[18.05.2008] Bevor der Morgen graut

"Wenn wir Anspruch auf eigene Gebiete erheben wollen, werden wir im Gegenzug etwas dafür anbieten müssen. Insbesondere sollten wir etwas haben, das wir anbieten wollen."

Wenn sie sich dessen nicht klar waren, konnte jeder Vorstoß mit der einfachen Frage beantwortet werden, wie sie das Ganze denn kompensieren wollten. Kostenlos bekommen wir hier nichts. Auch den Clanstatus hatte seinen Preis, denn nun war die Erstgeborene - Jenny - für sie verantwortlich und ihre Aktionen standen nun gemeinschaftlich auf dem Prüfstand... Ihre Reaktion, wenn auch etwas überzogen, war also gerechtfertigt. Nichts überstützen ist gut - aber denk bitte daran, dass wir auch trinken müssen! Wenn sie eine Chance haben wollten, mussten sie wissen wozu jeder Einzelne bereit war und unter welchen Bedingungen die Clans ihnen entgegenkommen würden.

"Sollten wir auf exklusive Gebiete verzichten und stattdessen eine Erweiterung der Gastdomäne oder Nutzungsrechte in anderen Domänen anstreben, könnte der Preis entsprechend sinken."
 
"Bemühen wir uns sowohl in Finstertal als auch in Burgh um Gebiete?
Wenn nicht sollten wir um unsere Clanszugehörigkeit zu unterstreichen uns meiner Ansicht nach darauf beschränken eine Domäne für uns zu erlangen.

Eine Erweiterung der Gastdomäne, so interessant sie auch erscheinen mag, bringt die Herausforderung mit sich das wir damit effektiv unseren Anspruch auf ein Gebiet fallen lassen. Die Domäne steht sowohl Gästen offen, sollten sich derlei einfinden Unabhängige Gestalten wie auch jedem Mitglied der Camarilla Finstertals unabhängig vom Clan. Der Jagdgrund wäre nicht nur verwässert sondern es könnte der Eindruck entstehen das wir uns der Verantwortung die mit einem Gebiet einhergehen überfordert zeigen."

Vicente nahm sich einen Moment, stellte Überlegungen, folgte den Worten. Natürlich würden sie einen Preis zahlen. Wohl kaum einen materiellen.
Wenn es aus Prüfungen bestand, wenn er die Worte nicht negativ aufzufallen weniger auf sich bezog als wie von Michael umrissen auf den Clan.
"Es könnte sich anbieten sich um ein Gebiet zu bemühen das uns die Möglichkeit gibt uns zu beweisen." Wo die andere erwarten das wir versagen.
"Das bereits für die derzeitigen Verwalter eine Herausforderung darstellt, eine Last und besonderer Achtsamkeit bedarf."
Ein kurzes räuspern das an dem leichenblassen Mann nichts menschliches halten.
"Was die Rechte und Pflichten betrifft bin ich bisher wenig mit der handhabe solcher Gebiete vertraut." Gerade für einen Caitiff zumindest nicht ungewöhnlich.
Bestand doch in den meisten Domänen das Recht daraus geschlagen zu werden und die Pflicht sich nicht aufzulehnen. Damit schwieg er wieder, würde warten was Marta, die anderen zu sagen hatten.
 
Und schon waren sie im Reich der Hypothesen.

"Mit sechs Mitgliedern stellen wir den größten Clan der Stadt. Bestehend aus einigen Kämpfern, die sich in den letzten Kämpfen hervorgetan haben, nem Arzt und der Schwester der Hexenmeisterin. Obwohl man es eigentlich erwarten müsste, haben wir uns nichts zu schulden kommen lassen, bisher. Die Akademie kann kaum verlangen, dass wir wildern oder Gesetze brechen müssen um uns zu nähren. Buchets Ex-Schickse wird nicht müde zu erwähnen wie wichtig ihr der Frieden und die Maskerade sind. Wenn sechs von uns in einer kleinen Ecke wie der Gastdomäne jagen wird das mit dem Versteckspiel nicht lange funktonieren. Ob sie das nun wollen oder nicht, sie werden sich etwas überlegen müssen wenn ihnen ihr Gequatsche nur halbwegs wichtig ist."

