[25.04.04] - Audienz

Erst als der Andere wieder saß, wagte es Lurker sich wieder aufzurichten. Er versuchte ein wenig Würde zurück zu erlangen, indem er schon wieder seine Kleidung richtete und eine möglichst ernste Miene aufsetzte.
Er wußte gar nicht was der Archont von ihm erwartete. Er war mehr als nur aufrichtig und mitteilsam gewesen. Zumindest in den meisten Angelegenheiten.
Sein Tonfall war beinahe ein wenig gekrängt.

Ich versuche ja zu helfen und zu berichten wo ich nur eben kann.

Lurker runzelte plötzlich die Stirn. Es gab noch Dinge zu berichten, dinge über Werwölfe, aber er war was dieses Thema anging irgendwie blockiert. Da gab es etwas wo er die ganze Nacht hätte singen können wie eine Nachtigall und er brachte keinen Ton herraus. Nichts zu machen. Nervös befingerte er Mays Amulett, so als würde wenn er es nur ordentlich rieb der Geist aus der Lampe herraus fahren und ihm die Erklärung für alle seine Fragen liefern.
 
Out of Character
hihi *g* ... das hab ich ja ganz vergessen ...


Der Archont sah etwas verwundert auf das Amulett, dass Lurker dort in den Händen hielt ... dreimal hatte er bisher diese Steine gesehen ... Einen bei Meyye, einen bei Cat, und einen bei Viktor. Alle hatten sie diesen Geist von den Garou. Warum hatte Lurker dieses Amulett um den Hals? Was hatte er mit den Werwölfen zu tun?

Er rieb sich die Augen und hätte eigentlich seufzen müssen. Aber er lies es sein und schüttelte nur leicht den Kopf. "Ich danke ihnen, Lurker. Trotzdem, sie müssen zugeben, dass sie vielen meiner Fragen ausgewichen sind, oder erst unter großem Druck geantwortet haben. Das meine ich damit, dass sie nicht besonders kooperativ sind. Und nun sagen sie mir, woher sie diesen Stein um ihren Hals haben. Vielleicht von Meyye?"

Es klang wieder wie nebenbei bemerkt. Er kannte die Antwort ... zumindest konnte er sich nicht vorstellen, dass sie irgendwie anders als ja lauten würde. Wieso, verdammt noch mal, kann man jeden Vampir mit diesen Werwölfen in Verbindung bringen? Können die ihre Finger nicht bei sich lassen? Das würde auf jeden Fall noch Konsequenzen haben ...

Der Archont öffnete die Handfläche, um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen.
 
Out of Character
Aber kein Thema... du hast ja mich ;) .. ich überlege gerade was für Unsinn Lurker noch gemacht hat... wenn mir noch was einfällt, dann verpacke ich es hier :D


Lurker meinte plötzlich eine Welle echten bedauerns und resignierens durch den Raum schwappen zu spüren. Mandelssohn tat ihm tatsächlich ein wenig leid, denn er selber wußte wie frustierend es war, wenn man auf der Suche nach etwas war, aber einfach nicht weiter kam. In diesem Falle wollte Lurker alles sagen, einfach alles. Das die WErwölfe hier waren, das die Bestien seine May bedrohten, das sie sich nur mit Mühe vor ihnen hatten retten können. Aber sein Kleine hatte ihn angefleht das er schwieg. Er mußte noch immer annehmen das die Monster sie in der Hand hatten und das sie deshalb schwieg und auch ihn selber zum Schweigen verpflichtet hatte. Aber andererseits, wenn nicht langsam etwas geschah, dann würde sich an der LAge auch nie etwas ändern. Lurker beugte sich leicht vor und sah dem Anderen fest in die Augen.

Hören sie mir genau zu. Es gibt Dinge, die ich nicht aussprechen darf, weilich damit vielleicht Gefahr über jene bringe die ich beschützen muß. Ich hoffe sie verstehen das ich gewisse Verantwortungen habe... Aber wie ich bereits sagte, ich will ja helfen... Ich kann nichts zu der Sache sagen, aber wenn sie selber zum Beispiel den Park und die umliegenden Wälder beobachten lassen würden, dann fänden sie vielleicht ein paar Antworten die ich selber ihnen nicht geben kann...

Und nehmen sie Großmutters gutes Tafelsilber mit...

Damit war er so nah an die Sache herran gegangen wie er es wagen konnte. Er durfte nicht über sie sprechen. Weder über May, noch über die Wölfe. Das hatte sie gesagt. ein seltsames, ungutes Gefühl rumorte in ihm, aber er konnte es nicht zuordnen. Es war als würde in einem Orchester ein einziges Instrument einen widerwärtigen Mißton spielen. Man hörte es die ganze Zeit, aber man konnte es nicht lokalisieren.
Lurkers Augen huschten ein paar mal hin und her, er zog die Lippen wie Lefzen hoch und witterte, aber er konnte nicht erfassen was es genau war das nicht stimmte. Seine Zunge fuhr nervös über seine Zähne.
Er erinnerte sich an eine Monströse Gestalt. Die Bestie. Aber seine eigene Unruhe verhinderte das er einen klaren Gedanken faßte. Er war wie blockiert.
Schnell schob er diese Gedanken beiseite. Er wollte darüber nicht nachdenken. Das Bild eines Kellers blitzte auf. Viel zu schnell um es zu erfassen. Lurker zwang sein Bewußtsein mit knirschenden Zähnen wieder zurück in den Raum in dem er nun saß, immer noch mit dem Archonten.
 
