[22.05.2008] Der Ball - Am Ufer

Drakun

Pflanze
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Ihr geht schon wieder? Ihr Blick folgte den beiden Männern, wie sie die Yacht verließen und auf den vorgefahrenen Wagen zusteuerten, die vorher bereits ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Natürlich kannte sie den Wagebn ihres 'Clansbruders', doch das Gefährt blieb in respektvollem Abstand. Kein Handlungsbedarf. Zumindest noch nicht. Das Gleiche traf auf die Herren zu - es war kaum möglich das Boot zu verlassen, ohne dass die Gäste auf dem Oberdeck oder der Posten an der Gangway darauf aufmerksam wurden. Ihr habt besser einen guten Grund. Das vorzeitige Verlassen des Balles konnte man leicht als Affront auffassen und im schlimmsten Fall ein negatives Licht auf den ganzen 'Clan' werfen.

Doch die beiden waren nicht die Einzigen. Die Gäste waren zahlreich erschienen. Bekannte und unbekannte Gesichter gleichermaßen, allesamt herausgeputzt und bereit dem Prinzen die Aufwartung zu machen. Der Sheriff, die Regentin der Tremere, Anna mit ihrem Handicap. Eine Dame deren antiquiertes Gefährt mit gehörigem Krawall die Blicke auf sich zog. Jenny glänzte durch erstaunliche Eleganz doch der Preis für das perfekteste Auftreten ging standesgemäß an die Erstgeborene der Rosen. Nicht erschienen war der Clan der Gelehrten. Weder von Enio Pareto noch vom Duke gab es eine Spur. Da ist etwas im Busch.

Marta empfand es als etwas störend, dass sie hier auf einem Informationsdefizit saß. Seit sie am gestrigen Morgen im El Privilegio abgestiegen war - übrigens ein himmelweiter Unterschied zu ihrer eigentlichen Unterkunft - hatte sie keine Nachrichten oder ähnliches mehr gehört. Funkgeräte gab es keine und die Sicherheitsposten hatten mit ihren eigenen Aufgaben zu tun. Die Vampirin sah dem Wagen nach, der in Richtung des Tunnels verschwand. Sollten ihre 'Clansbrüder' später wiederkehren, würden sie nicht unbehelligt bleiben. Ihr habt einiges zu erklären.
 
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Stefan wurde vom Wagen des Hotels recht nahe des abgesperrten Gebietes abgesetzt. Dem Fahrer kurz dankend stieg er aus dem recht eindrucksvollem Automobil aus und richtete seinen Anzug.
Er war gut gekleidet. Ein Nadelstreifenanzug aus den 20ern, sein schwarzen enganliegendes Seidenhemd darunter und das weiße Spitzentuch in der Brusttasche wirkten sehr stilvoll.
Er betrachtete die Umgebung. Der Ball war voll im Gange und das Gelände um den Anleger, an dem die Yacht festgemacht war, war weiträumig abgesperrt.
Also suchte er den offiziellen Durchgang in der Absperrung und begab sich dort hin, um dann mit der Security zu sprechen, oder auf diese zu warten.
 
Suchen musste er nicht lange, der Posten befand sich direkt vor ihm, besetzt mit zwei Sicherheitsmännern. Allerweltsgesichter, die den Neuankömmlich musterten, war es doch recht offensichtlich wohin er wollte. Mehr tat sich zunächst nicht, die beiden hielten die Stellung und blieben stumm, als wären sie nichts weiter als zusätzliche Torpfosten. Erst im letzten Moment trat einer von ihnen Stefan entgegen.

"Guten Abend. Geschlossene Veranstaltung. Können sie sich ausweisen?"
 
Stefan dachte ernsthaft er könnte einfach hindurch laufen zur Yacht. immerhin war er es gewöhnt das man ihn kannte und er daher so ziemlich überall rein kam.
Als einer der stattlichen Securitys ihm im letzten Moment den Weg versperrte, schreckte Stefan blitzschnell 2 Schritte zurück, und schaute zum Sicherheitsmann hoch, die Fassung verlor er dennoch nicht.
"Oh ich bitte um Verzeihung, es war wohl die Macht der Gewohnheit." Er lächelte freundlich und entschuldigend.
"Guten Abend die Herren, freut mich zu sehen das sie ihren Job hier vorbildlich verrichten. Mein Name ist Stefan von Weidesmühl. Meine Ankunft sollte bereits Miss O'Neill angekündigt worden sein. Da ich heute erst in dieser wunderschönen Stadt angekommen bin, bin ich leider nicht im Besitz einer schriftlichen Einladung."
Bei der Vorstellung verneigte er sich leicht und lächelte freundlich.
 
Die Antwort bestand aus einem skeptischen Blick, der durch die Verbeugung nicht gerade abgemildet wurde.

"Keine Einladung..."

Damit war erstmal Sendepause. Sicherheitsmann Nummer Zwei kam nun auch hinzu, als wolle er ebenfalls am Gespräch teilnehmen. Was er dann allerdings nicht tat. Stattdessen ergriff Nummer Eins erneut das Wort.