Eindringlich sah Jenny in die Runde. Sie wusste dass sie keine besonders gute Rednerin war und eine recht deutliche -aber grundehrliche-Ausdrucksweise hatte. Deswegen war sie aber weder doof noch naiv. Im Gegenteil, sie hatte Gefahren und Probleme durchgestanden an denen manch anderer gescheitert wäre. Nun hieß es den anderen endlich begreiflich zu machen, was sie die ganze Zeit hatte wirklich sagen wollen.

Gib dir Mühe, Mäuschen...

"Brutalität, Schnodderschnauze und mit dem Kopf durch die Wand waren schon immer meine liebsten Werkzeuge. Seit unserem Zusammenschluss aber hat sich das geändert. Warum denkt ihr, hat man uns erlaubt ein eigener Clan zu werden? Weil wir so hübsch sind? Helena vielleicht, aber die hat man uns schon weggenommen. Nein, wir sind ein Clan geworden, weil wir nun einmal da sind und mittlerweile eine der stärksten Fraktionen in dieser Stadt stellen. Was uns nun fehlt, ist etwas Selbstvertrauen. Warum nicht in die Akademie gehen und fordern was uns zusteht? Mit klaren Worten! Die können das Problem nicht einfach vom Tisch wischen, sondern müssen uns ein Angebot machen. Und zwar eines dass uns sechsen gerecht wird ohne die Maskerade in die Tonne zu kloppen. Sobald wir das Angebot in Händen halten werden wir uns treffen und beratschlagen was es Wert ist. Sicher werden wir nichts auf dem Silbertablett serviert bekommen und ganz ganz sicher werden wir teuer für jeden zusätzlichen Meter bezahlen. Ich für meinen Teil aber, habe vor das mit strammen Arschbacken und stolz erhobenen Titten zu erledigen. Wir sind keine scheiß Bittsteller mehr, sondern eine Bank mit der man rechnen muss..!"

Gut gesprochen, Schatz! Jetzt aber den Arsch wieder aus der Gosse, die verbalen Pferde gehen mit dir durch...

"Michael, ich weiß übrigens das ich dir nicht geantwortet habe. Ich habe das nicht getan um dir vor den Kopf zu stoßen...", Jenny hatte den missmutigen Blick des Arztes durchaus mitbekommen, "...ich weiß dir nur im Moment nicht zu antworten. Gib mir etwas Zeit die Lage zu peilen und mir die Ganze Sache bewusst zu machen. Ich will keinen Scheiß erzählen, weißt du? Bis gerstern war ich nur irgend so ne Tussi die in Ruinen oder tief unter der Erde wohnt. Ich habe mir nie Gedanken über die Macht der anderen Clans gemacht. Hätte auch keinen Zweck gehabt. In der letzte Woche sind mehr Vampire abgeschlachtet worde oder geflohen als ich zählen könnte. Ich habe nen Wisch von der Akademie bekommen, kann aber nicht mit allen Namen etwas anfangen. Aber ich habe meine Quellen und werde euch eine komplette Situationsübersicht liefern. Aber eben erst, wenn ich weiß wovon ich rede... Ich hoffe es ist ok für dich?"

Wie eine ertrinkende griff Jenny nach der Flasche Whisky und musste entsetzt feststellen das sie leer war.
Fast flehentlich sah sie zur Theke, die Mädels dort kannten sie und wussten worin das Problem bestand und das dringend Nachschub nötig war.

Ich brauch Schnaps!

Nie zuvor hatte Jenny sich so lange am Riemen gerissen und sich gepflegt ausgedrückt.
Blieb zu hoffen, dass die Mühe nicht umsonst war...

Fuck, fuck, fuck! Ich muss unbedingt beim Pilger nachhorchen wie er seine Brujah unter Kontrolle hält...
 
Wenn Jenny wartete, bis eines der Mädels gerade hinschaute, dann würde sie auch eine neue Flasche bekommen, doch es ging einfach nicht, möglich weghören und doch auf jeden Wink hören, immerhin waren sie auch nur Menschen - fast jedenfalls.
 
