„ Ahm“ ließ Michael so laut von sich und als er die Aufmerksamkeit von Jenny und Vicente hatte fuhr er fort. „Was wir noch weniger als einen Mafiastreit brauchen können, ist ein Streit untereinander, dann freuen sich alle anderen Clan und schreien sofort, wir wussten dies schon immer.
Jenny, nicht jeder will, wie sage ich es am besten“; Michael überlegt kurz, da er nicht Jennys Worte wiederholen wollte, „Dir gleich einen Dolch in den Rücken rammen. Stimmt doch Vicente?“ Michael erwartete hier natürlich von seinem Clanbruder eine Zustimmung.
„Und bevor ihr über mich herfallt, ließ mich ausreden, dann dürft ihr. Jenny, ich könnte Dir sicherlich Wahrheiten sagen, welche Dir nicht passen, obwohl sie wahr sind. Gleiche gilt für Vicente oder auch mich selber, davon ist keiner ausgeschlossen. Will man demjenigen gleich ans Leder? Ich kann von mir sagen Nein.
Jenny, Vicente kann nicht zurück. Wer so tief darin verwickelt ist, er kann nicht einfach aussteigen und nichts tun. Ja, nur als Toter und da kommen wir zum Problem. Vicente will verständlicherweise nicht nach drei Tagen wieder umziehen. Und sein Stillhalten bedeutet seinen Tod und was für uns schlimmer ist einen Maskeradebruch, da sie ihn bekanntlich; Gott sei dank; nicht richtig umbringen könnte.
Ich lasse auch nicht jemanden einfach sterben“, zumindest keinen Menschen, „für meinen Teil ist wäre dies ein Verrat an allem, an was ich glaube“ und beschwören habe. Dies kann schlimmer als der Tod sein.“ Ein Verrat an sich selbst.
„Und Jenny lass bitte die Familie aus dem Spiel!“ Im Gegensatz zu dem sonst sehr freundlichen Tonfall, kam dies deutlich schärfer.
„Ich bin noch nicht fertig!“ und weiter mit normalen Tonfall.
„Wo wir gerade bei Verstößen sind. Ich glaube weiterhin, wird die Prinz dieses Verhalten sicherlich hart bestrafen, alleine weil sie schon gar nicht andres kann.“ Gerade am ersten Tag muss sie Stärke beweisen, alles andere würde ihr als Schwäche ausgelegt werden; ein neuer Prinz darf kein Mitleid haben. „Aber sicherlich nicht überhart.“ Sie will es sich nicht gleich mit den Haus und Clan verderben. „Mir ist auch klar, dass bei uns das Urteil härter ausfallen würde.“ Die Welt ist halt nicht fair.
„Sei doch froh, dass Du nicht so dämlich bist und Dich bei der Aktion hast irgendwie erwischen lassen,“ oder etwa doch. Dies würde Deine wütende Reaktion erklären. Oder willst Du mir erklären, du hättest nur zufällig vorbei geschaut und nichts getan. Für so dämlich kannst Du mich wohl nicht halten.
„Und nun noch zu meiner Meinung zur Schießerei.
Gelegentlich ist dies sicherlich leider richtig, hier gerade aber nicht. In Finstertal ist in der letzten Zeit so viel daneben gelaufen. Da ist die Maskerade mehr als nur dünn. Man kann auch von vielen Dingen halten was man will, aber die Maskerade ist verdammt sinnvoll. Wenn alle von uns gleichzeitig mit aller Stärke den Deckel runter drücken würden, flöge dieser uns zurzeit immer noch um die Ohren. Ich habe nur die Medien verfolgt und die sind sicher beschönigt. Jenny kann Dir sicherlich dies bestätigen und genauer ausführen.“ Und schaute kurz in ihre Richtung, wie als wollte er sich ihre Zustimmung holen.
„Ein Überfall auf ein belebtes Restaurant ist doch selten dämlich und gehört dachte ich in die 30-iger Jahre. Die Öffentlichkeit stört sich kaum an sagen wir 50 toten Mafiamitgliedern, wenn kein Anderer zu schaden gekommen ist – frei nach dem Motto, die haben es nicht andres verdient. Bei 50 unbeteiligten Tote, sieht die Sachen schon andres aus und wenn dann noch eine wichtige Persönlichkeit mit betroffen ist erst recht. Zusätzliche Polizei bringt immer ein Risiko für uns und tote Polizisten sind der Supergau.“
An Vicente direkt gerichtet:
„Bezüglich der Waffen hatte die Prinz dies mir gegenüber explizit angeführt, mehr kann ich Dir dazu auch nicht sagen.
Nee, kein High-Noon, sondern auf einen Salzsee und einfach nur warten. Sie dürfen sich sogar die Waffen aussuchen. Bitte wenn die Melodie spielt mir das Lied vom Tod, die ich finde da viel passender“. gab Michael mit Ironie und als Auflockerung zurück.
„Mal im Ernst es geht weit unauffälliger als in ein Restaurant zu ballern und wie stellst Du dir jetzt dies dann weiter vor?“ fragte jetzt Michael ehrlich neugierig in Richtung Vicente. „ Du weißt ich helfe und stehe zu Dir, aber nicht bei sinnlosem Mord.“