10.4.04 - Enter the arena

Der Schlag traf Meyye und sie spürte die spitzen Klauen. Wieder hörte sie ein furchtbares Grollen aus der Kehle des Tänzers.

Out of Character
Bitte mal 5 absorbieren.
 
Die Klauen gruben sich in Meyyes Fleisch ... aber nicht so sehr, wie sie vermutet hatte ... die Talen wirkten vielleicht nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte ... aber immerhin zeigten sie Wirkung. Und nun folgte der nächste rasche Klauenangriff in ihre Bauchgegend.

Out of Character
Deine Handlung für die Runde ist schon weg, also zählt nur noch der Talen zum Ausweichen. Nochmal 5 zum ausweichen.
 
Zu langsam... viel zu langsam! Sie schreit auf, vor Schmerz und auch Überraschung... die Wunde brennt wie Feuer, viel intensiver als irgendwelche Harmlosigkeiten wie Kugeln oder Messer... und ehe sie auch nur reagieren kann, schlägt er wieder zu... sie hat gespürt, dass der Schlag durch etwas Unsichtbares abgeschwächt wird, also hat sie wenigstens den Schutz, aber hilft denn dieses verdammte Unsichtbarkeitstalen überhaupt nichts?! Sie sieht ja nicht, was er sieht... dass sie verschwommen ist, vibrierend, wie etwas das sich ständig hin und her bewegt und außer Phase gerät... sie hat keine Ahnung, dass es nicht so leicht für ihn ist, sie zu treffen.

Out of Character
Mit anderen Worten... ich darf nicht ausweichen, aber das Talen gibt mir dennoch 4 Würfel ;)


[dice]
 
Out of Character
Oh, ja ... das wird Ärger geben ... Zumindest für Silvia? Doofe Talen ... Wirken nix *g*


Ein triumphierendes Gebrüll erreicht Meyyes Ohren und ein irres, wölfisches Gelächter. Dann kam der zweite Schlag.

Out of Character
Bitte 6 absorbieren
 
Auch der Schlag saß richtig gut ... normalerweise ... und das wußte Meyye, würde sie nun in Starre liegen ... oder noch schlimmer ... etwas hatte für sie den Schlag abgefangen. Rühren konnte sie sich trotzdem kaum noch. Mit einem kranken Lachen beugte sich der Tänzer über sie und nahm ihren Kopf in beide Pranken. Ein Riss und es wäre aus ... Wahrscheinlich war das auch sein Plan ...

Dann, plötzlich riß der kranke Garou die roten Augen auseinander. Er zuckte und ließ ein schmerzhaftes Grollen erklingen. Dann troff Blut aus seinem Mund, er lies Meyyes Kopf los und kippte nach vorne ... auf Meyye ... Sie konnte riechen, dass das Blut des Tänzers stank und es war ätzend. Dort wo das Blut ihre Kleidung berührte, löste sie sich langsam auf.

Sie konnte erkennen, dass ein silberner Wurfdolch zwischen seinen Schulterblättern steckte. Das hatte ihm wohl den Rest gegeben. Tatjana schleppte sich heran. Ihre gesamte linke Gesichtshälfte, ihr linker Arm und die Hälfte ihres linken Oberkörpers war vollkommen verbrannt. Das linke Ohr fehlte. Sie konnte aber noch laufen ... war wahrscheinlich nicht so sehr verletzt, wie Meyye.

Tatjana rollte den toten Tänzer von Meyye herunter. Dann kniete sie sich zu ihrer Freundin und hielt ihren Arm an ihren Mund. "Trink!"
 
Der zweite Schlag ist zuviel. Meyye taumelt und fällt zu Boden, kann sich kaum noch bewegen. Heiß brennt die Wut und die Enttäuschung in ihr. Nicht einmal konnte sie ihn angreifen, nur mit der Überraschung und geworfenen Silbermessern auf Distanz. Zu langsam... einfach viel zu langsam! Sie riecht den widerlichen Atem des Tänzers als er ihren Kopf zwischen die Hände nimmt um ihn zu zerquetschen wie eine reife Melone... oder zu zerreißen wie einen Fußball aus altersschwachem Leder. Es ist aus. Das wars also... sie war Tatjana keine große Hilfe, soviel ist sicher. Sie kann nur hoffen, dass ihre Freundin den Kampf gegen den Feuergeist übersteht. Sie ist eine Garou, sie hat da durchaus Chancen, hofft Meyye jedenfalls. Und dann hofft sie, dass ihre Treffer vorhin ihrer Freundin einen Vorteil verschaffen. "Wyrm...gezücht..." würgt sie nur noch hervor und versucht, die Arme zu heben und den Feind, ihren Mörder, wenigstens einmal die Krallen spüren zu lassen.

