[09.05.2008] War denn heut die Post schon da?

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Und da war wieder einer dieser Momente die die Existenz in der Gegenwart des Mädchens mehr als nur unangenehm machten. König versuchte sie einzuschätzen, alles was er sich gerade zusammendenken konnte war das ihre Laune sehr schnell wechseln konnte, gerade noch wirkte sie wie ein Tiger der sich in der Form eines verspielten Kätzchens versteckte, so hüpfte sie nun schon wieder ohne böse Worte umher und sah tatsächlich auch nur wie ein spielendes kleines Kind aus, nur die Worte von König machten wahrscheinlich den Unterschied ob sie in dieser Rolle weitermachte oder ob sie gleich wieder verbal die Zähne zeigte. Aber wäre sie wirklich in der Lage es auch zu vollenden, könnte sie König auch wirklich vernichten?

Urteile nie nach dem was du siehst

Rief er sich ins Gedächtnis. Ein tanzender lachender Tiger war es nun der auf König zuhüpfte, mit einer Leichtigkeit als würde sie hier die Welt beherrschen, oder zumindest so als ob sie hier unter dem besonderen Schutz der Welt stand. Ihr konnte hier nichts geschehen, nicht durch König, nicht durch die Bücher und nicht durch sonst wen. Und wieder waren da Informationsfetzen die König…

Mach das jetzt nicht auch noch

Da fing sie auch schon an um ihn herumzutanzen und hinterliess dabei blutige Abdrücke. Dazu kam nun auch noch wieder das Lachen zurück, aber diesmal nicht von einem anderen Ort sondern direkt von ihr. Es war es schon die ganze Zeit gewesen während sie mit ihm gespielt hatte. Viele neue Fragen warfen sich für König auf. Wer war der Vater der kleinen gewesen, war es am Ende Buchet? Dieser war ja recht häufig in der Kunstakademie wenn man es so nennen wollte, aber Finstertal war doch nie eine Stadt der Mondkinder gewesen. Und was war Libby wirklich? War sie wirklich nur ein untotes Wesen hier oder war sie ein Abbild des Wahnsinns dieses Ortes? Eine Figur die von der Bibliothek gewählt wurde um diese zu represäntieren? Ihr tanzen und ihr Lachen wären genug gewesen um einem Menschen einen Herzinfarkt zu verschaffen. Er musste nun dran bleiben, sie wollte ihm zumindest helfen den Gegenstand zu finden. Er würde ihr nebenbei Fragen stellen und versuchen mehr herauszufinden.

„Ich weiß nicht wirklich wo es ist was ich suche, aber ich werde es spüren wenn es in meiner Nähe ist. Du machst mich neugierig über die Leute die du kennst. Wer ist der gute Blinde der hier wohnt? Und wer ist dein Vater? Er war oft dort wo sie mit Farben spielen, dort kam auch der her der die Kinder immer ins Bett gesteckt hat, war das dein Vater?“

Die Möglichkeiten hier waren unbegrenzt, auch wenn er deVries nicht finden konnte gab es doch noch die Möglichkeit sich mit Informationen die er hier beschaffen konnte aus allen Problemen zu retten.
 
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Libbi stoppte abrupt und verdrehte in einer übertriebenen Geste die Augen.
Noch immer ganz die große Schwester die den kleinen Bruder tadelt.

"Du bist ein Dummkopf! Ich erkläre es dir noch einmal und von vorne. Der gute Blinde hat hier gelebt. Aber nun ist er weg gegangen, ich weiß nicht wohin. Aber er ist gut zu mir gewesen als ich damals verloren gegangen bin und plötzlich ganz allein war. Also habe ich beschlossen auf sein Haus aufzupassen damit er es schön hat, wenn er wieder kommt."

