17.04.04 - Recherchen

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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Lurker trat duch den kleinen Seiteneingang der Bibliothek. Den breitkrempigen Hut wie immer tief in das Gesicht gezogen, seine Halstücher ordentlich gebunden. Er schritt völlig ruhig die langen Reihen der Bücher entlang. Die Dunkelheit schien an ihm zu kleben. Ein weiterer Gast stand vor einem Regal und kaute auf seiner Lippe herum, als Lurker an ihm vorbeischlich. Der Mann hob kurz den Kopf und runzelte die Stirn.
Er hatte das Gefühl das jemand da war, aber nein, niemand war hinter ihm. Natürlich war da niemand. Was für ein lächerlicher Gedanke.
Lurkers Schritte waren leise, aber dennoch tänzelte er ein wenig. Immer noch durchströmte ihn das Hochgefühl des gestrigen Abends, die Stärke des Erlebten. Er setzte sich mit einer Tageszeitung in einen abseits stehenden Sessel. Alle die hier vorbeikommen mochten, würden ihn dort übersehen, er war absolut unscheinbar und blieb in den Köpfen der Menschen einfach nicht haften. Er wartete auf Georg, es war noch früh und er wußte nicht genau wann die Schicht des jungen Mannes begann.
Dann erstarrte er. Das Päärchen auf dem Parkplatz des Black Hammer ? Nocheinmal laß er den Artikel und schüttelte traurig den Kopf. Es tat ihm leid das die beiden tot waren, nur wegen ihrer unachtsamkeit. Da er selber nicht fror, hatte er nicht daran gedacht das die Kälte für einen fast nackten, geschwächten Menschen tödlich wirken konnte. Er war sich nicht bewußt gewesen das er so viel von ihnen genommen hatte. Lurker legte die Zeitung weg und starrte einen Augenblick ins Leere. Er spürte das ein dunkler Teil seines Bewußtseines es als `bedauerliche Verschwendung´betrachtete. er hörte nicht auf diesen Teil, aber er war froh das er sich mit Dimitris Hilfe dazu durch gerungen hatte einige Dinge zu ändern. Sonst hätte ihn die Sculd an diesem `Unfall´sicher jede Nacht gequält. Er schloß die Türe in seinem Innerem hinter der sich gerade eine Stimme meldete, `Mörder, Mörder, Mörder´, schloß sie geistig ab und warf den Schlüssel in den schwarzen Abgrund der ihm gestern überlegenheit und Stärke gezeigt hatte. Er konnte und wollte nicht zurück zu dem feigem Quiecker, denn der hatte keien Ahnung von dem Rausch und der Kraft die er gesehen hatte. Wenn er schon ein Monster sein sollte, wenn schon alle mit dem Finger auf ihn zeigten und ihn so nannten, dann konnte er dieses Monster auch umarmen und sich ihm hingeben, denn es war unbeschreiblich gut sich ihm hinzuwerfen und sich völlig von ihm übermannen zu lassen, nach dem man solange immer dagegen angekämpft hatte, sich die süßen und wunderbaren Versprechen entgehen hatte lassen.
 
Georg ließ nicht lange auf sich warten, auch wenn er ebensowenig wie die anderen Leute in der Bibliothek auf den Schatten in dem Sessel achtete.
Er ist heute selbst etwas zu spät zur Nachtschicht erschienen, was normal nicht seine Art ist, aber in den letzten Tagen kam es öfter vor, das die Angestellten der Bibliothek die Zeiten nicht einhielten. Und alle scheinen recht desinteressiert zu sein, so wie auch Georg heute einen müden Eindruck macht.
Gut, er war nie ein Tänzer oder ein begabter Körperkünstler, aber gerade in den letzten Tagen häuften sich die blauen Flecken auf seinem Körper, weil er mal hier mal da eine Kante übersehen hat.

