Schrottplatz (18.05.2008) Is the Doctor in tonight?

Totz66

Kainit
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Die Nacht war schon weit fortgeschritten und der Sheriff musste noch etwas erledigen. Ob er heute Nacht erreichbar ist? Es ist viel in den letzten Nächten geschehen, da könnte es ja sein das er unterwegs und garnicht erreichbarist.
Moishe wählte Dr. Thürmers Rufnummer und erreichte sofort eine Mailbox. "Guten Abend Doktor Thürmer, hier ist Ben Levy. Ich wäre dankbar wenn wir einander treffen könnten...melden Sie Sich einfach bei mir, idealerweise wenn Sie es noch in dieser Nacht einrichten könnten, sonst zu einem Zeitpunkt der Ihnen besser passt. Bis dann!"
 
In der Tat dauerte es etwas, bis Thürmer seine Mailbox abhörte, aber daß er den Anruf nicht komplett verpaßt hatte, war die Anschaffung dieses Stücks Techologie dann wohl doch schon wert. Er beschloß also, den Ventrue zurückzurufen, da dieser anscheinend etwas wollte, und da stad man ja nicht beiseite und ließ die Gelegenheit verstreichen, nicht ? Er wählte also die Nummer und wartete, bis Moishe sich meldete.

"Thürmer, guten Abend ! Sie haben versucht, mich zu erreichen, Herr ben Levy ?"
 
Moishe war schon auf dem Weg zurück in seine Unterkunft als er den Rückruf bekam. "Hallo Herr Dr. Thürmer. Vielen Dank das sie sich so spät in der Nacht noch melden." Es klang ehrlich dankbar wie es der Jude sagte, nicht wie eine versteckte Beschwerde des Ventrue. "Ich müsste Sie dringend noch treffen. Geht das heute Nacht noch bei Ihnen? Ich würde das Ufer der Finster im kleinen Pavillion vorschlagen wenn sie den Ort kennen und der Ihnen genehm ist."
 
"Oh, keine Ursache, Herr ben Levy, das war doch selbstverständlich !"

Er überlegte kurz. Treffen wollten sie sich ja tatsächlich noch, aber wenn der andere nicht sehr materialistisch war, würde er das nicht unter 'dringend' ablegen. Es durfte also vermutet werden, daß etwas im Busch war ! Wie immer, also.

"Ja, das ist kein Problem, ich richte mich da ganz nach Ihnen ! Welche Zeit würde ihnen am besten passen ?"
 
"Ich könnte in einer halben Stunde an der Finster sein, wenn Sie es lieber möchten kann ich Sie auch unterwegs einfach aufsammeln und wir reden im Wagen."
 
"Oh, das ist überaus liebenswürdig, aber ich denke sie haben genug zu tun, daß ich sie nicht auch noch damit behelligen muß, Herr ben Levy ! Ich werde mich an der bezeichneten Lokalität einfinden. Muß ich etwas mitbringen, das von Nutzen sein könnte ?"
 
"Nur sich selbst und ihren scharfen Verstand Herr Doktor." schmunzelte der Ventrue. "Wir sehen uns dann in dem Pavillion an der Finster, bis gleich."
 
Eine knappe halbe Stunde später fuhr Moishe am Ufer der Finster auf einen um diese Uhrzeit fast völlig verwaisten Besucherparkplatz und schlenderte von dort auf die Uferpromenade und weiter zum Pavillion. Dort stellte der Jude fest das Dr. Thürmer auf den ersten blick noch auf sich warten lies. Wie früher bei den Mädels...wieder mal Erster. Moishe nahm auf der Bank des Pavillions Platz und wartete bis der Andere erscxhien oder zu erkennen gab.
 
Thürmer erschien kurz darauf. Er trug heute nur seinen Anzug und seinen Hut, den Mantel hatte er scheinbar weggelassen. Er erspähte den Ventrue und begab sich zu besagtem Pavillon, wo er de anderen mit einer Verbeugung begrüßte.

"Guten Abend, Herr ben Levy ! Sie wünschten mich zu sprechen ? Wie kann ich ihnen helfen ?"
 