Anscheinend wusste Libbi nichts mit Namen anzufangen. Sie umschrieb die Dinge so, wie sie es durch ihren kindlichen Verstand (wenn man das so umschreiben mochte. Richtig ist diese Art der Beschreibung ganz sicher nicht. In Ermangelung eines geeigneteren Wortes, soll sie aber genügen) wahrnahm. In ähnlicher Form gab sie diese dann an König weiter. Dies war sicherlich nicht besonders hilfreich aber alles zu dem sie im Stande war, bzw. im Stande sein wollte.

"Vater ist nicht mein Vater, sondern der Vater! Der Vater von allen in dieser Stadt die so sind wie du bist und wie ich einst war. Das ist ganz wichtig und das musst du dir merken, ja? Du musst wissen das Vater noch hier ist und nur verloren gegangen ist! Vater lebt und ja er lebte in der Akate... Ankande... Akata... dort wo sie mit Farbe spielen und Steine zu Menschen formen, Mensch!..."

Böse sah Libbi zu König hinüber, weil sie ihm die Schuld daran gab, das er ihr so schwere Wörter in den Mund legte. Aus dem sich nebenbei soeben ein Schwall dunklen Blutes erbrach. Einschüchternd leise und ohne von dem Mädchen überhaupt wahrgenommen zu werden. Die fast schwarze Flüssigkeit landete auf ihrem schmutzigen Kleidchen und breitete sich von dort langsam über die gesamte Brust aus.

"Du bist gar nicht artig und das obwohl ich dich eben schon geschimpft habe. Nun sag schon was du suchst, oder willst du mich ärgern? Ich mag es nicht, wenn man mich ärgert!"
 
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König hörte ein Geräusch, es klang so als würde er auf einem zugefrorenen See laufen und unter ihm würde das Eis anfangen zu Risse zu kriegen, große Risse. Der Anblick des Blutes der aus ihrem Mund kam erreichte problemlos für König einen Härtegrad wie im Krieg, dort sah er schon einige Male Menschen denen das Blut aus dem Mund floss.

Aber niemand hat mich dabei so angesehen und mit mir gesprochen als ob nichts wäre

Er musste hier raus, so einfach war es. Der Alkohol hatte wohl schon zu viel von seinem Hirn genommen um sich noch perfekt herausreden zu können. Aber wenigstens hatte er weitere wertvolle Informationen erhalten. Eine Frage die blieb war was Libby nun war. Aber weiter konnte er das Spiel mit den wechselnden Themen sicher nicht mehr spielen.

„Ich will dich nicht ärgern, es ist leider so. Du bist wie ich, kennst du da nicht das Gefühl etwas zu suchen ohne zu wissen was es wirklich war?“

Es war nicht gut, die Worte hätten besser gewählt sein können. Er hörte schon die Bücher wie sie aus ihrem Schlaf erwachten, sie waren kurz davor die Seiten aufzuspannen und zum Sturzflug auf ihn anzusetzen.

„Bist du nie irgendwohin gegangen ohne selbst zu wissen warum? Es tut mir leid wenn es dich ärgert, vielleicht sollte ich dich jetzt in Ruhe lassen und gehen.“

Konnte sie ihn überhaupt noch hören? König flüsterte bereits so leise das er selbst sich kaum noch reden hören konnte.
 
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"Ja aber wenn du nicht weißt was du suchst, kannst du es doch gar nicht finden?"

Libbi schien verwirrt.
Nachdenklich legte sie ihre rechte Hand ans Kinn und ahmte damit eine Geste nach, die sie sich anscheinend bei irgendeinem Erwachsenen abgeguckt hatte. Das sie damit gleichzeitig in das frisch erbrochene Blut fasste und es weiter verschmierte, bemerkte sie nicht. Wieder erklang ein Kinderlachen. Leiser diesmal und von weiter entfernt.

"Irgendwo hingegangen ohne zu wissen warum...", murmelte sie leise vor sich hin. Dann erhellte sich ihr Blick.

