[11.05.2008] Ende gut? Alles gut?

„Machste das immer so? Also 50 Öcken bezahlen? Aber naja, wers hat, … Ich park im Normalfall direkt davor und wenn meine Maschine nicht mehr genauso ist wie ich sie verlassen hab, dann rappelts. Und es gibt Methoden den richtigen zu finden.“



Der Riese blickte sich um und entdeckte das Objekt, auch wenn es mitnichten dem entsprach was er erwartet hatte. Aber es war das Gebäude das auf der Karte markiert war.



Musik war auch zu hören. Aus der Konserve. Ein Gettoblaster plärrte irgendwelchen Schwermetall in die Nacht. Ein paar junge Punks saßen an einem brennenden Ölfass und tranken Fusel.

Der Gruppe schien nichts zu entgehen und auch die Ankunft der beiden Kainiten hatten sie schon bemerkt. Tuschelnd zeigten sie auf das ungleiche Paar.

„Hm, da drüben geht es wohl rein. Sehr einladend der Kasten.“

Paffend zog der Duke an seiner Zigarre und bließ Rauchwolken aus, während seine andere sich in den Untiefen seiner Jacke verbarg.

„Dann mal los, …“

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@Totz: Machst du die SL für die Punks gleich mit?
@Mitra: Lässt du Jenny bei Gelegenheit auftauchen? (oder eben gerade nicht ^^)
 
"Nicht immer, aber hier kennt mich keiner und es wird ziemlich bald Tag, da ist der Betrag gut investiert. Wenn ich kurz vor Sonnenaufgang meinen fahrbahren Untersatz suche wäre das ein größeres Problem."

Mann, das ist hier so heimelig wie die Golanhöhen nach einem syrischen Raketenangriff und ich bin so willkommen wie unser heer damals vor Jericho. Allerdings habe ich keine Posaune zur Hand.

"OK, auf gehts."
 
Die Punks, es waren fünf, erkannten ihre beiden ungewöhnlichen Besucher und sahen sich erstaunt an. Liese flüsterten sie miteinander. Trotzdem waren ein paar Gesprächsfetzen zu vernehmen.

"...Schlipsträger..."

"...irgendso'n Wichser von der Stadt....Bauamt vielleicht?"

"...Bullenschweine?"

"...Arschtreten!!"

Aus dem Quintett erhob sich eine junge Frau. Sie hatte gelb gefärbtes und an der rechten Seite komplett rasiertes Haar, trug ein Shirt dessen rechter Träger zerissen war und das so einen angenehm verstöhrenden Blick auf ihren Brustansatz freigab und eine rot karierte Stretch-Jeans. Entgegen aller Vermutungen trug sie aber weder Piercings, noch Ohrschmuck. Dafür war sie jedoch stark tätowiert, was auch auf die anderen vier zutraf.

"Kann es sein, das ihr euch verlaufen habt? Das hier ist Privatgelände! Wir dürfen hier sein, ihr nicht! Also verpisst euch!"

Einer der Jungs kicherte.

"Genauuu! Verpisste euch, bevor wir die Bullen ruuuufen!"

Ein weiterer fiel lachen mit ein.

"Oder fahrt ins Hovel, wenn ihr nur gaffen wollt! Die Typen stehen da auf knackige Schlipsträger!"

Neugierig kam ein Hund aus dem Gebüsch getrottet. Es schien unmöglich ihn irgendeiner bestimmten Rasse zuzuordnen. Neugierig legte das Tier den Kopf schief als es die beiden Männer entdeckte.
 
Moishe hatte alle ansagen vernommen und war nicht in der Stimmung auf dergleichen in irgendeiner Form einzugehen. Der Hund erweckte viel eher sein Interesse. Eigentlich sollte der jaulend und kläffend um die nächste Ecke verschwunden sein, war er doch in der Gegenwart zweier gefährlicher Raubtiere.
Das Tier ist ungewöhnlich und offensichtlich an die Gegenwart von Kainskindern gewöhnt, wahrscheinlich gehört er Jenny.

"Ihnen auch einen guten Abend allerseits. Mein Freund hier ist mit Jenny verabredet, ich bin nur in seinem Anhang hier."