Der Italiener griff den eindringlichen Blick auf. Entgegnete ihn. Versuchte sich innerhalb der benannten einzuordnen, einen Platz zu finden.
Vicente hielt sich nicht für einen Kämpfer, hatte sich nicht bewiesen, war kein Arzt und würde er einräumen weitere okkulte Kenntnisse zu haben, vermutlich würde Kiera ein weiteres mal offen drohen ihn in die Giovanni Schublade zu stecken. Mit den Wechsel zum nächsten glitt der Blick des Caitiff zu einen unbestimmten Punkt im Raum. Die Zustimmung war ohne Kommentierung hingenommen worden, die Erklärung ohne Verweis wiederholt, der Versuch, sich einzubringen. Die Haltung blieb gewahrt. Vicente weiterhin stumm. Kein Zeichen der Ablehnung, schlicht der Umstand einer gewissen Ratlosigkeit.
 
Ein Wisch von der Akademie, der wird schon wichtig sein oder zumindest ein paar Informationen enthalten. Die Namen sind entweder Kainiten oder wichtige Sterbliche, von den man die Finger lassen sollte sein, viel mehr fiel Michael nicht zu Namen ohne weitere Informationen ein.

"Jenny wenn Dir nichts ausmacht, wäre es nett wenn man sich morgen das Schreiben mal anschauen könnte, wäre cool, danke schon mal" versuchen wir es mal mit Höflichkeit.
 
Irgendwann würden die Mädels hinter der Theke schon verstehen.

Der Doktor hatte es ganz offensichtlich auf Streit abgesehen. Egal welchen Vorschlag man ihm machte, er wusste es besser. Oder nein, nicht besser.
Er fand nur alles prinzipiell schlecht, hatte aber selbst weder Ideen noch brauchbare Vorschläge. Und nun behandelte er Jenny auch noch von oben herab und tarnte es als Höflichkeit...

"Bedanke dich niemals für etwas das ich noch nicht getan habe, Doktorchen, ich kann das voll nicht leiden. Ein Danke vor der Tat setzt voraus, dass ich nicht mehr frei entscheiden kann wie ich handeln möchte. Außerdem scheinst du mich für blöd zu halten? Ich bin seit mehreren Jahren in der Stadt, du seit ein paar Tagen. Wie kommst du darauf, dass du mehr über seine Bewohner wüsstest als ich? Mit vielen der Überlebenden habe ich gemeinsam gekämpft und geblutet. Worin besehen deine Leistungen? Vielleicht kenne ich nicht alle, aber genug um alles wichtige in Erfahrung zu bringen. Deshalb habe ich um Zeit gebeten, damit ich den Wisch ein paar Leuten zeigen kann, die sich auskennen. Also nein, ich zeige dir gar nichts! Nicht bevor ich mich umgehört und ein Bild vor Augen habe."

Ein paar Züge an der Zigarette folgten.
Wie war ein Mann wie Michael zur Mitarbeit zu bewegen?

"Und nur das das klar ist! Ich grenze hier niemanden aus, ich halte es nur für den falschen Weg meine Informationen mit jemandem zu teilen, der keine Erfahrungen mit den Kainiten der Stadt hat und dem jegliche Kontakte fehlen."

Verlorene Zeit, von der es in Nächten wie diesen sowieso zu wenig gab.
 
Für Michael war die Reaktion von Jenny völlig überraschend und entsprechend verduzt reagierte er. Für ihm gab es nur zwei oder drei Möglichkeiten, entweder ist das Schreiben, ohne Belang, was er bei der Akademie nicht glaubte oder es ist wichtig. Wenn ich ein Schreiben nicht verstehe, zeigte ich dies anderen damit sie mir helfen, also eine Lösung suchen. Wenn ich keine Lösung von dem gegenüber erwarte, erwähne ich dies erst garnicht.

Wenn ich es verstehe brauche ich keine Hilfe. Da waren sie wieder, die Probleme des Verständnisses zwischen Mann und Frau, wie hat dies John Grey in seinem Buch so schön dargestellt; Männer sind andres und Frauen auch.

Michael wurde aus Jenny nicht wirklich schlau, langsam glaubte er sie würde ihm und wahrscheinlich alle oder viele andere einfach nur verarschen.

Alle dürfen eine Meinung habe, aber ich- Jenny- mache sowieso was ich will, interessante Meinung von wir entscheiden zusammen, ok dann halte ich mal lieber den Mund; erwarte aber nicht mehr, dass ich mir immer den Mund verbrenne.
 
