[16.05.2008] Zwei neue Caitiff bei der Archontin

Nun, Helena brauchte nichts sagen, die beiden hatten das vorläufige Bleiberecht und mehr bekam am Anfang keiner, wenn sie erwartet hatten, in der ersten Nacht mehr zu bekommen, dann fragte sie sich wie es denn sonst gewesen sein mochte.

Es kam bei Sybille keiner an und wurde mit offenen Armen empfangen - okay, es seidenn man war Ventrue vermutlich.
 
Ende der Vorstellung?
"Sorgen Sie bitte dafür, dass die zwei übermorgen Nacht noch einmal herkommen. Dann wird das Gespräch auch etwas umfassender..." wiederholte er im Geiste. Was bedeutet dies jetzt? Hat sie jetzt eine Entscheidung getroffen oder nur vertagt, soll sich jemand andres drum kümmern. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der menschlichen und der kainitischen Gesellschaft, in Deutschland ist alles erlaubt, was nicht verboten ist und bei uns ist eher alles verboten was nicht explizit erlaubt wurde. Nur eines ist gleich, man darf alles nur eines nicht, sich erwischen lassen.

Ist wohl die vorübergehende Duldung einer Duldung bis jemand wirklich entscheidet, gut, dann war es eine gute Übung im Ernstfall. Und wiederum auch mehr als schlecht, da man dies dann alles nochmals erleiden muss und der Neue eine andere Entscheidung treffen kann. Sehen wir es sportlich, Übung macht den Meister und hoffen auf Helena. Der neue Prinz wird viele wichtigere Sachen zutun haben. Die simulierte Vorstellung bei seiner Seneschallin war viel härter gewesen.

Es war offensichtlich, die Ventrue interessierte nicht wirklich dafür. Waren alle Archonten so oberflächlich, nur eine schnelle Eingreiftruppe? Michael hatte zuvor nur einmal Einen auf einem Ball gesehen, rein geplatzt oder geflogen wäre genauer. Er hatte mit seinen Auftritt den Ball gesprengt, mit Klauen und Blut, zwei Wächter wurden seine Opfer bevor er eine wichtige Nachricht den Prinzen übergeben konnte. Laut Gerüchten hatte er kurz vorher noch im Alleingang ein Sabbatrudel auseinander genommen.

Was ist mit den ganzen Information über die Pflichten und Verbote in der Domäne? Nichts. Also müssen wir unbedingt Helena fragen. Ich möchte mich nicht ungefragt einfach zufällig in der Privatdomäne eines Ahnen ohne seine Erlaubnis aufhalten und am besten dort noch jagen; Supergau. Zudem scheint hier jeder Clan ein bestimmtes Gebiet zu gewiesen bekommen zu haben, - Helena erzählte vorhin dieses - was die Sache noch komplizierter gestaltet.
 
Der eindringlich, fragende Blick blieb einige Momente länger an der Primogen haften als es zu erwarten war. Im Grunde hatten sie bisher nichts weiter erhalten als die Aufforderung in zwei Nächten wieder zu erscheinen.

Es mochte sein das die Seneshall Informationen über das Gespräch weitergab, angesichts des Umstand das sie bereits zum zweiten mal erwähnte das sie nicht gedachte übermorgen auch nur mehr in der Stadt zu sein und auch die Unterlagen nicht näher betrachtet wurden stand in Frage in wie weit das Gespräch tatsächlich stattfinden würde. Ob sie, kaum das sie den Raum verlassen hatten, nicht unter ferner liefen 'Zwei Figuren, Caitiff wohl. Recht höflich, nett,.. unauffällig. Belanglos.' verbucht und vergessen würden.