Moishe verlies sich auf seinen natürlichen Charme, er wusste das Leute wie Jenny und konsorten nicht viel von den Methoden seines Blutes hielten mit denen die Ventrue die tumbe Masse auf linie hielten, entsprechend verkniff er es sich in Jennys Hinterhof ihr Gefolge mental herumzuschubsen.
Er war locker, aber nicht übertrieben freundlich zu den Punks. Letztlich machte er sich keine großen Sorgen, hier in Deutschland kamen solche Kerle im Allgemeinen mit dem Messer zu Schiesserei und seine Glock im Halfter unter seiner Achsel übte ein zusätzlich beruhigendes Gewicht auf den Ventrue aus.

Der Jude blickte nun auf den Hund. "Na Junge, bist Du ein Freund von Jenny?Kannst du uns zu ihr führen?" Moishe blickte das Tier entspannt an, kein Lächeln, das könnte das Tier als zähnefletchen und damt aggrerives Verhalten verstehen. die Haltung des Ventrue war entspannt und seine Stimme hatte einen freundschaftlichen Ton.
 
Die Punkerin lachte. Allerdings nicht sehr. Hier an der Fabrik war es für gewöhnlich sehr dunkel und die Hundedame stand noch immer zur Hälfte in dem Strauch aus dem sie getreten war.

"Ist ein Weibchen! Und ja, sie gehört Jenny! Ebenso wie...."

Anscheinend suchte die gelbgefärbte nach irgendetwas. Dann erstrahlte sie und zeigte mit dem Finger drauf. Es war ein Hund, ein gigantisches Tier von einem Rottweiler, der da soeben durch die Büsche getrottet kam und neugierig die beiden Neuzugänge betrachtete.

"...unser guter alter Hans. Hans Albers um genau zu sein."

Die Hündin bellte einmal kurz, sah zu Moishe und dem Duke hinüber und wedelte mit dem Schwanz.
 
"Na, zumindest das Weibchen mag uns" grinste Moishe und ging in die Knie um der Hündin auf Augenhöhe zu begegnen. "Na, meine Hübsche, bist aber gut gelaunt heute."
Dann drehte der Ventrue sich nach dem riesigen Höllenhund um und begrüsste auch den in freundlichem Ton und der gebührenden Vorsicht. "Hallo Hans, so weit weg von der Reeperbahn heute Nacht?"
Wenn die Hündin ihn lies kraulte er ihr das Fell unter dem Kinn. Irgendwie berührte das alles den Mann ganz ungewöhnlich, war er es doch gewohnt das Tiere vor ihm ängstlich flohen, diese Art von Nähe zu einem lebenden Tier war ein Gefühl das er weit in seinem Hinterkopf als erledigt abgelegt hatte.
"Ist Jenny denn schon da? Mein Kumpel der Duke hier wollte sie hier treffen und sie war wohl auf dem Weg. Sollte sie noch unterwegs sein warten wir natürlich hier, keiner will in Eurem privaten Revier rumschnüffeln, aber zur Sicherheit um die Fragen Ihrer Freunde zu beantworten, Schlipsträger offensichtlich ja, Bauamt oder Polizei nein."

Moishe zwinkerte der Frau dabei schief grinsend zu und wartete wie die Hunde auf seine Angebot von Vertraulichkeit reagieren würden.
 
Das riesige Gebäude mit seinen eingeworfenen oder zerbrochenen Fenstern blickte auf ihn herab. In jedem dieser Löcher schienen Augen heraus zu starren. Hinter jedem Mauervorsprung, hinter jedem Sims konnte eine Waffe auf sie gerichtet sein.

Dies alles schien der Riese aber nicht zu bemerken. Oder es war im einfach egal.

Er stellte sich in die Gruppe als würde er dazugehören. Als wäre er jede Nacht hier. Aber was nicht war konnte ja noch werden.

Waren hier sogar schon bekannte Gesichter? Vielleicht entdeckte er Jenny. Oder die eine oder andere Schnitte. Sozusagen als Guten-Tag-Snack.

Dann lauscht er dem typischen Abklären der Revierzugehörigkeit.

Wie beiläufig zog der Riese zwei Stück Hundekauknochen aus der Tasche. Hatte er dabei um Baxter zu füttern. Wie beiläufig warf er je einen den beiden Hunden zu. Rottweiler oder nicht. Er mochte Hunde.