Aber dazu kommt es nicht. Plötzlich blutet er, und eher erstaunt registriert Meyye, dass das Blut ätzend ist... wie die Aliens in den gleichnamigen Filmen. Tänzer der Schwarzen Spirale müssen echt nicht nur geistig verdreht sein. Erstaunlich eigentlich, welche Kleinigkeiten ihr auffallen, so kurz vor ihrer Mutation in ein Aschehäufchen. Aber dann fällt ihr noch was anderes auf, nämlich dass der Garou auf sie gefallen ist und sie nicht mehr festhält? Das verwirrt sie, bis sie das silbrige Schimmern sieht, das aus seinem Rücken ragt.. und dann ist auch schon Tatjana da und wälzt ihn herunter.

Die Erleichterung, die sie überschwemmt und das Gefühl, es geschafft zu haben, wird gleich wieder eingetrübt als sie Tatis Verletzungen sieht. "Du.. siehst furchtbar... aus..." quetscht sie hervor, dabei mal ganz ignorierend, dass es ihr selbst noch viel schlechter geht. Und dann... nur eine Geste und ein Wort. Meyyes Augen weiten sich... sie schüttelt schwach den Kopf... doch das Tier läßt ihr keine andere Wahl, und so wird ihr Widerstand bald schon weggeschwemmt, faßt sie mit schwachem Griff nach dem Arm und schnappt mit den Zähnen hinein... und trinkt... und trinkt... und trinkt... ein Glücksgefühl ohnegleichen, ein Rausch! Als sie genug hat, läßt sie erst gar nicht los, sondern beginnt, sich zu heilen. Widerstrebend, langsam, brennend, schließen sich die vom giftigen Werwolf geschlagenen Wunden... sie muß sie nicht einfach nur schließen, sie muß sie niederkämpfen, und sie braucht fünfmal soviel Blut dafür als eine normale Wunde dieser Art ausmachen würde... darum trinkt sie weiter, heilt wieder etwas und trinkt... zwei ausgewachsene Menschen hätte sie schon leergetrunken, als sie immer noch (jetzt aber nicht mehr allzu schwer) verletzt ist und Tatjana reagieren muß, wenn sie überleben will.
 
Tatjana hatte ihre Augen geschlossen und Tränen liefen ihre Wangen hinab. Nachdem sie merkte, dass Meyye die größten Wunden geheilt hatte riss sie sich von ihr los ... es war nicht leicht ... wirklich nicht, denn nun spürte sie, was die Menschen wohl spürten, wenn Meyye trank. Warum sie plötzlich auch dieses Gefühl hatte, wusste sie einfach nicht ... es war nicht schmerzhaft ... nicht mehr ... und sie war irgendwie froh, dass sie dies spüren durfte.

Sie lies sie zurückfallen ... sie wollte nur diese Verbindung kappen ... auch wenn sie schön war, aber sie hatte gespürt, dass sie es nicht überleben würde, wenn sie weiter Meyye gewähren lies.

Dann fing sie an zu heulen ... ein Heulen des Triumphes. Nun konnte Meyye erkennen, dass das grüne Feuer nicht mehr existierte ... und nun kamen auch Silvia, Richard und Tom schwer verletzt aus dem Umbra. Sie liefen schnell zu den beiden und auch sie zeigten Verbrennungen. Nachdem sie sicher waren, dass die beiden überlebt hatten, fingen sie an in das Geheul mit einzustimmen. Aber es schwang auch ein Teil der Trauer mit.
 
Meyye will Tati schon mit zurückerhaltener Kraft festhalten, als sie sich losreißt... sie braucht noch mehr, soviel mehr! Wie kann sie es nur wagen, sich ihr zu entziehen? So ein kleines bißchen Blut kann sie ja wohl noch entbehren! Und was soll das jetzt? Sie heult... wegen des Sieges... umso besser, merkt sie es vielleicht zu spät, wenn Meyye wieder zubeißt. Aber erstmal schaut sie sich um, ob auch wirklich kein Feuer mehr in der Nähe ist... nein, gut.