Er wandte sich zu D'Auvergne zurück. Nahm den Blickkontakt wieder auf.
Wie hatte sie es formuliert? 'Wenn die Formalitäten abgeschlossen wurden.' Seine Erfahrung auf dem politischen Parkett waren beschränkt, nahezu nicht vorhanden, dennoch war er sich recht sicher er das die Installation eines Prinz innerhalb der Camarilla keine beiläufige, kleine Formalität war die sich dadurch auszeichnete schnell und galant zu gestalten. Geschweige den das der Aufbau einer Machtbasis, die Strukturierung der politischen Gegebenheiten derart geschmeidig verlief das bereits eine Nacht später ein Seneshall berufen war.
Selbst wenn die in einer Nacht schaffen was sonst Jahre dauern kann, der neue Seneshall wird in der Nacht nach der eigenen Ernennung, unter dem neuen Prinzen, andere Schwerpunkte setzen als zwei Caitiff die bereits vorstellig waren erneut von Null ausgehend zu betrachten.
Zudem hatte Sybille in den Raum gestellt das ein weiteres Gespräch mitunter gar nicht mehr von Nöten sein wird. Das Gespräch konnte umfassender werden, aber ebenso bestand die Chance - ein Worst Case Szenario - das sie ohne weitere große Worte und vorallem ohne grundlegende, wichtige Informationen aufgenommen wurden. Als Statuslose kaum in der Lage an die Informationen zu kommen, sicherlich nicht in der Vollständigkeit.
Für einen Moment erwog er das angesichts dessen der ganze Aufwand unnötig war, das es besser gewesen wäre in anderer Form anzureisen.
Wenn der Seneshall keine Zeit hat waren wir drei Nächte hier und das war es mit dem Gastrecht.

Sein Verständnis von Etikette kämpfte mit dem Resultat der Analyse.
Normalerweise wusste er wann er den Mund zu halten hatte.
Normalerweise stellte er sich jedoch auch nicht in einer Camarilla Domäne bei Archonten vor, normalerweise beschäftigte er sich jedoch auch mit einfachen Themen Toten, Forschung und anderen Tätigkeiten.
Ob die Primogen die benötigten Informationen hatte? Unwahrscheinlich, sonst hätte sie euch nicht auf die Akademie verwiesen.

Ein kurzes zögern. Wie spricht man nachdem man entlassen und zum gehen auf gefordert worden ein einem wichtiges Thema an? Gar nicht. Er versuchte dennoch einen Ansatz zu finden der ... weniger unhöflich als ein vollkommen deplazierter Schlag in's Gesicht war.

"Natürlich wurde bei der Zusammenstellung der Unterlagen die Sie in der Hand halten darauf wert gelegt die Informationen umfassend, vollständig und wohl strukturiert darzubieten. Allerdings möchte ich Sie untertänigst darum bitten die Möglichkeit erhalten dem zukünftigen Seneshall der Domäne die umfassenden Informationen in der für die Akademie gebräuchlichen Form zu übergeben."

Der nach wievor leichte italienische Akzent war nach wievor gegeben und mochte an einigen Stellen stärker wirken als bisher, die Stimme selbst klang, der verwegenen Bitte geschuldet, etwas fester als zuvor. Der Blickkontakt wurde gehalten.
Ob es half das er sich darauf zurück zog vollständigere Informationen liefern zu wollen?
Vicentes Haltung straffte sich, angesichts des zu erwartenden Gegenschlag.
 
Während Vicente seine Fragen gestellte, hätte Michael als Mensch geschluckt und versuchte einzugreifen. Er suchte den Blickkontakt zu Vicente mit der fast schon flehenden Bitte, mach es mir einfach nach und rede nicht noch weiter. Doch Vicente tat ihm nicht den Gefallen. Helena hätte wahrscheinlich uns noch über alles aufgeklärt, da sie auch ein Eigeninteresse an einer vernünftigen Situation hat. Schluck, jetzt könnten wir wieder zu Ratten mutieren, trett drauf. Ich kann die Beweggründe verstehen, aber ob dies wirklich clever ist, wage ich zu bezweifeln.
 
Das tat die dann auch.

"Ich denke, wie sollten Madam D'Auvergne nicht mehr Zeit stehlen, jeder hier hat heute jede Menge zu tun", sagte Helena und die Stimme war vermutlich einen Hauch bestimmender als man es von ihr erwartet hätte. "Und sie können versichert sein, hier in der Kunstakademie kommt nichts unter die Räder und es wird bestimmt zeitnah entschieden werden.

Es sei denn sie wollen bis dahin wieder abreisen."

Sie machte eine Pause, blickte zu Sybille und dann wieder zu den Beiden.