„Hm, … Schlipsträger? Bulle? Bauamt? Ja, genau. So seh ich aus.“

Er lachte laut auf. Dröhnend drang es aus seiner Brust. DAS war der Witz des Jahrhunderts. Ja, der Jude hier, … aber ich.

„Nette Tattoos, Chica. Woher? Selbergestochen? Aber hier ist noch Haut zu sehen.“

Wohin deutete der riesige Finger? Ja genau. Auf den Brustansatz, den die Kleine so zur Schau stellte.

Im Augenwinkel beobachtete es die Gruppe, ob einer der Herrschaften Besitzansprüche erkennen lies.

„Raucht jemand?“ Er zog eine weitere Zigarre aus der Hemdtasche. „Stange gefällig?“ und hielt sie der Kleinen hin. Mit den hinter der Sonnenbrille versteckten Augen nahm er seine Umgebung wahr.

Gleich würde sich herausstellen, wer hier Cojones in der Hose hatte. Er tippte auf die Punkerin selbst. Hier war ihr Revier und hier würde sie so schnell sich nicht zurückziehen.

Grrr, zeig mir deine Krallen, ... . Jenny war einen Augenblick vergessen. Der Duke hatte Hunger. Es war zwar bestimmt kein Jungfrauenblut zu erwarten, aber sein Geschmackging nicht in diese Richtung. Er stand auf den Zusatz Adrenalin!
 
Ah, der Duke übernimmt die Aufnahme von diplomatischen Gesprächen mit den Eingeborenen - gut, im Notfall kriegt er dann auch die Prügel dafür.

Moishe beschäftigte sich weiter damit ein gutes Verhältnis zu den vierbeinigen Bewohnern der Gegend zu entwickeln und wartete mal ab ob der Duke Fortschritte machte.
 
Die beinden Hunde ignorierten das Leckerchen völlig. Ihre Köpfe folgten nicht einmal der Flugbahn. Während Hans, der riesige Rottweiler, argwöhnisch zwischen den beiden Unbekannten hin und her blickte und sich ein wenig im Hintergrund hielt, ließ sich das Weibchen die Liebkosungen gefallen.

"Das Weibchen heißt übrigens Hansi. Nach Hansi Burg, du weißt wer das ist?", fragend sah die Punkerin zu Moishe hinüber. Bevor dieser aber antworten konnte, zog der Duke ihre Aufmerksamkeit auf sich.

"Das Tattoo habe ich von Jenny! Wie die meisten von uns. Wenn du sie so gut kennen würdest wie du sagst, müsstest du das wissen. Aber das wird sie schon selber klären, denke ich. Sie ist an ihrem Lieblingsplatz. Da hinten auf dem Dach, ihr könnt die Rettungsstiege nehmen."

Sie wies auf einen Ort, in etwas zweihundert Metern Entfernung.

Die Zigarre nahm die junge Tätowierte dankbar an.
Kritisch blickte sie von dem dicken Stängel zu den anderen.

"Wir sind aber zu fünft...."
 
Klar weiss ich wer Hansi Burg ist, ein Idol meiner Jugend bevor Sie vom guten Hans für bessere Gagen und Rollen unter dem Hakenkreuz hängengelassen wurde. War danach schlau genug sich aus Nazideutschland abzusetzen.

"Ja, ich weiss wer die Frau war." Moishe wandte sich noch einmal der Hündin zu und kraulte sie etwas heftiger. "Na Hansi, dann hoffe ich mal Dein Hans ist Dir treuer als sein Namensgeber es Deiner Namenspatronin war."

Moishe stand auf und holte ein Päckchen Zigarillos heraus und drückte es der Punkerin in die Hand.

"Lasst sie Euch schmecken und danke für die Auskunft. Duke, Dein Ding - wollen wir?"

Moishe zeigte auf die Leiter die auf das Dach zu Jenny führen sollte.
 
Diese nahm das Angebot dankend an und nickte.