Allerdings ist die Horde Garou, die da aus dem Umbra kommt ungefähr genauso wenn nicht zehnmal so gefährlich. Aber mit den Werwölfen wird sie fertig! Sie hat sich mit dem Blut einer der ihren vollgetrunken, ist jetzt nur wieder halbleer weil sie soviele Wunden heilen mußte... das was noch da ist, macht (fast) nichts, sie könnte jetzt einfach unter sie rasen und einen nach dem anderen aufschlitzen... damit das Blut nur so spritzt und sie es nur noch aufzufangen braucht! Sie blickt hinunter, zu dem leblosen Körper des Tänzers, und gibt ihm einen kräftigen Tritt, bevor sie sich herabbeugt und den Silberdolch in seinem Rücken herauszieht. Warum muß den sein Blut auch giftig sein! "Mistkerl." zischt sie und stößt mit dem Dolch nochmal zu, und nochmal. Dann erhebt sie sich wieder und schaut den anderen bei ihrem Ritual zu... warum dieser merkwürdige Unterton? Wegen Darla? Ach nein... da fehlt noch einer. Noch jemand auf der Liste des verdammten Tänzers. Sie tritt ihn ein weiteresmal, und wenn er nicht schon tot wäre, würde sie ihn in ihrer Wut in Streifen schneiden.
 
Der Körper des verdrehten Crinos verwandelte sich wieder in einen Menschen ... in einen Mann. Er war endgültig tot und hatte sich wieder zurückverwandelt.

Das Geheul verstummte und alle verwandelten sich wieder in ihre menschliche Gestalt. Tatjana sah wirklich scheiße aus. Silvia trat zu ihr und flüsterte ihr etwas zu. Die Metis schüttelte traurig den Kopf. Dann begann Silvia mit der Heilung der Freundin. Die Haut wurde wieder normal, aber die Wunde um das Ohr schloss sich, ohne dass das Ohr vielleicht auf wundersame Weise wiederkam. Es blieb ein Loch ... Sie ließ ihre Haare darüberfallen und lächelte Silvia dankbar an.

Tatjana ging zu ihrer Freundin und hielt sanft ihre Arme fest ... sie führte sie mit sanften Druck von dem Tänzer fort. "Es ist vorbei, Schwester. Bitte ... beruhige dich. Wir haben ihn besiegt und ohne dich, hätte ich das nicht geschafft." Sie sprach sehr leise und sanft zu ihrer Freundin.

Silvia runzelte die Stirn, als sie Meyyes Laune wahrnahm.
 
Meyye legt leicht den Kopf schief, als sie den Feind in seiner menschlichen Gestalt sieht... was hat Tatjana nur an ihm gefunden, dass sie im Mexican mit ihm mitgegangen ist? Ach so, stimmt ja, dieser Beherrschungsscheiß von ihm... dafür hätte er eigentlich gleich noch einen Tritt verdient.

Mit mühsam unterdrückter Wut schaut sie zu den anderen, auch was mit Tatjanas Ohr passiert entgeht ihr nicht. Scheiße...! So steht sie da, breitbeinig, mit geballten Fäusten und hat nicht einmal eine Atmung, die sie mal etwas heftiger gehen lassen könnte um sich wenigstens ein bißchen abzureagieren. Stattdessen steht sie im Angesicht vieler mißtrauischer Garou lieber da wie eine Steinstatue.

Beinahe wehrt sie sich, als Tatjana sie anfaßt, hat die Bewegung in Gedanken schon ausgeführt, sich zu entziehen und ihr die Faust ins Gesicht zu schlagen... aber sie kann an sich halten und weicht nur aus, mit einem geknurrten "Lass das." Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen schaut sie dann wieder zur Leiche des Tänzers der Schwarzen Spirale, während Tati spricht. "Ich würd ihn am liebsten wiederbeleben und nochmal umbringen." sagt sie mit in unterdrückter Wut vibrierender Stimme. Dann lacht sie plötzlich und sieht ihre Freundin an. "Dein Blut ist echt der Hammer, weißt du das? Es ist wie beim erstenmal.. ich bin so gut wie unbesiegbar. Und dein Trick mit dem Draufsetzen... der würde jetzt nicht mehr klappen, Schwesterchen. Aber ich brauche noch mehr davon... sogar noch verdammt viel, bevor ich mich ganz heilen kann."

