[1.6.06] noch spät unterwegs...

AW: [1.6.06] noch spät unterwegs...

Enio verstand das. Bei der ganzen Situation war ihm mitlerweile klar geworden, daß es wohl ziemlich lange dauern würde bis Meyye oder er ihre erste Begegnung vergessen würden oder vielmehr das Gras über die Sache wachsen würde. Enio selber wäre warscheinlich selber mehr als ungehalten, wenn er sich in so einer kompromitierende Lage befinden würde. Warscheinlich war die Gangrel auch noch besonders stolz, ehrenkäsig oder in einer bestimmten Position, sodaß sie ihm vielleicht nie verzeihen würde und er jetzt schon eine Gegnerin auf Dauer hatte. Der Brujah zögerte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht die Dunkelhäutige zu diesem Zeitpunkt aus seinem Griff zu lassen aber alles andere würde die Situation nur ins ausweglose führen und die beiden würden warscheinlich doch noch bis zum bitteren Ende miteinander kämpfen.

"Sei froh das meine Jagdmethoden so beschissen sind, sonst wärst du jetzt ein Fall für die Kehrmaschine." Ein klein wenig Selbstironie mußte auch drin sein. Er fand seine Jagdmethoden eigentlich nicht beschissen aber die Umstände hatte das ganze doch ziemlich bizarr gemacht. "Meine Name ist Enio Pareto und ich bin seit ein paar Tagen offiziell Gast in dieser Stadt. Deinen Namen kenn ich auch nicht und ob du regelmäßig dem Prinzen in den Arsch kriechst oder nicht ist mir eigentlich scheißegal. Was zählt ist, daß du dich genauso an gewisse Dinge zu halten hast wie ich. Basta! Ich werde dich jetzt loslassen. Vielleicht erkennst du ja daran, daß mir nichts daran liegt dich fertig zu machen." Zeimlich abrupt und ohne weitere Verzögerung schnellten Enios Arme nach hintern und gaben Meyye frei. Selbstverständlich hatte diese Aktion nicht entspannendes und der Turiner rechnete mit einem neuen Angriff. Nachdem er seine Arme von der Gangrel entfernt hatte sties er sie ein klein wenig nach vorne und rollte sich gleichzeitig zur anderen Seite weg und versuchte so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Somit war die körperliche Nähe zwischen beiden Vampiren ziemlich schnell beendet und jeder hatte wieder seinen Sicherheitsabstand. Enio hatte immer noch seine Klinge in der Hand. Er wartete. Er wußte das er seine Gegenüber in eine blöde Situation gebracht hatte... jetzt war es an ihr die Initiative zu übernehmen.
 
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Na, ob er sie wirklich so schnell in Asche verwandelt hätte, will sie ja bezweifeln... sie werden es ohnehin nicht mehr erfahren, wenn er nicht doch noch auf die Idee kommt, er könnte seinen Durst auch an einer Kainitin stillen. Der Name kommt ihr irgendwie bekannt vor... richtig, Cat hat ihr den genannt, als sie all die Neuankömmlinge aufgezählt hat, die Finstertal inzwischen verkraften muss. Sie hatte auch gesagt, dass sie sich vermutlich verstehen würden. Tja, die Umstände waren wohl dagegen. Eigentlich müsste sie ihm für seine Bemerkung mit dem Prinzenarsch schon wieder eine scheuern.

Als er sie loslässt und schnellstmöglich Sicherheitsabstand gewinnt, hält sie es genauso... sie rollt sich zur anderen Seite und ist ebenfalls schnell wieder auf den Beinen. Sie mustert ihn und seine Klinge, und jetzt kann er wohl auch sehen, was sie aus ihren Händen gemacht hat. So belauern sie sich erstmal gegenseitig und kurzzeitig scheint sie abzuwägen... aber dann werden aus den Klauen wieder normale Finger. Aber das heißt nicht, dass jetzt Friede, Freude und Blutkuchen herrschen. Dazu ist sie noch zu verärgert. Daher schnaubt sie nur. "Willkommen in Finstertal, Arschloch." sagt sie, dann wendet sie sich um und geht. Die Bekanntschaft muss sie erstmal nicht vertiefen. Ihr Messer liegt noch da, wo sie es fallengelassen hat.
 