"Hans und Hansi waren bis zu seinem Tod zusammen! Er hat sie nicht an die Nazis verraten, er hat sich von ihr getrennt ohne sie zu verlassen. Ich weiß nicht genau was dann geschah. Hansi heiratete zum Schein und floh ins Ausland, aber '46 kamen die beiden direkt wieder zusammen. Jenny sagt, das dies einer der größten Beweise ist, die es für Liebe geben kann. Terror, Angst, Mißtrauen und Feindseligkeit konnten dieser Liebe letzendlich und aller Widrigkeiten zum Trotz, nichts anhaben."

Die Punkerin grinste breit.

"So sagt Jenny es! Und ich an deiner Stelle würde es nicht in Frage stellen. Es gibt Dinge da kann sie nicht drauf..."

Mit diesen Worten war die Sache für das Mädchen erledigt. Sie kehrte zu ihren Freunden zurück und verteilte die Beute. Die Zigarre des Duke behielt sie allerdings für sich. Sorgsam packte sie sie in eine kleine Handtasche die sie nahe ihre ursprünglichen Sitzplatzes abgestellt hatte.
 
„Jep, lets go!“ und ging Richtung Leiter.

Kurz drehte er sich um. „Hey, Schwester. Wie darf ein Schlipsträger wie ich dich den nennen? Oder soll ich mir was ausdenken?“ fragte er die Punkerin.

Kaum die passende Antwort abwartend und mit einem „Gebongt!“ stieg er die Leiter nach oben.

Diese gab ein Stöhnen von sich als die Masse ihr auf die Sprossen drückte. Altersschwach und angerostet musste man Angst vor dem Versagen der Wandhaken haben.

Aber ein Duke hat keine Angst. Ein Duke macht höchstens anderen Angst! Basta!

Behende und schnell machte der Duke Höhe. Einem massigen Körper traute man es eigentlich nicht zu, sich so geschmeidig zu bewegen. Aber der Duke tat es. Sprosse für Sprosse und Tritt für Tritt. Seine schweren Schuhe stimmten im Takt der Gestöhnes und Gejammers der Leiter ein. Fehlte eigentlich nur noch das Geschnaufe eines sich erhitzenden, sich anstrengenden Körpers. Aber das kam nicht. Schon lange nicht mehr.

Oben angekommen schwang er sich aufs Dach und blickte sich schnell um, bevor er sich zu Moishe umdrehte und diesem seine Pranke zur Hilfe anbot.

„Ey, sach ma´ gibt es eigentlich Skins in Israel?“

Ja, genau so eine Frage hätte man erwartet. Zumindest vom guten Duke. Völlig aus dem Zusammenhang und nichts mit der Situation vor Ort zu tun. Sich auf einen Satz des Juden beziehend, der von gefühlten 15 min gefallen war.
 
"Tiffy!", war die knappe Antwort.

Oben auf dem Dach angekommen, mussten die beiden Kainiten feststellen das sie alleine waren.

Noch...
 
"Man sieht sich, Tiffy, Jungs!" Kommt das von Tiffany oder aus der Sesamstraße? Naja, wer weiss aus was dieses ganze Metall in ihrem Gesicht wirklich ist.

Moishe lies dem Duke gerne den Vortritt, er wollte die Leiter nicht mehr als notwendig belasten und folgte dem Brujah nach als dieser auf dem Dach angekommen war.

"Skins, nein, nicht wenn sie wissen was gut für sie ist. Mene Landsleute und ich reagieren mit wenig Verständnis auf Leute die die Auschwitzlüge verbreiten und fast jeder Mann oder Frau hat eine militärische Grundausbildung, außerdem gehören viele Bürger der Militärreserve an und haben ihre eigenen Waffen."
 
„Aha, Militärreserve. So wie die Schweizer? Und, kann man da noch einsteigen? Angenommen ich werde auch Jude. Bekomm ich dann Wummen vom Staat? Ne kleine A-Bombe?“

Die letzte Frage hatte er mit einem fetten Grinsen gesagt. Das andere könnte der Duke durchaus ernst meinen. Legal an rieeeeesige Knarren mit viel Bumbum. Die Verlockung war groß.

Er schritt ein wenig unentschlossen auf der Dachfläche umher. Irgendwie ziellos. Dann patschte er seine Hände gegeneinander, dass es nur so klatschte.

