[07.05.2008] Fahrt zur Ruine

Daisy

Lillian Flynn - Brujah
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Lilly war Malik aus dem Café nach draußen gefolgt.

„Ich muss noch meine Waffen aus dem Auto holen.“

Sie nahm an, dass Malik mit seinem Auto fahren wollte, und wenn nicht, dann würde er jetzt sicher widersprechen. Wenn das nicht geschah, würde Lilly kurz verschwinden und wenig später bei Maliks Auto erscheinen, sie wusste ja wo es stand.
Ein langer Mantel war schon praktisch manchmal, darunter konnte sie nun gut das Schwert verbergen.
 
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"Gut ich werde dann warten." Malik ging damit zu seinem Auto und verstaute auch wieder den Koffer in seinem Kofferraum.

Die restliche Zeit wartete er dann draußen auf Lilly und schaute noch zu, wie die letzten Kainiten sich zu den Ruinen aufmachten.

Als Lilly dann wieder in ihrem Mantel erschien, steig er ins Auto, wobei er ihr aber die Tür aufhielt. Schließlich hatte er einmal bei Lilly damit angefangen, warum sollte er sich also nicht weiter ihr gegenüber so verhalten. Die Brujah würde wohl zu einer der engsten Verbündeten in der kommenden Zeit werden und so würde er sie auch behandeln.

Als dann beide im Auto sahsen, startete er den Motor und fuhr los. ein Gespräch zu beginnen, überließ er ihr.
 
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Als Malik Lilly die Tür aufhielt lächelte sie ihn an und zeigte ihm damit, dass sie seine Aufmerksamkeit zu schätzen wusste.
Sie nahm ihr Schwert unter ihrem Mantel hervor, legte es nach hinten auf den Rücksitz, setzte sich auf den Beifahrersitz und schnallte sich an.

„Hast du wirklich gedacht, die Hinrichtung könnte mich abschrecken?“

Sie lächelte schelmisch, doch dann wurde sie wieder ernst und schaute ihn direkt an.

„Du wolltest doch dass ich über die Hinrichtung nachdenke, nicht wahr. Ich habe darüber nachgedacht, vorhin, sehr intensiv.
Du hast dich mit der Hinrichtung wahrscheinlich recht unbeliebt gemacht, aber für mich war sie völlig O.K. Ein gekonnter Hieb, ich glaube, ich wäre nicht so gnädig gewesen. Ich hätte Asgar wahrscheinlich zuerst alle Knochen gebrochen, so wie ich es am liebsten mit jedem tun würde der dich angreift, einschließlich mir selbst.
Nein, ich könnte dich nicht schlagen, und wenn ich noch so wütend auf dich wäre, höchstens in Raserei. Das war Bullshit was ich vorhin gesagt habe. Und wenn du mir Leidenschaft und Zärtlichkeit schenken willst, so werde ich es gerne annehmen. Aber mit Intimitäten sollte man nicht handeln, und dafür bin ich letztlich sowieso zu stolz.“

Und damit würde sie Malik doch praktisch zum Gigolo machen, das konnte sie ihm doch nicht antun.

„Ich habe keine Skrupel für dich zu tun was auch immer erforderlich sein mag.
Du lebst gefährlich, und an deiner Seite lebe ich natürlich auch gefährlich. Das ist gut, denn ich mag das, nur bei ständiger Lebensgefahr laufe ich zur Höchstform auf. Im sicheren Hafen Frankfurt bin ich förmlich vor mich hin vegetiert.
Es gibt schon mindestens zwei Kainskinder, die uns was wollen. Helena und Jenny.
Die Hüterin hat auch gegen mich was. Töten will sie uns sicher nicht, aber ich vermute sie könnte versuchen uns irgendwie zu torpedieren.
Bei Jenny halte ich es für gut möglich, dass sie Tötungsabsichten hat. Mir hat sie ja schon den Tod angedroht, und wenn sie mich töten will, dann will sie dich erst recht töten.
Jenny, das ist diejenige, die nach der Hinrichtung Radau gemacht hat. Sie stand während und nach der Hinrichtung an der Theke, so eine kleine, schmächtige Dunkelhaarige mit Lederjacke. Keine Ahnung ob du noch mitbekommen hattest wie Enio mit Jenny ins Café gekommen ist? Da hatte sie total Theater gemacht weil sie mit in die Ruine sollte, und Enio hat sie gewürgt."
 
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Als Lilly über die Hinrichtung sprach, nickte die Geißel.
"Das ist meine Arbeit in dieser Domäne und ich weiß, dass die meisten Kainiten glauben, dies wäre nicht nötig in unserer zivilisierten Gesellschaft. Doch ich bin froh, dass dein Angebot immer noch steht." Malik lächelte Lilly kurz an und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße.

"Doch ich werde dich nicht zu meiner offiziellen Assistentin oder so ausrufen. Wenn du mir hilfst, ohne das du dich dazu öffentlich äußerst, ist mir damit sehr viel mehr geholfen. Ich bin mir sicher, dass einige mir nun sehr feindselig gegenüber stehen, doch die meisten werden nicht genug Eier in der Hose haben um etwas zu unternehmen.

Sicher werden auch viele vermuten, dass wir uns gut verstehen und zusammen arbeiten. Doch solange wir nichts Offizielles darüber verlauten lassen, werden sie es immer nur vermuten. Ihre Augen werden stärker auf mich gerichtet sein als auf dich und so wirst du Dinge für mich erledigen können, die ich nicht mehr so ohne weiteres ausführen kann. Dazu wird vielleicht auch mal der heimliche Tod eines Kainiten stehen, während ich woanders etwas erledigen muss. Du verstehst sicher was ich meine." Malik schätzte Lilly mittlerweile relativ hoch und auch wenn es nicht die gleichen Gefühle waren, wie die die Lilly für ihn hatte, so stand sie höher im Kur bei ihm als jeder weibliche Kainit und auch einige männliche.

