[09.05.06] Ein neues Monster

Shadom

Brony
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Amandas Wagen hielt vor der Kunstakademie. Ohne, dass sie ein weiteres Wort sagen musste, öffnete Johann nacheinander Whouster und Surena die Tür und setzte sich danach wartend wieder ins Auto. Ihren Ghul hatte sie scheinbar ganz gut im Griff.

Amanda klingelte beim Atelier des Malers.
Whouster musterte sie noch einmal kurz und nickte dann.
Na dann..
 
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Hironymus hielt sich gerade, verhielt sich exakt der Maske des Alten Mannes entsprechend, die er trug.

Höflich hielt er sich einen halben Schritt hinter Amanda zu ihrer linken Schulter.
 

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Ohne Kommentar führte ein Guhl die Beiden durch die Gänge der altehrwürdigen Akademie bis zu einem Raum, in dem der Maler die Primogen der Nosferatu und den Neuankömmling erwartete.

Der Maler musterte die beiden eindringlich, bevor er zu sprechen begann...

Guten Abend, werte Primogen. er nickte Amanda zu.
Und sie müssen wohl Herr... Whouster sein, nehme ich an. Doch bevor ich ihnen die Möglichkeit gebe, sich offiziell Vorzustellen, möchte ich sie bitten, diese lächerliche Maskerade fallen zu lassen.
Zum einen ist mein geistiges Auge geschult genug, um sie zu durchschauen, zum anderen bin ich trotz meines Blutes durchaus in der Lage, ein jegliches Anlitz zu ertragen und darüber hinaus zwischen Erscheinungsbild und Persönlichkeit zu unterscheiden, den nich bin kein Poseur, wie man in unseren Kereisen zu sagen pflegt.


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Ich gehe dreisterweise 'mal davon aus, das Hyronimus nicht mehr als °°°°° in Verdunkelung hat, womit der Auspex-Wert des Malers die Maske der tausend Augen durchschaut...
 
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:ROFLMAO: Der nächste Seneschall, bei dem ich es mir schon wieder auf Anhieb versch*** ! :D Was hab ich nur an mir, dass das jedesmal so läuft ;) :)

Ich gehe im übrigen davon aus, dass der Maler Seneschall ist und kein Prinz. So wurde es mir als Spieler gesagt. Wenn ich also hier was falsch mache, berichtigt mich bitte OT und lastet es mir nicht IT an ;)

BTW: Was hättest du gemacht, wenn ich Verdunklung 7 hätte ? ;)


Hironymus lächelte freundlich, verbeugte sich tief.

"Selbstverständlich, ehrenwerter Seneschall. Bitte entschuldigt meine Tarnung, der Großteil der Bevölkerung Finstertals ist leider nicht so tolerant wie Ihr, wenn es um das Äußere geht..."
murmelte er aus fast unbewegten Lippen leise und höflich.

Noch stand es ihm nicht zu, sich weiter zu äußern, wollte er nicht Amanda vor den Kopf stoßen, doch auf des Malers Befehlt hatte er antworten müssen.

Wortlos blieb Sir Whouster immer noch einen halben Schritt hinter seiner Ahnin stehen. Sorgfältig schirmte er seine Gedanken ab und ließ auf den oberen, leichter zu durchschauenden Schichten seines Geistes angemessene, banale Emotionen schwimmen, um seinen mentalen Block zu verschleiern. Würde der Maler nicht bewusst danach suchen, würde ihm nichts an Hironymus Gedanken auffallen.

Dann, bewusst langsam, der Etikette entsprechend und der Aufforderung des Seneschalls gehorchend, ließ Hironymus die Maske der Verdunklung fallen. Einen Augenblick schien sich die Gestalt des alten, ernsten Herren mit den dunklen Augen zu strecken und zu recken, dann begann ganz langsam das Gesicht zu verlaufen. Nase und Kinn wurden spitzer, das Gesicht in einem schmerzhaft aussenden Prozess schmaler.
Die gesunde Hautfarbe wurde fahler, schwand einem kränklichen grau, das von blau-schwarzen Adern durchzogen war. Die Ohren formten sich zu spitzen, teufelsgleichen Lauschwerkzeugen. Hinter den blau angelaufenen Lippen waren gelbe Reißzähne zu erkennen, das rechte Auge war komplett weiß, wirkte fast, als wäre es blind, in der linken Wange des Nosferatu befand sich ein Loch aus faulendem Fleisch. Eine bläuliche, spitze Zunge war hin und wieder in Hironymus Mund durch das Loch zu erkennen.
Jetzt konnte der Maler auch den leicht unangenehmen, schmatzenden Unterton Hironymus' Stimme einordnen. Eindeutig ein anatomisch bedingter Sprachfehler durch die Deformation der Wange.