Als Lurker mal wieder den Blick von seiner Zeitung hob sah er Georg an den Sesseln der Sitzgruppe vorbeischlurfen, ein Physikbuch in der Hand haltend, auf dem Weg zur Bedientheke.
Mit den Worten: "Hier. Ich hoffe du findest was du brauchst..." gibt er das Buch an einen, ihm anscheinend bekannten Mann, der sich kurz den Deckel ansieht, lustlos nickt und durch den Haupteingang in die kalte Nacht tritt.
Georg umrundet danach die Theke und macht sich dahinter im Büro am PC zu schaffen.
 
Lurker beobachtete den Jungen eine Zeitlang über den Rand der Zeitung hinweg, dann faltete er das Blatt zusammen und legte es auf den Tisch zurück. Georg erschien im desinteressiert und deprimiert. Das gefiel ihm irgendwie nicht so recht, immerhin ging es ihm heute so seltsam gut. Innere Zufriedenheit vielleicht.
Lurker erhob sich und strich seine Kleidung auf seine dürren Körper glatt.
Dann umrundete er den kleinen Beistelltisch und ging an der Theke einfach vorbei, anstatt davor zu warten. Er trat hinter Georg und sah wie dieser den PC bearbeitete. Der Junge würde ihn wohl erst bemerken können wenn Lurker es zuließ.

Guten Abend, Georg. Du siehst unglücklich aus mein Lieber...

Seine Stimme war besorgt und schmeichlerich.

Ist alles, in Ordnung ?
 
Georg bemerkt im ersten Augenblick nichtmal, das Lurker ihn anspricht.
"Hmm? Oh. Hallo... L..Ludwig? War doch Ludwig, oder? Ich kann mir Namen so schlecht merken... Ähm... Ja, geht schon... Ich hab euch vorgestern noch gesucht, aber ihr wart nichtmehr da. Wo ist den überhaupt der andere? Wie hieß er doch gleich? Z... Zacharius, oder? Ja, Zacharius."
Lurkers Anwesenheit schien ihn etwas aus der Lethargie zu reißen.
 
Lurker nickte langsam, der Junge hatte ihm nicht direkt geantwortet, nun gut. Das paßte zu dem allgemein abwesenden Verhalten das er bei den Menschen seit ein oder zwei Tagen beobachtete.
Sie hielten die Köpfe gesenkt, bewegten sich mechanisch, wirkten völlig Teilnahmslos. Er mußte sich praktisch gar keine Mühe geben ungesehen zu bleiben. Die meisten waren so in Lethargie verfallen das sie ihn so oder so übersahen. Wahrscheinlich wunderte sich Georg deshalb auch nicht warum Lurker auf einmal hinter ihm stand.

Ludger... nun, wir sind im Moment wirklich ein wenig beschäftigt, deswegen sind wir nocheinmal los. Aber jetzt wo du uns hilfst, denke ich haben wir wieder mehr Zeit.

Er ging ein paar Schritte, Georg schien nun ein wenig lebhafter. Lurker genoß das Gespräch, er konnte gar nicht genug Details aus dem Leben der Menschen hören. Vielleicht aus Neid darauf das sie lebten, atmeten, fühlten.
 
"Oh.. Ludger... naja, klar. ... Was wollte ich nochmal gerade? ... Ach ja, die Nachforschungen." Georg stand auf und ging zu einem Spind hinüber, der in dem Büro stand. Er öffnete ihn und zog einen kleinen Stapel Papier heraus, ließ die Tür des Spindes aber offen. Mit kleinen schlurfenden Schritten kam er wieder auf Lurker zu und überreichte ihm den Ausdruck seiner Recherchen.
Schulterzuckend meinte er: "Naja, allzuviel hab ich nicht rausgekriegt, sind mehr allgemeine Sachen, die man in jeder besseren Stadtchronik auch findet... "
Offenbar fiel ihm wieder ein, das sein Spind noch offen stand, weshalb er sich wieder umdrehte und in die Richtung schlurfte, aus der er eben noch gekommen war.