Moishe setzte ein erfreutes Lächeln auf, erhob sich und begrüsste den Nosferatu mit Handschlag. "Guten Abend Herr Doktor. Ich weiss es zu schätzen das Sie so kurzfristig Zeit haben. Ich will es kurz machen, ich suche Unterstützung im Amt des Sheriffs durch einige zuverlässige Personen im Amt eines Deputys und würde mich freuen wenn Sie bereit wären Finstertal in dieser Funktion zu dienen. Darf ich auf Ihre Hilfe rechnen?"
 
Deputy ? Das klang interessant, war aber in geisser Weise auch unerwartet. Nach dem Handschlag hatte er sich gesetzt und tippte mit den Fingern auf die Armlehne der Bank während er sich das Angebot überlegte.

"Ein interessantes Angebot, Herr ben Levy ! Wären Sie bereit, mir eventuell die spezifischen Rechte und Pflichten auseinanderzusetzen, sofern ihnen das nicht zu grundlegend erscheint ? Immerhin bin ich nicht sicher, was genau das Amt nun hier genau umfaßt."
 
"Ich will das jeder der Mitarbeiter seine besonderen Stärken in der Sache einbringt. Aus meiner Sicht ist es für das Amt eines Sheriffs unerlässlich einen guten Überblick über die Domäne zu haben und Wissen zusammenzutragen. Das alleine bewältigen zu können ist bei einer stadt von der Größe von Finstertal unmöglich. Es geht darum in erster Linie schnell Gefahren für die Maskerade und die Camarilla zu erkennen, um diesen Problemen schnell entgegnen zu können, daher bin ich dabei ein Team von Unterstüzern zusammenzustellen. In Ihrem Fall wäre ich in erster Linie an Ihren guten Erfahrungen interessiert wenn es um das Bemerken von Bedrohungen und Begebenheiten in der Domäne geht. Was die Befugnisse angeht dürfen Sie wenn Sie ein Verbrechen oder einen Bruch der Maskerade bemerken auch handeln um diese zu unterbinden, in erster Linie natürlich diese Verstösse zu verhindern und auch wenn möglich unterbinden. Sie dürfen dabei natürlich auch auf die Unterstützung der anderen Deputys und von mir rechnen.
 
Thürmer überlegte eine Weile. Das hieß also Moishe erwartete von ihm eine reibungslose Kommunikation, dazu aufmerksames Verfolgen der Vorgänge in der Stadt sowie Bereitschaft, im Falle eines Zwischenfalls sozusagen auf Abruf zur Unterstützung bereitzustehen. Das würde natürlich bedeuten, daß er gegebenenfalls an seinen Interventionsfähigkeiten arbeiten müßte. Das galt natürlich auch andersherum, aber das wiederum warf die Komplikation auf, solange auf den Beinen zu bleiben, bis die Verstärkung eintraf. Alles in allem zwar eine Möglichkeit, in der Stadt etwas zu werden, aber sie zerrte Thürmer auch ein wenig aus der Anonymität der breiten Masse, die ihm bisher immer gut gedient hatte und rückte ihn in das Rampenlicht, das er nicht besonders mochte.

"Ich verstehe, Herr ben Levy. Drei Fragen, wenn sie gestatten: Was genau konstituiert in diesem Kontext ein Verbrechen ? Ein Verstoß gegen die gesetze der Bundesrepublik oder denken sie dabei an... spezifischere Dinge ? Zweitens, Sie mögen meine Neugier entschuldigen und müssen die Frage nicht beantworten, aber wer sind die anderen Deputies oder Deputies in spe ?"

Die dritte Frage war dann auch mehr oder weniger Formsache.

"In jedem Fall will das Ergreifen einer solchen Position wohlüberlegt sein. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mir gerne 24 Stunden Bedenkzeit ausbitten, Herr ben Levy. Eine solche Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen. In jedem Fall möchte ich ihnen danken, das in mich gesetzte Vertrauen ehrt mich zutiefst."
 