Hironymus gesamte Gestalt wirkte nun wesentlich kleiner, was jedoch ausschließlich an der gekrümmten Haltung seiner Schultern und dem krummen Rücken lag. Die wohlmanikürten Hände hatten sich in langfingrige, krallenbewerte Klauen verwandelt. Nichts erinnerte mehr an den ernst wirkenden, schwarzäuigigen Mann, der noch vor wenigen Augenblicken vor dem Toreador gestanden war.

Nicht sehr höflich... eine freundliche Bitte im Laufe des Gespräches, mein wahres Äußeres zu zeigen wäre taktvoller gewesen, doch es ist sein Amt und somit spielen wir nach seinen Regeln
dachte Hironymus unter dem Schutzmantel eines leichten Erstaunens und dem höflichen Bemühen, es dem Seneschall recht zu machen.

Noch einmal verbeugte er sich vor dem Seneschall, dann wartete er in Amanda's Rücken, bis die Sprache auf ihn kam. Er hatte nicht vor, sich ungefragt in die Unterhaltung zweier Höhergestellter einzumischen und damit die empfindlichen Regeln der Etikette zu brechen...
 
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Amanda wartete höflich bis die beiden ihr "Geplänkel" beendet hatten und ergriff dann das Wort.
Ich grüße sie ehrenwerter Seneschall. Bevor wir zur eigentlichen Vorstellung kommen möchte ich gerne noch ein paar Kleinigkeiten in eigener Sache klären.
Aufgrund meiner damals recht überstürzten Abreise aus meiner Heimatstadt, hatte ich leider nur einen Ghul bei mir. Ich möchte dem... Abhilfe schaffen und werde mich mit ihrer Erlaubniss in den nächsten Tagen auf die Suche nach passendenen ähem.. "Bewerbern" umsehen. Wünschen sie diese kennen zu lernen oder vertrauen sie meinem Urteil.

Amanda beobachtete den Senschall genau. Diese für einen Ahn leicht übertriebene Bitte sollte ihm zu denken geben. Vielleicht verstand er den kleinen Stich und bemerkte die leichte Unzufriedenheit.

Erst die Ahnen dann der Ancillae...
 
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Bevor er sich Amanda zuwand, sprach er noch ein paar Worte zu Hironymus:
Danke... Mag auch ein Teil in mir verstehen, warum gerade Vertreter ihres Clans die Möglichkeiten dieser Art der Maskerade über alles schätzen, ich selbs verfüge übrigens über ähnliche Kräfte, so bin ich dennoch der Meinung, man sollte, gerade in dieser Situation, offen und ehrlich einander gegenübertreten. Dazu zählt auch das eigene Erscheinungsbild, sei es wie es ist...

Nach diesen, recht freundlichen Worten, wand der Maler sich Amanda zu.
Werte Primogen, ich weiß es durchaus zu schätzen, das sie sich mit ihrem Ansinnen an mich wenden, doch empfinde ich das Binden von Sterblichen nicht zwingend als ein Teil der über die Tradition der Nachkommenschaft zu regeln wäre.
Zumal ihnen alleine durch ihr Amt ein gewisses Maß an Unterstützung durch Sehtskinder zusteht.
Verfahren sie also nach gutdünken.
Doch bitte vermeiden sie es, dabei in wichtige oder sensible Bereiche der Politik der Sterblichen einzugreifen, oder informieren sie mich, sollte ein oder mehrere der von ihnen gewählten Ziele einen wichtigen Posten in der Welt der Sterblichen bekleiden.
Nicht, das ich ihnen den Einfluß verwehren möchte, nein, ich hoffe nur, so eventuelle Missversändnisse, Neid oder Streitigkeiten betreffs der jeweiligen Einflußsphären unter den Kainiten der Stadt zu vermeiden.
 
