[07.06.06] Neugierde und ihre Folgen

AW: [07.06.06] Neugierde und ihre Folgen

"Ja, der Mann hatte sich gut benommen", sagte Helena dann zum Abschluß. Mit Sicherheit wäre ihr unter etwas weniger hektischen Umständen, das Gespräch zwischen Bodo und Ariel nicht entgangen, aber so konnte sie sich eben nicht daran erinnern, was die beiden miteinander besprachen.

Nun gut, dann würde sie das Problem für sich beruhen lassen, zumindesens für diese Nacht oder für diesen Augenblick.

Durch die Frage von Nox aus dem Gedanken gerissen, sah sie wieder in den Rückspiegel.

"Ja, wir erreichen gleich den Tunnel", meinte sie dann. "Es ist schon ein seltsames Gefühl, dahindurchfahren zu können ohne auf Feindesland zu kommen." Was indem Zusammenhang geschehen war, wußte sie nur aus dem was Buchet ihr vor einigen Nächten in Florenz in kurzen Worten berichtet hatte.
 
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Justify hochte auf als er das Wort Feindesland hörte.

"Feindesland?!...
Dann muss es ja ein merkwürdigeres Gefühl seinen Feind in sein Feindesland nach Hause zu fahren. Sagen sie, Miss O'Neill, wirke ich feindlich auf sie?

Die Auseinandersetzung zwischen den Domänen fand seinen Ursprung in der fixen Idee der Domäne Ordnung zurück bringen. Die Domäne Finstertal war führungslos. Ein Brutherd für Anarchie und Chaos.
Das die Schläfrigen diese Chance natürlich nutzen wollten, um ihren Einflussbereich auszuweiten, war nur der nötige Topfen, der diese fixe Idee zum Überlaufen gebracht hat und zu einem Entschluss wandelte.

Ich bezweifel, dass ihnen der Unterschied aufgefallen wäre, wäre Finsterburg aus der Sache siegreich hervorgegangen."

Da kam es plötzlich wieder. Er wusste das er beobachtet wurde. Man konnte dieses Gefühl nicht beschreiben, besonders nicht wenn man Blind war, aber ein aussergewöhnliches Gespür für Präsenz hat.
Gleich würde der Wagen in die Stadt einbiegen und Justify konnte sich endlich aus dieser durchaus bedrückenden Lage befreien. Jetzt machte sich der erstmal gute Miene zu bösen Spiel.
 
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"Nein, sie kommen mir nicht feindlich vor Mr. Nox", meinte Helena. "Es stimmt, vermutlich hätte es wirklich nicht viel Unterschied gemacht, wenn Finsterburg gewonnen hätte, denn es müssen sich nicht zwangsläufig alle Kainiten feindlich gegenüberstehen, nur weil sie in verschiedenen Domänen wohnen.

Allerdings ist das auch so etwas von den Sachen, was oftmals künstlich hochgehalten wird."

Ja, so sehr Helena Buchet treu war, so hatte sie trotzdem ihre eigenen Ansichten. Allerdings konnte sie sich auch eines Kribbelns in ihrem Nacken nicht erwehren, als sie durch den Tunnel fuhr. Ihr Blick fiel wieder in den Spiegel. Irgendetwas schien mit dem Malkavianer nicht zu stimmen, aber es wäre mehr als unhöflich ihn darauf anzusprechen, wenn er nicht von sich aus reden wollte.

"Wohin soll ich sie bringen?"
 
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"In der Nähe der Bibliothek ist ein kleines Cafe, nammens Klimperkasten. Dort können sie mich rauslassen. Das wäre nett.
Was werden sie jetzt machen, wo sie wieder in Finstertal sind? Ich denke, die Jagd von unholden ist eigentlich nicht ihr Mediée."

Justify sah das erstemal wirklich auf, seit Fahrtbeginn und wirkte fast normal.
 
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Helena lächelte. Was die Jagd von Unholden wirklich nicht ihr Metier? Nun, wenn nicht, dann machte sie es jedenfalls nicht zum ersten Mal, aber sie verstand, was der Malkavianer meinte.

"Nein, hauptberuflich bin ich Schriftstellerin, das ist auch der Grund, weshalb ich recht viel auf Reisen bin, außerdem werde ich in der nächsten Zeit mein Dasein für die Sterblichen ändern müssen", sagte sie dann. "Allerdings bin ich wegen dem, was in der letzten Zeit geschehen ist, hierher zurückgekommen."

Alles andere würde die Zeit zeigen ... aber das behielt sie für sich.

"Ich denke, für sie wird sich auch das eine oder andere ändern, wenn sie nun der Primogen ihres Clans sind."

Nein, sie wollte wahrlich nicht mit einem der Primogene tauschen, die Stand nicht gerne im Vordergrund, sondern agierte lieber aus dem Hintergrund heraus.
 