"SHIT!" war das nächste, was Lurkers Ohren vernahmen, während er schon etwas in die Unterlagen sah. Als er den Kopf in Georgs Richtung wendete, sah er wie Georg den linken Zeigefinger, auf dem Blut glitzerte, zum Mund führte und mit der rechten Hand die Spindtür zuschlug. Anscheinend hat er sich beim Schließen des Spindes mit der Metalltür in den Finger geschnitten.
 
Lurker nahm die Unterlagen entgegen und lächelte beinahe warm. Der Junge hatte also tatsächlich die ganze Nacht gewühlt. Lurker würde sich noch ausgiebig damit beschäftigen, er sah beim ersten überfliegen das viele Jahreszahlen und Namen dabei waren. Hervorragend, das würde...

Als Georg sich umdrehte rasten Lurkers Gedanken als erstes an die dunkle Gasse in der er gestern Nacht mit einem Mann bis in den Tode getanzt hatte. Er spürte das jener Teil von ihm, mit dem er gestern eine Blutorgie gefeiert hatte und mit dem er sich das erstemal in dieser Existenz überhaupt beschäftigt hatte, plötzlich aufwachte. Wie ein Krokodil das eben noch träge im Flußlauf gelegen hatte, dann aber beim kleinsten Laut blitzschnell die Augen aufschlug, spürte er wie es hinter seinen Gedanken hervorkroch. Mit aufgeregt peitschendem Schwanz huschte es knapp innerhalb der Schwelle seiner Wahrnehmung in ihm hin und her.

Aber er hatte gestern mehr genommen als er überhaupt jemals gebraucht hätte. Vielleicht deshalb, vielleicht aber auch weil er gestern mit dieser Dunkelheit das erstemal bewußten Umgang hatte, behielt er die Kontrolle.
Es würde ihm nichts nutzen wenn er den Jungen packte und ihn riss wie ein Wolf. Er war nicht nur Nahrung, er sollte seine Verbindung hier werden. Der kalte, berechnende Teil flüsterte ihm dies und so drängte er die Gier zurück.
Der Junge hatte den Finger bereits in den Mund geschoben, daher war der Geruch auch nicht mehr so intensiv.
Lurker war stolz auf seine Beherschung.

Das sieht hervorragend aus.. genau was ich im Sinn hatte...Kann ich vielleicht... schon mal im Gegenzug hierfür, irgendetwas für Dich tun ? Vielleicht ein Tipp für eine Geschichte ? Oder eine Legende ?
 
"hmm? Achso ja... Öhm..." antwortet Georg, noch mit dem Finger im Mund.
Der scheint aber dort zu stören, weshalb Georg ihn wieder herausnimmt, kurz betrachtet und fürs erste ignoriert.
"Ich weiß ja nicht wieviel Zeit du heute hast, aber letztens hast du was gesagt, du wüsstest besser über die Hintergründe mancher Bücher bescheid... Interessieren würd mich schon, warum Bram Stoker den Dracula geschrieben hat."
Schon während er sprach bildete sich über der Wunde ein kleiner Blutstropfen, der (zufall oder nicht) genau beim Wort 'Dracula' zu Boden fiel.
Georg besah sich seinen Finger nochmal, pustete kurz drauf und ließ die Hand dann endgültig sinken, während er sich zum PC begab um sich zu setzen.
"Achja, wenn du willst kannst du das auch digital haben, hab mir gedacht, ich schreib das besser am Rechner, ich hab sonst eine Sauklaue..." entschuldigend zuckte er mit den Schultern, während er Lurker weiter ansah.
 
Lurker starrte wie hypnotisiert dem Blutstropfen hinterher. Er hörte das Georg irgendetwas von Dracula erzählte.
Haltung bewahren, ganz ruhig bleiben.Er konnte hier schließlich schlecht auf allen Vieren herumlaufen und den Boden abschlecken. Aber der triefende Finger mußte ganz dringend weg, es wisperte und raschelte überlaut in seinem Kopf als das er sich konzentrieren konnte.

Könntest du dir bitte ein Pflaster besorgen... ? Oder ein Tuch oder sonst etwas ? Ich... kann kein Blut sehen.