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Du spielst weiterhin mit dem Feuer.... aber scheinbar bist du (noch) in der Lage dich nicht zu verbrennen

Amanda lächelte. Ich danke ihnen für ihr Vertrauen. Nun... was meinen Clansbruder Hyronimus Whouster angeht, so hoffe ich, das es keinerlei Probleme gibt. Whouster ist bereits Ancillae und hat bisher keinen schlechten Ruf in der Camarilla. Ich denke grade in der angespannten Lage wäre er sicher eine Bereicherung.
Wobei Sie natürlich das letzte Wort haben.


Ein kurzer Blick zu Whouster. Falls er noch etwas anzumerken hätte wäre nun bald ein guter Zeitpunkt. Spätestens nach der Antwort des Malers...
 
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Auch der Maler sah zu Hieronynus.
Er erwartete nun eine Angemessene Vorstellung von ihm, wollte ihn aber nicht, wie zu beginn des Treffens, wieder darauf hinweisen müssen.
Er wollte sehen, ob der neue Nosferatu doch etwas Gefühl für Etikette hatte, und die Situation und die Erwartungen des Toreadors einschätzen könnte.
Innerlich hatte er sich zwar schon längst ein Urteil gebildet, wollte aber dem Nosferatu die Chance geben, ihn zu überraschen...
 
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Hironymus hatte sich schon immer so verhalten können, wie auch immer es von ihm erwartet worden war:
Erwartete man von ihm, sich wie ein Monster zu benehmen, so tat er dies auch hemmungslos. Zumindest anatomisch betrachtet hatte damit auch schon einmal einen besonders überzeugenden Standpunkt.
Hier jedoch waren offensichtlich andere Qualitäten gefragt. Besonders, da Amanda speziell darauf hingewiesen hatte, das Ansehen der Nosferatu in Finstertal zu steigern.
Und ganz wie ein guter Agent und Spion - der schließlich jeder Kainit war - hatte sich Sir Whouster auf diverse Möglichkeiten vorbereitet.
Hier spielte er nur eine von vielen aus:

Bescheiden hinter Amanda stehend, hatte er dem Gespräch der Würdenträger gelauscht, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ein unscheinbares Päckchen in den Hä... Klauen.

Als nun die Reihe an ihn kam, trat er höflich vor, verbeugte sich durchaus gekonnt erneut vor dem Maler.
"Ehrenwerter Senneschall. Wie meine Ahnin mir bereits die Ehre gab, mich hierbei zu unterstützen, erbitte ich Ihre Erlaubnis, mich in Finstertal aufzuhalten.
Des weiteren wird - falls ich Ihre Erlaubnis dazu erhalte - in wenigen Tagen mein Ghoul Herzog hier eintreffen.
Ich bitte Sie um die Gunst, mir in dieser Stadt eine Zuflucht suchen zu dürfen.
Mir ist klar, dass ich in einer solch ereignisreichen Zeit mein Kommen besser im Voraus angekündigt hätte..."

Was in diesem Fall auch nichts gebracht hätte, da dann noch Euer Vorgänger auf dem Trohn gesessen hätte...

"... daher bitte ich Euch, dieses kleine Präsent meinerseits anzunehmen."

Langsam, offenkundig friedfertig, trat Hironymus vor, wickelte bedächtig und vorsichtig ein Samttuch von dem Gegenstand, den er in Händen gehalten hatte.
Zum Vorschein kam ein altes, abgegriffenes Büchlein mit rotem Ledereinband.

Sir Whouster senkte den Kopf und reichte das Büchlein dem Maler...
 
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Sorry, hatte noch was zu tun...


...
Das unscheinbare Büchlein entpuppte sich als eines der verschollen geglaubten Notizbüchern Leonardo DaVinci's.

"Um auf mein Ansinnen zurück zu kommen:

Mein Name lautet Hironymus Whouster und ich stamme vom Blute der Verborgenen. Ich starb im Jahre 1671 und erhielt den Kuss von einem Nosferatu, der sich selbst lediglich 'Der Rattenmann' nennt. Nach einigen Jahren der Lehre bei meinem Erzeuger, stellte er mich dem damaligen Prinzen von London vor und ebnete den Weg meiner offiziellen Aufnahme in die Camarilla.
Seit Ende 1945 lebte ich in Berlin und begann, in einige lukrative Unternehmen zu investieren."
Die erfoglreichsten davon waren und sind immer noch Informationen... und du wirst ahnen, dass ich hier mit ähnlichen Gütern Handel treiben will...
"In den letzte Jahren - so muss ich zugeben - hat Finstertal in kainitischen Kreisen von sich reden machen.
Sowohl auf Grund verschiedenster Vorfälle, als auch im Sinne lohnender Investmentanlagen."
Informationen sind die lohnendsten Investitionen, edler Toreador...
Vielleicht erkennst du ja den Vorteil, der sich dir bieten könnte, einen ausgebildeten Nachrichtenspezialisten in deiner Stadt dein Eigen nennen zu können... oder zumindest auf ihn zugreifen zu können und seine Fähigkeiten zu nutzen...
 
