Desaparecidos
Coheed&C. - Welcome Home
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- 28. Februar 2004
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Melody stand an die Friedhofsmauer gelehnt und sah noch wie die Rückleuchten des Taxis um die nächste Ecke verschwanden. Die Hände hatte sie in den Taschen zu Fäusten geballt. Sie schämte sich ganz schrecklich dafür, dass sie schon wieder abgehauen war.
Die Explosion hatte sie so sehr erschreckt, dass sie an nichts anderes mehr als an Flucht gedacht hatte. Die Gangrel war nicht mal lange genug zu bleiben, um nun zu wissen ob die anderen beiden noch dort waren. Sie war gerannt als hätte sie den Teufel auf den Fersen und hatte erst angehalten, als die Burg schon weit hinter ihrem Rücken lag. Auch von dort aus hatte sie noch den rötlichen Schein sehen können, welche die Flammen an das Himmelszelt geworfen hatten. Irgendeine Straße in Finsterburg, an irgendeinem Haus, dort hatte sie sich hingesetzt und befürchtet, vor lauter Angst zu zittern.
Melody wandte sich dem Tor zu und lehnte die Stirn dagegen. Ihr Blick versuchte etwas in der Dunkelheit des Friedhofes zu erkennen, ohne ihre Fähigkeit zu nutzen. Sie fand, dass sie öfter herkommen sollte. Das war sie ihren Eltern schuldig, wenigstens nachsehen ob noch alles in Ordnung war. Während sie mit einer Hand einen Eisenstab umklammerte, ließ sie die andere Hand zwischen zwei Stäben hindurch wandern und wartete. Sie stellte sich vor, in eine andere Welt zu greifen, in eine Welt voller Geister und vielleicht viel zu kaltem Atem, doch da war kein Widerstand als ihre Finger durch die Luft fuhren, kein Unterschied der Kälte.
„Ich trampel auch nicht auf irgendwelchen Gräbern herum.“ Das Versprechen wurde leise an den Friedhof und seine Bewohner gegeben, ehe sie das Tor öffnete und eben jene ‚fremde Welt’ betrat.
Auf dem Weg zum Grab ihrer Eltern hielt sie sich wie versprochen auf den Wegen, trotz allem sah sie immer mal wieder hinter sich. Sie achtete darauf, so leise wie möglich zu sein und versuchte die einzelnen roten Lichter zu umgehen. Einige Umwege hatte sie deswegen in Kauf nehmen müssen, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen war.
Mit verschränkten Armen stand die junge Frau erstmal da und es mochte ein wenig trotzig wirken, wie sie das Doppelgrab ansah ohne dabei irgendein Wort zu sagen. Ein Zuschauer hätte in ihrem Gesicht lesen können wie in einem offenen Buch, über den Ärger, welcher die leichte Falte zwischen ihren Brauen hervorrief; die Angst, welche sie auf der Innenseite ihrer Lippe kauen ließ und schließlich die Trauer und die Scham, welche ihre Augen in zwei roten Seen baden ließen.
Sie ging in die Knie um einen trockenen Zweig zu nehmen und auf den Weg zu legen. Da brannte keine Kerze auf diesem Grab und sie hätte in dieser Nacht auch keine anzünden können, nicht mal mit einem langen Stock, dessen Ende nur eine winzige Flamme enthielt. Ihr fiel noch immer nichts ein, was sie sagen konnte und so sammelte sie nur vorsichtig noch andere Zweige vom Grab, jene, an die sie eben drankam.
Ashton wollte sie nicht sehen, vor ihm schämte sie sich noch am meisten, da er ja doch irgendwie in sie vertraut hatte, als er sie bat mit ihm zu kommen. Auch zum Schiff wollte sie nicht, aber da war noch immer Ashtons Strafe. Sie hatte ihm auch versprochen da bei ihm zu bleiben. Konnte sie tatsächlich erneut so feige sein und dieses Versprechen einfach nicht einhalten? Im Grunde waren genug andere dort, die sich um ihn kümmern mochten. Tu wenigstens das flüsterte ein leises Stimmchen in ihrem Inneren, aber sie wollte nicht.
