Auch Lurker schien Hal und seine Ausführungen nicht zu beachten. Entweder hatte der Andere sein Auftauchen nicht mitbekommen, was wohl bedeuten würde, dass man sich bald keine Gedanken mehr um das Thema machen musste, weil ein unaufmerksamer Nosferatu ein toter Nosferatu war und zwar im endgültigen Sinne, oder der Monolog war einfach seiner etwas verschrobenen Art geschuldet.
Sollte letzteres der Fall sein und Harold Black morgen Nacht nicht vernichtet werden, würde es für Lurker kein Problem sein mit so einer Art von Macke umzugehen. Viele Verborgene hatten weitaus schlimmere Allüren als Hal, ein wenig spinniert zu sein war da kaum erwähnenswert.
Theresa wäre tatsächlich auch ohne Absätze größer als der Primogen gewesen, selbst wenn dieser komplett aufrecht hätte stehen können. Da sie aber zu sehr in der Öffentlichkeit waren, als dass es in Frage käme seine Maskierung fallen zu lassen, blieb auch Lurker für seine Geschwister ein Schatten in einer Kapuze, weswegen es nicht möglich war zu sagen, ob er zu der Neuen hinaufschaute.
Guten Abend und willkommen in Finstertal Theresa. Eine Entschuldigung ist unnötig, immerhin warst du beschäftigt und hast in diesen zwei Tagen jetzt ja nun am eigenen Leibe erfahren, dass diese Stadt ihrem Ruf mehr als gerecht wird.
Ja, er ging selbstverständlich davon aus, dass sich die Nosferatu soweit informiert hatte über dieses Untote verschlingende Höllenloch das er seine Heimat nannte wie es möglich gewesen war. Das Werbestien Rudel war lange nicht das Schlimmste das diese Stadt erlebt hatte.
Zusätzlich zu den rein praktischen Gründen gibt es übrigens auch noch politische.
Nahm Lurker also den Faden wieder auf, warum das passieren musste, dass morgen passieren würde.
Wir haben Verbündete in der Nähe des alten Prinzen und auch wenn wir lieber jemand anderen als eine Rose, oder Oliver Buchet auf dem Thron sehen wollen, ist er für uns immer noch das kleinere Übel als die jetzige Übergangsregierung. Dummerweise wäre da kleine Tatsache, dass es der alte Toreador war, der Finstertal zuletzt beinahe in den Abgrund gerissen hätte durch seine Taten, weswegen man davon ausgehen kann, dass der Alte entweder ziemlich Buße wird leisten müssen, oder die Stadt ihn nicht als Oberhaupt akzeptieren wird, aber das wird sein Problem. Für uns ist nur wichtig dass wir unseren Anteil leisten und alles in die von uns gewünschte Richtung schubsen.
Dass er mit 'die Stadt' weniger die Gemeinschaft der hier ansässigen Untoten meinte, sondern eher eine Art diffuses Metawesen meinte, ganz so als hätte Finstertal ein Bewusstsein, brauchte er den Anderen genauso wenig auf die Nase zu binden, wie die Tatsache dass genau das auch ein weiterer, gewichtiger Grund für ihn war gegen die Monstren vorzugehen. Sicher würden ihn andere Abergläubig schimpfen, aber er war schon sehr lange in dieser Stadt und hatte gelernt, dass Finstertal gut zu ihm gewesen war, wenn er es verteidigt hatte und dass Andere gescheitert und vernichtet worden waren, wenn sie die Stadt nicht genug zu Wert schätzen gewusst hatten und versucht hatten sich mehr Macht anzueignen, als ihnen zustand. Besonders der Clan der Könige hatte so stark gelitten, dass man von einem Fluch sprach, der über der Stadt lag. Irgendwann würde er vielleicht die Zeit und den Mut aufbringen mit Kiera darüber zu sprechen. Der uralte Evangelistos war noch nicht lange genug hier um zu verstehen was er meinte, weswegen ihm die Mambo, selbst wenn er sie nicht wirklich gut kannte, irgendwie als logische Wahl vorkam.
Bitte denkt daran, dass ihr euch von den Hexern so gut es geht fernhaltet und gut auf euch aufpasst. Sie werden versuchen uns zu packen zu bekommen wo es nur geht und der beste Moment wird dann sein, wenn wir um unsere Haut kämpfen und keine Zeit haben auf etwas anderes zu achten.