„Tja, Tiffy hatte wohl unrecht mit Jenny. Is´ wohl nich´ hier. … SchÁdee. … Woher kommt es eigentlich, dass viele weibliche Namen auf ´y´ oder ´a´enden? Und sag jetzt nicht … `aus der Bibel`, sonst setzt es Fänge. Ich mein die Frage ernst!“

Er blickte Moishe von oben herab an, was nichts Schlechtes zu bedeuten hatte. Aber der Größenunterschied war einfach zu eklatant.

„Axo, Skins sind nicht alles Nazis! Ein paar von denen sind voll Oi! Kannst cool Parteei machen. Nur mal so am Rande. Sollst ja nicht dumm sterben, …“

Dabei boxte er Moishe freundschaftlich gegen den Oberarm. Der Duke langweilte sich. Etwas was nur dazu führte dass er dann irgendwann anfing Blödsinn zu machen. Und etwas weiter gang dann meist etwas oder jemand kaputt.

„Und nicht alle Punks sind links, kannt´ mal einen, Frosch hieß der, hatte den voll krassen schwarz-weiß-roten Iro. Bevor er mit Kette bekannt wurde.“
 
"Jude ist der Thora nach nur der der von einer jüdischen Mutter geboren wird. Geht also nur wenn Du diese Vorraussetzung erfüllst, aber Du kannst zum Judentum konvertieren wenn Du die Energie dazu aufbringst" Wie das da mit der Beschneidung läuft weiss ich natürlich nicht, wächst ja immer wieder zu. "und Du kannst natürlich israelischer Staatsbürger werden."

Ich erklär ihm wirklich die Welt - hoffentlich fängt er nicht mit Astrophysik an, dann wird es langsam eng.

"Eigentlich ist es bei uns so dass wir seit der Staatsgründung mit der gesamten arabischen Welt im Krieg liegen, wir kämpfen um unser Überleben, die Schweizer bewahren nur ihre Tradition aus dem Mittelalter als freie Eidgenossen Waffen tragen zu dürfen.
Was die Waffen angeht würde das anfangs eher ein Karabiner werden, die Nuklearwaffen haben wir für unsere Luftwaffe und U-Boote vorgesehen." Womit seine Motivation für einen Eintritt sich schon wieder erledigt hätte.

"Das mit den Namen würde ich sagen kommt aus dem jeweiligen Sprachstamm zu dem diese Namen gehören. Die auf A enden kommen wohl aus dem Lateinischen wo das A für die weibliche Form stehen, das Y ist ehrlich gesagt wohl eine Verniedlichungsform, Jenny ist beispielsweise meistens die Kurzform von Jennifer. Aber wenn Du sowas genauer wissen willst frag lieber einen Sprachwissenschaftler.

Was die Skinheadgeschichte angeht sind meine Landsleute da zu empfindlich als bei denen nach verschiedenen Arten zu unterscheiden, immerhin haben die Nazis im Holocaust 6 Millionen Juden getötet, da hört man dann irgendwann auf verständnisvoll zu sein."

Moishe entschloss sich schnell das Thema zu wechseln bevor die Fragestunde weiterging.

"Du hattest doch mit Jenny telefoniert - war die denn nicht hier zu der Zeit?"
 
"Doch war ich!", erklangs es aus dem Dunkeln. Dann trat Jenny durch eine Öffnung in der Betondecke des Daches nach oben. Offensichtlich gab es noch einen etwas einfacherern Weg hierher nach Oben zu gelangen. Über eine Treppe anstelle einer wackeligen Stiege.

"Aber wenn mir meine Kumpels sagen, das ein verkappter Schlipsträger und ein etwas zu groß geratener Pornodarsteller nach mir gefragt haben, dann gehe ich doch erstmal einen Schritt zurück und schaue mir an um wen es sich da genau handelt."

Mit dem erstaunlichen Geschick der Übung fingerte sich Jenny eine Zigratte aus der Innentasche ihrer Lederjacke und zündete sie an. Genußvoll inhalierte sie den Rauch in ihre toten Lungen.

"Jetzt wo ich es sehe, kann ich es kaum glauben. Nicht nur weil ich gedacht hätte das unsere geliebte Geißel bereits einen sabbernden Gefolgsmann aus dir gemacht hätte, sondern auch weil ausgerechnet du Duke dich in einer derartigen Begleitung hier einfindest."