Seine Stimme klang leicht gereizt, ganz so als wäre ihm das Blut tatsächlich zuwider, das er entnervt darauf reagierte weildas genaue Gegenteil der Fall war, nun das mußte er dem Kleinen ja nicht auf die Nase binden. Er drehte sich demonstrativ weg und ging ein paar Schritte von dem Blutstropfen weg. Er massierte seine Nasenwurzel und seine Finger umklammerten seinen dürren Oberkörper unter seinem Jackett.
 
"Hat doch schon aufgehört zu bluten... Und wegen einem Tropfen wirst du mir ja nicht gleich tot umfallen, oder?" Georg klang jetzt sogar leicht amüsiert. "Na, okay." Georg stand wieder auf und begab sich zu dem kleinen Erste-Hilfe-Kasten, der sich neben Lurker bei der Eingangstür des Büros an der Wand befindet, nahm ein Pflaster heraus und klebte es über die Wunde.
"Besser so?" frug er während er sich wieder zum Rechner setzte.
"Ach, wenn du dich setzen willst, such dir einen Sessel aus.." meinte er, auf die umstehenden Stühle deutend.
 
Kaum war Georg kurz aus dem Raum, da hatte Lurker sich blitzschnell hingehockt und den Blutstropfen aufgewischt. Er stand auf und leckte ausgiebig seinen Finger ab.
Es war frisch und ungemein köstlich, unverdorben und kerngesund, wie frische reife Früchte, wie Honig, wie Ambrosia. Lurker schnurrte leise und zufrieden. Nur für den Geschmack, das mußte reichen.
Als der Junge sich die Wunde endlich abgeklebt hatte und zurück kam war lurker erleichtert. So wurde sein Verlangen zu einer sanften Unterströmung unter der kontrolierbaren Oberfläche. Er winkte ab als Georg ihm den Stuhl anbot. Solange er stand und auf und ab ging während der Andere saß, hatte das Ganze ein wenig von einer Lehrer - Schüler Situoation. Das war ihm nur recht.

Also Dracula ja ? Sehr klassich und auch sehr bekannt. Bis heute sehr populär und wohl hier in diesem Kulturkreis der bekannteste Vampir Mythos. Allerdings natürlich reine Fikton. Stoker reiste durch Osteuropa damals und sammelte alle abergläubischen Schauergeschichten um daraus seinen `Vampir´ zu kreieren. Dracula ist also so etwas wie das `Best of´der alten Osteuropäischen Gruselmären über alle möglichen Schattenhaften Wesen. Er lehnte sich, zumindest namentlich, wohl an einer alten Familie aus diesem Breitegraden an. Dort soll angeblich der Name Dracul als eine Art Spitzname aufgetaucht sein, weil einige Mitglieder dieser Familie wohl besonders grausam gewesen sein sollen. Es hat sich im laufe der Zeit auch ein gewisser pseudo wissenschaftlicher Ruf um den Namen Vlad Tempes aufgebaut. Möglich das Stoker zur Inspiration auch in den Familiengeschichten von einem Vlad Tempes gewühlt hat, aber viel grausamer als die anderen Kreuzfahrer kann auch der nicht gewesen sein.

Lurker war die ganze zeit über auf und ab gegangen, die Hände hinter dem Rücken gefaltet. Jetzt blieb er stehen und sah Georg aus dem Schatten seines Hutes an. Bereit für ein Gespräch oder für Fragen.
 
Lurker hob entschuldigend eine Hand und fingerte sein Telefon aus der Tasche. Georg bemerkte das er ein wenig ungeschickt damit umging, so als hätte er es noch nicht sehr lange, oder als wäre es sein erstes Mobil Telefon.
Tatsächlich hatte Lurker sich an diese Dinger nie wirklich gewöhnen können. Aber ihr Nutzen überwog, man mußte mit der Zeit gehen, sich anpassen.
Das bedeutete selbstredend nicht das man jeden Trend mit machte, aber wenn etwas Vorteile verschaffte, dann sollte man sie nutzen. Er wandte sich um und seine ohnehin meist flüsternder Stimme wurde zu einem Flüstern als er das Gespräch annahm.