"Jenny Färber meinst du sicher. Ich habe ihre Akte gelesen und bin nicht überrascht, dass sie so laut ausgerufen hat, was viele dachten. Sie könnte tatsächlich eine Gefahr darstellen. Doch bis jetzt hat sie der Domäne mehr geholfen, als geschadet. Nur eine Todesdrohung ist leider noch nicht genug, um etwas gegen sie zu unternehmen. Doch wir werden sie im Auge behalten und ich habe auch schon eine Idee, die ich gerne einmal ausprobieren will.

Ich werde mich mit ihr treffen und einmal herausfinden, wie die Kleine wirklich Tickt. Du musst wissen, dass solche die meist laut Schreien die umgänglichsten sind. Viel gefährlicher ist es, wenn sie ständig vor sich hin grübeln und ihren Zorn und ihre Wut verstecken. Helena gehört übrigens zu den zweitgenannten. Sie ist in meinen Augen wesentlich gefährlicher als Jenny.

Aber was hast du eigentlich angestellt, dass sie dich Tod sehen will?" Die letzte Frage war dann wieder auf Jenny bezogen.
 
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„Ich hätte ja zu gern die Befugnis im Elysium jemanden zu pflocken, aber ist schon O.K., wenn ich nicht offiziell deine Assistentin bin. Hat seine Vorteile, stimmt schon.“

Es war besser, es ihm jetzt doch zu sagen, auch wenn sie damit Enio verraten musste. Aber sie hatte sich ja ohnehin schon für Malik entschieden.

„Enio hat mich auf dich angesetzt. Irgendwas werde ich ihm also über dich berichten müssen. Aber ich werde ihm nichts sagen, was er gegen dich verwenden könnte.
Ich werde bei Bedarf gern für dich Dinge tun, von denen niemand etwas wissen soll.
Ich hoffe, du kannst darauf vertrauen, dass ich auch Enio nichts davon sagen werde. Lieber würde ich mich von ihm töten lassen als dich zu verraten.
Ich bin auf deiner Seite, und wenn es hart und hart kommt werde ich das immer noch sein und mich gegen jeden wenden, der dir das will. Auch wenn ich dabei meinen eigenen Clan verraten müsste, was ich nicht gerne täte, aber du bist mir wichtiger, so ist es nun mal.
So etwas würde ich nicht versprechen, wenn ich es nicht wirklich so meine.“

Wenn Enio das hören würde, er würde mir die Gurgel umdrehen. Tja, er darf es eben nie erfahren.

„Ich denke, du solltest damit rechnen, dass Enio noch jemand anders auf dich ansetzt, einen Nosferatu vielleicht. Denn er wird sich sicher nicht allein auf mich verlassen, da er doch auch mir nicht sonderlich vertraut. Vielleicht setzt er sogar auf mich jemanden an. Oder Helena setzt jemanden auf mich an. Ihr würde ich einiges zutrauen.
Von daher, ich würde nicht den Fehler machen eine Toreador zu unterschätzen. Toreador sind eben auf andere Art gefährlich als jemand wie Jenny. Die sind z.B. Spezialisten in Sachen Rufmord. Helena könnte mich überall schlecht machen, auch bei Enio, es würde mich nicht wundern, wenn sie das tut und mich als super-verdächtig hinstellt.
Ich glaube, die Hüterin ahnt was, das da was Besonderes zwischen uns ist. Sie hat mich heute so bei der Sitzung so wissend angeschaut, und ein anderes Mal sehr misstrauisch, als ich kurz vor dir nach draußen gegangen bin. Als würde ich was ganz Übles vor haben.“

So, Malik wollte sich also mit Jenny treffen.

„Bin sehr gespannt wie dein Treffen mit Jenny laufen wird. Da würde ich ja allzu gern Mäuschen spielen.
Übrigens hat die Harpyie sie zur Ancilla ernannt. Prompt hat Jenny dann schon wieder Enio angepöbelt, und sie hat eine neue Standpauke kassiert. Die lernt´s wohl nie. Und so jemand ist jetzt Ancilla.“

Lilly war alles andere als begeistert von Jennys Beförderung, das war deutlich herauszuhören.

„Sie hat Schnaps aus einer Pulle getrunken und die dann nach der Hinrichtung gegen den Monitor geschmissen. Also Elysiumsbruch. Mal gespannt wie Helena das ahnden wird. Dann hat Jenny die Anwesenden beschimpft, weil wir tatenlos zugesehen haben bei der Hinrichtung. Sie hat dich als Geisselarsch, Drecksack und sadistisches Arschloch bezeichnet. Sie sagte sie will so etwas nicht hinnehmen und hat jetzt eine Rechnung mit dir offen, sie will dich für diese Tat zur Rechenschaft ziehen. Dann ist sie nach draußen.
Wie es aussieht wird Miss Selbstjustiz sich also an dir rächen wollen, und ich denke nicht, dass das leere Drohungen sind.“

Aus Lillys Stimme war deutlich Missbilligung ihres Verhaltens herauszuhören.

„Mittlerweile hat sie halbwegs Grund mich zu hassen, aber Anfangs – keine Ahnung, was sie da gegen mich hatte. Ich hab ihr sogar einen Gefallen getan, ich hab ihr ne Nachricht von jemandem überbracht. Zuerst war ich freundlich zu ihr, habe sie begrüßt und gefragt ob sie Jenny sei, und da hat sie total schroff reagiert und mich so lange provoziert bis ich zugeschlagen habe. Habe die Prügelei dann abgebrochen, denn um uns herum standen zig Gaffer vom Hovel, das hätte also böse enden können."

Die Miene der Brujah hatte sich verdüstert, offenbar wurmte es sie sehr, dass sie diesen Kampf hatte abbrechen müssen.

