Und schon waren sie im Reich der Hypothesen.
"Mit sechs Mitgliedern stellen wir den größten Clan der Stadt. Bestehend aus einigen Kämpfern, die sich in den letzten Kämpfen hervorgetan haben, nem Arzt und der Schwester der Hexenmeisterin. Obwohl man es eigentlich erwarten müsste, haben wir uns nichts zu schulden kommen lassen, bisher. Die Akademie kann kaum verlangen, dass wir wildern oder Gesetze brechen müssen um uns zu nähren. Buchets Ex-Schickse wird nicht müde zu erwähnen wie wichtig ihr der Frieden und die Maskerade sind. Wenn sechs von uns in einer kleinen Ecke wie der Gastdomäne jagen wird das mit dem Versteckspiel nicht lange funktonieren. Ob sie das nun wollen oder nicht, sie werden sich etwas überlegen müssen wenn ihnen ihr Gequatsche nur halbwegs wichtig ist."
Eindringlich sah Jenny in die Runde. Sie wusste dass sie keine besonders gute Rednerin war und eine recht deutliche -aber grundehrliche-Ausdrucksweise hatte. Deswegen war sie aber weder doof noch naiv. Im Gegenteil, sie hatte Gefahren und Probleme durchgestanden an denen manch anderer gescheitert wäre. Nun hieß es den anderen endlich begreiflich zu machen, was sie die ganze Zeit hatte wirklich sagen wollen.
Gib dir Mühe, Mäuschen...
"Brutalität, Schnodderschnauze und mit dem Kopf durch die Wand waren schon immer meine liebsten Werkzeuge. Seit unserem Zusammenschluss aber hat sich das geändert. Warum denkt ihr, hat man uns erlaubt ein eigener Clan zu werden? Weil wir so hübsch sind? Helena vielleicht, aber die hat man uns schon weggenommen. Nein, wir sind ein Clan geworden, weil wir nun einmal da sind und mittlerweile eine der stärksten Fraktionen in dieser Stadt stellen. Was uns nun fehlt, ist etwas Selbstvertrauen. Warum nicht in die Akademie gehen und fordern was uns zusteht? Mit klaren Worten! Die können das Problem nicht einfach vom Tisch wischen, sondern müssen uns ein Angebot machen. Und zwar eines dass uns sechsen gerecht wird ohne die Maskerade in die Tonne zu kloppen. Sobald wir das Angebot in Händen halten werden wir uns treffen und beratschlagen was es Wert ist. Sicher werden wir nichts auf dem Silbertablett serviert bekommen und ganz ganz sicher werden wir teuer für jeden zusätzlichen Meter bezahlen. Ich für meinen Teil aber, habe vor das mit strammen Arschbacken und stolz erhobenen Titten zu erledigen. Wir sind keine scheiß Bittsteller mehr, sondern eine Bank mit der man rechnen muss..!"
Gut gesprochen, Schatz! Jetzt aber den Arsch wieder aus der Gosse, die verbalen Pferde gehen mit dir durch...
"Michael, ich weiß übrigens das ich dir nicht geantwortet habe. Ich habe das nicht getan um dir vor den Kopf zu stoßen...", Jenny hatte den missmutigen Blick des Arztes durchaus mitbekommen, "...ich weiß dir nur im Moment nicht zu antworten. Gib mir etwas Zeit die Lage zu peilen und mir die Ganze Sache bewusst zu machen. Ich will keinen Scheiß erzählen, weißt du? Bis gerstern war ich nur irgend so ne Tussi die in Ruinen oder tief unter der Erde wohnt. Ich habe mir nie Gedanken über die Macht der anderen Clans gemacht. Hätte auch keinen Zweck gehabt. In der letzte Woche sind mehr Vampire abgeschlachtet worde oder geflohen als ich zählen könnte. Ich habe nen Wisch von der Akademie bekommen, kann aber nicht mit allen Namen etwas anfangen. Aber ich habe meine Quellen und werde euch eine komplette Situationsübersicht liefern. Aber eben erst, wenn ich weiß wovon ich rede... Ich hoffe es ist ok für dich?"
Wie eine ertrinkende griff Jenny nach der Flasche Whisky und musste entsetzt feststellen das sie leer war.
Fast flehentlich sah sie zur Theke, die Mädels dort kannten sie und wussten worin das Problem bestand und das dringend Nachschub nötig war.
Ich brauch Schnaps!
Nie zuvor hatte Jenny sich so lange am Riemen gerissen und sich gepflegt ausgedrückt.
Blieb zu hoffen, dass die Mühe nicht umsonst war...
Fuck, fuck, fuck! Ich muss unbedingt beim Pilger nachhorchen wie er seine Brujah unter Kontrolle hält...