Sie schaut an sich herunter, zu der zerfetzten und blutigen Kleidung, die eigentlich kaum mehr so genannt werden kann und die Klauenwunden, die eigentlich ziemlich harmlos aussehen dafür. Nunja, einige Minuten vorher waren sie deutlich weniger harmlos...
 
Tatjana blinzelte schockiert über Meyyes Wortwahl und Silvia kam nun näher an die beiden heran. Sie sah die Metis und dann Meyye an. Wieder ging ihr Blick zu Tatjana. "Du hast ihr dein Blut gegeben? Das ist gefährlich. Ok, ich kann es verstehen, sie war wahrscheinlich sehr verletzt ... zumindest den Spuren nach zu urteilen."

Dann wandte sie sich an Meyye. "Trotz des Blutes bist du nicht unbesiegbar, Meyye! Das kannst du mir glauben. Ich seh ein, dass du mehr Blut zur Heilung brauchst ... und wenn sich Tatjana bereit erklärt, dir mehr zu geben, ist das auch in Ordnung, aber komm nicht auf dumme Gedanken! Wir sind hier und wir passen auf, dass nicht etwas passier, was du eigentlich gar nicht willst."

Tatjana nickte dann und streckte ihrer Freundin wieder ihre Hand entgegen. Die Bisswunde von vorhin war verschwunden und sie spürte, dass sich ihr Blutverlust wieder regeneriert hatte ... auch schon mit Silvias Heilung.
 
Meyye macht sich nichts aus Tatjanas Erstaunen und lächelt nur geringschätzig, als Silvia mit ihrer Freundin redet... um dann die Zähne zu fletschen als sie sich ihr zuwendet und sie provoziert. Das Dumme ist nur... sie hat recht. Jetzt sind die Wölfe nicht mehr beschäftigt mit ihrer Heulerei, da wird es nicht leicht werden... nein, wahrscheinlich sind es wirklich zuviele. Wenn sie auf dieses kleine Stimmchen in sich hört das ihr die erste Gelegenheit des Wolfsblutgenusses und ihren kläglichen Kampf gegen den Tänzer in Erinnerung ruft, weiß sie sogar ganz genau, dass sie es nicht schaffen wird, Blut hin oder her.

"Schon gut, ich werd ihr nichts tun! Wollte sowieso erst nichts von dem verdammten Garoublut nehmen, aber ich war am Ende und der Hunger übermächtig." stößt sie hervor und wendet sich abrupt ab. "Dann muß ich mir halt jetzt Menschen suchen... hab noch nie im Nordteil der Stadt gejagt, wird sicher lustig... wie schon diese ganze Nacht." Nein, das klingt überhaupt nicht sarkastisch. Immerhin, wenn sie irgendwen trifft kann sie sich dessen voller Aufmerksamkeit sicher sein, so wie sie daherkommt.
 
Tatjana biss sich auf die Unterlippe ... es tat ihr weh, dass Meyye so sprach und sie wollte, dass das aufhörte. Sie zog dann wieder ihre Hand zurück und sah sie einfach nur traurig an ... Leise meinte sie zu ihr. "Dann ... dann sehen wir uns nachher? Oder soll ich dich begleiten?"
 
Irgendwas stimmt nicht... Tatjana sieht traurig aus. Das bringt sie schon wieder zur Weißglut. Dieser verdammte Tänzer, der noch einen ihres Rudels auf dem Gewissen hat! Oder war es jemand anderer? Lost Shadow? Tati braucht nur was zu sagen, dann kann der was erleben! Sie ist gerade in der richtigen Stimmung...

Aber dann kommt ihr der Gedanke, dass vielleicht gerade ihre Stimmung der Grund ist. Und dann ärgert sie sich über sich selbst, was auch nicht gerade das Richtige ist... sie kann das Tier in sich hassen, aber es wird dadurch nur stärker. Besser, sie beschäftigt sich schnell mit etwas anderem, sonst wird sie noch verrückt. Sie geht jagen, wie schon angekündigt.