Das Gespräch drang zu dem Italiener. Setzte sich fest, der Blick fokussierte sich und verfolgte die Gesprächsparteien.
"Ein Dank im voraus ausgesprochen kann auch das Angebot Vertrauen sein.
Es wäre sicherlich vermessen einen der Anwesenden auf diese Art seiner freien Entscheidung berauben zu wollen."
Nachdem er die Leiter der Eskalation diese Nacht einmal rauf und wieder runtergefallen war versuchte er sich in Diplomatie.

"Es stimmt natürlich das weder Michael noch ich über Erfahrung mit den Kainiten in dieser Stadt haben, die Kontakte fehlen.
Ein Umstand der sich über die Zeit hoffentlich ändern wird. Bei dem mir wie wohl ihm schlicht daran gelegen ist nicht unachtsam zu sein."
Zumindest etwas, das was er darunter verstand.

"Für eine Unterstützung, die einfach meiner Erfahrung nach ungewöhnlich ist, wären ich und wohl auch er dankbar."
Der Kopf des Herrn legte sich leicht schief, als würde er sich an etwas erinnern. "Mein eigener Dank vorhin bezog sich auf deine Worte.
Nicht auf eine Erwartungshaltung hinsichtlich zukünftigen Taten."
Ein Missverständnis? Sicher war sicher und es wäre wohl kaum das erste mal gewesen das ein wichtiger Aspekt in der Übersetzung verloren ging.
 
"Um nocheinmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen - wir sind uns soweit einig, dass wir uns Clan auch eine Jagddomäne zusteht schon allein aus Gründen der Maskerade, richtig? Ich denke Vicente hat auch ein gutes Argument geliefert, warum man zumindest in Teilen ein exklusives Gebiet vorziehen sollte."

Da die erneut aufkeimende Diskussion entschied sich Marta dafür, diese einfach komplett zu ignorieren und damit im Keim zu ersticken - zumindest in der Theorie. Michael bekam einen entsprechenden Blick ab. Keine Widerworte jetzt! Es gab andere Dinge zu besprechen und soviel Vertrauen sollten sie Jenny schon zugestehen. Vermutlich würde es auch Prinz Cruiz nicht gefallen, wenn ihre sorgsam verschickten Briefe hier fröhlich durch die Runde gereicht wurden. wer sind denn die Leute, die sich auskennen?

"Allerdings gebe ich zu Bedenken, dass ein Gebiet, in dem die Jagd selbst hochriskant ist, uns in dieser Hinsicht keineswegs weiter bringt. Und kleine, versprengte Flecken erhöhen den Aufwand deutlich. Persönlich denke ich, dass wir uns dabei eher auf Finstertal beschränken sollten."

Nein, sie war definitiv nicht damit einverstanden, wenn man ihnen eine 'Herausforderung' aufbürdete. Verkauf dem Narren ein störrisches Pferd. Dann er ist beschäftigt und kommt auch nicht voran. Die Blutversorgung war eine Grundlage ihrer Existenz - nicht gerade der beste Bereich um auf Risiko zu spielen.
 
Gut das jetzt auch der Doktor verstanden hatte, warum Jenny erst nach langem Zögern und mehrfachem Drängen das Gespräch auf die Liste der Prinz gebracht hatte. Es ging nicht darum etwas alleine zu machen, es ging darum keine Scheiße zu bauen und keine Zeit zu verschwenden. Wenn die Caitiff als Clan nicht schnell Interesse an einem eigenen Jagdgebiet zeigten und sich für ihre Interessen einsetzten, dann entschied jemand anders für sie und es wurde wesentlich schwerer zu argumentieren. Was man lange Zeit hatte Brach liegen lassen, konnte einem schließlich nicht wichtig sein....

"Ich sehe das wie Martha!", stimmte Jenny zu und nickte. "Gleich morgen werde ich mit der Prinzessin quatschen und mich ein wenig umhören. Ihr selbst könnt euch ja auch mal Gedanken darüber machen, wer uns hier in Finstertal die meisten Probleme bereiten könnte? Zur nächsten Besprechung treffen wir uns in der Nacht des zwanzigsten, früh morgens in der Fabrik. Einverstanden?"

Jenny war aufgestanden und signalisierte den Mädels hinter der Theke, dass sie sich den Schnaps selbst abholen würde.