"Oh, ich weiß was du meinst! Du hast dich verlaufen! Ja! Ich habe mich auch mal verlaufen! Das war ganz blöd und ich hatte sooo Angst! Weißt du! Dort wo ich mit meinen beiden Papas gelebt habe, hat es dolle gebrannt. Wir wollten weglaufen, aber das ging wohl nicht, weil das Feuer so groß war. Dann war ich plötzlich alleine. Als das böse Feuer angefangen hat mich zu verbrennen bin ich weggerannt und hab mich verlaufen. Der gute Blinde hat mich gefunden und hierher gebracht. Jetzt habe ich wieder ein Zuhause."

Libbi lächelte und zeigte König ihre rotverschmierten Zähnchen.

"Du musst also keine Angst haben! Bestimmt findest du auch wieder nach Hause!"
 
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Es waren Tropfen die zu hören waren, Tropfen in ein Fass das mit Wasser gefüllt war. Es war bis zum Rand gefüllt und drohte überzulaufen als König den fragenden Blick der kleinen sah. Das Lachen, ihr Lachen wirkte auf einmal eine Unendlichkeit entfernt und das Wasser schien als wollte es sich schon über den Rand des Fasses spannen, erst im letzten Moment zog es sich zurück.

Nicht nochmal , sieh zu das du raus kommst.

Er hatte sie erneut erfolgreich abgelenkt, es sollte für ihn aber das letzte Mal sein. War es noch ihr Blut oder schon sein Blut das da an ihren Zähnen hing? Es war für König nicht zu erkennen. Er dachte vorhin den Todeskampf eines Clansbruders hier zu spüren, aber vielleicht war es auch sein eigener.

„Das hoffe ich. Zeigst du mir bitte den Weg nach draußen? Ich werde dann den Meckerkopp suchen und dich ein anderes Mal wieder besuchen.“
 
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"Natürlich helfe ich dir nach draußen. Komm mit!"

Libbi griff ergriff die Hand Königs und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Dank des Blutes überall auf ihrem Gesicht glich es eher dem Grinsen eines hungrigen Haifisches. Auch die Berührung mit ihrer Haut war beunruhigend. Ihre Finger erschienen sogar für Maßstäbe eines Vampires ungewöhnlich kalt, außerdem wohnte eine Kraft in ihnen die ein Mädchen in ihrem Alter nicht besitzen sollte. Das Mädchen zog ihren neuen Kumpanen hinter sich her. Dabei platschten ihre Füße auf den Bodendielen und hinterließen kleine blutige Abdrücke. König konnte unmöglich sagen, ob sie diese Geräusche schon vorher gemacht hatte. Nun aber reihten sie sich stillschweigend in eine Reihe von Ereignissen ein, die den Besuch in der Bibliothek zu einem wahren Horrorerlebnis machten.

Die aufmunternden Gesichtszüge verschwanden plötzlich aus dem Gesicht und machten einem anderen Platz.
Libbi wirkte nun... nun ja,... verschmitzt kam dem wohl am nächsten.

"Wir sind gleich an der Tür und du kannst hinaus. Bevor du gehst will ich dir noch sagen, dass ich natürlich weiß weshalb du hier bist! Immerhin bin ich hier zu Hause, nicht wahr? Wenn du später wiederkommst um es zu holen, solltest du wissen, dass es ziemlich gefährlich ist. Ich bin nicht die einzige die hier wohnt, weißt du!? Oben wohnt Onkel Mottek und der ist richtig böse. Ich traue mich nicht nach oben, weil der immer so fies ist. Aber du müsstest dorthin, wenn du das Lacrima Rubra haben möchtest..."

Sie erreichten die Haustür.
 