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Ja ein wahrlich gelungener "first contact". So beschissen wie das ganze auch lief konnte sich Enio zum Abschluß nicht noch ein Lächeln verkneifen als Meyye ihm ihren Abgang servierte. Eine Gangrel. Ausgerechnet eine Gangrel. Enio hatte eigentlich nahezu ausnahmslos relativ gute Kontakte zu dem Clan gepflegt und war fast immer mit dessen Angehörige gut ausgekommen. Immerhin hatte er mit einem von ihnen fast 30 Jahre in der Schweiz zusammengearbeitet als Europa mit den Wirren des ersten und zweiten Weltkrieges zu kämpfen hatte und Enio, ein weiterer Brujah und Kamal zusammen mit dem Gangrel das Weite gesucht hatten. Wer würde ihm das heute noch glauben... ein Gangrel zusammen mit einem Ravnos in einem Klüngel. Eigentlich aberwitzig aber es hatte funktioniert. Enio seufze innerlich. Was für ein beschissener Abschluß für eine ansonsten angenehme Nacht.

Enio steckt seine Kukrisklinge weg und wartet noch einen Augenblick bis Meyye aus seinem Sichtfeld weg war. Er blickte auf die Uhr und mußte erneut feststellen, daß er immer noch keine am Handgelenk hatte. Nicht mehr lange, dann würde die Sonne aufgehen. Zeit sich zurückzuziehen. Er würde wohl in nächster Zeit etwas vorsichtiger an die Sache rangehen müssen... sofern man ihm eine Wahl läßt.

Out of Character
ist es nicht schön, wenn sich Vampire bereits bei der ersten Begegnung auf anhieb verstehen und den Grundstein für eine jahrhundertwährende Freundschaft legen :D :D
 
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Meyye dagegen hatte mit Brujah nicht viel am Hut... nicht, dass sie was gegen den Clan hätte, sie hatte nur nie viel Kontakt zu seinen Mitgliedern, weiß Kain wieso. Höchstens mal Ian, aber das war es dann auch schon. Der nähere Eindruck von heute wird jedenfalls klebenbleiben, auch wenn sie nicht so nachtragend ist, muss sie ja doch ihr Gesicht wahren. Oder so. Vielleicht wird sie später drüber nachdenken, momentan würde sie ihm ganz gern den Kopf abreissen. Mit diesen interessanten Gedanken macht sie sich auf den Heimweg.

Out of Character
Ja, schon toll so ein happy end. ;) Heb wenigstens ihr Messer auf, damit du es ihr mal wiedergeben kannst (so ändern sich die Zeiten... früher ließen die Frauen Tücher fallen, heute sind es Messer :D ).
 
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Out of Character
Aaargh! Du hast natürlich völlig recht. Italiener sind doch wiederliche Banausen. Wie konnte Enio nur das Messer vergessen. Warte... ich werd ihn nochmal treten. ;)


Als sich Enio in Bewegung setzte bemerkte er erst wie ausgelaugt er sich fühlte. Nicht nur körperlich sondern auch geistig. Es war nicht nur dieses sinnlose Gerangel mit Meyye. Die Übungen, die er praktiziert hatte und weswegen er überhaupt erst das Gelände aufgesucht hatte, waren kräftezehrend und machten meistens eine Matschbirne. Blieb nur zu hoffen, daß an diesem Tag die Alpträume ausblieben und Enio sich einen erholsamen Schlaf gönnen durfte.

Nach ein paar Schritten trat Enio auf etwas, das sich überhaupt nicht wie Rasen anfühlte. Er blieb stehen und hob das Messer der Gangrel auf. Mit einem grimmigen Blick betrachtete er das Butterfly. Er würde sich nie mit so einem unpraktischen Ding anfreunden können. Eine Schande so etwas Messer zu nennen. Dennoch entschied der Brujah es einzustecken. Wer konnte schon wissen ob die Klinge noch einmal zu ihrer Besitzerin zurückfinden würde? Mit einer elleganten Bewegung lies Enio das Messer über den Handrücken wandern, schnappte es wieder nach vorne und... "Merda!" ...schnitt sich promt in den Daumen. Mit noch ein paar weiteren Flüchen auf seinen Lippen steckte er das Messer schließlich weg. Es würde wohl das beste sein, wenn er sich hier in Finstertal ein oder zwei ruhige Nächte gönnen würde. Er war Urlaubsreif. Einfach Morgen Nacht mal ins Elysium sitzen und ein paar Gläser Vitae genießen. Auf völlig stressfreie Art und Weise. Ja... das würde er wohl machen.
 
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