"Es ist spät geworden und wir... nun zumindest ich bin etwas aufgebracht. Solche Besprechungen bin ich nicht gewöhnt, schon gar nicht wenn ich gleichzeitig die Verantwortung habe. Immerhin haben wir gelernt, dass wir in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sind und einige Kompromisse eingehen müssen. Jeder von uns muss einen Schritt auf den anderen zu machen, damit wir letztlich an einem Strang ziehen. Glaubt mir, dass ich mir alles was gesagt wurde durch den Kopf gehen lassen werde. Ich werde mich auch bemühen bei der Prinz einen guten Handel herauszuschlagen. Wir als Caitiff können hier in Finstertal eine Menge erreichen."

Sie blickte Michael an.

"Trotz deutlicher Differenzen dürfen wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren. Ein starker Clan der Caitiff, der ein Beispiel sein soll für alle anderen außerhalb von Finstertal. Ich weiß, dass besonders wir beide es schwer miteinander haben werden, aber ich bin entschlossen mich zu bessern und meinen Teil zu leisten."

Ein aufrichtiges Lächeln trat auf Jennys Gesicht, Lügen waren ihr sowieso vollkommen fremd.

"Ich wünsche euch was!"
 
"Gut, dann werde ich mich auch nochmal meinen Aufgaben zu wenden, immerhin will ich morgen endlich mal anfangen, meine Praxis aufzumachen und es haben sich etliche Leute auch auf meinen Anzeigen gemeldet", würde sich wohl Kiera anschließen, wenn Jenny ging.

Und ihre kleine Schwester hatte sie auch seid Tagen nicht mehr gesehen - irgendwann müßte sie denen hier ganz klar machen, dass sie auf keinen Fall Tremere war. Aber das würde von denen sowieso keiner begreifen. Hatte einer von denen auch nur ansatzweise Ahnung von Thaumaturgie? Oder kannten die Neuen, die Theorie hinter der Nekromantie, dann wäre ihnen bestimmt schon aufgefallen, dass da auch ein Riesenunterschied war, zwischen dem, was sie taten und dem was Kiera machte.

Alleine die Tatsache, dass Zacharii zwar die Tremere hatte abblocken können, sie aber locker weiter Schicksalsweben konnte, war auch ein deutlicher Hinweis.
 
"Ja, wir sind uns einig. Was die Details angeht gilt es eh einmal abzuwarten was Jennys Gespräch ergibt.
Es wird sicherlich die Möglichkeit geben damit zu arbeiten." Vicente bot ein geschäftsmäßiges Lächeln.
Er hatte durchaus einige weitere Ideen, würde aber warten bis Butter bei die Fische kam.

Ein knappes nicken an Jenny. "Einverstanden. Die Fabrik,... ist es der Hovel?"
Die Frage klang ehrlich. Schließlich war er neu und das Hovel hatte auf ihn mehr wie ein Szenetreff, Disco gewirkt.

Er würde die Antwort abwarten und schließlich mit "Eine angenehme Nacht"
An und Für sich war von der Nacht als solchen nicht mehr viel übrig und der Italiener verzichtete darauf aktiv ein weiteres Gespräch zu suchen.

Was die Kenntnisse Vicentes betraf war sein Wissen was die Nekromantie beträchtlich, das Können würde wohl durchaus doch einige, selbst geschulte Giovanni blass wirken lassen und ihm waren die Grundlagen, Ansätze und kleinere Theorien um Thaumaturgie und andere Kräfte nicht fremd. Allerdings war der Nekromant weniger bereit damit zu prahlen, es prominent herauszustellen als man vielleicht annehmen konnte.
In wie weit die Erkenntnisse dahingehend für Vicente Kiera von dem Vorwurf entlasten mochten war ungewiss dahingestellt. Eher hatte sie ihm diesen Abend erneut bewusst gemacht das er sich wohl mit den Assoziationen die seine Person hervorrief eher früher als später offensiv auseinandersetzen musste, in die Auseinadersetzung gezwungen werden würde. Jedoch, zumindest, nicht in dieser Nacht.
 
Jenny über was soll ich mir denn Gedanken machen; Witzbold; die Tremere, Toreador und die Ventrue würde er persönlich als die größen Probleme generell ansehen, aber ohne überhaupt zu wissen, wer alles in Finstertal lebte, konnte man sich dies auch genauso schenken.

Wer werden ja sehen, wie Helena jetzt als Torri dazu steht.