Dabei war Jenny nicht im mindesten abfällig.
Sie klang eher überrascht und unverholen Mißtrauisch.

Ein Ventrue in der Fabrik....
Was passiert als nächstes?
Bietet er mir nen Joint an?
 
Keine Joints für Jenny - wieder mal Pech gehabt, Mädel.

Moishe grinste entwaffnend. "He, was heisst verkappter Schlipsträger?"

Moishe wedelte mit dem Ende seiner Krawatte wie mit einer Fahne.

"Der Duke und ich haben uns an der Tanke getroffen und uns ein wenig unterhalten. Dann fragte er ob ich mit hierher kommen wolle weil er mit Dir verabredet wäre und weil ich neu in der Stadt bin nahm ich die Gelegenheit war eine Ecke zu sehen die ich bisher nicht kannte.
Achja, ich bin Moishe ben Levy, Clan Ventrue" und Schlipsträger.
"Aber wenn ich wieder abhauen soll auch egal, sags einfach, Deine Domäne, Deine Regeln. Oh, ich hoffe das Du ist in Ordnung?"
 
„Gut, dann haste dich vorgestellt. … Ja, hab ihn an ne Tanke getroffen, als mich diene Einladung ereilte, leider ohne Wegbeschreibung, … aber jetzt sind wir hier Dank modernster Navi-Technik.“

Pornodarsteller, das gefiel ihm. Ob Tiffy ihn so beschrieben hatte?

Dann verschwand sein Grinsen.

„Kommen wir gleich zur Sache. Ich habe vernommen, dass es ein Problem mit unserer Geissel gibt und dass du vermutest er hatte mich Hirngestossen, bestätigt das Ganze. Freund Rabbi hier sacht, es hätte Probleme gegeben vor der Akademie. Zugegeben, ich hab da so Erinnerungslücken.“

Der Duke machte kurz eine Pause, quasi um Luft zu holen.

„Fuck! Langes Geschaffel liegt mir nicht. Du hast einen Stein bei mir im Garten.“

Er streckte ihr die Hand hin.

„Sangre por Sangre! Ich schulde dir mein Leben. Jenny Färber von den Caitiffs. Ein Duke vergisst sowas NIE!“

Das Wort Caitiff kam mitnichten ironisch oder überheblich über seine Lippen, aber sie hatte nun mal keinen Clan. Von der Finstertaler Neuregel wußte der Duke noch nichts. Aber es war ihm verdammt erst mit der sache hier.

Moishe war für ihn Zeuge des Ganzen und er würde ihn bei Gelegenheit daran erinnern. Ansonsten sollte er besser keinen Mucks von sich geben, der das ganze ins Lächerliche zog oder verächtlich aufstöhnen oder irgendwas in der Art.
 
"Ich jage niemanden davon der mir keinen Grund dazu liefert. Toleranz ist eine Tugend die ich vielleicht nicht immer sehr gut beherrsche, die mir aber sehr eng am Herzen liegst. Allerdings sollest du wissen, dass ich mit deinesgleichen sehr viele schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die Liste ist lang und reicht von Beleidigungen über Demütigungen bis hin zu direkten Angriffen auf mein Hirn. Ich werde dich also behandeln wie einen Freund solange du dich wie ein Freund benimmst. Pisst du mir allerdings ans Bein, reiß ich dir die Eier ab und geb sie dir zu fressen..."

Es folgte ein Lächeln von dem nicht ganz klar war ob es freundlich oder drohend gemeint war.
Jenny wandte sich an den Duke.

"Mach keine Versprechungen die du nicht halten kannst! Ich sitze beinahe jede Nacht bis zum Hals in der Scheiße. Es wird also nicht einfach sein mir so etwas wertvolles wie ein Leb.... wie eine Existenz zu schulden!"

Sie stockte deutlich bei dem Wort Leben, es schien ihr emotional unmöglich dieses Wort auszusprechen.
Man konnte den Kloß in ihrem Hals beinahe erkennen.

"Aber ich danke dir von Herzen! Und ich weiß es sehr zu schätzen. Du bist ein Mann von Ehre Duke, so etwas ist selten heutzutage."

Es folgte ein Stupser auf den muskolösen Oberarm des Mannes.

"Nenn mich Stray, das tun alle meine Freunde!"
 
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