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Damit schien es zumindest bald vorbei zu sein, dieser Trip war selbst für König zu viel. Doch wo er hoffte ein wenig normalität zu erleben war etwas anderes. Ihr Lächeln war das einer blutüberströmten Leiche, ihre Finger so kalt als wäre sie im Winter erfroren, es schien einfach als ob so viel mehr hinter ihr steckte als es der Anschein war. Und dazu dieses Geräusch. Es wirkte als ob der Boden immer für eine Sekunde an den Füßen von Libbi klebte, festgehalten durch ihr Blut und sie sich wegreißen musste, aber dafür war sie viel zu flott unterwegs. Ein Mädchen sollte einfach beim gehen keine solchen Spuren hinterlassen, das hatten sie im Krieg nicht machen sollen und das sollten sie immer noch nicht. Zu diesem Anblick der nicht passen soltle gehörte auch ihr neues Lächeln.

Dann h at sie mich die ganze Zeit an der Nase herumgeführt, oder wie soll ich das verstehen?

"Danke, ich werde es mir gut überlegen. Aber zuerst versuche ich den Meckerkopp zu erreichen.Bis später"

Und sollte nichts weiteres passieren würde er nun durch die Tür nach draußen treten. Ein seltsames Gefühl, die Bedrückung im Innern der Bibliothek war weg, das Gefühl durch das sich König versuchte in ein Schnckenhaus zurückzuziehen das er nie bei sich hatte wich sofort. Dafür rückte etwas anderes an dessen Platz, er spürte sofort die Schwere die auf ihm lastete. Und er sah am Himmel das etwas gefährliches bevorstand. Die Nachricht! Er durfte nicht warten. Sein eigenes Telefon hatte er vergessen, also musste er so schnell wie möglich zurück zum Hotel! Es wurde schlimmer als zuvor, es waren nichtmehr nur einzelne Schattten die sich bewegten, er hatte eher das Gefühl die Dunkelheit selbst würde sich um ihn drehen. Aber es half nichts. Noch schienen die Schatten ihm nicht näher kommen zu wollen, also rannte er so schnell er konnte um sie erst garnicht auf die Idee zu bringen.

Wenn es der dunkle Vater ist war alles umsonst

Ging es ihm durch den Kopf, aber irgendwas in ihm sagte ihm das es noch nicht soweit war. Das hier war eine andere Macht die drohend über der Stadt hing und einen STurm zum toben brachte der nicht von dieser WElt war. Am Hotel angekommen fand er sein Handy und griff sofort zur Mappe der Stadt um nach einer Nummer zu suchen. Es sollte die Nummer seines Primogens sein die er wählte, alle Probleme sollte er später klären. Er drückte auf den Wählknopf und wartete.


Out of Character
Ist Ferdinand eigentlich noch aktiv? Ansonsten kann gehts nach dem Belegt oder sonstwaszeichen gleich beim nächsten weiter.
 
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Out of Character
Das wissen wir noch nicht, aber kein Problem, da irgendwie noch das Thema Nox erledigt wird, könnte da bald mal ein Auftrag an jemand anderen kommen.
 
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Out of Character
Okay, als nächste Nummer würde die Nummer vom Sheriff gewählt werden, womit die Info direkt da landen würde wo es wohl treffen würde. Ich warte dann mal ab was draus wird
 
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Der Sheriff war diese Nacht schon ein paar Mal nicht zu erreichen gewesen und man brauchte etwas Glück um ihn zu sprechen. Aber der Malkavianer hatte wohl Glück oder die Engel des Schicksals hatten heute einen ganz manipulativen Tag und hatten entschieden, daß Enio diesen Anruf unbedingt bekommen sollte. Egal was jetzt tatsächlich die Ursache für das gute timing war aber nach 3 bis 4 Mal klingeln nahm tatsächlich jemand ab.