Will Tatjana mit? Klar... was Meyye jetzt brauchen kann ist eine Aufpasserin, ein Anstandswauwau (sogar noch fast wörtlich zu nehmen) der aufpaßt dass sie den armen Menschen nicht zuviel abnimmt. Als wenn sie sich nicht unter Kontrolle hätte! Sie wird den Püppchen schon nicht die Fäden durchschneiden. "Wir sehn uns nachher." antwortet sie knapp, aber sie fährt Tati nicht mehr an, nickt dann Silvia zu und geht von dannen.

Aber wohin jetzt? Eigentlich kann sie sich sicher sein, dass der gesamte Nordbezirk auf den Beinen ist, so wie die Garou rumgeheult haben. Sie schlägt erstmal den Weg zum Fernsehturm ein. Als von dort ein Licht zu sehen ist, duckt sie sich schnell hinter ein Gebüsch, aber anscheinend raschelt sie dabei zu stark. Das Licht - einer Taschenlampe - richtet sich auf 'ihren' Busch, und sie erkennt eine Person, die näherkommt. "Ist da wer?" ruft eine männliche Stimme, und sie erkennt schließlich jemanden in einer Art Uniform. Ein Nachtwächter vielleicht? Jedenfalls genau das Richtige für sie. Sie weiß schon, welche Rolle sie jetzt spielen könnte.

Der Anblick den sie bietet, muß den Mann in einen halben Schock versetzen. Da bricht eine junge Afrikanerin durch das Gebüsch, mit zerfetzter, blutiger Kleidung und stürzt gleich wieder zu Boden. Die Reaktion ist ganz wie erwartet. "Mein Gott!" macht er seinem Erschrecken Luft, dann läuft er zu ihr und läßt sich auf den Boden nieder. "He, junge Frau..." Erst faßt er sie an den Schultern, und da faßt Meyye auch gleich zu und hält seinen Arm fest. Sie muß verhindern, dass er ihren Puls fühlen will. Dabei schaut sie ihn an und macht den Anschein schweren Atems, wie es eine Schwerverletzte (wie und warum genau, solche Details überläßt sie ihm und seiner Phantasie) halt tut... das Gesicht vor Schmerz verzerrt, mit aufgerissenen Augen. "Hilfe..." flüstert sie hervor, und das hat ein hastiges Nicken seinerseits zur Folge. "Alles klar... ganz ruhig... ich hole Hilfe..." sagt er, und seine Stimme zittert. So hat er sich seine Nachtschicht wohl nicht vorgestellt. Aber sie hält seinen Arm fest. "Nicht weggehen... muß... was sagen..." bringt sie, offenbar unter Aufbietung aller Kräfte, hervor und läßt ihn zögern. "Na gut... sagen Sie es mir, aber dann ruf ich den Krankenwagen, okay?" Sie nickt schwach und er beugt sich hinunter, das Ohr zu ihrem Mund geneigt, womit auch sein Hals in nächster Reichweite ist. Perfekt. Danke für die Einladung. Sie beißt zu.

Er keucht, denn er weiß gar nicht wie ihm geschieht und kommt auch erstmal nicht mehr dazu, einen klaren Gedanken zu fassen. Meyye schon... sie ärgert sich. Wie Leitungswasser nach einem Pina Colada ist das Menschenblut nach dem, was sie von Tatjana gekostet hat. Aber es ist immer noch gut genug um ihren Durst zu stillen, und auch in ihrem Ärger denkt sie daran, rechtzeitig aufzuhören. Als ihre Zähne sich zurückgebildet haben und sie die Bißwunde geschlossen hat, läßt sie sich zurückfallen und schließt die Augen. Blinzelnd und mit einem Anflug von Schwäche kommt der Mann wieder zu sich. Verwirrt sieht er Meyye an, die sich zur Sicherheit noch schwach bewegt und den Anschein von Atmung aufrechterhält. "Ich ruf jetzt das Krankenhaus... ich komm gleich zurück, mit dem Erste Hilfe-Kasten. Bin gleich wieder da!" sagt er und drängt was gerade eben gewesen ist in den Hintergrund seiner Prioritäten. Dann steht er auf und läuft zum Turm.