"Ich danke auch im Namen von Herrn Köning und Herrn Rosselini für ihre Zeit."

Wann wartete sie.

In 2 Tagen würde keine Vampir verhungern, nicht mal, wenn er während der Zeit nicht jagen dürfte.
 
Noch vor zwei Nächten hätte sie den frechen Caitiff verbal in der Luft zerrissen und für alle Zeiten in der Stadt unmöglich gemacht. Allerdings wäre es zu der Zeit auch niemals soweit gekommen. Im Grunde hatte der Mann ja recht, was ihm als Caitiff jedoch nichts nutzte. In seiner Position stieg man nicht einmal einem Ancilla auf den Schlips. Schon gar nicht einer Ahnin, Seneshall und Archontin. In dieser Reihenfolge.

Aber wozu den Küken Respekt beibringen? Wozu sich aufregen?
Sollte ein anderer Seneshall sich damit rumplagen und dieser unflätigen Bande von Finstertaler Proleten Manieren beibringen.

Sie war es so leid!

"Frau O'Niell wird Sie mit den nötigsten Informationen versorgen und Ihnen alles erklären was Sie wissen müssen.", sie schenkte der Primogena ein schmales Lächeln und nickte kurz. Die höfliche Form von, jetzt aber raus hier solange mir noch nach Gnade zu Mute ist. "Guten Abend!"

Im letzten Augenblick überlegte es sich Sybille noch einmal anders und schenkte Vicente einen vernichtenden Blick.
Nur damit er nicht vergaß, dass er nun auf ihrer Liste stand...
 
"Ja, ich habe alles", erwiderte Helena.

Wie konnte man nur einen guten Eindruck so schnell wieder zu nichte machen. Himmelherrgottsakrament

Die Handbewegung der Pseudotorrie war nach dem Motto avanti, Jungs.
 
Wenn Vicente den flehenden Michaels bemerkt hatte so mochte es nur an einer fast unmenschlichen peripheren Wahrnehmung liegen. Angesichts seines Blicks der unverändert auf der Seneshall ruhte, der unveränderten Körperhaltung als wäre er nach den Worten eingefroren lag die Folgerung nahe das er, sofern er es wahrnahm, ignorierte.
Die Entscheidung war gefallen, er hatte sich entschlossen von dieser Klippe zu springen und kein flehender Blick konnte die Gesetze der Gravitation ändern.

Als die Primogen und Hüter das Wort erhob senkte sich sein Blick nur für einen Moment, glitt zur Seite, bevor er erneut die Person in's Auge fasste zu der er gesprochen hatte. Im Rahmen dessen was nonverbal möglich hatte er sein Vorhaben angekündigt, die Möglichkeit eingeräumt Widerspruch erkennen zu lassen. Sich zu ihr gewandt und nach Unterstützung gesucht. Offensichtlich hatte sie es vorgezogen zu warten bis er gesprochen hatte, bis er sprang und im freien Fall war, bevor sie selbst das Wort erhob.

Er hatte nicht vor der Seneshall die Zeit zu stehlen. Doch im Grunde war es genau das was geschah. Man stohl sich gegenseitig die Zeit. Bis zu dem Zeitpunkt war es ein vollständig belangloses Gespräch. Es fand kein Austausch von Informationen statt, sie waren offiziell nachwievor nicht wahrgenommen, Angesichts des Umstands das die Seneshall sich hinsichtlich ihres Status nicht geäußert hatte galten sie nachwievor als statuslos und damit unfrei, das Bleiberecht war unverändert belassen worden und er war der festen Überzeugung das die Seneshall keine zehn Minuten nachdem sie den Raum verlassen hatten nicht mehr an sie erinnern würde.
Sie würde die Mappen auf dem Tisch oder in einem Ordner belassen und sich den weiteren Verhandlungen annehmen. Der neue Seneshall würde mit etwas Glück die Papiere finden und sich in zwei Nächten Fragen wer diese beiden Caitiff waren die um Vorstellung ersuchten und in den drei Tagen die sie das Gastrecht beanspruchten offenbar nicht weiter bemühten.
In der Kunstakademie kommt nichts unter die Räder? Bella, du kannst den Räder beim rattern zusehen.