Enio hatte keinen blassen Schimmer wer da gerade anrief und es passte ihm überhaupt nicht, da er sich irgendwo ziwschen Tür und Angel befand und eigentlich auf dem Sprung zu einer anderen Sache. Leider gab es gerade viel zu viele Wenn und Aber und leider hatte der Kriegsherr momentan zuviele Feuer im Eisen auf das er alle ständig unter Beobachtung halten konnte. Es bestand durchaus eine gute Chance, daß gerade jemand anrief und das Telefonat für Enio sehr wichtig war. Im schlimmsten Fall würde sich einer von diesen verschissenen Archonten bei ihm melden. Hallo Herr Pareto... ist es in ihrer Stadt schon wieder sicher und wir können vorbei kommen oder besteht immer noch die Gefahr, daß wir uns die Frisur versauen, wenn wir nach Finstertal kommen? Ansonsten warten wir noch ein oder zwei Nächte. Ja so ähnlich könnte eine Anfrage lauten... zumindest zwischen den Zeilen.

"Pareto!"
 
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Da hing er nun am Telefon mit dem Sheriff, theorietisch hätte er direkt in einen Reißwolf springen können. Aber er hatte abgenommen, also musste es jetzt sein. Das größte Problem das es vielleicht gab, war das der Sheriff ihn einfach für verrückt erklären würde. König musste versuchen irgendwie noch so zu klingen als ob alles noch einen Sinn machen würde und dabei glaubwürdig klingen.

"Hier spricht Steffen König, einer der Mondkinder in dieser Stadt. Ich habe Herrn von Rothschild nicht erreicht, daher sehe ich sie als nächsten Autoritätsfigur der Stadt der ich etwas berichten muss. Ich war in der Bibliothek von Burg."

Soweit der einfache Teil. Am besten wäre es wohl möglichst offen zu sagen was passiert ist.

"Ich bin dort etwas, oder jemandem in der Figur eines Kindes das sich selbst Libbi nannte begegnet. Diese Person hat mir aufgetragen etwas weiterzuleiten. Um es mit ihren Worten zu sagen soll ich dem Meckerkopp sagen das die böse Frau woanders hingegangen ist. So wie ich sie verstanden habe meinte sie mit dem Meckerkopp die Person die der nächste Prinz wird, oder aktuell dessen Funktion erfüllt. Ebenso sprach sie von einem schwarzen Mann, ich nehme an sie meinte damit den Grund fürdie aktuellen Ereignisse der Stadt. Die böse Frau steht im Konflikt zum schwarzen Mann so wie ich sie verstehe, sie streitet mit ihm."

Damit war das wichtigste wohl raus, der Sheriff war informiert und im schlimmsten Fall gab es jetzt eine Jagd auf König. Aber Moment, eines fehlte noch.

"Und wenn ich ihre Worte richtig verstanden habe, ist Buchet nicht tot."

Das liess er nun erstmal einwirken.
 
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Auftragen, einwirken lassen, abziehen... einen Herzkasper bekommen!
War das die gewünschte Reihenfolge von dem Mondkind? Wenn ja hatte er sein Ziel fast erreicht, denn Enio war zwar nicht unbedingt kurz vor dem Umfallen aber Königs Kauderwelsch hatte in dem Kriegsherr ein nicht zu erahnendes Interesse geweckt. Woher sollte der Malkavianer auch wissen, daß Enio schon ein klein wenig leidgeprüft und erfahren war was die Klapse oder die Bibliothek anging. Streng genommen durfte man das ja eigentlich nicht wirklich Erfahrung nennen aber wie sonst könnte man Enios Begegnungen mit Libby und vor allem seinen wahnwitzigen Alptraum erklären, den er über sich ergehen lassen hat müssen, als er gezwungen war direkt an der alten Nervenheilanstalt zu übertagen?