„Danach hat sie mir dann den Tod angedroht, weil sie die überbrachte Nachricht irgendwie missverstanden hat. Habe in ihren Augen deutlich gesehen, dass sie bereit war mich sofort und auf der Stelle zu töten. Sie wusste genau, dass ich Brujah bin und fast in Hungerraserei, aber das war ihr egal.
Damit es nicht zu einem Kampf auf Leben und Tod kommt, habe ich einen kleinen Präsenztrick angewendet.
Ich schätze, sie ist ungefähr genauso kampfstark wie ich. Vielleicht kann sie sogar genauso hart zuschlagen wie ich, zumindest laut eigenen Angaben, getroffen hat sie mich ja nicht.
Ich konnte zum Glück noch weitere Infos aus ihr herauskitzeln, als ich jene gewisse Disziplin bei ihr angewendet habe. Die womit man Leute für sich einnehmen kann. Hat bei ihr voll reingehauen, da fand sie mich dann plötzlich so sympathisch und war stinkfreundlich zu mir, so hat sie mir gefallen.“

Lilly grinste böse.

„Dadurch hasst sie mich jetzt natürlich umso mehr.
Sie hat dann sogar preisgegeben, dass sie sich unsichtbar machen kann. Ob sie sich auch ein anderes Aussehen verleihen kann weiß ich nicht, aber sollte man nicht ausschließen.
Das mit den Klauen hat sie nicht gesagt, das hat aber Enio im Café rausposaunt, als er ihr eine Standpauke gehalten hat. Sie kann sich also Klauen wachsen lassen, wie die Gangrel, und das macht sie natürlich besonders gefährlich.
Ich schätze also, wenn sie mich zweimal mit voller Wucht trifft bin ich hinüber. Da bin ich ganz realistisch, ich bilde mir nicht ein, dass es leicht ist diese Frau im Kampf zu besiegen. Aber die Schnelligkeit der Brujah hat sie wahrscheinlich nicht. Hoffentlich. Dann käme es also sehr darauf an ob ich oft genug zuschlagen kann ohne dass sie mich trifft.
Ach ja, und sie ist Anarche, so wie ihr Ziehvater, ein Nosferatu. Sie hat die Nosferatu „meine Familie“ genannt, sieht also ganz danach aus als wär sie hier so was wie eine inoffizielle Adoptivnosferatu. Und die Nosferatu reagieren sehr allergisch, wenn man jemandem aus ihrem Clan was tut.
Von daher – wenn man nicht den gesamten Clan Nosferatu zum Feind haben will wäre es nicht unbedingt optimal offen etwas gegen Jenny zu unternehmen.
Aus dieser Chose mit der Prügelei könnte man ihr vielleicht einen Strick drehen, aber ich habe mich da ja auch nicht mit Ruhm bekleckert. Ich muss gestehen, leider habe ich mich dazu hinreißen lassen einen Maskeradebruch zu begehen. Einen winzigen Moment war es mir wichtiger Jenny ordentlich eine auf die Birne zu hauen statt mich an die Maskerade zu halten. Ich habe schneller zugeschlagen als es Menschen möglich ist.
Das waren auch leider die beiden einzigen Male, dass ich Jenny getroffen habe.
Ich hätte es nicht getan, wenn sie mich nicht dermaßen provoziert hätte, aber Maskeradebruch bleibt Maskeradebruch. Keine Sorge, ich nehme es dir nicht übel, wenn du mich bestrafst. Ich finde, ich habe ich eine Strafe verdient. Ich habe zwar das Schlimmste verhindern können, aber ich habe dennoch fahrlässig gehandelt. Es wird sicher kein Sensationsbericht in der Zeitung stehen, aber ein paar Typen wissen jetzt eben von einer Frau, die sauschnell zuschlagen kann. Nicht so wirklich optimal. Ich bin bereit für diesen Fehler zu büßen.“

Die Brujah ballte ihre rechte Faust.

„Vielleicht wäre da Faust abhacken angemessen? Und nicht nachwachsen lassen dürfen bis zur Ende der Nacht.
Ich hätte aber auch nichts dagegen von dir öffentlich angeprangert und bestraft zu werden. Dann würde es nicht mehr so sehr danach aussehen als ob wir gut miteinander können. Und man würde nicht denken, dass du mich verschonst.“

Lilly bereute ihren Maskeradebruch und hatte keine Furcht vor einer Bestrafung, soviel war klar.
 
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Malik nickte zufrieden, als er Lilly Worte hörte. Mit ihr im Rücken, konnte es vielleicht wirklich etwas in dieser Domäne werden.
"Enio hat auch Ramon auf mich angesetzt, doch so wie es aussieht, zieht auch er es vor sich auf meine Seite zu stellen. Er hat angedeutet, dass er wegen einem Auftrag von einem hohen Tier hier ist. Doch was genau wollte er nicht sagen.
Du siehst es sind also schon mehrere Leute auf mich angesetzt worden." Malik musste lachen.

"Sogar mein eigener Primogen wurde von Noir auf mich angesetzt, um mich auszuspionieren. Doch das Problem hat sich auch erledigt. Ich bin gespannt, wer sich als nächstes an meine Fersen heften wird.

Was das Treffen mit Jenny angeht. Ich würde es auch am liebsten so biegen, dass du irgendwo versteckt zuhörst. Erstens brauche ich einen Zeugen, falls etwas Unvorhergesehenes passiert und zweitens könnte ich mir gut vorstellen, dass sie eine Falle aufbauen wird. Ich bin mir zwar sicher, dass ich dieser ohne große Probleme entkommen kann, doch man sollte auf alles vorbereitet sein. Aber wir werden sehen, was die kleine Caitiff sagt." Dann schwieg Malik kurz und dachte nach.

"Anarchen...mh...ob der Kriegsherr darüber Bescheid weiß? Du musst nämlich noch etwas wissen. Ich habe Pareto empfohlen nach der Macht zu greifen. Ob er es schon vorher geplant hatte oder erst dann ins Auge gefasst hatte, kann ich dir nicht sagen. Jedenfalls habe ich ihn in das Amt des Kriegsherren geschoben und habe auch vor, ihn erst einmal dort zu bestätigen. Er scheint mir ein fähiger Kainit für diesen Posten zu sein. Doch wenn der Frieden wieder kommt, kann es sein, dass man sich gegen ihn erheben wird. Zurzeit weiß ich selber nicht, was ich dann machen werde.