"Also... Sie heißen Stefan von Weidesmühl und wollen zu Frau O'Neill?"

Eine entsprechende Bestätigung wurde abgenickt. Nummer Zwei entfernte sich nun wieder.

"Ich möchte sie bitten, kurz hier zu warten."
 
Stefan betrachtete das Geschehen aufmerksam und behielt sein lebendiges freundliches Lächeln.
"Das ist korrekt meine Herren." bestätigte er die Frage von Nummer Eins.
"Sehr wohl, Ordnung muss sein."
Stefan würde geduldig warten. Man musste der Gesellschaft immerhin zugestehen, das er nicht angemeldet war und quasi einfach hinein platzte, und daher etwas Zeit benötigt wurde.
Dann begann er die Zauberflöte von Mozart zu summen und spielte mit den Melodien etwas herum um sich die Zeit zuvertreiben.
 
Nach dem Summen kam das Singen.

Der Vogelfänger bin ich ja,
Stets lustig, heisa! hopsasa!
Der Vogelfänger ist bekannt
Bey Alt und Jung im ganzen Land.
Weiß mit dem Locken umzugeh'n,
Und mich aufs Pfeifen zu versteh'n.
Drum kann ich froh und lustig sein;
Denn alle Vögel sind ja mein.


Dann pfiff er recht gut.

Der Vogelfänger bin ich ja,
Stets lustig, heisa! hopsasa!
Der Vogelfänger ist bekannt
Bey Alt und Jung im ganzen Land.
Ein Netz für Mädchen möchte ich;
Ich fing' sie dutzendweis für mich.
Dann sperrte ich sie bey mir ein,
Und alle Mädchen wären mein.
 
Es würde schon eine klein wenig dauern, bis Helena vom Schiff kam, im Schlepp die Kontrollfrau von Lena.

Allerdings würde sich Helena dann auch nicht weiter darum kümmern und zu Stefan gehen. "Guten Abend, Stefan von Weidesmühl nehme ich an", sagte sie. "Sie habe eine hervorragende Stimme muss ich sagen. Ich bin Helena O'Niell, Hüterin und Primogena der Rosen."

So wie sie die Hand hielt würde er ihr wohl auch einen Handkuss geben können, wenn er dies denn wollte.
 
Stefan war etwas abwesend während er Mozart neu interpretierte und erschrak etwas als Helena ihn ansprach.
Dann lächelte er freundlich und schien sehr erfreut das nun jemand mit Rang kam.
"Ich bitte um Verzeihung Frau O'Niell, ich habe sie nicht kommen sehen." Er nahm ihre Hand entgegen und verneigte sich tief, während er Ohr einen Handkuss gab.
"Das ist korrekt, ich bin Stefan von Weidesmühl und entschuldige mich ebenfalls für das unverhoffte eintreffen und die eventuell daraus entstandenen Unannehmlichkeiten. Mich begleitet mein Mündel und Schüler Tom Schulz. Dies ist mein erster Besuch unserer wunderschönen Stadt und siehe da, ich scheine genau zur rechten Zeit gekommen zu sein. Ist es mir gestattet dem Ball beizuwohnen und mich der Prinz vorzustellen?"
fragte er höflich und respektvoll.
 
"Sie sind Musiker, ich glaube ich habe schon mal von ihnen gehört", erwiderte Helena noch immer lächeln. "Ich könnte mir vorstellen, es wird unserem Prinzen, Madam Criuz eine Freude sein, sie kennenzulernen, vielleicht könnten sie uns sogar mit einer kleinen Darbietung erfrreuen."

Ja, man könnte es so sehen, er war zum passenden Augenblick gekommen, um wieder mehr dazu beizutragen, daß es wieder eine Toreadorstadt wurde und eines Tages ... Sie schob den Gedanken zurück, es war wirklich nicht der Zeitpunkt, daran zu denken, was werden könnte.

"Kommen sie doch bitte mit, ich bin sicher, sie haben auch erstklassige Referenzen mitgebracht."

Müsste es an Bord nicht noch einen Flügel geben, das würde sich schnell feststellen lassen, denn sie hatte wirklich schon von ihm gehört.
 
Stefan nickt freundlich.
"Ja das stimmt, Stefan von Weidesmühl, Musiker, Pianist und Komponist. Es könnte durchaus so sein das ihr von mir gehört habt. Wir kommen gerade aus Berlin, wo ich ein Konzert gegeben habe. Eine Mischung der klassischen Klassiker und einige meiner Kompositionen. Es war fantastisch." schwärmte er hingebungsvoll.
"Es wäre mir eine große Freude und ein Privileg der Prinz vorstellig werden zu dürfen und ihr durch meine Musik das Gemüt zu erheitern. Und wenn es mir gestattet ist dies zu erwähnen, ebenfalls Ihnen eine Freude zu machen würde mich erheitern. Ihr Anblick inspiriert mich außerordentlich, so ich jetzt schon weiß, was ich darbieten werde."
Der letzte Satz Klang ganz klar danach das er davon ausging spielen zu dürfen. Dann folgte er Helena und übergab ihr seine Referenzen.
 