Der Archont nickte, lehnte sich mit einem Seufzen zurück. "Können sie mir das Amulett nicht geben, aus der Befürchtung Heraus, dass es sie vernichten würde?" Wieder eine pure Behauptung, denn bei CAT war es nicht anders gewesen. Hätte sie gesprochen, dann wäre sie vernichtet worden. Aber warum Lurker?

"Sagen ihnen die Namen Tatjana, Sylvia und Richard etwas?" Es war klar, dass der Nosferatu etwas mit den Garou zu tun hatte. Aber bei allen anderen Befragten war es so, dass sie tiefe Verbundenheit und Freundschaft zu den Kreaturen emfunden haben ... Bis auf Cat. Bei ihr nur Angst und Verachtung. Bei Lurker war ebenfalls die Angst zu spüren.

Der Mann schloss die Augen, murmelte etwas, öffnete sie wieder und nickte dann bestätigt. Zumindest wurde seine Befürchtung bestätigt und Lurker hatte einen Geist bei sich.
 
Lurker war nun wirklich überascht. Vernichten ? Sein Amulett. Er konnte die unwillkürliche Reaktion das er es kurz anhob und darauf sah nicht verhindern. Mit gerunzelter Stirn wandte er sich wieder dem Archonten zu.
Es war nur ein harmloses Amulett, er durfte eigentlich auch darüber nicht sprechen. Aber er würde einfach nichts wichtiges verraten.

Nein.. es war ein Geschenk... ich lege es aus sentimentalen Gründen niemals ab. Das mag ihnen komisch vorkommen, aber es bedeutet mir sehr fiel.

Vielleicht hatte der uralte Archont ein Herz aus Stein und war für Gefühle nicht mehr empfänglich, aber Lurker nahm diese Sache sehr ernst. May hatte einen seiner alten Füller bekommen, die ihn damals als Mensch begelitet hatten. Er hatte sie von einem Freund, einem Piloten bekommen.

Bei den Namen lauschte er gespannt, dann schüttelte er aber den Kopf.

Nein, diese Namen sagen mir gar nichts.

Er befürchtete wieder ein Donnerwetter, weil er dem Archonten keine Antwort geben konnte und hatte auch bereits den Kopf ein wenig eingezogen. Aber das waren einfache Vornamen für ihn, er wußte in diesem Augenblick das ihm irgendetwas wichtiges entgangen sein mußte, auch wenn er sich nicht erklären konnte wieso und warum. Ihm entging NIE etwas.
Wieder spürte er das mißtönende Brummen in seinem Kopf, die eine falsche Note in seiner Synfonie. Er biß auf seinen Fingerknöcheln herum und versuchte zu greifen was da nicht stimme, aber es entschlüpfte seinem geistigem Griff, wann immer sich dieser Sache zu wandte, verschwand sie an den Rand seines Bewußtseins.
 
Der Archont lachte leise und lies sich dann in seinen Stuhl zurückfallen. Dann war dieser Geist nur eine reine Vorsichtsmaßnahme. Lurker hatte also seine Nase in Dinge gesteckt, die ihn nichts angegangen sind. Und die Garou und Meyye haben reagiert. Raffiniert.

Es blieb ein Lächeln ... das ehrlichste an diesem ganzen Abend. "Gut, ich akzeptiere, dass sie mir das Geschenk nicht aushändigen wollen." Da Lurker von den Namen nichts wußte, hat der Nosferatu einfach nicht tief genug gegraben. Kein Wunder ... er war ja auch mit dem Sabbat beschäftigt ...

"Hören sie, Lurker. Wir wollen sie nicht an den Sabbat verlieren. Schwören sie ihren falschen Freunden ab. Das ist ein gutgemeinter Rat." Dann stand er langsam auf.

"Sie können nun gehen. Aber halten sie sich bitte für weitere Befragungen bereit." Er streckte ihm sogar zur Verabschiedung seine Hand entgegen.
 
Sie ließen ihn gehen ? Er sollte nicht die Haut abgezogen und dann in Salzlake eingelegt werden ? Er hatte Schreckensvisionen einer grausamen Apparatur gehabt, in der sich nach einem Zufallsmuster Nadelfeine Löcher öffneten und sengende Sonnenstrahlen durch einen kleinen Raum jagten in denen ein bestimmter Nosferatu eingesperrt worden war.
Lurker erwiederte das Lächeln scheu und erhob sich ebenfalls. Viel zu stürmisch und dankbar schüttelte er die Hand des Anderen.
Er würde hier herrauskommen. Diese Aussicht ließ ihn völlig verstummen und er nickte nur eifrig, wobei nicht zu erkennen war ob er damit die ersten Worte des Archonten bejahte, oder die letzten, oder ob er feierlich mit allem übereinstimmte.
Egal, hauptsache raus hier.
 
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