[14.5.2008] Und was habt ihr gestern mal wieder angestellt?

Als Stahl wieder nach vorne kam betrat gerade eine - dem Aussehen nach - junge Frau das Café. Ihre braunen Haare fielen in sanften Wellen auf ihre Schultern herab. Das blutrote Kleid war locker geschnitten, weniger förmlich und zeigte auch etwas mehr Haut, ohne dass es sie billig wirken ließ. Auf den hohen Absätzen wirkte sie zierlich, bewegte sich aber sehr sicher, fast mit katzengleicher Eleganz. Eine beeindruckende Erscheinung, die einer hohen Dame gerecht wurde.

Wenn ihr Auftritt das nötige Selbstbewusstsein besessen hätte. So wirkte sie unsicher wie eine Praktikantin, die man gerade zum Chef gerufen hatte.

Standpauke, Kampfeinsatz, Schlimmeres? Marta fühlte sich nicht gerade wohl in ihrer Haut. Am Anfang hatte es noch ganz ok ausgesehen. Nach dem Gespräch mit ben Levy war sie schließlich in ihre Zukunft zurückgekehrt und hatte die gewonnenen Informationen sortiert. Der Termin bei Johann war verlegt worden, sodass sie die nächste Nacht keine festen Pläne hatte. Also war sie mit einem alten Bekannten in Kontakt getreten, sich etwas kundig gemacht und hatte dann noch einen Club aufgesucht. Zuerst lief alles glatt, ein vielversprechendes Opfer. Der war schon sexy... Dummerweise war die ganze Sache nicht ganz rund gelaufen und Marta hatte alle Mühe gehabt unauffällig in ihre Unterkunft zu kommen. Dort hatte sie sich eingeschlossen und... naja, die alte Matraze war ja bereits hinüber. Passiert ist passiert, das musst du jetzt halt ausbaden...

"Einen schönen guten Abend."

Der Herr war ihr nicht bekannt... Stahl? War das nicht mal ein hohes Tier. ...bekam einen tiefen Knicks ab. Ja, ziemlich sicher. Wer auf dieser Liste. Und wenn nicht, war sie wenigstens vorsichtig gewesen. Maya würde sich wohl nicht zu sehr daran stören.
 
Maya wartete bis sich Alexander und Marta bekannt gemacht hatten oder ganz einfach nicht wußte, wen sie da gegenseitig vor sich hatten.
 
Alexander hielt der ihm Fremden die Tür auf und schenkte ihr ein aufmunderndes Lächeln. Die Erscheinung gefiel ihm. Eine hübsche junge Dame in aufreizendem Kleid. Aber an ihrem Auftreten musste sie noch feilen... Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit war auch unser Seinesgleichen manchmal garnicht so unangebracht.

"Guten Abend, die Dame!" grüßte er freundlich.

Da Alexander jedoch noch vorhatte, die Akademie in der heutigen Nacht zu besuchen, verwickelte er die junge Dame in kein Gespräch. Würde sie sich unterhalten wollen, so würde sie sich schon bemerkbar machen.
 
Malik schaute auf sein Handy, als er die SMS bekam und rieb sich seine Schläfe.

So schnell hat der Junge also ärger bekommen...sehr gut. Die Geißel hatte Pläne mit Jack und wenn er sich mit der Hüterin verkrachte, war ihm das ziemlich recht. Er hatte sich nicht in Jack getäuscht und vielleicht schaffte er es wirklich mit ein wenig Hilfe die Anarchen unter einem Banner zu vereinen. Pöbeln war in Finstertal jedenfalls ein gute Mittel dazu.

Ich werde das regeln.
 
Es war ja jetzt nicht so, daß Helena Malik weiter traute, als sie ihn mit den Fingern schnippen konnte, er war genauso machtgeil und selbstgefällig wie Jack, aber vorest war sie das Problem jedenfalls los, nun würde sie noch dafür sorgen müssen, daß Jenny nicht auf Jack und seine Lügen hereinfiel, dazu würde sie vermutlich noch mit Lurker sprechen müssen.
 
Er schien in Eile zu sein. Und sie hatte nicht vor ihn aufzuhalten. Seine Höflichkeit nahm sie dankend zur Kenntnis, ein bezauberndes Lächeln erschien. Der hohe Herr ist sich nicht zu schade. Ob das nur daran lag, dass er ihren Status nicht kannte? Jedenfalls war er sympathisch. Marta ließ ihn ziehen, da er offenbar nicht auf eine Vorstellung wartete. Stahl konnte ungestört seiner Wege gehen, wenn er das wollte. Nachdem er verschwunden war, trat sie zu der blonden Schönheit, die sich dezent zurückgehalten hatte.

"Guten Abend, Maya! Frau O'Neill hatte angerufen und meinte, ich sollte vorbeikommen..." ...und hier bin ich.
 