Was nun deinen Masqueradebruch angeht. Ich werde dich nicht öffentlich maßregeln. Das ist die Aufgabe des Scheriffs. Doch ich werde dein verhalten an Enio weitertragen und ihn so hoffentlich ein wenig überzeugen, dass du für mich wie jeder andere Kainit bist." Nun schaute Malik zu ihr rüber und lächelte.

"Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel." Dann schaute er wieder auf die Straße.
 
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Auch Lilly musste lachen.

„Da hast du also ne ganze Horde Spione um dich rum. Ach, was hast du bloß an dir, dass diese Spione dann alle zu dir überlaufen, hm?
Und bei dieser Chaos-Domäne, das sollte es doch nicht wundern, wenn die Camarilla Oberen noch andere außer dir hierher geschickt haben, inkognito. Kann ja gut sein, dass Ramon einer von denen ist. Ich könnte mir denken, auch solche Spione sind hier nicht gern gesehen, da man lieber ein eigenes Süppchen kochen will, ohne dass sich von oben jemand einmischt. Von daher, wenn du Enio das Gefühl gibst du bist für die Domäne und deine Bosse sind dir immer mehr egal, selbst wenn es nicht so ist, dann empfinden sie dich vielleicht nicht als ganz so lästig.
Ramon ist in Ordnung. Er war der einzige Brujah, der gleich auf meiner Seite war als ich das von Jenny erzählt hab. Adrian hatte gar nichts gesagt und Max war auch ziemlich unbeteiligt.
Übrigens, ich habe dich sehr gern als Verbündeten und Boss. Schon allein weil ich mich von dir wertgeschätzt fühle. Bei Enio dagegen fühle ich mich wie eine lästige Fliege, die er am liebsten schnell loswerden will.
Ich hoffe ja dennoch, das wird noch mit Enio. Es ist ja schon ein kleiner Verrat, wenn ich dir sage, dass ich dich ausspionieren soll. Aber ein richtig großer Verrat wird hoffentlich nicht nötig sein.
Jetzt im Krieg ist Enio auf jeden Fall genau der richtige Anführer, scheint mir. Aber im Frieden - Enio sollte aufpassen, dass die Hexe nicht bis dahin zuviel an sich reißt und er das Nachsehen hat. Zu dumm, dass Enio den Hexen anscheinend ziemlich vertraut. Als ob man denen trauen könnte.
Würde mich nicht wundern, wenn diese Hexe dann später mindestens Seneschall werden will. Jetzt wo sie einmal in der Akademie sitzt will sie da doch sicher nicht mehr weg.“

Lilly hielt nicht viel von den Tremere im Allgemeinen und hielt damit nicht hinterm Berg.

„Kannst Enio ruhig meinen Maskeradebruch melden. Das nehme ich dir doch nicht übel, ich hätte es dir doch auch nicht übel genommen wenn du mir als Strafe die Faust abhackst. Dass ich meine Tat gestanden habe, sollte doch in jedem Falle für mich sprechen, und dann kann mir niemand schaden indem er mich verpetzt. Jenny weiß es doch, und sie hat´s vielleicht Meyye erzählt.
Das Hovel ist so ne ganz üble Bikerkneipe, Meyye scheint dort auch zu verkehren, dort hab ich sie ja getroffen als ich nach Jenny gesucht habe. Meyye ist dann weg gegangen als ich mich mit Jenny geprügelt habe, aber als ich gegangen bin hab ich noch gesehen dass die beiden miteinander reden. Scheinen sich recht gut zu verstehen. Gut möglich, dass Jenny mich bei ihr schlecht gemacht hat.
Enio wollte ich sowieso noch von der ganzen Chose erzählen. So ganz nebenbei erfährt er dann ja auch welchen Anteil Jenny daran hatte. Bin gespannt wie er reagiert.
Dass Jenny Anarche ist - ich würde schätzen, dass Enio das weiß, und anscheinend toleriert er es. Sie ist doch nicht der Typ, der sowas total geheim hält. Würde mich nicht wundern, wenn´s hier so gut wie jeder weiß, der hier schon etwas länger wohnt.
Ich hab mich schon mit so einigen Anarchen und Caitiff gut verstanden, aber ich hab eben was gegen Jenny, ob sie nun statuslos, Ancilla oder sonst was ist. Wer mich Schlampe nennt obwohl ich ihm nichts getan habe, davon halte ich mal gar nichts. Schon in dem Moment konnte ich sie nicht leiden, und dann kam es ja noch viel dicker.
Gut so, wenn du bei dem Treffen auf Nummer sicher gehst. Sie plant es vielleicht nicht dich dann direkt plattzumachen, aber die Frau hat was vom Jähzorn der Brujah, und da könnte es gut sein, dass sie ganz spontan so sauer wird, dass sie die Klauen ausfährt und draufhaut. Sich dann zu wehren ist ja völlig legitim. Aber man könnte es dir trotzdem leicht negativ auslegen, wenn du keinen Zeugen hast, der bestätigt, dass sie angegriffen hat. Ja, schon allein deswegen wäre es gut, wenn jemand das Ganze beobachtet, das werde ich gern tun.
Und ich werde jedenfalls nicht mehr aus dem Haus gehen ohne ein zwei Pflöcke und einen Dolch bei mir zu haben, für den Fall dass ich irgendwo auf Jenny stoße und sie mich angreift.“

Da fiel Lilly etwas ein.