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Fragt sich inwiefern!
Das Amt des Primogen in einer Domäne wie Fintertal war mit Stress verbunden. Immer ging was schief und Justify würde der Erste sein, den sein Clan um Rat fragte. Da konnte er sich doch wirklich glücklich schätzen, dass der Clan der Malkavianer allgemein unterrepräsentiert war.

"Ja, das wird es sicher."
Justify ließ seinen nichtssehenden Blick schweifen unter seiner Sonnenbrille, bevor er wieder die Augen zusammenkniff - erkennbar an den Faltenwurf seines eigentlich sehr vertrauenwürdigen Gesichts. Was Helena nicht sah, aber vielleicht etwas riechen konnte, war das bisschen Blut in seinen Handflächen. Die Fahrt über ballte er die rechte Faust so stark an, dass ihn seine Nägel verletzten. Doch der Geruch war ebenso gut auf den leichten abklingenden Schweiß zurückzuführen.
Sprechen über dieses merkwürdige Verhalten würde der Malkavianer sicher nicht von alleine. Helena musste wohl einen anderen passenderen Zeitpunkt abwarten zu fragen oder ins kalte Wasser springen.

"Als Schriftstellerin sind sie sicher auch sehr stark in Litertur interessiert, oder?
Nun, ich weiß nicht ob sie es wissen, Miss O'Neill, aber ich besitze eine Bibliothek in Finstertal. Die Älteste an der Finster.
Sie sind natürlich herzlich eingeladen uns einmal zu besuchen und zu schmögern. Wenn sie vorher sogar noch Bescheid geben, bleibt meinen Ghul noch genug Zeit etwas Blut für den Tee aufzutreiben."

Vielleicht musste sie sich beeilen, bevor die Domäne den Ventrue zugesprochen werden würde, aber um dieses leidliche Thema würde Papa Justify sich noch kümmern.
 
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Ja, Helena roch das Blut, aber sie hatte kein größeres Problem damit. Dafür wußte sie allerdings, daß ihre Neugierde bestimmt irgendwann zu weiteren Fragen führen würde, aber nicht jetzt und gleich heute.

"Das werde ich gerne in den nächsten Nächten tun, ich freue mich immer über eine solche Einladung", sagte sie in einem warmen Tonfall. "Ich liebe es in alten Bibliotheken zu stöbern, von daher ist eine solche Einladung eine große Ehre für mich."

Hätte sie Melissa schon gekannt, hätte sie vielleicht sogar Nox Befürchtung geteilt, doch so kontne sie darüber im Augenblick noch nicht nachdenken.

"Wenn sie den Tee spendieren, werde ich gerne die besondere Zutat auftreiben, es sei denn sie haben einen besonderen Geschmack und können nicht alles zu sich nehmen."

Natürlich gab es Beuteeinschränkung auch außerhalb der Ventrue und da konnte man leicht in ein Fettnäpfchen treten, wenn man das falsche erwischte.
 
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"Gut, dann machen wir es so... und keine Sorge bei der Wahl. Ich teile keineswegs die Marotten der Ventrue."

Justify dachte darüber nach. Es war schon zur Routine geworden, dass das Blut, das er anbot, unberührt weggekippt wurde. Natürlich waren nur die wenigsten so unverhohlen wie der Hüter der hiesigen Elysien, ihn aufgrund seiner Blinheit zum Narren zu halten und so zu tun als würde man trinken. Doch man konnte es sehr gut daran festmachen, wer jemand traute und wer nicht, wenn man sein Tischverhalten beobachtete. Helena umspielte dies vielleicht sehr geschickt mit dem Vorwand der Höflichkeit, aber blieb da doch ein Zweifel. Sie traute ihm vielleicht nicht, wie sie es vorgab zu tun.
 
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Ob und wieweit Helena den anderen ihrer Art vertraute, machte sie von anderen Faktoren abhängig, als davon, ob ihr jemand Blut anbot, zumal sie sehr gut unterscheiden konnte, ob es Menschenblut oder Vitae war, die sie schmeckte. Es war bei ihr wirklich eine Frage der Höflichkeit, die Nox auch jederzeit hätte ablehnen können, aber sie wußte ja nicht, für was er sie hielt.

"Ich weiß allerdings nicht, ob ich es vor dem Ball schaffen werde", sagte sie dann als das Ziel in Sichtweite kam. "Die Nächte in Finstertal sind zu dieser Zeit so kurz und ich weiß nicht, was in den nächsten Nächten noch alles zu tun ist."
 
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Nox hatte eine bis jetzt recht angenehme Ansicht von Helena - für eine vermeidliche Toreador zumindest. Sie machte bis jetzt einen aufgeweckten Eindruck, der in dieser Stadt nicht allen Bewohnern der Nacht zu kam.