Als er außer Sichtweite ist, wird die Schwerverletzte plötzlich schnell. Sie erhebt sich und läuft in Richtung Parkausgang, schaut sich aber erst vorsichtig nach Beobachtern um, bevor sie auf den Gehsteig tritt. Gut, das war der erste Streich... und viel wird sie in dieser Nacht, die sich dem Ende zuneigt, nicht mehr schaffen. Sie muß Glück haben, wenn ihr noch jemand begegnen... in dem Moment kommt jemand um die Ecke. Sie reagiert prompt und erweckt den Eindruck, sie könnte sich nur mit Mühe und dadurch, dass sie halb die Wand herunterrutscht überhaupt auf den Beinen bleiben. Sie muß sich zusammenreißen, dass sie über den Ärger wegen des begrenzten Vokabulars der Stadtbewohner nicht ihre Rolle fallenläßt, denn auch die Worte dieses frühmorgendlichen Spaziergängers sind: "Mein Gott! Mädchen... was ist passiert?" Auch er eilt auf sie zu, und sie vertauscht die Wand mit ihm. Dankenswerterweise gibt er sich Mühe, sie festzuhalten. Sie hat es leicht, ihn damit zu überraschen dass sie an seinen Hals will. Und diesmal während sie trinkt, heilt sie ihr verwundetes untotes Fleisch weiter. Es braucht fast alles auf, was sie von beiden Menschen zusammen genommen hat, aber es ist das Werwolfblut, das sich bei der Heilung verflüchtigt. Kein Pina Colada mehr, nur noch Leitungswasser. Und als es vorbei ist, ist sie ruhig.

Sie läßt von ihm ab, und jetzt ist er es, der sich keuchend abstützen muß. Ein alter Mann, mit zumindest größtenteils schon grauen Haaren. Sie hält sich nicht lange mit Betrachtung und schon gar nicht mit Erklärungen auf sondern huscht einfach um die Ecke... ein Gespenst mit merkwürdiger Wirkung. He, gar nicht so unzutreffend, diese Bezeichnung. Erst als sie in die nächste Straße eingebogen ist, wird sie langsamer. Gut... eigentlich ja eine erfolgreiche Nacht. Wenigstens jetzt... die Hilfsbereitschaft und das Mitleid zweier Menschen ausgenutzt um sie zu verletzen. Guter Schnitt. Und als Sahnehäubchen: Tatjana rüde behandelt dafür, dass sie dir ihr Blut gegeben hat, obwohl sie wußte, dass das ihr Ende auch dann sein kann, wenn sie sich rechtzeitig losläßt. Wer weiß ob sie eine weitere Raserei einer Gangrel überstanden hätte. "Vampire sind doch der letzte Dreck." flüstert sie zu sich selbst, während sie weiterhin durch die nächtlichen Gassen schleicht, immer darauf bedacht, eventuelle Passanten eher zu bemerken als diese sie, und ihnen auszuweichen. Sie hat noch einen langen Weg vor sich und möchte jetzt nicht mehr gesehen werden.

Out of Character
Ach ja... die Abwicklung der Restnacht und die beiden Opfer beruhen auf Erlaubnis und Ausarbeitung von Klingentanz... jedem davon wurden 3 BP entnommen. Meyye hat jetzt nur noch leichte Blessuren (kein Malus, aber noch eine Gesundheitsstufe schwer heilbarer Schaden).
 
Die Garou beeilten sich schnell alle Gegenstände (Feuerschale, Leiche des Tänzers, u. ä.) ins Umbra zu bringen oder anderweitig zu beseitigen. Sie hatten den Tänzer erledigt ... naja ... eigentlich Meyye und Tatjana, aber das war schließlich auch ihre Aufgabe gewesen. Nachdem alle Spuren beseitigt waren und die Leiche von einem weiteren Garou (Insgesamt 2: der Metis des Fianna-Rudels und Darla) an eine Stelle im Umbra im Wald gebracht wurden, wurden die notwendigen Schritte für den nächsten Abend eingeleitet ... darunter auch Telefonate ...