Dann, endlich erhob die Seneshall das Wort, Vicente bereitete sich auf eine Konsequenzen vor.
Demütigungen, Folter, ein Exempel das statuiert wurde, darauf einem Mentor unterstellt zu werden, verkrüppelt zu werden, einen persönlichen Preis zu zahlen oder verbal zerrissen zu werden. In der Gesellschaft unmöglich gemacht. Kurz: Auf den Gegenschlag.
Dementsprechend erschien seine Mine starr während der Name der Primogen genannt wurde. Sie veränderte sich nicht auch als die Seneshall mit ihrer Anweisung hinsichtlich der Informationen fortfuhr. Würde man seine Aura lesen, wäre es wohl die Farbe der Irritation welche die regungslose Gestalt des Italiener umfasste.
Kein klares 'Ja' und nicht einmal ein klares 'Nein'. Eine höfliche, eher unverbindliche Formulierung bei der man sich kaum beschweren konnte. Er bemerkte dem Blick der Archontin zur Primogen. ... sogar noch mit einem Lächeln? Vicentes Vorstellung von dem Verhalten von Ahnen, Seneshallen und Archonten der Camarilla wich deutlich von dem ab was die Gegenüber zeigte.

Schließlich, zum Abschluss doch noch eine Reaktion; ein vernichtender Blick.
Vicente, der bis dahin Blickkontakt gehalten hatte, nahm ihn auf, kein zucken oder dergleichen. Es mochte er Eindruck entstehen über die Augen des Gegenüber in einen Abgrund zu blicken. So der Blick auf eine menschliche Regung, Emotionen zielte würde er sich verlaufen. Er harrte einen Moment auf die unvermeidliche Folgen die auf einen derartigen Blick kamen, doch es blieb dabei.
Wir gehen dir.. Ihnen derart Kapital am Arsch vorbei wie das ganze Höllenloch aus dem ihr nur noch rauswollt.
War der Kern dessen was er aus dem Blick las. Er war härter im Umgang zu seinen Guhlen die in der Hierarchie wesentlich weniger tief unter ihm standen als er unter ihr.
Sicherlich realisierte er das er auf ihrer Liste stand. Zumindest für die heutige Nacht. Das sie sich in der morgigen Nacht noch an den Caitiff erinnerte der es wagte nach der Verabschiedung nach einer Mappe zu fragen unwahrscheinlich. In zwei Nächten? Selbst wenn er einen Eindruck hinterließ, sie wäre nicht mehr in der Stadt. Stell dir mal vor, morgen kommt alles anders und, sie bleibt. Dann bist du gef... er schob den Gedanken beiseite. Ebenso die Einflüsterungen des Tiers die ihn ermunterten seine eigene Macht auszutesten in dem er sie weiter provozierte.

Er verneigte sich tief und versuchte einen Seitenblick zu seinem Clansbruder um zu sehen ob er ebenfalls zur Verabschiedung übergegangen war. Anschließend würde sich Vicente erheben, mit einem Schritt neben den Stuhl treten sowie anschließend zwei Schritte zurück bevor er ruhig und beherrscht auf die Knie zu einem Kniefall ging. Die Hände offen nach außen gehalten, die leeren Handflächen zur Seneshall geboten. "Archont Sybille d'Auvergne Seneshall der Domäne Finstertal Ahn der Ventrue, ich Danke Ihnen das sie mich in dieser Nacht empfangen haben."
Vicente würde einen kurzen Moment verstreichen lassen, der Höflichkeit Schuldigkeit tragen, sollte sie sich entscheiden doch noch von der Milde abzusehen.
Sofern keine Antwort mehr kam würde er sich erheben. Sich der Tür bis auf zirka ein Meter nähren, warten bis Michael es ihm gleich tat, bevor er sich letztlich umwenden würde und die Tür öffnen. Sein Blick ging zu Helena, der er als Primogen und Hüterin natürlich den Vortritt gewähren würde. Sofern sie entweder zu verstehen gab das sie noch bleiben würde, oder wenn sie das Angebot angenommen hatte, würde er ihr folgen.
 