"Guten Abend, Frau Hagen, Frau O'Niell ist in ihrem Büro, gehen sie doch einfach durch, ich denke, sie erwartet sie bereits", erwiderte Maya mit einem Lächeln. "Möchten sie etwas zu trinken haben?"
 
"Ich denke, ich gehe besser gleich durch. Trotzdem danke!"

Marta war weiterhin freundlich, doch man konnte ihre Nervosität erkennen. Sie schritt nach hinten. Dann wollen wir mal... Vor der Tür hielt sie kurz an, klopfte erst.
 
Die Tür war nur angelehnt und Helena antwortete mit einem Herein auf das Klopfen und bat Marta dann die Tür hinter sich zu schließen und sich dann zu setzen.

Eigentlich mußte man bei Helena nur dann nervös sein, wenn man sich wirklich daneben benehmen wollte, denn eigentlich strahlte sie eine gewisse Lockerheit und Zuversicht aus.
 
Es ging ja nicht darum ob sie wollte, mehr ob sie bereits hatte. Bei der gestrigen Jagd war ja mehr als genug daneben gegangen. Ich sollte die Nachrichten überprüfen... Jedenfalls war es unwahrscheinlich, dass jemand in genau der selben Nacht noch größeren Mist gebaut hatte. Sie wurde hereingebeten, betrat den Raum. Nach einem kleinen Knicks glitt sie anmutig auf den angebotenen Platz. Sie wirkt seltsam locker... Marta entspannte sich sogar etwas.

"Guten Abend! Sie wollten mich sprechen?"
 
"Ja, wollte ich, ich dachte, wir wären schon beim Du gewesen", erwiderte Helena. Von der verpatzten Jagd wußte sie nichts und wenn, hätte sie es stillschwiegend vertuscht.

"Ich habe dich hergerufen, weil ich keine Ahnung habe, was ich während den Aktionen der nächsten Tag mit dir machen soll, ich will nämlich keinen einfach so in einen Kampf schicken, den er nicht auch bestehen kann." Sie machte eine kurze Pause.
"Deswegen hatte ich dich auch bei der Frage, wer im Kampf gegen die Werwölfe helfen könnte nicht benannt. Ich meine, wir können das einfach so belassen, aber vielleicht hast du auch eine bessere Idee, denn erfahrungsgemäss bekommen die, die sich hilfreich zeigen hinterher auch Anerkennung und Belohnungen und ich denke, gerade wer neu ist, sollte was davon abbekommen."

Die Hüterin betrachtete Marta ein wenig.

"Du kannst jetzt einfach sagen, ich will mich raushalten, dann ist das für mich okay und ich werde sehen, daß du keine Nachteile bekommst oder du hast einen Vorschlag und dann werde ich versuchen, dich dort eingesetzt zu bekommen.
Und keine Angst, wenn du nicht willst, mich hat Prinz Buchet auch oft genug rausgehalten, wenn er meinte, ich könnte das eine oder andere noch nicht."

Vielleicht würde Marta allmählich eine Ahnung bekommen, warum Helena der Meinung war, sie wollte Buchet zurück bekommen.
 
Waren wir beim Du? Sie war sich nicht so sicher. Jetzt sind wir es. Scheinbar ging es nicht um ihre Unvorsichtigkeit, daher gab es auch keinen Grund diese anzusprechen. Du hast mich nicht aufgestellt? Marta hätte Helena umarmen können. Als Kanonenfutter gegen einen Haufen wilder Bestien anzurennen - dafür war sie wirklich nicht gebaut. Endllich mal eine gute Nachricht!

"Danke! Kein Problem,ich war mir bloß nicht ganz sicher."

Lieber keine Belohnung als wirklich tot. Marta konnte damit leben, doch wollte sie auch nicht vollkommen nutzlos erscheinen. Eine Idee? Woher denn?

"Naja, ich bin noch nicht so lange hier... für einen direkten Kampfeinsatz bin ich eher ungeeignet. Ich denke, dass es besser ist, wenn ich mich vom Süden und von Burgh fernhalte. Aber wenn es hier in der Gegend etwas gibt, bei dem ich helfen kann..."

Buchet hat dich rausgehalten? Also entweder stand der alte Prinz seinen 'Untertanen' sehr nahe oder die beiden hatten ein besonderes Verhältnis gehabt. Oder er wusste einfach, seine Ressourcen gut einzusetzen...
 
"Genau, das war auch mein Problem, du bist noch nicht lange hier und ich kenne daher weder deine Stärken noch deine Schwächen und so nehme ich lieber ein paar Schwächen mehr an", erwiderte Helena. "Hier etwas, hm, kennst du dich aus mit moderner Technik?"

Es könnte immer etwas schiefgehen und dann würde man jemanden brauchen, der schnell verschiedenes weiterleiten konnte.
 