"Nun, alles steht in diesem Zusammenhang nicht fest, aber die Gesetze der Menschen scheren uns im Normalfall nicht. Wir werden uns nur um derlei Verstösse in der sterblichen Welt kümmern wenn Sie eine Gefahr für die Domäne bedeuten oder drohen das unsere Gesellschaft der sterblichen Bevölkerung dadurch offenbar wird. Weiter ist es in erster Linie unsere Aufgabe Bedrohungen durch den Sabbat oder die Wölfe früh zu bemerken und helfen sie frühzeitig abzuwenden. Hierbei schwebt mir eine enge Zusammenarbeit mit der neu zu ernennenden Geißel vor. Prinz Cruiz plant wohl Herrn Pareto in dieses Amt einzusetzen." Wieder ein kleines Infobröckchen an die Nosferatu...immer schön die Rädchen schmieren. "Außerdem soll mit der Position eines Waffenmeisters ein neues Amt in Finstertal geschaffen werden, mit der Amtsinhaberin werden wir gewiss auch zusammenarbeiten.
Was die Positionen der anderen Deputys angeht plane ich neben Ihnen in erster Linie mit Herrn Kai Braun von den Clanlosen und zwei Personen die derzeit noch einige Verfehlungen aufzuheben haben werden und daher Ihnen und Herrn Braun im Rang nicht ganz gleichgestellt sein werden auch wenn sie Ihre Kollegen sind. Das ist einmal Frau Anna Reeben von den Tremere die uns vor allem bei übernatürlichen Fragestellungen beraten soll und der Duke von den Brujah, der in erster Line unsere Schlagkraft erhöhen soll...beide haben derzeit den Status eines Kindes und sind meine Mündel. Der Duke erhält dabei eine Ausbildung in verschiedenen Dingen, wie sich die Angelegenheit mit Frau Reeben entwickelt wird sich zeigen...wir wären mit Ihnen also zu Fünft. Die Bedenkzeit gebe ich Ihnen natürlich, aber am 20.5. ist die erste Primogensitzung unter Prinz Cruiz in der Akademie die wir überwachen und sichern werden, da ich als Primogen an der Sitzung teilnehme wird es den Deputys obliegen die Sicherheit und verschwiegenheit dieser Veranstaltung zu gewährleisten. Ich muss also im Laufe der kommenden Nacht wissen wie Sie Sich entschieden haben."
 
"Das sollte kein Problem darstellen, Herr ben Levy, bis dahin sollte ich Bescheid wissen."

Also stand auch die Waffenmeisterin schon fest. Sozusagen der Ersatz für Herrn Zieglowsky. Man konnte sagen was man wollte, aber die neue Prinz ließ nichts anbrennen. Also würde der Sheriff in seiner Schergenstaffel über einen Nosferatu und einen Clanlosen gebieten, dazu zwei degradierte Domänenangehörige auf Bewährung. Irgendwie würde das wohl noch recht lauschig werden können. Aber das würden sie sehen wenn es soweit war, nicht wahr ?

"Kann ich sonst noch etwas für sie tun wo ich gerade hier bin ?"
 
"Nein, es ging nur um diese Angelegenheit und ich würde mich freuen wenn wir in den folgenden Nächten einander wieder häufiger sehen würden. Achja, eines noch, ich habe nicht vor Sie für dieses Amt in den gesamten Nächte zwangszuverpflichten. Sie sollen dabei unsere Augen und Ohren sein, aber nicht laufend zum Rapport antreten müssen. Gerade Ihre Qualitäten eigenständig zu agieren möchte ich explizit unterstützen und fördern. Wie Sie Ihre nächte gestalten würden wäre also bis auf Ausnahmen ganz Ihnen überlassen und sollte sich mit der Zeit mit dem rest unseres Teams einspielen. Denken Sie in Ruhe darüber nach Herr Doktor. Kann ich Sie irgendwo absetzen oder möchten Sie alleine zurück nach Hause gehen?"
 
Es ging nur um diese Angelegenheit ? Das enttäuschte Thürmer ein wenig, immerhin hatte er ja zunächst geglaubt es wäre um andere Dinge gegangen, die anscheinend nicht weit oben auf der Liste der wichtigen Prioritäten standen. Nun, vielleicht später, so wie es hier im Moment zuging, würde er es Moishe nicht übermäßig ankreiden wollen und unterließ das daher.

"Ich schätze das Angebot, aber ich denke, ich muß ohnehin noch einige Besorgungen machen, mit denen ich sie nicht übermäßig aufhalten möchte, Herr ben Levy."
 
"Dann wünsche ich Ihnen noch einmal eine angenehme Nacht Dr. Thürmer." Der Ventrue hielt sich nicht mehr lange auf und nach einem Snack unterwegs zog er sich in seine Ruhestätte zurück.
 
"Ebenso, Herr ben Levy, vielen Dank !"

Thürmer ließ den Treffpunkt hinter sich und machte sich auf den Weg zu seiner nächsten Destination.
 
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