscheinlich war es sogar ihr verdienst, dass das Kind des Prinzen hingerichtet wurde.

Langsam senkte Gerard den letzten Hebel. Die Maschinerie war alt, aus den Zeiten grosser Krieger. Jetzt wurde sie von ihm benutzt. Er mochte diese Maschine, obwohl sie langsam morsch wurde. Sie war zwar einfach zu bedienen, aber man benoetigte trotzdem jede Menge Geschick um jemanden schnell zu toeten. Zwar hatte Gerard Geschick, andererseits war er auch ein Sadist. Allerdings hatte der Prinz ihm befohlen es diesesmal schnell und zuegig zu machen. Gerard nickte den Anwesenden zu.
Kein einziges Wort wurde gewechselt, nicht einmal der Totgeweihte selbst lies ein Wimmern hoeren. Gerard hatte ihn geschaetzt, da dieser keiner dieser hochnaesigen Kinder Kains gewesen war. Trotzdem, solche Fehler verzeihte man nicht. Ein Kind zu erschaffen aus der Not und es dann um jeden Preis verteidigen zu wollen. Dieser Doktor -der ehemalige Ghul des Totgeweihten- war sofort bei der Ankunft hingerichtet worden. Der Prinz hatte kein Erbarmen gezeigt und Gerard vermutete dass es ihm auch wichtig gewesen war zu verhindern dass allzuviel an die Oeffentlichkeit geriet.

Doch dann war diese Cat aufgetaucht und hatte Leute befragt. Der Prinz hatte sich vorerst entschuldigen lassen, doch nach zwei Naechten musste er einwilligen, schliesslich war sie eine offizielle Gesandte. Vielleicht hatte auch der Rosenprinz in der Heimat Cat's etwas unternommen, damit der Prinz von Helsinki eingelenkt hatte. Gerard wusste es nicht, alles was er wusste, dass jetzt das eigene Kind des Prinzen hingerichtet wurde. Ausser einigen hohen Amsttraegern war niemand anwesend und ausser dem Prinz war niemand aus dem Clan Tremere hier. Gerard war sich allerdings sicher, dass diese Hexer bereits unterrichtet waren. Sie wussten immer bescheid und da es keine Einwaende gegeben hatte -zumindest keine offiziellen- wurde der Fall jetzt und hier abgeschlossen.

Der Prinz gab Gerards Herrin ein Zeichen und diese wiederum wand sich an ihn und nickte ihm zu. Er tat gut daran, Ghul der Geissel zu sein und nicht etwa vom Hexerclan erwaehlt worden zu sein, sonst waere er am Ende auch noch hier gelandet.
Gerard bewegte den ersten Hebel und kappte das Seil. Langsam begannen hoelzerne Zahnraeder zu rollen und man konnte ein Knirschen hoeren, als sich das alte Holz in Bewegung setzte. Gerard konnte die Angst in den Augen des Totgeweihten erkennen und laechelte sanft. Allerings nicht um dem Kerl Mut zu machen. Gerard konnte sich gut vorstellen, dass die Sekunden, bevor die Maschine begann den Koerper zu zerreisen, die schlimmsten waren, da man nicht wusste was passierte, aber genau wusste wie es enden wuerde.
Tausende von Seilen schienen in Bewegung zu sein und immer noch knirschten die Zahnraeder aufeinander, als die Apparatur letztendlich das leistete wofuer sie bestimmt war. Der Koerper wurde blitzschnell und mit einer Kraft von 10 Pferden auseinandergerissen. Gerard konnte bereits den Geruch des vermodernden Fleisches riechen. Das Ende kam so schnell, dass der Totgeweihte nicht einmal schreien konnte. Das war das Beste an dieser Maschine.

Gerard blickte zum Prinzen, doch dieser hatte sich bereits umgedreht. Er war bekannt als kaltbluetig, aber sein eigenes Kind zu vernichten schien auch ihn zu belasten. Und es wuerde politische Umwaelzungen geben, dass war klar. Gerard freute sich schon darauf seiner Herrin und ihrem Clan beiseite zu stehen, wenn es daran ging den Hexerclan aus Helsinki zu vertreiben. Das Fundament war gelegt und er dankte der fremden Gangrel aus Deutschland insgeheim, dass sie dieses in Gang gesetzt hatte.
 
Zurück
Oben Unten