AW: [22.04. 2008] Präsentation der Werke
„Unsere Firma stellt nur auf Auftrag her und restauriert – es ist eben ein Kunsthandwerksbetrieb.
Aber natürlich - wenn die Nachfrage das Angebot bestimmt, dann ist man dann als Künstler nicht besonders frei, ebenso wenig wie z.B. alle jene Künstler, die sich mit Portraitmalerei über Wasser halten mussten.
Wenn man Werke erschafft, die zufällig den Geschmack betuchter Leute treffen, dann hat man Glück – wenn man allerdings auf allem sitzen bleibt was man fabriziert, so wie ein van Gogh, dann kann man von seiner Kunst nicht leben, selbst wenn man ein noch so begnadeter Künstler ist.
Und mir ist es jedenfalls wichtig mein Auskommen zu haben und finanziell unabhängig zu sein, ich will nicht mehr in Armut leben, und noch viel weniger würde ich mich von irgendeinem Mäzen aushalten lassen wollen. Aber von irgendwoher muss das Geld ja kommen - und ich bin nicht jemand, der sich zu diesem Zweck jemand Reiches auswählen würde, als…du weißt schon. Hätte ich ja machen können – stattdessen habe ich Lucia gewählt.
Als Lucia und ich die Firma gegründet haben – zunächst haben nur wir zwei dort gearbeitet, mittlerweile hat sie einen ganz guten Bekanntheitsgrad, vier Angestellte, und die Firma läuft auch ohne uns.
Also haben wir nun endlich die Muße und Gelegenheit, nicht bloß Kundenwünsche erfüllen zu müssen. Von daher war es eigentlich sehr gut von Barcelona wegzukommen.
Denn dort - wenn neue Aufträge reinkommen, dann macht man sich an die Aufträge, und nebenbei noch Werke nach eigenen Geschmack zu produzieren, das blieb dann irgendwie immer auf der Strecke. Aber zumindest meine handwerkliche Kunstfertigkeit konnte ich mit den Jahren perfektionieren. Und ich kann nicht behaupten, dass mir die Arbeit keinen Spaß gemacht hätte.“
Auch Miguel schaute nun nach den Leuten.
„Freut mich, dass es hier auch den anderen Besuchern gefällt.“