Ja...ich werde kommen so schnell es geht.

Das war alles, Lurker ließ das Gerät wieder verschwinden. Er wartete ein paar Sekunden, dann wandte er sich wieder Georg zu.

Georg, mein Lieber, Freunde von mir benötigen meine Hilfe. Das bedeutet ich muß leider schon wieder los. Aber ich komme wieder und bis dahin hast du Zeit ein wenig zu überlegen, vielleicht fallen die noch Fragen ein, ich werde sie dir dann natürlich gerne beantworten.

Er nahm Georgs Unterlagen und tippte damit grüßend an seine Stirn, augenscheinlich bevorzugte er die Papier form der digitalen.

Ach.. wenn du ein interessantes buch über Mythen und Erzählungen, von der Vergangenheit bis in die Neuzeit, mit Verweisen auf den möglichen realen Hintergrund lesen möchtest... dann lies "Schattenwelten"... von Patrick Vincent. Es ist ein älteres Buch und nicht sehr bekannt, eher ein Geheimtipp, wahrscheinlich wirst du es bestellen müssen. Aber es lohnt sich.

Out of Character
Nightwind, sorry, Dimitris Gespräch konnte ich gerade so besser abfertigen, sonst hätte Ardettes warten müssen. Wir machen das Gespräch Meyye - Lurker "unterwegs" hier im Anschluß.
 
"'Schattenwelten' von Patrick Vincent, okay" sprach er mit, während er sich den Titel notierte.

"Ach, ähm, vielleicht sollte ich dir meine Handynummer geben, dann können wir uns leichter irgendwo was ausmachen?"
 
Lurker stand bereits in der Türe und sein Gesicht war leicht angewiedert. Das konnte Georg natürlich nicht sehen. Aber der Junge hatte natürlich recht. Er war davon ausgegangen das er immer nur einfach in die Bibliothek kommen mußte und Georg für ihn parat stand. Aber der Junge war lebendig, das heißt er hatte ein Leben. Er arbeitete sicherlich auch mal Tagsüber anstatt in der Nacht, er hatte sicherlich auch mal frei oder Urlaub.
Er konnte krank werden, er konnte sich mit Freunden treffen, essen gehen, sich verlieben, Kinder in die Welt setzen und alt werden. Georg war zu beneiden, so sehr zu beneiden.

Ja... das machen wir. Paß auf, gibt es hier sowas wie Postfächer für die Mitlglieder ? Ich schätze schon oder ? Dann richte mir ein Postfach ein, auf den Namen Ludger, da kannst Du mir die Nummer dann einwerfen und wenn es mal etwas gibt und du es mir nicht persönlich sagen kannst, dann benutzt du auch einfach dieses Postfach.

Seine Stimme klang warm, denn seine Gedanken hatten ihn milde gestimmt.
 
"Okay, werd ich machen. Hier hast du gleich den Schlüssel. Aber hier, nimm dir gleich noch meine Visitenkarte mit." Georg reichte ihm ein kleines Kärtchen, das von der Aufmachung alleine her schon relativ teuer aussieht. Die darauf befindliche Adresse gehörte zu einem der besseren Gebiete der Stadt.

"Dann bis zum nächsten Mal, Ludger." woraufhin er Lurker die Hand zum Abschied bietet.
 
Lurker nimmt die Karte und den Schlüssel entgegen und läßt beides in seine Tasche gleiten. Das Bürschlein war also scheinbar gut betucht.
Lurker war an Geld nicht interessiert, aber es mochte Georg nützlich sein wenn er auf gewisse Ressourcen zurück greifen konnte um Lurker zu unterstützen. Das war vielleicht ein wenig selbstsüchtig, aber zumindest ehrlich. Er tat so als übersähe er die Hand des Jungen und verneigte sich stattdessen knapp und vornehm.