Trotz aller Hektik und allen anstehenden akuten Problemen erstarrte Enio augenblicklich und lies sich die Worte von Steffen genau durch den Kopf gehen. Ja Libbi kannte er natürlich und für was sie stand mitlerweile auch. Das änderte aber leider überhaupt nichts daran, daß der Brujah bisher mit nichts von dem was Libby betraf auch nur ansatzweise verstand. Mitlerweile war Enio sowieso schon überzeugt davon, daß warscheinlich nur ein Malkavianer selbst die merkwürdigen Ereignisse um die Nervenheilanstalt und auch in der Bibliothek auflösen konnte. Aber ob derjenige es dann auch anderen verklickern konnte was denn genau für ein Mist dort am köcheln war, bezweifelte Enio ernsthaft. Eine andere Frage die sich seit dem Beginn des Telefonates aufdrängte war... wer zur Hölle war eigentlich dieser König? Enio war sich sicher über den Namen gestolpert zu sein. Es war aber gut möglich, daß das nur bei einer Liste war, die er von Caitlins Blutsklaven bekommen hatte und in der die Neuzugänge eingetragen waren. Dem Kriegsherr mochte kein Gesicht zu dem Namen einfallen. War der Typ irgendwann mal bei einer der Versammlungen dabei gewesen, die sie in letzter Zeit abgehalten hatten? Enio wußte ja noch nicht einmal wie lange der Typ schon in der Stadt war aber es konnte eigentlich noch nicht lange sein.

Während König am anderen Ende der Leitung geduldig warten mußte, da der Sheriff offenbar eine Pause machen wollte oder tatsächlich aufgelegt hatte, rollten einige Dinge durch Enios Kopf. Das Meiste war aus seinem Traum, gefolgt von Assoziationen mit Sachverhalten, die der Malkavianer von sich gegeben hatte. Sachverhalten? Hah... eine lustige Formulierung. Irgendwann begann Enio vor sich hin zu murmeln. Glücklicherweise setzte das noch ein bevor Stefen auf die Idee kam aufzulegen, weil das Schweigen am anderen Ende zu lange wurde. „Libby... hmmm... die Bibliothek. Schon wieder!“ Die Worte waren nicht direkt an König gerichtet, sondern mehr zu sich selbst gesprochen. Das Mondkind würde schon seine eigenen Schlüsse daraus ziehen müssen. „Der Meckerkopp... könnt ja dann wohl ich sein. Verrückt!“ Der König... doch weißt du mit Bestimmtheit, dass es sich um den König handelt... Steffen König. Ach so ein dämlicher Bullshit. Das ist doch irrwitzig. Da gibt es keinen Zusammenhang. Was für Witz! Wenn man lange genug an einen Zusammenhang glaubte, dann würde man auch früher oder später einen basteln. Enio entschied, daß das eine andere Baustelle sein mußte oder nur entfernt mit der akuten zusammenhing. Aber dennoch... es lies ihn nicht los und wenn auch nur der Hauch einer Chance bestehen könnte, daß sie ihre Situation verbessern konnten. Man mußte sie nutzen.

„Hmm... die Böse Frau... die Lasombra oder vielmehr Noir. Der schwarze Mann... warscheinlich Zacharii. Würde passen.“ Abrupt wechselte der Italiener vom Monolog in den Dialog und sprach endlich direkt mit König. Wenn man den bisherigen Verlauf des Gesprächs revue passieren lies kam Steffen vielleicht auf den Trichter, daß der Sheriff eine recht ungewöhnliche Reaktion auf das was der Malkavianer ihm gesagt hatte gezeigt hatte. Zumindest schenkte er seinen Worten offenbar volle Glaubwürdigkeit und dachte nicht, daß er einen Malkavianer am Apparat hatte, der wieder einmal zu lange in den Äther gelauscht hatte. Er befasste sich ernsthaft mit dem was Steffen gesagt hatte und wußte wohl schon etwas darüber.

