[24.04.2006] First Day in a new life of the undead

Grisz

Titan
#StandWithUkraine
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Out of Character
für unseren kleinen Strahlemann :D Ich warte so lange bis er was geschrieben hat! Dann will ich zuschlagen ;)
 
Finsternis umfaßt mich. Ich spüre wie Stahl meine Haut an den Hand- und Fußgelenken aufscheuert.
Wie schwarze Watte umfasst mich die Finsternis, betäubt mich und dämpft alle meine Sinneswahrnehmungen und Empfindungen ab.
Kälte kriecht von den Finger- und Zehenspitzen in meinen Körper, unrhythmisch schlägt mein Herz, wirbelt chaotisch mein Blut durch die Adern.
Dumpfer Kopfschmerz, Übelkeit, farbige Blitze, weiße Sterne…

Mein Körper will sich aufrichten, denn der Hunger brüllt. Abrupt wird meine Aufwärtsbewegung gebremst. Orientierungslos fuchtel ich wild mit den Armen. Metall kreischt und Holz schiebt sich kratzend über den Boden.
Irgendwas faucht und kreischt.
Und irgendwann merke ich, dass ich fauche und kreische. Die Geräusche sickern langsam in meinen Verstand, holen mich heraus. Der Schwarze Tintenklecks bahnt sich seinen Weg durch die weißen Fugen der Mauer.
Droht mich aufzusaugen.
Und dann ist da das Licht. Es schiebt die glänzende schwarze Masse zurück, zurück in sein Gefängnis.
Meine Hand hat wohl eher zufällig den Lichtschalter betätigt.
Mir ist schlecht und ich fühle mich irgendwie so seltsam schwach. In meiner toten Magengrube nagt und reißt es.

Hunger

Ruhig… gaaaaaaaanz ruhig. Tief durchatmen und dann geht’s wieder. Dann was anziehen und jagen. Gaaaaaaaaaaanz ruhig.
Ein leises Kichern bahnt sich seinen Weg, geht eine perverse Mischung mit meinem Keuchen ein. Tiefdurchatmen, na klar. Das bringts.
Der Hunger nagt, zwingt mich, schnell wieder Kontrolle über mich zu bekommen. Ich greife einfach irgendwelche Sachen, völlig egal, ob sie zusammen passen. Einen Pulli, eine Jeans, Turnschuhe, fertig.
Mit lautem Knall fällt die Wohnungstür ins Schloß und fluchtartig verlasse ich das Theater. Es ist nicht einfach ungesehen zu jagen, wenn der Hunger einen dermaßen unter Kontrolle hält.

Nicht ganz gesättigt treffe ich an der Nervenheilanstalt ein, hoffentlich ist mein Vater zu Hause und hat noch was für mich….


Out of Character
ich wollte kein Extratopic aufmachen, wenn ich eh hier her komme.
 
Dem neuerlichen Erwachen am nächsten Tage - Pacificus scheint seine zeitliche Wahrnehmung wiedergefunden zu haben - folgen die ersten negativen Erscheinungen des neu entfachten "Lebens", welche den Mönch zurückwerfen lassen in eine verkrampfte Position des sehr Nachdenklichen. Der krasse Unterschied zwischen steriler Reinheit, welche den großen Teil des Raumes erfüllt, und die grauenhafte Masse an Lebenssaft, welcher sich dank der erregten Bewegungen Pacificus' nun nicht mehr nur in und um die Wanne verteilt, sondern auch andere, entferntere Teile des Raumes verunreinigt hat ... das alles sticht sich dem ehemaligen Novizen ins Hirn.

An eine Reinigung seiner selbst ist nicht zu denken. Sein Gesicht, welches er von der einst widerwärtigen Substanz hat mit Hilfe eines Spiegels befreien wollen, hat ihn aufgrund seiner Veränderungen erstarren lassen, ließ ihn die Hände vor das eigene Antlitz halten und ihn minutenlang verharren, bevor er einen erneuten Blick zu riskieren wagte. Durchfurcht von mancherlei Narben und häßlich anmutenden Buckeln und Beulen hatte es so gar nichts mehr gemein mit dem altbekannten, seit Jahrhunderten nicht mehr erreichten Blick. Der Spiegel, Werkzeug höherer Mächte, welcher dereinst das einfache Volk tausendfach in furchtsame Umnachtung stoßen konnte, hatte seine Wirkung in die entgegengesetzte Richtung gesandt und ward zu seinem Peiniger zurückgekehrt.