Völlig erledigt schleppte sich Tatjana nach Hause ... war es das noch, nachdem sie von Meyye so angeschnauzt worden war? War sie noch ihre Schwester? Sie hoffte es, trotzdem war der Gang voller Ungewissheit ... Sie war noch vor Meyye zu Hause ... und stellte sich sofort unter die Dusche. Als die Gangrel wiederkam, stand Tatjana nass vor dem Spiegel und besah sich das offene Loch an ihrer linken Schädelhälfte. Als sie Meyye hörte (etwas zu spät ... denn ihr Gehör hatte wohl auch gelitten) ließ sie schnell ein paar Haarsträhnen darüberfallen ... Sie sah Meyye schuldbewußt an ... ihr war die ganze Sache recht peinlich.

Vorsichtig fragte sie: "Geht es ... dir vielleicht etwas besser?"
 
Es dauert sein Weilchen, quer durch die gesamte Stadt zu kommen, und das auch noch ungesehen, obwohl die Nachtzeit dieses Unterfangen sehr begünstigt hat... schließlich aber steht sie wieder vor ihrer Kellertür und sperrt auf, auch sie zumindest psychisch erschöpft und mit dem aufkommenden Müdigkeitsgefühl des bald beginnenden Sonnenaufgangs.

Viel Zeit zum Nachdenken und um sich schlecht zu fühlen hatte sie während ihres langen Weges. Eigentlich hat die Nacht nur ein Gutes, der Tänzer ist erledigt. Aber der Preis war hoch. Nicht nur zwei Garou, auch Tatjanas Verletzung, und sie hat es wieder getan, was sie eigentlich nicht tun wollte. Schon war es wieder ein wenig schwieriger, sich mit Menschen zu begnügen. Jedenfalls diese Nacht, sie hofft ja, dass sich das wieder legt. Sie will sich nicht an Werwolfblut gewöhnen, sie will nicht danach... süchtig werden. Das könnte das Ende des kalten Krieges zwischen ihr und ihrem Tier sein, und der Beginn des heißen.

Ob Tatjana schon da ist? Oder zieht sie es vor, mit ihrem Rudel den Sieg zu feiern und sich rehabilitieren zu lassen? Verdient hätte sie es ja. Oh... nein, sie ist hier. Leise Geräusche und Gerüche aus der offenen Badtür verraten das. Sie schaut hinein und sieht nochmal genauer, welche Wunden und Narben von diesem Kampf zurückbleiben. Als Tatjana sie entdeckt, ist ihr Gesicht wieder so ausdruckslos/abweisend wie meist, wenn ihr was nicht paßt.

Erst als sie angesprochen wird, verzieht sie etwas das Gesicht. "Ja, es geht mir besser." sagt sie, und es klingt als sei auch ihr etwas peinlich. Oder vielleicht eher schuldbewußt? "Tut mir echt leid. Ich wollt dich nicht so anfahren. Das war das Blut... ich hab mehr Blut aufeinmal getrunken als je zuvor in meinem Leben. Kein Mensch hat soviel. Naja... leider bringt dein Blut die Schlampe in mir zum Vorschein, aber dafür kannst du nix." Sie lächelt schwach. "Wie gehts dir jetzt?"
 
Tatjana ging etwas mit dem Kopf nach vorne und ihr Gesicht hatte den Ausdruck, als wenn Meyye einen schwerhörigen Opa vor sich hatte. Nachdem Meyye zu Ende gesprochen hatte, vergingen noch ein paar Augenblicke, bis Tatjana sprach. Anscheinend musste sie die Wortfetzen, die sie verstanden hatte erst in einen richtigen Zusammenhang bringen.

Sie lächelte dann leicht. "Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin ja auch doof, dass ich dir mein Blut gegeben habe. Leider gehts mir nicht so gut. In meinem Kopf rauscht es furchtbar ... und ich höre nicht besonders gut. Ich hoffe aber, das legt sich wieder ... es wäre zumindest wünschenswert."

Noch einmal ein scheues Lächeln. "Duuu ... Meyye ... Morgen wäre eine Art Feier im Wald. Also zuerst so eine Art Beerdigung ... also rituelle Verbrennung der Opfer und dann soll der Sieg gefeiert werden ... so sind wir Garou halt ... und da du wesentlich bei dem Sieg mitgeholfen hast ... denn ohne dich, hätten wir das nicht geschafft ... bist du auch eingeladen ... willst du mitgehen? Ich fände es schön ..." Dann schluckte sie und zuckte dann kurz zusammen. Auch etwas, was hoffentlich aufhören würde ... das es beim Schlucken zu Ohrenschmerzen kam ...
 
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