„Im Hotel - verdammt! Da waren doch Kameras. Jedenfalls auf dem Gang, denn Helena wusste genau was da abgelaufen war mit Asgar. Im Seminarraum waren also wahrscheinlich auch Kameras, aber vielleicht nicht nur? Vielleicht ist das eine Videoaufnahme mit Ton.
Dort hatte ich dir doch angeboten deine Verbündete zu werden. Vielleicht weiß Helena also daher was. Wir sollten besser nicht ausschließen, dass es so eine Aufnahme gibt. Und wenn Helena dieses Video dann Enio vorspielt, hmm wäre es da vielleicht das Beste, ich würde Enio von selbst sagen, ich hätte dir vorgespielt deine Verbündete sein zu wollen? Um dich besser ausspionieren zu können, klingt doch plausibel. Oder soll ich besser nichts davon sagen, und wir lassen es drauf ankommen, was meinst du?
Ich würde mir wünschen er würde dir mit der Zeit mehr vertrauen, wenn ich ihm Gutes über dich berichte. Eigentlich spioniere ich dich nicht gern aus, selbst wenn es nur zum Schein ist und ich Enio längst nicht alles erzähle.“

Doch gut, dass es heute noch nicht zu einen Gespräch unter vier Augen mit Enio gekommen war.

Es war in Bezug auf Steven jedenfalls besser, dass Lilly nicht offizielle Gehilfin der Geissel war, denn sicher hätte er Probleme damit wenn sie so einen Job ausführte, selbst wenn sie ihm sagte, dass sie das nur tat um Malik im Auftrag von Enio auszuspionieren.

„Hast du eigentlich einen Ghul? Ich kann dir jedenfalls gern meinen zur Verfügung stellen. Tobias ist ein ziemlicher Computerfreak, und er kann zwar nicht gut kämpfen, aber er hat Mut und ist kein Weichei, das sind schon mal ein paar der wichtigsten Grundvoraussetzungen, das Kämpfen kann er ja noch lernen. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann mal zu meinem Kind machen kann, ich denke er hat dafür das Potential. Wenn nichts daraus wird weil ich vorher draufgehe, da wäre meine Bitte, dass du ihn nicht tötest. Er könnte dann hoffentlich Ghul von jemand anders werden, vielleicht von Steven, da sollte ich mal Enio fragen. Könnte ja sein, dass er nicht will, dass ein Brujahghul dann Ghul von einem Nicht-Brujah wird.
Du, Steven und Tobias, ihr seid für mich jetzt die drei wichtigsten Personen in meinem Unleben.
Wenn man einem von euch was antut, dann tut man damit auch mir was an. Steven ist jetzt mein Gefährte, er darf jedoch nie erfahren, dass ich dich noch mehr liebe als ihn.
Es ist eine Stärke und eine Schwäche zugleich jemanden zu lieben. Aber ich bin stark genug um mir diese Schwäche erlauben zu können.
Ich erwarte nicht, dass du dasselbe für mich empfindest wie ich für dich. Es ist so selten, dass ein Kainskind einen anderen Blutsauger liebt, das ist mir bisher noch nicht passiert, und jetzt sind es sogar zwei gleichzeitig, nachdem es 90 Jahre niemanden gab, tja. Aber ich hatte viele Liebhaber, das waren alles kampfstarke Männer, mit denen ich trainiert habe. Das war alles just for Fun, ohne Liebe. Aber mit gegenseitiger Wertschätzung, das war mir wichtig. Und nach einem Kämpfchen mit einem anziehenden Mann bin ich eben besonders heiß. Ein Mann, der nicht kämpfen kann ist für mich jedenfalls kein richtiger Mann und daher als Mann uninteressant.“

Lilly musste an das anstehende Kämpfchen mit Malik denken und wurde schon ganz aufgeregt.
Da war es vielleicht besser das Thema zu wechseln.

„Sag mal, bist du eigentlich total der Camarillahardliner? Und warst du nach deiner Erschaffung nochmal in deiner Heimatstadt L.A.?“
 
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"Nun ich werde sehen, wann ich Enio ein wenig über Jenny erzähle. Wie es scheint, kennen sich die beiden schon länger, sonst wäre er nicht so zimperlich im Café gewesen. Doch kommt Zeit, kommt Rat.

Zu der Hexe habe ich schon einen Plan. Doch er ist noch nicht wirklich ausgereift und umso weniger du weiß, umso besser könnte es für dich sein. Du musst eins wissen. Wenn ich dir einige Dinge nicht sage, ist es nicht weil ich dir nicht vertraue. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Ich vertraue dir soweit, dass ich weiß, dass du meine Anweisungen nicht hinterfragen wirst und sie ausführst, wenn es sein muss.
Ich werde dich nicht in große Gefahr bringen, doch es könnte sein, dass meine Anweisungen völlig wiedersinnig sind. Doch dies ist die Natur meines Clanes und mit Worten kann ich das nicht beschreiben. Das Ganze im Einen und das Eine im Ganzen!" Nun schwieg Malik kurz.

"Wer ist eigentlich dieser Sven?" Man könnte fast glauben, dass ein wenig Eifersucht in der Stimme der Geißel mitschwang und dann holte Malik tief Luft und sprach weiter eh sie antworten konnte.

"Ich schätzte deine Offenheit Lilly, doch du musst wissen, dass ich nie so offen sein kann. es liegt nicht daran, dass ich Geheimnisse mag, doch ich habe einige Wunden, die selbst nach 100 Jahren noch nicht verschlossen sind." Maiks Stimme wurde ein wenig sanfter und leiser.

"Ich hatte damals eine Familie" Das Wort Familie wurde von Malik fast ehrfürchtig ausgesprochen. "Wir waren nicht reich, doch war ich mit ihr glücklich. Im Rückblick meines Lebens, war ich nie wieder so glücklich wie damals. Ich hatte gute Freunde und eine Frau die ich liebte und ein Kind von mir erwartete. Doch der dem ich am meisten unter meinen Freunden vertraute, verriet mich!" Nun konnte Lilly aus Maliks Stimme Resignation hören.

"Wegen ihm bin ich gestorben und nur das Vitae meines Erzeugers hat mich davor bewahr in die Dunkelheit zu stürzen." Malik schüttelte leicht den Kopf und nun umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen.