Er suche nochmals Blickkontakt zu Vicente mit der Bitte in den Augen, mach jetzt und danke, dass Du diesen Teil übernommen hast. Seine Steinmaske zeigte darüber hinaus keine weitere Regung.

Michael erhob sich so Gewand wie möglich, ohne dabei den Stuhl zu verschieben und völlig die Etikette beachtend.

Die Archontin hatte eigentlich nicht wirklich was zu ihrer Situation gesagt. Legte man die menschlichen Maßstäbe an, war dies sicherlich gut, bei den kainitischen war dies sicherlich weniger als passabel. Informationen kam von der Archontin gleich null. Michael hatte wie er es bei den Übungsgesprächen oder beim heimlichen zuhören gewöhnt war, Order erwartet. Die Archontin erwartete nur noch eines; sie ist morgen nicht mehr da und für den Rest interessierte sie sich somit nicht mehr. Diese Haltung war überdeutlich. So eine Haltung sollte mal unsereins an den Tag legen, dann droht gleich der Kopf ab.

Da die Archontin nichts zum Status gesagt, sie auf jeden Fall nicht für Unfrei erklärt hatte, legte Michael dies zu seinen Gunsten aus, er würde diesmal nur einen sehr tiefen Kniefall machen.

Michael bewegte sich langsam rückwärts mit unterwürfiger Haltung nach Richtung Ausgang. Als ungefähr an der Stelle angekommen war, wo sich die sich zuvor befunden hatten, wartete einen Augenblick auf Vicente, hoffte, dass er ihm folgen würde und ließ sich dann galant auf die Kniee fallen, selbstverständlich wurde der Fall ganz kurz vor dem Boden abgefangen. Den Blick und den Kopf ganz nach unten gerichtet.

Michael wartete auf Vicente und sagte danach mit fester Stimme und in Französisch mit einem merkwürdigen Dialekt; wie wenn ein Deutscher und ein Italiener gleichzeitig Französisch sprechen würden.

„Madame d'Auvergne; Archontin, Ahnin des Clans der Könige, Seneschall zur Domäne Finstertal,“- dass noch sparte sich Michael - „vielen Dank, dass Sie uns empfangen haben und das wir etwas Ihrer kostbarer Zeit in Anspruch nehmen dürften. Wir wünschen Ihnen noch eine wundervolle restliche Nacht und möge die nächste Nacht in Ihrem Sinne verlaufen.“

Michael würde dann warten bis sich Helena erhoben hat und nach ihr den Raum verlassen. Ein letzten Nicken in Richtung der Archontin und hinter sich die Türe ließen.


Endlich vorbei !!

Was war dies?

Wenn das Haus verlassen hatte würde Michael Helena nur noch fragend anschauen.
 
Helena wartete bis die Tür zu war und ging dann ein paar Schritte.

"Was mache ich jetzt für euch?" fragte sie und auf die Antworten war sie jetzt echt mal gespannt.
 
"Es liegt in deiner Hand. Ich weiß nicht was du heute noch an anderen Dingen zu tun hast, welche Informationen du uns zur Verfügung stellen kannst." Und welche du uns geben willst. Er würde bis nach draussen schreiten und dort den Schritt verlangsamen, anhalten. "An welchen Orten, neben dem Hotel, uns der Aufenthalt gestattet ist."
 
"Hm, sagen wir mal so, was wollt ihr für Infos?" fragte Helena. "Es ist nicht so, daß ihr euch nicht alles in der Stadt anschauen könnt, rein theoretisch könnt ihr auch überall was trinken, aber es gibt da halt ein Gesetz, das schließlich jeder kennt, der keinem Clan angehört.

Eigentlich hatte die Archontin auch mir die Entscheidung überlassen, was mit euch weitergeschieht in den nächsten beiden Nächten. Fragt einfach."

Sie schaltete ihr Handy ein und merkte, daß da auch noch ein weiterer Anruf war, unbekannte Nummer, nicht noch mehr Zuwachs, bitte.
 
Vicentes fragender Blick ging zu Michael. Was für ein Gesetz? Verdammtes Deutschland, die haben vermutlich noch unter Anarchen und Pennern Gesetze.

