AW: [14.05.06] Wie gehts meinem Torrie?
Kurt erhob sich ebenfalls und führte Melissa durch den
“Speiseraum“, dann eine Treppe hoch und durch einen hohen Flur, bevor er dann die Flügeltüren zu der
Galerie schwungvoll öffnete und Melissa einließ.
Nonchalant folgte er ihr in den Raum und zog aus der Hosentasche ein weißes Taschentuch, mit dem er sich die Hände abwischte, während er Melissa durch den Raum führte.
Natürlich kannst du nichts von dieser Kunst verstehen, da sind eben keine Banknoten drauf, du Gans.
Die Kunstwerke von Honoré ließ er relativ unbeachtet, während er Melissa schließlich einige Bilder erklärte. Auffallend war, dass Kurt wohl nicht nur malte, sondern auch bildhauerisch und auf weitere andere Arten seine Kunstwerke schuf – oftmals auch einige Arten in einem Kunstwerk zusammengefasst hatte.
“
Dieses hier stellt die Einigkeit der drei Säulen der Camarilla dar...“, er blickte sie kurz aus den Augenwinkeln an, während er weiterging.
„Und
dieses zeigt sich verziehende Wolken am mitternächtlichen Himmel....“, ein leiser Seufzer entfuhr ihm.
„
Hier habe ich Lena als Vorbild genommen. Sie ist so ungern in ihrer wahren Gestalt unterwegs, aber als ich sie das erste Mal in ihrer richtigen Gestalt gesehen habe, überkam mich die Inspiration.“ Wieder ging er weiter.
“Auf diesem
Kunstwerk kannst du das Innenleben eines Hundes sehen, der noch lebt. Sehr faszinierend, nur das Gejaule stört sehr beim betrachten.“ Kalt und nüchtern flogen diese Worte in den Raum und Kurt warf Melissa wieder einen kurzen Blick zu, ehe er weiter ging.
Diesmal zeigte er nicht auf ein Gemälde, sondern auf ein
Holzgebilde. „Das stellt den typischen Holzkopf dar, der eine Maske trägt, die sein Gesicht so fest umschließt, dass seine Augen hervorquellen...“
Auf dem Absatz drehte er sich um und deutete auf ein weiteres
Bild: „Das Freudenfeuer im Schoße einer Frau. Auf weitere Details möchte ich nicht eingehen, dass sei dem künstlerischen Geist des Betrachters überlassen...“ Er zwinkerte einmal und wandte sich dann einem der letzten Bilder zu.
“Und
hier haben wir das Innere Tier, dass den Verstand explodieren lässt und alles Menschliche verdrängt.“
Mit einem Schmunzeln auf den Lippen wandte er sich Melissa wieder zu. „Meist liegt es im Auge des Betrachters, was man sieht. Ich spiele mit dieser Möglichkeit sehr gerne. Nun ja. Wo Honoré nur gesammelt hat, habe ich erschaffen.“
Seltsamerweise schienen die meisten der Bilder irgendeinen abartigen oder perversen Hintergrund zu haben. Nicht alle, aber viele.