Neben den beschriebenen Erkenntnissen zeigte ihm ein Blick über seine unter der mit der Zeit zerfledderten und nun durch das Blutbad rotgetränkten Novizenkleidung hervorlugenden Hautteile, daß sich die Entstellungen über den gesamten Körper fortgezogen hatten und er obendrein sieben Finger an der linken Hand trug ... bevor er sich fragen konnte, wie dies alles geschah, wieso er in einem Bad aus Blut wiedererweckt worden war und warum dies alles in seiner näheren Umgebung so ... so andersartig anmutete, kam ihm blitzartig wieder ein Szene in den Sinn, welche seinen Übergang in die stets schmerzhafte und ungeduldige Unruhe gebracht hatte ... er sah sich dieser Vision in einer Klarheit gegenüber, als würde er als viertes Augenpaar direkt seiner eigenen Aburteilung beiwohnen. So sah er sich selbst, in den Fängen seines eigenen Novizen Petrus und seines unheimlich anmutenden Meisters von einst, dem greisen (er mußte an die 110 Jahre alt gewesen sein) Alinardus, welcher sich in ungehöriger Art und Weise an ihm zu schaffen machte.

Die Vision endete erst, als als Pacificus, wieder im hier und jetzt, kurz vor erneuter Bewußtlosigkeit stand und schier zusammenbrach. Sein Blick, welchen er nun eben nicht zu hinterfragen gedachte, richtete sich mit Begier auf die in der Mitte stehende Wanne mit der unheilvollen Füllung, welche sicherlich schon etwas von seinem süßlichen, schönen Duft verloren hatte, ihn jetzt jedoch magisch anzog ... erst wenige Minuten später, gesättigt und beruhigt, hinterfragte er, warum er den Geruch von Blut als schön empfand, wo er doch in der Vergangenheit zwar selbst viel Blut hat fließen lassen, es jedoch verabscheut hatte ...

Die neu geweckte Kraft ließ seinen Blick auf etwas richten, welches er als einziges in diesem Raum erkannte: die Bücher, welche sich in einem sonderbaren Schrank verborgen hielten. Der Mechanismus des Öffnens war so hartnäckig, das Tivoli mit Gewalt nachhelfen mußte (was ihm den Einblick gewährte). Die Bücher sahen auf den ersten Blick jedoch auch anders aus als alles, was er bis dato gesehen hatte ... so neu, mit sehr dünnen Seiten, welche mit einer Sprache überzogen waren, die der italienische Mönch nur von Entfernung her kannte ... Hatte der vermaledeite William von Ockham also einst Recht behalten und die Schriftführung des Englischen verändert ... zum schlechten hin ... Pacificus stieß ein verächtlich klingendes Lachen aus; das erste echte Geräusch seit Jahrhunderten, und es ließ ihn erschauern.

Die englischen und nachfolgenden französischen Bücher warf er von sich, da er das englisch zu umständig, zu bäurig empfand und dem französischen, so er es durchaus beherrschte (man mußte schließlich seinen Lebensfeind erkennen), nichts weiter abgewinnen konnte, so daß alsbald nur drei in Latein gehaltene Bücher verblieben, welche ihm einen Überblick über die Zeit von 1400 bis ungefähr 1580 geben sollten ... Heilige Mutter Gottes, was ist geschehen? Sein verbliebenes und in stechendem gelb gehaltenes Auge, über welches ersich ebenso erschreckt sah, begann zu leuchten, und er verschlang die Lektüre, welche ihm überraschend rasch von der Hand ging und ihn nicht in Ruhe ließ ... bis er von hinter der verspiegelten Wand (So hatte Pacificus sein Lebtag noch keine solch große Spiegelwand gesehen ...) Geräusche vernahm und seinen Blick wandern ließ in Richtung der Vernehmungen ...
 
Nikolai hatte sich, wie abgesprochen, sehr früh am nächsten Abend eingefunden. Er trug eine Tasche in der Hand in der er seinen Säbel verstaut hatte.


Am Eingang angekommen, meldete er sich an und wartete, dass ihn entweder ICH abholte oder man ihn zu ihm führte.
 