"Klar, wir können überall hin, überall was trinken. Solang uns keiner sieht, solang es die Maskerade nicht schädigt." er zuckte mit den Schultern. Anderenorts stellte man sich gar nicht vor sondern behielt den verdammten Schädel ausser Sicht.

"Infos. Würdest du empfehlen vor der Vorstellung die Harpyie aufzusuchen? Welche wichtigen Persönlichkeiten gibt es die man kennen sollte? Welche Elysien? Ist der Zugang dort gestattet? Welche Gebiete, Domänen, sollten vermieden werden? Was gibt es für Besonderheiten? Gibt es Werbestien?" nachdem Stakkato von Fragen hob er etwas die Schultern. Nach der Zeitverschwendung in der Akademie standen sie bei komplett Null. Na komm, so schwer kann es doch nicht sein zumindest die wichtigsten Informationen zu haben. "Es wäre sicherlicher auch interessant zu erfahren was hier abgeht. Zumindest grobe Umrisse."

Er pausierte kurz. "Werden sie uns in zwei Nächten zum neuen Seneshall führen?" Die Höflichkeitsform war mehr oder weniger rausgerutscht. Dennoch keine gänzlich unberechtigte Frage, bedachte er die bisherige Gesprächigkeit.
Seine Hand griff in die Jackentasche und er entnahm sein Handy kurz wurde Sofie angeklingelt und noch bevor sie antworten konnte legte er wieder auf. Ein kurzes Signal für 'Ich bin fertig, bring das Auto, schau beim Elysium nach mir'.
 
Michael schaute um, ob er jemanden sah und richtete dann das Wort an Helena; „ im Cafe sagtest Du, wenn wir alleine sind, sollten wir offen reden, gilt dies noch?“

Er wartet etwas um Helena die Möglichkeit der Erwiderung zu geben. Dann fuhr er fort.

„Was war ist? Das vielen Ahnen die Jüngeren nur als Abschaum betrachten ist nicht wirklich was weltbewegendes Neues, aber nicht das offensichtliche Desinteresse der Dame - und damit meine ich nicht an uns, sondern an der Domäne, und damit die völlige Vernachlässigung ihrer Pflichten, habe ich noch nicht erlebt, auch wenn die Zahl der Vorstellungen bei mir begrenzt ist.

Informationen wie etwa wo und was sind hier die Elysien? Welche Gebiete sollte man meiden - hier nicht weil ich denke dass die Oberen sich um unser Leben sorgen, bei Leibe nicht, sondern nur weil man ansonsten einen Frieden mit anderen Wesenheiten stören könnte. Du erzählst das Finstertal in Domänen für die einzelnen Clans eingeteilt ist, dann sollte man auch Informationen darüber kommen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.“


Michael schaute Vicente fast ensetzt an. Welche Unsitte mit den Handys !
 
"Also, es gibt Gebiete die man nicht betreten darf, darunter eines, was von Wölflingen bewohnt ist, die nicht gerade gut auf uns zu sprechen sind", erwiderte Helena. "Ich habe eine Karte, die kann ich auch entweder elektronisch oder als Karte geben.

Ansonsten gibt es ein paar Orte, dazu braucht man die Erlaubnis hinzugehen, die kann man auch in der Akademie bekommen.
Ich würde sagen, ihr könnt euch gerne, mit der Harpyie treffen, ich kann sie auch anrufen, vorausgesetzt, ich bin überzeugt, daß ich mich auf euch verlassen kann."

Sie seufzte.

"Aber mal was anderes, was außer beerdigen und medizinisch versorgen könnt ihr denn noch?"

Sie ging den Weg entlang Richtung Cafe mit ihnen.

"Ich habe auch eine Liste der Elysien und der Leute, die hier was zu sagen haben. Also auch wenn es sich komisch anhört, aber ich kenne mich hier schon sehr gut aus und kenne alle.

Was die Archontin angeht, ich glaube, sie wird ein Opfer der Stadt, das passiert jedem. den diese Stadt und der Geist der Stadt nicht mag."
 
Vicente erwiderte Michaels Blick. Als wenn dir lieber gewesen wäre hätte ich sie, wie einen Hund, vor der Tür warten gelassen.
Das Handy verschwand kurz nachdem er die Klingelattacke ausgeführt hatte wieder in der Innentasche des Sakko.