Die Explosion hatte sie so sehr erschreckt, dass sie an nichts anderes mehr als an Flucht gedacht hatte. Die Gangrel war nicht mal lange genug zu bleiben, um nun zu wissen ob die anderen beiden noch dort waren. Sie war gerannt als hätte sie den Teufel auf den Fersen und hatte erst angehalten, als die Burg schon weit hinter ihrem Rücken lag. Auch von dort aus hatte sie noch den rötlichen Schein sehen können, welche die Flammen an das Himmelszelt geworfen hatten. Irgendeine Straße in Finsterburg, an irgendeinem Haus, dort hatte sie sich hingesetzt und befürchtet, vor lauter Angst zu zittern.
Melody wandte sich dem Tor zu und lehnte die Stirn dagegen. Ihr Blick versuchte etwas in der Dunkelheit des Friedhofes zu erkennen, ohne ihre Fähigkeit zu nutzen. Sie fand, dass sie öfter herkommen sollte. Das war sie ihren Eltern schuldig, wenigstens nachsehen ob noch alles in Ordnung war. Während sie mit einer Hand einen Eisenstab umklammerte, ließ sie die andere Hand zwischen zwei Stäben hindurch wandern und wartete. Sie stellte sich vor, in eine andere Welt zu greifen, in eine Welt voller Geister und vielleicht viel zu kaltem Atem, doch da war kein Widerstand als ihre Finger durch die Luft fuhren, kein Unterschied der Kälte.
„Ich trampel auch nicht auf irgendwelchen Gräbern herum.“ Das Versprechen wurde leise an den Friedhof und seine Bewohner gegeben, ehe sie das Tor öffnete und eben jene ‚fremde Welt’ betrat.
Auf dem Weg zum Grab ihrer Eltern hielt sie sich wie versprochen auf den Wegen, trotz allem sah sie immer mal wieder hinter sich. Sie achtete darauf, so leise wie möglich zu sein und versuchte die einzelnen roten Lichter zu umgehen. Einige Umwege hatte sie deswegen in Kauf nehmen müssen, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen war.
Mit verschränkten Armen stand die junge Frau erstmal da und es mochte ein wenig trotzig wirken, wie sie das Doppelgrab ansah ohne dabei irgendein Wort zu sagen. Ein Zuschauer hätte in ihrem Gesicht lesen können wie in einem offenen Buch, über den Ärger, welcher die leichte Falte zwischen ihren Brauen hervorrief; die Angst, welche sie auf der Innenseite ihrer Lippe kauen ließ und schließlich die Trauer und die Scham, welche ihre Augen in zwei roten Seen baden ließen.
Sie ging in die Knie um einen trockenen Zweig zu nehmen und auf den Weg zu legen. Da brannte keine Kerze auf diesem Grab und sie hätte in dieser Nacht auch keine anzünden können, nicht mal mit einem langen Stock, dessen Ende nur eine winzige Flamme enthielt. Ihr fiel noch immer nichts ein, was sie sagen konnte und so sammelte sie nur vorsichtig noch andere Zweige vom Grab, jene, an die sie eben drankam.
Ashton wollte sie nicht sehen, vor ihm schämte sie sich noch am meisten, da er ja doch irgendwie in sie vertraut hatte, als er sie bat mit ihm zu kommen. Auch zum Schiff wollte sie nicht, aber da war noch immer Ashtons Strafe. Sie hatte ihm auch versprochen da bei ihm zu bleiben. Konnte sie tatsächlich erneut so feige sein und dieses Versprechen einfach nicht einhalten? Im Grunde waren genug andere dort, die sich um ihn kümmern mochten. Tu wenigstens das flüsterte ein leises Stimmchen in ihrem Inneren, aber sie wollte nicht.