„Ich habe ihn nach Jahrzehnten wieder aufgesucht und ihn getötet, so wie ich es ihm mit meinen letzten Worten versprochen hatte. Doch frieden habe ich in seinem Tod nicht gefunden…“ Der Blick von Malik schien in die Ferne zu streifen und Dinge zu sehen, die nur ihm gehörten. Dann schüttelte er den Kopf, als wollte er seine Gedanken vertreiben.

„Vergess was ich gerade gesagt habe. Es ist nicht wichtig! Was ich dir eigentlich sagen wollte, ist das die Camarilla mir ein neues Heim geboten hat und ich diese Schuld noch lange nicht zurück bezahlt habe.“
 
AW: [07.05.2008] Fahrt zur Ruine

„Du bist auf einem Weg, nicht wahr, und ich werde dir folgen, auch wenn ich nicht genau weiß wohin der Weg uns führt, doch das macht nichts.
Ich würde gerne verstehen und hinter gewisse Dinge blicken können wie du es wohl kannst. Doch vielleicht werde ich dies nie können, da ich nicht Malkavianerin bin. Ich werde gerne versuchen zu lernen, mein Geist ist für vieles offen. Was du mir sagen magst werde ich anhören, aber wenn du lieber schweigst so wird es mich nicht betrüben.
Ich bin nicht nur das was ich vielleicht auf dem ersten Blick zu sein scheine. Jemand mit Tatkraft, der zupackt. Ich bin zudem ein Visionär, im Moment ohne Vision. Doch vielleicht hast du das längst erkannt.
Ich habe daran mitgewirkt Visionen, Ideen, entstehen zu lassen und daran gearbeitet sie zu verwirklichen. Meine Visionen waren aber Teil einer noch größeren Vision, der ich mich voll und ganz verschrieb.
Doch dann hatte ich dies verloren, und ich irrte umher. Ich war nicht mehr Teil eines großen Ganzen, und ich vermisste das. Und hoffe, bei dir etwas Neues gefunden zu haben. Ein neues großes Ganzes, dem ich mich voll und ganz verschreiben kann.
Das ist es wohl, wovon du sprachst? Das Ganze im Einen und das Eine im Ganzen?
Man geht auf im Ganzen, man ist Teil davon, von einer Sache, einer Idee, die größer ist als man selbst, man folgt dieser Idee, und wiederum in einem selbst lebt diese Idee.
Ich bin Teil der Idee und die Idee ist Teil von mir. Wir werden eins.
So habe ich es erlebt, Anfangs beim Kommunismus im Kampf gegen die Nazis, dann im Kampf gegen die Apartheit. Es war ein wunderbares Gefühl Teil eines großen Ganzen, einer höheren Sache zu sein. Die Camarilla konnte dies jedoch bisher nicht für mich sein. Sie blieb für mich eine Hülle, die mich umgibt, zu der ich aber keinen innigen Bezug habe. Da ist Distanz und Fremdheit, ich fühle mich nur wie ein Durchreisender, der übermäßig lange geblieben ist, wenn du verstehst was ich meine.“

Steven. Ein Lächeln glitt über Lillys Gesicht als sie an ihn dachte, und sie wirkte ein wenig verträumt.

„Steven ist ein Gangrel, einer von den Neuen. Er ist erst seit 20 Jahren Kainskind, er ist noch so menschlich. Ich fühle mich wohl mit ihm. Doch wirklich ehrlich werde ich zu ihm leider nicht sein können. Ein wichtiger Teil meines künftigen Unlebens wird für ihn im Dunkeln bleiben müssen. Ich werde ihm nicht sagen können, dass mir an dir etwas liegt, geschweigedenn wie viel mir an dir liegt. Es wäre zu schmerzhaft für ihn, und dann würde ich ihn verlieren.“

Mehr sagte sie zunächst nicht über Steven.

Dann geschah etwas sehr Unerwartetes. Lilly staunte, denn kurz nachdem Malik gesagt hatte er könne zu ihr nicht offen sein, da war er sehr offen.
Und für einen Moment kam ihr eigener tiefer Schmerz hoch, und sie war voller Mitgefühl und Verständnis für Malik.
Ach, wie ähnlich ihre Wunden doch waren. Dadurch fühlte sie sich ihm tief verbunden.
Lilly beugte sich näher zu ihm und legte ihre Hand auf Maliks Schulter und strich sanft kreisend über die Schulter. Ihre Stimme war nun leiser und klang zärtlich.

„Ich kenne diesen Schmerz, mein Lieber, den Schmerz des Verrats und Verlusts, ich kenne ihn nur zu gut. Er geht niemals ganz weg. Meine Wunden sind den deinen so ähnlich. Wir sind Geschwister im Schmerz.“

Seine Familie, das Glück zu verlieren, nicht wichtig?

„Bitte halt an für einen Moment, oh bitte Malik.“
 
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Die Geißel zuckte mit den Schulter
"Vielleicht meine ich das damit, vielleicht aber auch nicht. Das ist nichts, was ich dir beantworten kann."

Über Steven sprach Malik keine Wort und als Lilly ihn eindringlich bat anzuhalten, fuhr er kurz an den Rand.
"Was ist?"

Der Schwarze schien wie immer zu sein und die Vergangenheit schon wieder in sich eingeschlossen zu haben.
 
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Malik hatte Lilly einen kurzen Blick auf seine schmerzliche Vergangenheit gewährt, sie ahnte, dass dies ein seltener Moment war, und für die Brujah war es ein sehr kostbarer Moment, den sie ganz gewiss nicht vergessen würde und gar nicht vergessen wollte.

Malik hatte also angehalten. Lilly schnallte sich ab und ehe Malik es sich versah war sie ihm auch schon flink auf den Schoß geklettert. Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen, dann sah sie ihn liebevoll an.