Ignatius war schon lagne im Raum 42a und es schien als hätte selber hier geschlafen.
Seine augen musterten den Fremden und als er anfing auf das Glas zu schlagen drückte ich einen Knopf so das das Glas sich schnell nach oben bewegte und den Weg zu den Büchern frei machte.
Ruhig und mit einem kleinen Kelch voller Blut beobachtete er alles, er wollte schnellstmöglich lernen wie stark oder alt diese Person war und warum sie leuchtete.
Irgendwann öffnete sich die Tür und Prof. Dr. Eichenstich kam mit der Meldung, dass der Seneschall eingetroffern war.
Hole Ihn, aber lasse Dir etwas Zeit nicht viel sondern nur so viel, dass ICH ein zwei Minuten mit unserem Freund hier reden kann. Ignatius wusste, dass es gefährlich war, aber was sollte schon passieren schlimmer als die Wiederbelegung von Eric konnte es nicht sein. Naja aber wer war dieser Mönch, dass ICH Ihn mit Erich verglich? Genauso wie den Mönch kannte niemand der hier lebenden Vampire Eric und ICH war der Meinung, dass es auch gut so war. Eric war eben seine Sorge, sein Geheimnis und seine Waffe.
Ruhig griff Ignatius zum Mikrofon und sprach ruhig in italiänisch
Guten Abend, bitte erschrecken Sie jetzt nicht! Mein Name ist Ignatiusm, wie geht es Ihnen?

Während der Seneschall wartete bemerkte er das dieser Ort eigentlich ruhig und friedlich war, es gab nicht einmal mit den Patienten Probleme. Es schien als würde dieses Gebäude in einer eigenen Harmonie leben, oder lag es daran das alle Gefühle durch dieses grau in grau vernichtet wurden?
Nach ca 10 Minuten kam der Ihm bekannte Ghul ins Zimmer
Guten Abend Herr Seneschall. Herr Chezmoi erwartet Sie bereit. Würden sie mir bitte folgen. Eichenstich ging wieder vor und Nikolai hatte wirklich Probleme bei diesem Weg, immer dieses grau in grau, dass wirklich versuchte das Gehirn zu vernebeln...
 
Auch Johardo fand sich kurz nach Sonnenuntergang auf die für Ihn bekannte Art und Weise an der Nervenheilanstalt ein und betrat Sie durch den Haupteingang.
Falls kein Ghul Ihn ansprechen würde geht er selber auf direktem Wege zu dem Raum an dem sie am Vorabend gewartet haben.
 
Johardo geht los und geht und geht und geht.
Nachdem er das dritte mal an der gleichen Flurkreuzung steht, stellt auch er fest, dass er den normalen Teil der Anstalt zwar kennt, aber dieser untere Teil der Anstalt doch etwas mehr verwirrrend ist.
Als Johardo sich nochmals umsieht steht Prof. Dr. Eichenstich neben Ihm.
Guten Abend Herr Proffessor, kommen Sie. Sie sind schon fast da, der Herr Seneschall ist auch eben eingetroffen. Eichenstich geht vor und nach 15-20 Schritten standen Sie vor einer Tür mit der Nr. 42a.

Als Brenda gerade ankam, bemerkte Sie wie der Seneschall mit einer Tasche Prof. Dr. Eichenstich folgte. Kurz Zeit später ging der Erstegeborene der Tremere an Ihr vorbei. Genauso wie der Seneschall wirkte er ein wenig angespannt, nur das er nicht wie der Senschall wartete sondern einfach im Labyrinth der Gänger verschwand.
 
"Na holla, was ist denn hier los?" Ich folge einfach den anderen. Der Trick ist, daß man das Grau einfach ausschaltet, ebenso die vielen Ecken und Winkel der Gänge.
Vorsichtshalber strecke ich kurz nur meine Zunge raus, um festzustellen, ob ich schon wieder unsichtbar bin. Oder ob man mich heute mal wahrnimmt.
 
Irgendwann, die Zeit verlohr sich ein wenig in diesen komischen Gängen, kam Nikolai vor dem Raum an. Er begrüsste ICH, Johardo und ebenso Brenda als sie eintrudelte, sowohl auch jede andere Person die bereits anwesend war.