Es hat mich gefreut und nochmal danke. Hoffentlich bis bald also.

Damit wandte er sich ab und verließ die Bibliothek wieder durch den kleinen Seiteneingang. Kaum war er in der Gasse und hatte den Weg zu Dimitri eingeschlagen, da vibrierte sein Telefon erneut.
Er fluchte leise, denn nun mußte er in seinen Mantel greifen, dabei hatte er sich bevor er hinaus ging extra gut eingepackt um den eisigen Wind der den Regen schneidend überall hineinpeitschte. Schnell war sein Jacket mit eiskaltem Regen durchtränkt.
Wann war er eigentlich zuletzt mal trocken irgendwo angekommen ?
Der Regen trommelte auf seinen Hut, er blieb stehen und preßte sich in einen Hauseingang um ein wenig geschützt zu sein und in Ruhe reden zu können.

Ja...?

Es war seine May, Lurker spürte wie der Regen an bedeutung verlor.
 
Out of Character
Kein Problem, wie's besser paßt. ;)


"Hallo, Lurker..." Eine aufgesetzte Ruhe durchzieht ihre Stimme, wie diejenige vor dem Sturm, den sie gerade herannahen sieht, und den sie dem Hörer nur aus Höflichkeit nicht gleich in seiner ganzen Wucht vermittelt. "Bist du gerade bei der Bibliothek? Ich muß so schnell wie möglich herausfinden, wer das Kloster hier in der Stadt gebaut hat. Und eigentlich alles, was es über den Typen zu wissen gibt, und du kennst dich mit der Suche besser aus, schätze ich. Hast du Zeit?"
 
Etwas vibrierte in ihrer Stimme mit, es schimmerte unter der Oberfläche. Lurker allerdings vernahm es so deutlich als würde er zu Mays Stimme ein Drehbuch mitlesen in dem genau geschrieben stand was sie gerade tat und dachte.
Was hatte seine Kleine mit dem Kloster zu tun ? Sie begab sich bereits in große Gefahr bei ihren Umtrieben mit den Werwölfen, denen sie scheinbar Nachts auflauerte. Seine Augen huschten hin und her und er witterte, als er nachdachte.

Für dich habe ich immer Zeit, das weißt du doch. Ich bin in der Nähe der Bibliothek. Soll ich zu dir kommen ? Ich müßte nur einen kleinen Umweg machen und einige Kleinigkeiten erledigen. Das kann ich aber alles auf den Weg zu dir tun.

Wenn sich natürlich die Möglichkeit ergab sie zu sehen heute, dann würde er diese Gelegenheit auch beim Schopfe fassen. Er mußte nur kurz Dimitri und Brenda besuchen, schauen das alles in Ordnung bei ihnen war und ihnen Kleidung organisieren. Brenda konnte nicht die ganze Zeit in dem zerissenem Hemd daher laufen.
Das ließ sich schnell erledigen und dann konnte er zu seiner wilden Kleinen. Er würde sehr vorsichtig sein müssen, denn er mußte ihre Fragen beantworten, sonst würde sie, wenn sie ein Geheimniss witterte, erst recht darauf brennen mehr herrauszubekommen, aber er durfte ihr auch nicht zuviel verraten, denn Lurker war selber noch nicht sicher was sie ausgelöst hatten als sie im Dom Zachariis Glocke anschlugen.
 
"Nein, ich komme zu dir. Besser gesagt, zur Bibliothek. Kannst aber noch tun was du machen wolltest... wenn es nicht zu lange dauert. Es ist sehr wichtig, ich erklär dir alles wenn ich da bin, nur soviel voraus: Der Kerl macht wieder Ärger, und zwar gewaltig. Wann treffen wir uns?"

Ob das der Tonfall und die Entschlossenheit ist, mit der sie auch auf Werwolfjagd geht? Oder ist das ein Unterton von Beunruhigung, ja sogar Furcht in ihrer Stimme, der für ihre Hast verantwortlich ist? Es scheint ihr jedenfalls sehr wichtig zu sein.
 
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