„Ich würde dir so gern ein wenig Glück schenken können.“

Konnte sie denn mit ihrer Liebe bei ihm rein gar nichts bewirken? Konnte sie nicht ein wenig sein Herz berühren, ihm ein wenig Freude und Glück schenken? Ach wie sehr wünschte sie sich das.

„Ich würde dir so gern etwas Wonne schenken.
Und ich möchte so gerne eins mit dir sein. Indem ich einen Teil von dir in mich aufnehme.
Lass mich von deinem Blut trinken, ja? Du brauchst nicht auch von mir zu trinken. Und später können wir es heute nochmal machen.“

Schon als Lilly gesehen hatte wie Malik von Asgar trank, da hatte sie sich gewünscht irgendwann von Maliks Blut zu trinken.
Eigentlich hatte sie damit noch warten wollen. Doch daran dachte sie jetzt nicht mehr.
Jetzt zählte nur das Jetzt. Lilly vergaß für den Moment die Vergangenheit und auch die Zukunft. Warum darüber jetzt nachdenken. Lieber das Hier und Jetzt genießen.
 
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Malik war von Lilly Handlung überrascht und nach einem kurzen Zögern, ja fast verkrampfen, ließ er es einfach geschehen. Er ermutigte sie nicht, aber hielt er sie auch nicht auf. Viel mehr horchte er in sich hinein und versuchte heraus zu finden, was er empfand.
Dankbarkeit? Liebe? Glück? Oder gar Hoffnung auf Genesung? Doch von was sollte er eigentlich genesen? Er war stark und unabhängig und der Schmied seines eigenen Glückes! Was wollte diese Frau also?!

"Mein Vitae..." Malik sprach die Worte langsam aus und ließ sie sich auf der Zunge zergehen. "Mein Vitae..." flüsterte er nun fast nur noch. Dann packte er Lillys Arme!

"Du willst also mein Vitae!" nun war die Stimme der Geißel laut und stark und klare Wut war daraus zu hören.

"Was glaubst du den was das bringt! Vitae Vitae Vitae! Glaubst du, dass du so eine Beziehung aufbauen kannst?! Glaubst du so, dass du lieben kannst?! Dieses Band wäre nicht mehr als Zauber, der deine wahren Gefühle bedeckt und dich taub für dein inneres macht! Warum glaubt ihr alle, dass unser Blut die Lösung auf alles ist? Es ist da um uns zu betäuben wenn es sein muss, doch zu mehr ist es auch nicht gut. Doch wenn du es haben willst, dann nimm es dir und seh was es mit dir macht!"

Malik legte leicht den Kopf schief, so das Lilly trinken konnte. Seine Wut schien mit den letzten Sätzen abgeflacht und nun schwang nur noch Resignation in seiner Stimme.
Warum mache ich das eigentlich immer wieder? Diese Frage spuckte nun durch den Kopf des Malkavianer und wollte einfach keine Antwort finden.
 
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Lilly erschrak. Warum war Malik so wütend?
Eine solche Reaktion hatte sie absolut nicht erwartet.
Seine weiteren Worte erstickten bei ihr jeden Wunsch noch von ihm trinken zu wollen. Sie war entsetzt, traurig und betroffen, da ihre Worte soviel Negatives bei Malik ausgelöst hatten.

Lilly strich mit ihren Fingern über die Kehle, die ihr Malik darbot und sprach leise:

„Es verstärkt die wahren Gefühle, zumindest dann, wenn man nur in einer Nacht vom anderen trinkt. Doch ich will es nicht mehr, nicht heute und nicht morgen, da du es nicht auch willst. Ich werde es nie wieder wollen, ich könnte mich nach nichts sehnen, das bei dir soviel Unmut auslöst.
Ich dachte du würdest es bestimmt begrüßen mit mir die Ekstase des Trinkens zu erleben - ich habe mich getäuscht, es tut mir leid.
Ich wollte, dass wir zusammen Spaß haben. Was du nicht willst könnte mir keinen Spaß machen.
Sei mir nicht böse, dass ich bei dir den falschen Nerv getroffen habe.“

Doch Lilly war letztendlich kein Kind von Traurigkeit. Und so stupste sie ihm an die Schulter und sagte in ihrem normalen locker-flockigen Tonfall:

„Aber hey, wir werden eben auf andere Art Spaß haben zusammen. Oder hast du was gegen Spaß haben? Gerade weil das Unleben eine so todernste Sache ist sollte man doch auch mal etwas Spaß haben. Bei einem Kämpfchen zum Beispiel. Ich muss nur erstmal lernen wie du tickst, was du magst und was du nicht magst. Scheiß was auf den Gefühlsverstärker, den hab ich doch eigentlich wirklich nicht nötig. Das war jetzt sicher nicht meine letzte Schnapsidee. Ich habe Temperament und bin bisweilen vorlaut, stürmisch, voreilig, übereifrig, gedankenlos, übermäßig spontan und merke nicht immer, wenn ich jemandem gerade auf den Füßen herumtrampele. Dann brems mich und zeig mir, dass ich da grade Mist baue. Ich schätze du wirst es nicht ganz leicht mit mir haben, aber vergiss niemals, ich würde dich nie mit Absicht verärgern wollen.“

Lilly kletterte zurück auf den Beifahrersitz.
 
AW: [07.05.2008] Fahrt zur Ruine

Malik schaute Lilly ausdruckslos an, da ihn immer noch die selbst gestellte Frage quälte. Doch irgendwann begann er auch sie zu verdrängen und die verschwand wieder in dem Labyrinth seines Unterbewusstseins, wie so vieles andere auch.

Der Malkavianer wollte mehrmals zu einer Antwort ansetzten, doch wusste er nicht welche und sah er es bei einigen auch nicht ein sie auszusprechen.
Daher sagte er irgendwann ein müdes.
"Ich weiß." und startete dann wieder das Auto.