„Danke Herr König, das sie angerufen haben. Ich kann nicht behaupten, daß ich das was Libbi gesagt hat in einen klaren Zusammenhang setzen kann. Jedoch ergeben ein paar Dinge Sinn… auch wenn es sich für mich so anhört als wenn keine neue Information dabei war.“ Die Böse Frau war woanders hingegangen? Oh doch… das wäre etwas neues… aber das kam auf die Interpretation an. „Gibt es noch weitere Dinge, die sie gesagt hat? Auch wenn sie sich noch so verworren angehört haben… sie müssen sich daran erinnern. Hat sie irgendetwas von einem Spiel erzählt, weiteren Mitspielern oder ist auf Zahlen eingegangen… auf Würfel und ihre Werte?“ Nur Zahlen! Zahlen haben keine Bedeutung! Gottverdammt… war das alles verrückt. Jetzt war es eventuell an Steffen den Kriegsherr selbst für ein bißchen plemplem zu halten… falls dazu ein Mondkind überhaupt in der Lage war. Entweder hatte Enio Pareto selber was am Helm oder aber er hatte schon höchstpersönlich eine ähnliche Unterhaltung mit jemandem geführt wie es König mit Libbi getan hatte.

Eine Frage kam jedoch noch hinterher und es war fast klar das die kommen mußte. Enio war nunmal neugierig und seine Neugierde erstreckte sich auf mehrere Themenbereiche. „Eins noch Signore König. Was genau hatten sie eigentlich in der Bibliothek zu suchen.“ Die Frage klang unverfänglich aber der Malkavianer war sich warscheinlich bewußt, daß es keine gute Antwort wäre, wenn er dem Brujah-Ahn sagen würde, daß er sich ein Buch ausleihen wollte.
 
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König wusste das es ein Problem geben würde, während er die letzten Fragen nicht wirklich beantworten konnte war es die letzte Frage die traf. Am sinnvollsten erschien es ihm mit möglichst viel Wahrheit zu antworten.

"Ursprünglich war letzte Nacht geplant das ich Herrn von Rotschild in die Bibliothek begleiten sollte, habe aber nichts mehr von ihm gehört. Ich bin selbst ein Sammler okkulter Werke und habe die Bibliothek als Wissensschatz gesehen dem ich nicht widerstehen konnte.An Zahlenspiele kann ich mich nicht erinnern, aber Libby sprach davon das wir alle einen Ringelrein tanzen und uns im Kreis drehen."
 
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Hätte Enio genügend Zeit gehabt Königs Aufenthalt in der Bibliothek zu hinterfragen, hätte er es vielleicht gemacht aber das gehörte gerade in die Kategorie Dinge um die ich mich vielleicht ein anderes mal kümmere aber warschienlich eh wieder vergessen werde und deshalb bleiben lasse. So eine Schublade hatte doch jeder… und jeder behandelte sie gleich stiefmütterlich.

„Hm schade! Halten sie mich auf dem Laufenden in dieser Angelegenheit… vielleicht haben wir im größeren Rahmen einmal Gelegenheit uns näher mit der Bibliothek und deren Manifestation zu beschäftigen und uns mit Rothschild oder auch Malik Trapper zusammenzusetzen und die Sache durchzuquatschen. Wars das soweit?“ Enio empfand es als unnötig König davon in Kenntnis zu setzen, daß er mitlerweile annahme, daß es sich bei Libbi um eine Manifestation der Bibliothek handelte. Der Brujah wußte ja selbst nicht einmal wie er das genau formulieren sollte ohne dabei als kompletter Vollidiot dazustehen.

Ringelreihen! Spitze… eine lustige Formuliereung für eine sehr ernste Situation. Aber Enio bildetet sich dabei nicht ein irgendwas von dem Gesülze dieser Libbi zu verstehen. Wie immer… alles beim alten.
 
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"Ja, das war alles."

Mehr hatte der Malkavianer in dem Moment nicht mehr zu sagen.
 
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Enio offenbar auch nicht. Daher war die Verbindung ohne ein Wort des Abschieds oder auch nur einer faden und banalen Grußformel plötzlich beendet.
Der Sheriff hielt noch ein bis zwei Sekunden den Apparat in der Hand und steckte ihn danach weg. Wenn er doch nur wüßte ob diese Libbi noch mehr über Zach wußte und ihnen helfen konnte.

Oder ob auch von ihr eine Bedrohung ausging. Sollten sich die verdammten Mondkinder darum kümmern.
 
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