"Danke. Wo du die Tätigkeit ansprichst, es wäre gut zu erfahren in welchen Gebieten es möglich ist eine Zuflucht sowie das Unternehmen zu etablieren. Wenn es nicht zuviele Umstände macht und natürlich werde ich keine Schritte vor einer ordentlichen Vorstellung unternehmen."

Es folgte eine kurze Pause. Vicente wog ab, einerseits kannte er sie kaum, andererseits musste er die Frage beantworten, letztlich würde eine Lüge lediglich durch falsche Erwartungen auf ihn zurück fallen. Egal ob man ihn an eine Front schickte oder auf dem diplomatischen Parket Kunststücke erwartete. Gerade letzteres war Angesicht des Gesprächs mit der Seneshall unwahrscheinlich.
"Ich verfüge über ein, meiner Einschätzung nach umfangreiches Wissen hinsichtlich des okkulten, studiere den Tod und habe eine gewisse Begabung als Medium." Sein Blick glitt die Strasse entlang, er wandte sich kurz um, versicherte das sie zumindest augenscheinlich allein waren und die Maskerade gewahrt blieb. "Desweiteren verfüge ich über ein gewisses Talent im Umgang mit den ruhelosen Toten."

Er betrachtete ihre letzte Worte. Es klang recht interessant, vielversprechend, quasi das bisher beste am Abend.
"Du bist schon lange in der Stadt und glaubst das sie über eine Art... eigene Existenz verfügt?" die Wortwahl war schwierig, dennoch klang er als würde er sie ernst nehmen.
 
Helena nickte.
"Also, was das mit den Arbeitsstätten angeht, würde ich euch bitten, noch 2 Tage zu warten, denn ich muss mit der neuen Regierung über die Gebiete verhandeln, so daß ich jetzt noch nicht viel sagen kann, aber umschauen könnt ihr euch schon mal, sagt mir einfach, was da interessant wäre", sagte sie dann.
"Was die Stadt angeht, also wenn man den Wandlern und den sterblichen Magiern glauben darf, dann hat alles einen Geist, in den meisten Städten merkt man das nicht, aber hier scheint es so zu sein.

Was die ruhelosen Toten angeht, vielleicht kannst du damit Wohlwollen hier gewinnen, denn es gibt hier einiges in die Richtung, was nicht in Ordnung ist. In welche Richtung geht es?"

Nach Kiera würde sie nichts mehr wundern.
 
Michael ließ jetzt seine Maske fallen. In den Trubel hatte er dies vergessen. Nun kam sein menschliches Anglitz wieder zum Vorschein.

Helena fragte doch nicht alles Ernstes nach Disziplinen oder?

„Kontrolliert einer unserer Art die Krankenhäuser oder auch nur eines, da ich persönlich gerne auch als Notfallarzt arbeiten möchte.“ Dann muss mal ich schauen wer dort der zuständigen Personalreferent ist, um ihn davon zu überzeugen, dass ich nur die Nachtschicht haben möchte oder richtiger nur kann.

„Ich würde ich als halbwegs sozial kompetentes Wesen bezeichnen und ich studiere das Leben, wobei ich das Leben und den Tod als eine Einheit ansehe, welche nur von einer anderen Seite betrachtet werden. Wer als Arzt mit den Lebenden zu tun, hat man auch zwangsläufig mit den Toten Kontakt.Viele Menschen , die sterben, finden auch nach den Tod keine Ruhe. Daher ergänzen Vicente und ich uns, zwei Hälften bilden eine Einheit.“

„Helena; ein Geist der Stadt, im Sinne von Naturgeistern, hier wohl eher urbane Geister?“ fragte auch Michael sehr interessiert. Eine Stadt, die lebte, wäre mal eine ganz neue Studienmöglichkeit.
 
Beim Cafe ankommend:

„Vielen Dank schon mal, Helena. Können wir irgendwann für Dich tun? Insbesondere wegen morgen?

Hältst, Du es für angebracht heute noch die Frau de Groote zu besuchen? Bei noch weiteren Fragen würden wir gerne auf Dich zurückkommen.“
 
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