[21.-22. 05.2008] Etwas vergessen, Monsieur ?

Renard

Blutsauger für Blutsauger
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Natürlich hatte Thürmer den guten Ton nicht komplett vergessen, es war nur so gewesen, daß ihm die letzten Tage nicht erlaubt hatten, sich genügend Zeit zu nehmen, um den Gepflogenheiten genüge zu tun, sodaß er es jetzt sozusagen drei Minuten vor zwölf tun mußte. Also hatte er den letzten Rest des 21. 05., den andere Begleiter damit zubrachten, die Einladung der Hüterin anzunehmen, besonders Miss Mwenda, die gerade dafür sorgte, daß sie wieder in einen Zustand kam, in dem sie keine Gefahr für Personen in ihrer Nähe war, ausgenutzt, um einige Zeilen zu Papier zu bringen. Er hatte Helena gebeten diesen Brief so schnell wie möglich an die Akademie liefern zu lassen, vorzugsweise in einer Form, die sicherstellte, daß er am 22. Mai so früh wie möglich vorlag. Nachdem er den Federhalter abgesetzt hatte, überflog er den Inhalt noch einmal probehalber.

Höchstverehrte Prinz Cruiz !

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich auf diese Weise, wenn auch überaus kurzfristig, für Ihre Einladung auf den Ball an Bord Ihrer Yacht am 22. Mai 2008 ausdrücklich zu bedanken und Ihnen anzukündigen, daß ich dieser Einladung selbstverständlich nachkommen werde und besagtem Ball freudig entgegensehe. Ihnen dies persönlich ausdrücken zu können wäre mir selbstverständlich ebenso ein Bedürfnis, allerdings wage ich aufgrund der versammelten Offiziellen und Träger anderer wichtiger Posten nicht, darauf zu hoffen, eine solche Gelegenheit zu erhalten.

Allerdings werden Sie sich denken können, daß dies nicht der alleinige Grund ist, weshalb ich mich an Sie wende, da ansonsten eine Dankeskarte den Zweck ebenso erfüllt hätte. In der Tat haben jüngste Ereignisse es nötig gemacht, Sie derart kurzfristig anzuschreiben.

Daher schreibe ich Ihnen, um mich zu erkundigen, wie es sich während besagten Balles bezüglich der Anwesenheit statusloser oder unfreier Kainiten verhält. Während selbigen die Anwesenheit bei Bällen gemäß den Gesetzen dieser Stadt untersagt ist, drückt Ihre Einladung die Hoffnung aus, daß möglichst viele Bewohner der Domäne Finstertal ihr nachkommen werden, um sich neuer und wichtiger Informationen aus erster Hand versichern zu können. Da ich nicht sicher bin, welche der beiden Positionen Ihnen in diesem Fall wichtiger ist, erhoffe ich mir von Ihnen Aufschluß darüber, ob es unter diesen Umständen meinem Clansbruder Harold Black erlaubt sein wird, dem Ball beizuwohnen.

Ich hoffe diese Nachricht erreicht Sie nicht mitten in den letzten Vorbereitungen und Sie haben die Gelegenheit, etwas Zeit zu finden, die Sie meinem Anliegen trotz der wichtigen Angelegenheiten, die Sie zweifelsohne beschäftigen, widmen könnten.

Ich verbleibe
untertänigst und mit vorzüglicher Hochachtung


Dr. jur. utr. Alfons E. Thürmer
Ancilla der Nosferatu


Er war sich bei einigen Formulierungen nicht ganz sicher, dachte aber bei sich, daß er im Grunde das meiste schon ganz gut getroffen hatte, und so sein Ansehen bei der Prinz nicht sofort vernichtet würde. Aber das würde man sehen. So schob er den Brief in das Kuvert. Da die Prinz ihn natürlich kontaktieren lassen können mußte, sofern sie das wünschte, fügte er eine seiner Karten bei, der er handschriftlich in der linken unteren Ecke die Notiz 'p.r.' hinzufügte. Dann verschloß er das Kuvert und von da an konnte er nur noch warten, was für eine Antwort, wenn überhaupt, er bekommen würde.
 
Nun, vermutlich war Helena definitiv, die einzige, die es schaffen würde, den Brief rechtzeitig abzuliefern und vermutlich würde Tamara Danz nicht schlecht stauen, wenn Helena so kurz vorknapp, daß es wirklich nur sie schaffte, rechtzeitig dran zu sein, klingelte und sie bat, das Schreiben, doch Lena auf auf jeden Fall vor dem Ball auszuliefern.

Sie selbst wußte im Moment nicht, ob sie es schaffen würde vor dem Ball nochmal reinzuschneien und so würde sie wohl den Tag in dem kleinen Appartment verbringen, das auch Alexander Stahl hin und wieder benutzte, vorallem bei ihren Schlafgewohnheiten war das auch besser so, immerhin konnte sie so noch ein klein wenig schreiben. Ob sich die Stadt wohl über eine Geschichte freuen würde, immerhin waren sie alle Helden in dem Stück.
 
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