Wenn ich nicht weiß, wen ich vor mir habe, sind Probleme oder Ärger schon vorprogramiert, wenn dies Jenny nicht sehen will, soll sie dann aber nicht jammern kommen, warum hast du aber.... heul. Nee ausbaden darf ich oder jemand dies dann schön alleine , toller Verein. Nach Ansicht von Michael handelte eine Primogena andres.

Gut Frage, wo war diese Lokalität überhaupt.
 
"Nein, die Fabrik ist woanders: Südlich der Mülldeponie. Gar nicht weit weg vom Bahntunnel. Ich war selbst zwar noch nicht dort, aber ich denke ich finde es."

Den größten Widerstand erwartete Marta vom Clan der Könige. Die Blaublüter hatten mit einer beschränkten Beuteauswahl zu leben und begrenzte Gebiete verringerten ihre Jagdchancen deutlich. Außerdem konnten so die Präferenzen der Einzelnen schneller zum Vorschein kommen, eine Schwäche, die sie wohl lieber für sich behielten. Waren zerstückelte Gebiete für die Clanlosen mit einem enormen Mehraufwand verbunden, für die Ventrue war so etwas eine Katastrophe. Dann vielleicht die Mondkinder. Auch wenn sie sich anders gaben, standen sie dem Clan der Könige doch recht nahe. Beide hatten mit pyschologischen Einschränkungen zu leben - zumindest mehr als viele andere Vampire - und waren Meister der Verstandsmanipulation. Und dann gibt es natürlich noch die Hexer... Sie mochten zahlreich sein, doch Haus und Clan war ihnen and Macht und Einfluss sicherlich überlegen.

"Mach's gut, Jenny!"

Den Gruß konnte man sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne interpretieren. Wenn Jenny die Aktion verbockte, brachte sie das in eine denkbar schlechte Situation. Und von deinem Stand brauchen wir gar nicht erst reden. Schon jetzt testeten die Neuen ihr Authorität mehr oder weniger offen. Kai und Kiera gingen diplomatischer vor, doch konnten sich jederzeit gegen die Erstgeborene wenden, wenn sie es für das Richtig hielten. Marta selbst... unterstützte den besten Kandidaten. und das war nun einmal Jenny. Ersteinmal müssen wir den Haufen hier zusammen bekommen! Es war ein langer Weg, wenn sie ihre unterschiedliche Herkunft in einen Vorteil umwandeln wollten.

Sollte sich Kiera anschließen wurde sie ebenso freundlich verabschiedet. Marta selbst hatte sich erhoben, blieb jedoch zunächst noch am Tisch. Mit einer halben Drehung wandte sie sich an die übrig gebliebenen Teilnehmer. Es war klar, dass die Kleine sich in naher Zukunft auch auf den Weg machen wollte.

"Ich denke das war es soweit. Ich will sie jetzt nicht weiter aufhalten, wenn es nicht noch etwas gibt..."
 
"Ich schlage vor wir treffen uns einfach kurz davor bei der Deponie und machen uns gemeinsam auf dem Weg."
Er ließ dem Vorschlag ein Lächeln folgen. "Ansonsten gibt es von meiner Seite nichts weiteres."

Vicente erhob sich ebenfalls und würde sofern es angenommen wurde zeigen das er die alte Etikette berrschte.
Die Bewegung tat durchaus gut, baute einen Kontrast zur Diskussion auf, zu dem Streß. Schärfte den Verstand.
Es war stressig gewesen, allerdings vertraute er Jenny durchaus. Die Entscheidung zum Hovel zu gehen war offensichtlich nicht falsch und er war sich recht sicher das sie nach dem Gespräch mit dem Prinzen deutliche Fortschritte präsentieren können würde. Er war für ihn weniger ein Test der Authorität als mehr das ein hart geführten Diskurs wie er entstand wenn zwei Kainiten mit Gegensätzen miteinander sprachen und dabei nicht auf den diplomatischen Brauch der Lüge und Verschleierung zurück griffen. Nun, ja. Fast nicht.

Die Worte zur Verabschiedung würden folgen und Vicente sich in Richtung des Ausgangs begeben und gehen.
 
"Einen guten Tag" wünschte er den anderen Mitkainiten. Hofflich wird die nächste Nacht besser als die heutige.

Dann scheinbar keiner mehr was zu sagen hatte, erhob sich Michael. "Ich empfehle mich." Als er an der Bar vorbei kam. "Einen schönen Tag auch Ihnen", in Richtung Maya und verließ das Cafe.
 
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