Danach blickte er ICH an und fragte:

Wie geht es dem Patienten?
 
Out of Character
kann ich noch nciht sagen, ich warte noch auf eine antwort von unseren glühlämpchen
 
Ernest kam als letzter an der Nervenheilanstalt an. Er hatte den frühen Abend noch genutzt um die Materialen die er zur Herstellung eines Spiegels wie er es in England gelernt hatte zu besorgen und kurz bei U.K. Customs nach dem Rechten zu sehen. Es beruhigte ihn ungemein zu sehen, dass auch ohne ihn anscheinend alles wie am Schnürchen lief. Harry leistete hervorragende Arbeit und Ernest dankte Gott dafür, dass er ihn hatte. Auch er fuhr an der Nervenheilanstalt vor und begab sich zur Anmeldung. Der diensthabende Pförtner erkannte ihn sogleich, er begegnete nicht so vielen Klischeeengländern mit Mops in seinem Beruf.
 
Und wie Pacificus sich erschrak. Sein Blick versuchte den Worten zu folgen, die von irgendwoher zu kommen schienen, konnte mit seinem gelblichen Auge jedoch nichts fixieren und ward umso mehr verwirrt. Ein Wort war er auch nicht imstande sich zu vernehmen. Und so langsam sickerten Gedänkengänge zu ihm durch, welche alles in den letzten Minuten und Stunden Erlernte in Frage stellen sollten. Warum spricht Gott zu mir und zeigt sich nicht? Warum spricht er in einem seltsamen akzentuischen Italienisch? Und warum nicht im reinsten Latein? "Gott?", war dann das erste Wort, welcher er seit vielen Jahrhunderten in den Raum hinein zu fragen wagte, unfähig, die Situation einschätzen zu können, unfähig zu verstehen, wer dort seines Wortes Klang vernehmen wollte.

Es ging alles so rasend schnell in des Pacificus' Kopf, die Gedanken schossen weiter, eine mögliche, faßbare Erklärung zu finden, welche in der eng abgesteckten Weltanschauung Tivolis zu passen schienen. Die soeben verschlungenen Bücher, welche ihm einen langjährigen Krieg zwischen zwei christlichen Religionen in aller Deutlichkeit klarmachen wollten, hatten ihn schon zutiefst verunsichert. Zwei Religionen ... katholisch und protestantisch ... viele weitere im Ausland ... Sir Roger Bacon sollte also Recht behalten ... um sich zumindest in den Gedanken für eine Seite zu entscheiden (denn dazu wollte Pacificus selbst fähig sein) ließ ihn schauen, was sein Orden, der der Benedektiner, getan hatte, in welcher Religion er aufgegangen war ... doch darüber ließ sich nichts erfahren. Verunsicherung pur!

Die Gedanken schossen weiter, waren wieder beim Sprachbild des Unsichtbaren, welcher sich "Ignatius" zu nennen pflegte (und nicht Gott!!!), angelangt und ereiferten sich über diesen italienischen Akzent, welcher Pacificus erst einmal in seinem Leben untergekommen war. Sein Gesicht, soeben noch ratloses Unwissen ausdrückend, versteinerte sich. Seine Gedanken gingen weite zurück, so daß er in den Raum hinein zu Unbekannt, auf lateinisch bösartig zu zischeln begann: "Lang ist es her, Dolcino ... habt Ihr Hurensohn von Fratizelle überlebt, so soll Euch ein noch grausamerer Tod bevorstehen ... Bei Don Bernardo!" Tivoli ward aufgesprungen, hatte vorher augenscheinlich bedächtig das Buch zugeklappt und fortgelegt (Bücher sind heilig!), und ward nun wieder in seinem Element. Noch immer blickte er wild umher, wußte nicht, wo sich dem imaginären Fremden stellen, welcher ihn in dem seltsamen Akzent des Ketzers Fra Dolcino ansprach. Die Macht der Worte hat mich wieder zum Leben erweckt, um die Ketzer dieser Welt auszurotten? Ist es das, GOTT???
 