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Der Maler nahm das Präsent des Nosferatu forsichtig in die Hand.
So recht wollte er nich glauben, was Hieronymus ihm da überreichte. Dieses kleine, alte, fast unscheinbare Büchlein konnte nicht mit Gold aufgewogen werden.
Dem Nosferatu musste sehr viel daran liegen, in Finstertal aufgenommen zu werden, wenn er dafür solch einen Schatz aus seinen knorrigen Fingern gab.

Es fiel dem Maler schwer, seine Gedanken von diesem Buch wieder auf Hieronymus' Worte zu lenken. Dennoch entging ihm keines.
London und Berlin... dieser Nosferatu scheint ein Gespür für interessante Orte zu haben. Und jetzt zieht es ihn nach Finstertal... Wegen 'lohnenden Investitionen'... was denkt sich der Kerl? Hält er sich für einen Ventrue?

Nachdem Hieronymus seine Vorstellung beendet hatte, antwortete der Maler:
Zunächst muss ich ihnen für dieses aussergewöhnliche Präsent danken. Sie scheinen wirklich zu wissen, wie man schmeichelhafte Bestechungsversuche tätigt. Ich werde es aufmerksam studieren...
Was nun ihr Aufenthald in dieser Stadt betrifft, so könnte ich im Augenblick auch ohne dieses Begrüßungspräsent nichts gegen sie vorbringen, was einen positiven Bescheid im Wege stehen könnte.
Daher möchte ich sie herzlichst im Namen der kainitischen Bevölkerung dieser Stadt in unserer Mitte willkommen heißen.
Natürlich werde ich ihre Angaben hinterfragen lassen und ihre ersten Aktivitäten in Finstertal genauestens beobachten, bevor ich ihnen ein unbefristetes Aufenthaltsrecht zuwilligen kann.
Sollten sie sich in der Vergangenheit und in Naher Zukunft allerdings keine gravierenden Verbrechen schuldig machen oder gemacht haben, sehe ich keinen Grund, ihnen den Aufenthalt zu verweren.


Ich denke, sie sind erfahren genug, das ich sie nicht mit Ausführungen über die Gesetze der Camarilla langweilen muss. Eine strikte Einhaltung der Traditionen ist natürlich auch in Finstertal selbstverständlich.
Über Details der politischen Geografie der Stadt, ihre Bewohner und die Verteilung von Amt und Würden wird ihnen ihre Erstgeborene sicherlich Auskunft erteilen.
 
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Faszinierend, solch ein unscheinbares Büchlein... und doch scheint er es für äußerst wertvoll zu halten... Rattenmann's zweite Lehrstunde: 'Beurteile eine Information oder ein Präsent niemals noch deinem eigenen Gutdünken, sondern dem Wert, den ein Anderer ihr oder ihm zumessen würde!'
Für mich nichts weiter als ein Klumpen Leder und Papier, und doch wird er mir die Eigenreibung des Systems hier erheblich verringert haben...


Ruhig, angemessen wartete Hironymus die Worte des Malers ab und lauschte ihnen aufmerksam.

"Selbstverständlich.
Ich danke Ihnen vielmals, werter Seneschall. Sollte ich Ihnen wie auch immer behilflich sein können, zögern Sie nicht, nach mir rufen zu lassen.
Außerdem verfüge ich mittlerweile über eines dieser modernen Mobiltelefone."

Noch einmal trat Whouster vor, reichte dem Ahnen eine geprägte Visitenkarte mit seinem Namen und zwei Mobil-Nummern.

"Die untere Nummer ist die meines Ghouls Herzog. Sollte ich unwahrscheinlicher Weise nicht erreichbar sein, wird er zumindest wissen, wo ich zu finden bin."

Amanda würde später eine identische Karte von Whouster bekommen.

Nun... kein schlechter Empfang für einen Ancillae! Sir Whouster empfand das kainitische Äquivalent zu Zufriedenheit.
Blieb nur noch mit Amanda abzusprechen, wo er seine Zuflucht beziehen würde...
 
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