[20.05.2008] Im Fuchsbau

Vicente hatte beim Treffpunkt gewartet. Das Gespräch wurde natürlich mittels des zurückgelassenen Handy verfolgt, während er weiter sein Hebräisch schulte.
Der Wagen nährte sich und der Italiener steckte sein Buch bei Seite. Während sich Michael nährte erwog er wie er sich bedanken mochte. Immerhin war am Gesprächsverlauf offenbar das es nicht allzu gut gelaufen war. Es sei den das schweigen des mental herausgeforderten war normal. Eine Umarmung? Menschen schienen offene Gesten der Herzlichkeit durchaus zu schätzen. Andere wiederum das man bei der Umarmung kurz den Nacken entblösste. Allerdings hatte er in Hamburg gelernt das Michael die Form der Begrüssung, die Geste offensichtlich ablehnt.

"Danke." Entschied sich Vicente schließlich zur Wortäußerung. Nicht das wir das Problem gar nicht gehabt hätten wenn... er rief sich zur Räson. Ein derartiger Gedankenzug, eine Emotionalität wäre wohl nur allzumenschlich.
"Sollte er den Tod finden liegt es nicht in deiner Verantwortung." versuchte er es mit einem entgegenkommen. Vermutlich war es jedoch kein direkter Trost. Auch wenn sich Michael nach Einschätzung des Italieners erstaunlich gleichzeitig gegenüber menschlichen Leid gezeigt hatte.
"Ich werde davon absehen seine Familie zum Diner zu laden." Die Zunge war dabei die Lippen zu benetzen als sie scheinbar gewahr wurde das das Vorhaben vergeblich war. Für das erste! Der Gedankengang blieb unausgesprochen. Es würde wohl den Versuch sich dankbar zu zeigen ruinieren.
 
Schön, das Problem haben wir erst mal erledigt. Was nun?

"Gern geschehen", antwortete Michael ebenso kurz.
 
Ein blinzeln. Die Antwort stand in einem bestenfalls indirekten Verhältnis zu den beiden kleinen Gesten.

"Du hast für die Nacht noch weitere Pläne?" erkundigte er sich Vicente.
"Wenn du meine Unterstützung bei etwas wünschst stehe ich dir natürlich ebenso zur Verfügung."
 
"Nein, ich habe eigentlich keinen weiteren Pläne für die Nacht, außer das ich nochmals im Krankenhaus vorbei schauen will." Mal sehen was jetzt für ein Vorschlag kommt.

Ich hoffe ich werde nie deine Unterstützung wirklich brauchen.

"
Danke für Dein Angebot."
 
"Ich selbst habe noch weitere Pläne für die Nacht. Sowohl geschäftlich als auch persönlich, die Ernährung betreffend."

Vicente nickte. "Zögere nicht. Ich gehe davon aus das eine Zusammenarbeit im kleineren letztlich zu einer Kooperation führen wird."
Womit ein Großteil der Motivation für ihn Michael in die Angelegenheit einzubinden auf dem Tisch war.
 
Da waren sie schon zwei mit der Motivation. Zwangsarbeit wäre besser als Zusammenarbeit als gemeinsamer Nenner.

"Mach ich," was sollte Michael weiter dazu sagen.
 
"Ich schaue dem entgegen." Vicente offerierte ein lächeln.
Die Hand hob sich leicht, als würde er einen Hut antippen.
"Einen erfolgreichen Abend." Ein Nicken, eine Verabschiedung. Der Versuch einer Team-Building Tätigkeit war damit für diese Nacht abgeschlossen.
 
" Danke gleichfalls."

Das mit der Team ist wohl als gescheitert an zu sehen. Als Team sah Michael und Vicent sicher nicht, Zweckgemeinschaft wäre da wohl passender. Kainiten und Team war dies nicht sowieso ein Widerspruvh in sich. Spätentens nach den 18.05. war das Verhältnis sowieso nicht mehr zu kitten, oder doch. Vicente torpedierte jedoch alle Bmühungen.
 
Ein Nicken, damit entschwand Vicente zu seinem weiteren Nachtwerk.
Das die Bemühungen, aufrichtige solche seinerseits, zwei Nächte nach dem Abend stattfanden, zeigten auf das Vicente nicht einsah das Projekt als gescheitert zu betrachten.

Michael war in seinen Augen jemand der ihn Angriffen hatte, der ihn Beleidigte, dem das geringste Maß an Respekt zuviel war - ob es das Professionelle oder die Ethik betraf - und ein gutes Stück an gesundem Menschenverstand fehlte. Dem die Familie im bestenfall egal war und der sie im schlimmsten Fall für seine Schmähreden instrumentalisierte. Der bisher mehr torpedierte als ganz ließ.

Dennoch war der überaus traditionsbewusste, italienische Nekromant nicht gewillt zu versuchen das sie einen Zusammenhalt zeigten wie die Familie es verlangte.
Der Versuch mit Willie war bestenfalls semi-erfolgreich. Jedoch wohl besser als nichts. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.

Hätte er die Gedanken seines Bruders geahnt,... zum Glück tat er es nicht.
 
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