Bei der funkelnden Aura des Mönches zuckte ICH zurück und das obwohl er wusste, dass ihm nichts passieren würde.
In perfektem Latain sprach er weiter ICH bin weder GOTT noch bin ICH bin Euer Feind. Wie es aussieht wisst Ihr nicht was mit Euch geschah aber vielleicht beruhigt es Euch, dass ich Euch sagen kann, dass Euer Zustand mit Gott zutun hat!
Auch wenn es nicht so ist, wie Ihr es erwartet habt.
Wie weit seid Ihr mit de Buch? In welchem Jahr seid Ihr gelandet? Woll Ihr noch mehr wissen. ICH's Stimme war trotz seiner Anspannung ruhig, warm und irgendwie väterlich.
Dieses war die Arbeit, die er liebte. Er konnte lehren zeitgleich analysieren. ICH war in seinem Element, mit einem Heiligen welch eine Ironie seines Unlebens.
 
"Oh hallo Herr Seneschall. Sie haben mich bemerkt?" Neugierig schaue ich durch die Scheibe. Betrachte die Details des Raumes.
Als ich die Konstruktion unter der Decke erkenne, fasse ich mir unwillkürlich an meine aufgescheuerten Handgelenke.
Ist es hier passiert? HIER? HIER? HIER? HIER? HIER? HIER?
Wütend schwappt der Tintenklecks ölig in seinem weißen Gefängnis. Seine Oberfläche glänzt nicht mehr, reflektiert kein Licht mehr, saugt es stattdessen auf und strahlt dumpfe Finsternis ab.
Konzentriert schließe ich meine Augen einen Moment und dann schaue ich nur noch auf die Wanne, das Blut und dieses häßliche Etwas mit dem gelben Auge.
Vater, ich frage dich später danach.
Leider verstehe ich die nun beginnende Konversation nicht, es hört sich irgendwie wie Lateinisch oder Griechisch an.
 
Johardo grüßt alle Anwesenden und fragt sich warum das junge Kind von Ich auch hier ist. Und dann kommt auch Ernest den er freundlich begrüßt.

Dann beobachtet er was Ignatius macht.
 
Ernest begrüsst alle Anwesenden höflich und stellt sich dann mit Brenda ein wenig abseits. "Der arme Teufel hat 700 Jahre lang lebendig begraben in Starre gelegen... eine furchtbare Vorstellung, finden sie nicht? Wir haben ihn gestern im Museum gefunden... als Ausstellungsstück.", flüstert er ihr leise zu. Gebannt starrt auch er durch die Scheibe.
 
"700?.. Man, das ist echt lang. Merkt man eigentlich die Zeit, wenn man so lange in Starre ist."
Ichv ersuche mir vorzustellen, wie das wohl wäre. aber wie so oft kann man sich keine Dinge vorstellen, die man nicht selber erlebt hat.
"Es muß ja völlig verwirrend für ihn sein. In 700 Jahren hat sich so manches verändert. Und wieso Ausstellungsstück? Für was, für moderne Kunst? So häßlich wie er ist."

Out of Character
Wenn er direkt nach der Zeugung gepflockt wurde, dann müßte er sich ja jetzt noch immer verwandeln, sofern man das GRW als Grundlage nimmt. Die Umwandlung soll ja bei Nossis angeblich ca. ne Woche dauern. Wie brutal
 
"Das ist sehr zynisch von Dir so etwas zu sagen und das weisst du!", wies Ernest Brenda leise zurecht:"Was würdest du davon halten wenn man so über dich reden würde? Wir wollen ihm helfen... er ist einsam, und verwirrt und eingeschüchtert... und er hat niemanden auf der Welt..." Ernest sah durch die Scheibe auf den kleinen zusammengekrümmten Leib und man sah ehrliches Mitleid in seinem Blick. "Ich kann mir gar nicht vorstellen was er bereits hinter sich hat... aber es wird nichts im Vergleich zu dem was noch kommt..."
 
"Glaubst Du denn irgendeiner von uns ist nicht einsam?" Ich halte meine Faust an die Brust. "Wo ist das Gefühl der Liebe und Zuneigung hin? Es ist gestorben, als ich starb." Ich schaue Ernest in die Augen, kurz und intensiv. "Hat irgendeiner von uns irgendwen auf der Welt? Suchen wir nicht nach etwas, was es für uns gar nicht mehr gibt?"
 
Ernest wusste darauf nichts zu antworten. Er wusste, dass es für Brenda schlimmer war als für ihn. Still drückte er sie einfach sanft in einer tröstenden Geste an sich.
 
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