Zuflucht [12.05.20008] Wissen ist Macht

Azraella

Regentin der Tremere Seneshall zu Finstertal
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12. Juli 2005
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Caitlin verließ mit Gabriel den Parkplatz vor dem Haus der Schwestern, schlug aber entgegen seiner Erwartung nicht den Weg zur Akkademie an. Gabriel sah sie irritiert an und fragte vorsichtig: "Ähn, wohin fahren wir? Sicher, dass du richtig bist?" Er fühlte sich sowieso schon total unwohl auf der ungewohnten Beifahrerseite und hatte tierisch Angst vor dem, was kam. Caitlin hatte ihn über die Eisprinzessin aufgeklärt und er hatte sie ja schon kennen lernen dürfen. Wobei er sie damals eigentlich eher als atraktive, sympatische Kainitin kennengelernt hatte. Anders als die anderen Uralten hatte sie seine Mitarbeit und Hilfe zu schätzen gewusst. Zuviel? War das der Grund, warum sie Caitlin unter so scheinheiligen Voraussetzungen zwangen, Gabriel auszuliefern? Hmmm.... es kam immer noch keine Antwort von Caitlin, nur einen Nachdenklichen Blick. Ohoh!?! Was war jetzt los?

Das Auto hielt auf einem abgelegenen Parkplatz. Nirgendswo war jemand zu sehen, nur eine einzelene Laterne, die verlassen in der Nähe ein schwaches Licht von sich gab, was eine Menge Viechzeug anzog.
Jetzt wurde ihm richtig mulmig zumute. Doch bevor er sich weiter in Panik steigern konnte, meinte Caitlin in einen liebevollen Ton. "Gabriel, du muss keine Angst haben. Ich liebe dich wie einen Sohn und werde dich so gut schützen, wie ich kann. Dir ist sicher bewußt, dass du eine Menge weißt, was nicht in falsche Hände geraten darf. Kieras Herkunft, die Absicherung des Gildehauses, das, was du über Thaumaturgie weisst, soetwas halt."

Als der Junge nickte, strich Caitlin ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er war nicht dumm, er wusste, was nun kam und akzeptierte sein Schicksal, in dem Vertrauen, dass es irgendwann wieder wie vorher werden würde. Offen und vertrauensvoll sah er Caitlin in die Augen. Seine Lippen umspielte sein schelmisches Lächeln und er meinte leise und voller Ernst: "Tu es."

Caitlin nickte und zögerte nicht länger. Mit äußerster Sorgfalt begann sie, seine Erinnerungen zu Bearbeiten, Mauern und Barikaden um das Wissen, dass ihr sekundär erschien zu setzen und seinen Geist gradezu zu vergewaltigen. Sie hatte die Übung von 150 Jahren Geisteswissenschaft und ging sehr behutsam vor. Nicht eine Sekunde wandte Gabriel den Blickkontakt ab. In seinen Augen stand Vertrauen und Zuneigung, in Caitlins Liebe. Es dauerte lange. Irgendwann war Gabriels Bein eingeschlafen, doch er rührte sich nicht bis sie fertig war.

Dann schloss er für einige Minuten die Augen. Er versuchte instinktiv heraus zu finden, was sie gemacht hatte. Ja, Caitlin hatte seine Erinnerungen gelöscht, das hatte sie ihm gesagt. Er konnte sich an ihr Gespräch eben erinnern. Sie wollte etwas löschen, aber was? Beim besten Willen, das fiel ihm nicht ein. Für einen Moment überkam ihn eine tiefe Trauer und Angst. Was hatte sie genommen? War er denn noch der Gabriel, der er war? Machten Erinnerungen nicht einen Menschen aus? Würde er jetzt anders entscheiden, wo er Dinge nicht wusste? Was war so gefählich für die Tremere, dass sie ihn so verstümmelte?!

Doch er konnte nicht wütend sein, er war nur traurig. Immer wieder versuchte er sich zu erinnern, aber wenn du nicht weißt woran überhaupt... Caitlins Blick war immer noch voller Liebe. Sie drückte ihn an sich und versprach: "Du wirst sie zurückbekommen, das verspreche ich dir, bei allem, was mir heilig ist. Und wenn dies überstanden ist, wirst du Tremere sein. Du bist mein Kind, Gabriel. Noch im Geiste, bald im Blute. Vergiss das nie."

Das hättet ihr wohl gerne ^^. Zu finden unter Notizen im Privaten Bereich :)

Gabriel.jpg
 
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