Tamara hielt sich im Hintergrund.
Als Vertreterin der Gastgeberin und eine Art Concierge dieses Festes erwartete sie, von Helena in die Begrüßung eingebaut zu werden. Helena war die Hüterin und damit von höherem Stand, trotzdem war auch sie selbst nur ein Gast. Weder für die Sicherheit verantwortlich, noch für die Organisation oder den Ablauf des Abends.

Es war schlicht eine Frage der Etikette, dass der Gastgeber über neue, immerhin nicht geladene Gäste, informiert wurde. Nach einer gründlichen Voruntersuchung durch die von ihm bestellten Organe. Wer sagte denn, dass der Mann der dort sang nicht ein Vetreter des Sabbat war? Oder ein bestellter Mörder der Tremere? Gründe dazu gab es weiß Gott genug.

Wer Tamaras Anwesenheit trotzdem noch für einen Akt der Kontrolle hielt, sollte dringend mal wieder in seinem Knigge blättern.

Etwas erstaunt bemerkte die Sekretärin, dass die beiden kommentarlos an ihr vorbeischritten und auf die Yacht zusteuerten. Trotzdem sagte sie kein Wort, immerhin war sie nur ein Ghul.
 
Stefan war vom Schwärmen direkt rüber ein sein musikalisches Gedankenatelier gegangen, was oft dazu führte das er vieles um sich herum nicht mehr ernsthaft wahrnahm. Er bekam sowas nur peripher mit und auf dem Weg zur Yacht fragte er Helena:"Bitte verzeihen Sie, kamen sie nicht zu zweit mich in Empfang zu nehmen?"
 
Helena hatte gehofft, daß die Guhlin ihr nicht ganz auf die Pelle rückte, aber anscheinend war die dann doch wie ein Wachhund hinterdran, was die Pseudotorrie aus Olivers Zeiten nicht gewohnt war.

"Oh natürlich, darf ich vorstellen, die Sekretärin von Prinz Cruiz, Frau Danz", stellte Helena die Guhlin vor.
 
Stefan nickte freundlich und reichte Frau Danz die Hand.
"Ist mir eine Freude Frau Danz."
 
Da hatte Helena wohl einen etwas verklärte Erinnerung was den alten Ghul Toni Romero anging. Der hatte sich sogar die Marotten der einzelnen Vampire notiert um sie später gegen sie zu verwenden. Tamara versuchte nur alles richtig zu machen, was bei Kainiten mit einem ausgeprägten Verfolgungswahn nicht sehr einfach war.

"Guten Abend! Willkommen auf der Emanuelle II.. Im Namen des Prinzen, Frau Magdalena Cruiz möchte ich Sie willkommen heißen. Bevor Sie sich an den Prinzen wenden, möchte ich Sie bitten sich zu einer kurzen Überprüfung an die Geißel zu wenden. In der Zwischenzeit werde ich Ihre Exzellenz über Ihre Ankunft in Kenntnis setzen und dafür sorgen, dass Sie gebührend empfangen werden."

Lächelnd wandte sich Tamara an Helena.

"Wären Sie so freundlich unseren Gast zu Herrn Lych oder Frau Färber zu führen? Ich organisiere in der Zwischenzeit alles weitere."
 
"Wollen sie wirklich die Überraschung eines Torreadors in der Stadt kaputt machen?" fragte Helena an Tamara gerichtet. "Bitte machen sie das nicht, ich werde aber gerne bei Frau Färber oder Herrn Lych vorbeigehen, allerdings sind die drinnen im Saal, wie sie bestimmt wissen."

Auch fragte sich Helena warum bei den Geisseln, war doch eigentlich eher eine Sache für den Sheriff oder die Seneschall, aber okay, ihr sollte es egal sein.
 
"Vielen Dank Frau Danz für den freundlichen Empfang. Alles ganz so wie es gewünscht wird." erwiderte Stefan höflich und lächelte wohlwollend.
Stefan würde Helena begleiten und die Überprüfung über sich ergehen lassen.
 
Helena würde also warten, ob die Frau sie gehört hatte und wenn nicht, dann würde sie mit dem Stefan nach drinnen gehen und Jenny suchen, nach gestern und überhaupt war ihr Jenny als Geisel lieber.
 
"Einverstanden! Dann überlasse ich Herrn von Weidesmühl Ihren bewährten Händen, Frau O'Niell!"

Sie wandte sich an Stefan.

"Willkommen in Finstertal! Bitte schauen Sie morgen Abend nach Sonnenuntergang im Büro der Akademie vorbei, damit wir den administrativen Teil hinter uns bringen können. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht!"

Tamare verbeugte sich knapp vor Helena und ihrem Gast, dann wandte sie sich dem Ufer zu um ein paar Worte mit den dort tätigen Kainiten zu sprechen.
 
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