"Machen sie sich nichts draus.
Als Toreador haben sie sicher die Verpflichtungen den Ball mit zu organisieren.
Ich werde ebenfall einigen Pflichten nachkommen müssen, die es mir nicht erlauben die gesamte Zeit anwesend zu sein."

Dann sagte der Malkavianer eine zeitlang nichts. Er hatte sich einige Maßen entspannt, was jedoch der gewöhnlichen Anspannung entsprch.
Dann wandte er sich wieder an Helena.

"Wenn ich ihnen sagen könnte, wo sich dieser Bodo zur Zeit befindet, was würden sie sagen?"

Und schlagartig bekam der Malkavianer diesen Ausdruck den Helena an ihm schätzen sollte, wenn sie ihn wirklich für einen der interessantesten Bewohner Finstertals halten sollte. Zu dem mischte sich ein belustigtes Grinsen auf sein Gesicht.
 
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Helena mußte aufpassen, daß sie nicht urplötzlich auf die Bremse trat, sondern ruhig weiterfahren konnte.

"Ws könnten sie wirklich?" fragte sie dann und betrachtete Justify über den Spiegel. "Da wäre ich schlichtweg sprachlos. Denn die Sache beschäftigt mich seit gestern Nacht doch ziemlich stark, zumal eben auch ein Feind dahinterstecken kann."

Vermutlich gab es auch keinen anderen Kainiten wie Helena, die auf der einen Seite durch die harte Schule des Caitiffseins gegangen war und später dann von Buchet die feine Schule der Toreador durchlaufen hatte. Nun manches Mal kam eben die burschikosere Seite immer noch durch, die ihr eine besondere Note verlieh.
 
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Justifys Grinsen wurde breiter.
Er roch den feinen und kaum bemerkbaren Geruch des chinesischen Restaurants in der Nähe, das öfters mal vom Gesundheitsamt geschlossen worden zu sein schien. Und anscheind stand das nächste Mal kurz bevor, denn da war Schimmel in der Luft.
Er wusste, wo er war. Sie waren da.

"Sie können mich hier raus lassen, Miss O'Neill. Ich werde den Rest lieber laufen."

Bis zu dem Zeitpunkt an dem Helena angehalten hatte, hatte er noch immer nicht geantwortet. Beim Aussteigen verabschiedete sich der Primogen mit immernoch den selben Schmunzeln auf dem Gesicht.
"Vielen Dank für die Fahrt, Miss O'Neill. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Abend und freue mich sie auf dem Ball zu trefen."
In der Zeit, in der der Malkavianer das sagte, war er schon glatt ausgestiegen und hatte die Türe in der Hand um sie zu zumachen. Helena würde noch immer hofnungsvoll auf eine Antwort warten und über den Beifahrersitz nachsehen.

Dann schloss er einfach die Türe und ging, wie man es von einem Mann seinen fortgeschittenen Alters erwarten würde, in seinen Mantel verschlungen durch den Regen in die Nacht.
Nur der schwache Geruch des Rums und seine Stimme blieben im Wagen.
"Fahren sie in das städtische Krankenhaus Finstertal. Zimmer 203. Komastation. Beeilen sie sich, er wacht auf!"

In der Fernen konnte sie den Primogen noch verdunkeln sehen. Er war weg.

Justify wusste das so genau, weil er niemals ein Opfer unbeobachtet ließ. Es war zwar nicht selten, dass Opfer eine Zeit weggetreten sind, aber das sie ins Koma fielen kam gelegentlich ebenfalls vor.
Justify hatte das Gedächnis manipuliert. Selbst wenn Helena sich ihrer Auspex bediente oder ihn wecken könnte, würden die Hinweise im Sand verlaufen. Aber sie brächte sich keine Sorgen mehr machen, dass jemand dahinter steckte.

Out of Character
Sorry ich muss lernen. Hab ne Klausur. Deshalb entziehe ich mich mal langsam elegant aus den offenen Threads.
Was ich jedoch etwas merkwürdig finde ist: Der Biker lag in Ariels Armen und ihr solltet ihn so weggetragen haben können. Aber wir können sagen, dass Ariel sich ihm annahm und nichts davon erwähnte.
 
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Helena sah Justify an.

"Ich danke ihnen", sagte sie dann. "Und eine gute Nacht noch. Bis zum Ball." Sie sah dem alten Mann hinterher, dann leitete sie die Nachricht an Romero, Viktor und Cat weiter, da sie selbst noch jede Menge andere Aufgaben in der Nacht zu erledigen hatte. Außerdem war es zumindestens früher so gewesen, daß es in der Klinik den einen oder anderen gab, der auf ihrer Seite sein würde.

Bei aller Disziplinen, eine Möglichkeit an zwei Orten gleichzeitig zu sein, hatte sie nicht.

Out of Character
Da ab Montag der 8. ist, werde ich darauf verzichten müssen, das auszuspielen, ist eigentlich schade, aber nicht zu ändern.
Viel Erfolg beim Lernen.
 
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