AW: [21.04. 2008] Wohnungsbesichtigung
Out of Character
Ich weiß zwar nicht, was für eine Position gemeint ist...
Miguel schmunzelte.
„Dann sollte
er sich vielleicht am Mittwoch mit Dr. Schlesinger zusammentun.
Normalerweise mache ich um jegliche Tremere einen großen Bogen, die Tremere haben nicht ohne Grund den Ruf, dass man ihnen nicht trauen kann.
Aber Arthur hat ein gutes Herz, und er ist nicht hinterlistig und verschlagen, das habe ich schnell gemerkt.
Steif ist er, ja, und unter allzu vielen Leuten zu sein ist glaube ich nicht sein Ding.
Und wer steif ist fällt in so einem Club vermutlich auch dann auf, wenn er jung ist.
Arthur ist der Typ zerstreuter Professor, hochintelligent aber etwas weltfremd, er kann sich monatelang in seiner Arbeit vergraben ohne dass er es vermissen würde mit jemandem außer seinem Ghul zu reden.
Das liegt vielleicht auch in den finnischen Genen. Denn in Finnland ist der Winter dunkel und kalt, da ziehen sich die Leute in den Wintermonaten in ihre Häuser zurück. Und die Kainskinder in Finnland wiederum müssen sich den ganzen Sommer einbunkern – nicht-skandinavischen Kainskindern dürfte das sehr schwer fallen.
Wir duzen uns zwar, aber Arthur ist dennoch recht distanziert. Nun ja, in Finnland duzen sich ohnehin alle, so wie ich das verstanden habe.
Wie üblich es hier ist, auch was Kainskinder betrifft, das ist mir noch nicht so ganz klar. Mir persönlich ist duzen eigentlich lieber, das ist nicht so schrecklich förmlich, aber ich bin da lieber vorsichtig ob und wem ich das Du anbiete, denn so gut kenne ich mich mit den Gepflogenheiten hier noch nicht aus. Und ich war ein wenig verwirrt, weil ich den Eindruck hatte, dass Sie mich abwechselnd gesiezt und geduzt haben...“
Als er hörte was Antonia über den Ventrueprimogen erzählte, war er verwundert und empört und brachte deutlich zum Ausdruck wie wenig er von diesem Ventrue hielt.
„Ein Ventrue, dazu Primogen, fehlt bei offiziellen Anlässen? Komisch, ich dachte, gerade bei solchen Gelegenheiten präsentieren sich Ventrue gern der Öffentlichkeit.
Und man würde doch annehmen ein Ventrue sollte daran interessiert sein ein Kind, für das er verantwortlich ist, in die Gesellschaft einzuführen.
Und als Primogen, sollte man da nicht bemüht sein positive Kontakte zu knüpfen zu anderen Clans? Wie dumm von ihm, wenn er es sich da ausgerechnet mit den Toreador verdirbt…bei mir jedenfalls ist er unten durch. Ein solcher Brief, das ist doch die Höhe!
Dass er sich nicht einmal persönlich an Sie gewandt hat! Und hätte er nicht Grund gehabt sich zu
bedanken, dafür dass Sie sich bislang um das Kind gekümmert hatten?
Auf diese Art sein Recht einzufordern – unmöglich!
Man hört doch immer soviel von der Effizienz und der höflichen, weltmännischen Art der Ventrue, aber dieser Ventrue ist davon offenbar weit entfernt. Er scheint nicht viel Gutes auf die Beine gestellt zu haben in dem einen Jahr seit er in Finstertal wohnt.
Wenn er damit nur sich selbst schaden würde, Pech für ihn, aber um die beiden Ventrueküken tut es mir wirklich leid.“