Ist besser so. Was Schwächen anging, lag Helena nicht so verkehrt. Sie hatte nicht wirklich viel Erfahrung mit Waffen. Und ein Werwolf sollte sie problemlos in zwei Hälften zerteilen können. Das würde ich gerne vermeiden.

"Was heißt auskennen. Bedienen kann ich einige. Daran herumbasteln... nicht."
 
"Bedienen reicht, dann würde ich sagen, du bleibst am besten hier, denn wir brauchen bestimmt auch jemanden, der die Kontakte koordiniert", meinte Helena. "Und nicht erschrecken, wenn ein Kontakt auf ungewöhnliche Art kommt, ich werde nur senden und deine Antwort dann empfangen, einverstanden?"

Bestimmt hatte Marta schon gehört, daß es eine Form der Telepathie gab.

"Aber mal noch ne ganz andere Frage, Maya hat mir gesagt, du hättest dich mit diesem Jack Cunningham unterhalten, was hat er dir denn so erzählt, irgendwie habe ich den Eindruck der Kerl tickt nicht richtig."
 
"Ich denke, das bekomme ich hin. ...okay, einverstanden."

Ungewöhnliche Art? Dass es Gedankenmanipulation gab war Marta bekannt. Scheinbar wollte Helena darauf hinaus. Ich nehm dich beim Wort, treibs nicht zu bunt! Etwas mulmig war ihr aber schon dabei.

"Jack? Ja, hab ich. Eigentlich kam er mir ganz in Ordnung vor, etwas hitzköpfig vielleicht." Etwas? Der Junge hat ein derbes Authoritätsproblem! "Er hat Spenden gesammelt, meinte, dass er eine Musikschule gründen wollte. Keine Ahnung ob er das wirklich ernst gemeint hat..."
 
"Also hat er bei dir nicht irgendwie darüber gewettert, daß alle Obrigkeiten Scheisse sind und er sich als das Mass aller Dinge sieht, das sich keiner Entwicklung unterziehen braucht?" fragte Helena zurück. "Spenden für eine Musikschule, davon habe ich auch schon gehört, nur bin ich mir nicht ganz sicher, ob es bei seinem Temperament sinnvoll wäre, wenn ausgerechnet er mit Kindern arbeiten würde."

Nein, er hatte nicht nur Authoritätprobleme, er hatte definitiv ein Problem sich und seine Möglichkeiten in Relation zu der Welt und allem anderen zu sehen, wer einem Ahn drohte, war effektiv weder mit Verstand noch mit einer Vision ausgestattet, sondern einfach nur schwachsinnig. Sein Glück war nur gewesen, daß Helena eben genau das nicht war, was er ihr unterstellte. Insgeheim zweifelte sie auch daran, daß er jemals bei den Anarchen gewesen war und sich ernsthaft damit befaßt hatte. Jedenfalls Kontakte zu Nosferatu dort konnte er keine haben, sonst wäre er ihr anders begegnet. Sie hoffte nur, daß er die Warnung verstanden hatte, sich ihren Leuten - sprich den Caitiff und deren Freunden - nicht zu nähern.

"Aber das soll nicht dein Problem sein, ich mußte ihm jedenfalls Elysiumsverbot erteilen ..." Ob es Marta wohl interessieren würde, warum.
 
"Naja, das erste schon. Aber warum sollte er sich für das Maß aller Dinge halten? Weil er gerne unabhängig ist? Außerdem denke ich nicht, dass er selbst mit den Kindern zu tun hätte. Das passt schon vom Zeitplan nicht. Und dass er sich als Lehrer niederlässt... kann ich mir auch nicht vorstellen."

Elysiumsverbot? Weil er ein paar Spenden gesammelt hatte? Oder wegen der Sache mit dem Klo? Oder hast du mehr angestellt, Cowboy?

"Warum das denn? Hat sich Herr Finnlay beschwert? Mit der Sache auf der Toilette hatte er zumindest nichts zu tun. Und der Typ in der Akademie... war glaube ich ein anderer."
 
"Wie würdet du dich verhalten, wenn du was verbotenes getan hast? Etwas, was mit Sicherheit keiner gemerkt hat und was auch keinen geschädogt hat?" fragte Helena. "Und was Freiheit und Freiheitsliebe angeht, so bin ich die erste, die das unterschreibt, aber ich möchte dabei nicht einen Zwang gegen einen anderen tauschen."

Naja, sie wartete jetzt erst Mal auf die Antwort.
 
Kommst du jetzt doch... nein, das ist etwas anderes. Die Fragen verwirrten sie etwas. Willst du etwas bestimmtes hören?

"Um ehrlich zu sein... würde ich es wahrscheinlich dabei belassen. Von welchen Zwängen redest du?"
 
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