Das Malik Lilly heute so viel von sich erzählt hatte, war schon eine kleine Sensation. Doch scheinbar war dies dann aus den Fugen geraten und so baute der Schwarze nun langsam wieder seine Mauer auf und verstärkte diese sogar noch.
Besser, wenn das dahinter bleibt...
 
AW: [07.05.2008] Fahrt zur Ruine

Warum war Malik denn bloß jetzt so still? Was war mit ihm, war er immer noch sauer auf sie? Hatte sie jetzt etwa alles kaputt gemacht? Lilly war beunruhigt.
Warum schaute er sie so ausdruckslos an?
Und dann so eine müde Antwort. Ich weiß? Was wusste er? Sie konnte nicht zuordnen auf was sich seine Antwort bezog.

Er mag mich nicht mehr. Ich hab ihm zu sehr weh getan.
Alles meine Schuld.
Ich hab alles kaputt gemacht.
Er will mich nicht mehr. Ich bin für ihn der letzte Arsch.
Ich hab alles falsch gemacht. Ich bin so ein Idiot.
Ich verliere ihn, er will mich nicht mehr. Es ist alles aus und vorbei.

Sie hatte Mongabe verloren, und nun verlor sie Malik?
Lilly wurde gepackt von Verlustangst und schon erlittenen Verlustschmerz.
Das war nicht zum Aushalten.

Malik startete den Motor, doch davon bekam Lilly nichts mit. Sie war zu sehr in ihrer inneren Hölle gefangen. Und dann schrie Lilly lauf auf. Es war ein Schrei voller Wut und Schmerz, der schon ertönte bevor ihre Faust die Fensterscheibe traf.
Direkt rechts neben ihr war das rechte Seitenfenster. Die Brujah schlug mit ihrer linken Faust gegen die Scheibe. Das Glas klirrte, Scherben flogen, und einige Glassplitter bohrten sich tief in Lillys Hand. Die Hand blutete und schmerzte, doch das merkte Lilly kaum, denn der seelische Schmerz war viel größer.

„Mein Liebster ist tot! Ich seh ihn nie mehr wieder! Er ist für immer weg!
Mein Vater hat ihn mir genommen! Ich habe meinen Vater doch geliebt, aber dann nahm er mir meinen Liebsten! Da war ich nur noch ein Schandfleck, weil ich einen Schwarzen geliebt habe! Aber es war nicht falsch ihn zu lieben! Wie könnte ich das bereuen?
Ich werde nie wieder die Sonne sehen und auch nicht meinen Liebsten. Aber wir hatten sowieso nie eine Zukunft. Wir konnten keine Familie sein.
Nicht ein einziges Mal konnten wir zusammen ausgehen, uns als Paar in der Öffentlichkeit zeigen. Immer mussten wir uns heimlich treffen. Niemand durfte wissen, dass er mein Liebster war.
Und dann hat mein Vater ihn töten lassen, ausgerechnet er!“

Anfangs schrie sie ihre Wut und ihren Schmerz aus sich hinaus, doch nun wurde sie immer leiser.
Tränen aus Blut liefen ihr übers Gesicht.

„Auch mein Baby hat er mir weggenommen. Meine Tochter lebt noch, sie ist schon über 90, aber ich habe sie nach der Geburt nie wieder gesehen. Nicht ein einziges Mal konnte ich sie in den Armen halten.
Alles was ich von ihr habe ist ein Foto. Mein Ghul hat sie aufgespürt und das Foto aufgenommen, von ihr und ihrem Sohn, der ihrem Vater so ähnlich sieht. Ich kann stolz auf meine Tochter sein, auch sie ist Widerstandskämpferin geworden.
Mein Liebster wird immer in meinem Herzen sein, und ich dachte ich könnte nie wieder jemanden so lieben wie ihn. Das stimmt nicht. Aber du willst mich nicht, du wirst mich niemals Liebste nennen, ich habe dich schon verloren bevor wir uns richtig finden konnten.“

Alles was sie davor besprochen hatten war wie weggewischt.
Lillys Kopf fühlte sich irgendwie so dumpf an. Sie wollte den Kopf freikriegen und ein paar Schritte gehen.
Sie hatte jedoch nicht mitbekommen, dass Malik schon längst wieder losgefahren war. Auch angeschnallt hatte sie sich nicht. Sie öffnete die Beifahrertür und merkte zu spät, dass sie aus einem fahrenden Auto stieg.
Die Brujah erwartete mit ihrem Fuß auf festen Boden zu treten, doch stattdessen wurde ihr förmlich der Boden unter den Füßen weggerissen. Sie fiel aus dem Auto, rollte sich nahezu instinktiv ab, was den Sturz etwas abmilderte. Sie spürte einen dumpfen Aufprall und fand sich dann auf der Straße wieder, in Embryohaltung. Lilly schaute auf, und sie sah auf der Fahrbahn kein Auto herannahen, das sie überfahren könnte. Sie war schon nah am Straßenrand, kroch aber noch mehr zur Seite und erblickte dort ein Gebüsch. Dorthin verkroch sie sich und blieb dann dort liegen. Der körperliche Schmerz war sogar fast willkommen, denn er lenkte von dem seelischen Schmerz ab.
Konnte sie überhaupt noch aufstehen und gehen? Aber das war doch völlig egal. Sie würde jetzt einfach hier liegen bleiben und schlafen.
Lilly wollte sich jetzt nur noch ins Nichts gleiten lassen, an nichts mehr denken, nichts mehr fühlen, nichts mehr tun. Das war gut so, das war genau das Richtige jetzt.
 
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Malik hatte sich auf sich selbst konzentriert und wurde so durch das splittern der Scheibe wieder ins hier und jetzt befördert.

"Was?!" Doch der Rest blieb ihm auf seinen Lippen hängen, als Lilly anfing von ihrer menschlichen Vergangenheit zu sprechen. Als sie fertig war, wollte der Malkavianer etwas sagen, doch er wusste wieder nicht was er sagen sollte.

Dann stieg die Brujah plötzlich aus und nur noch eine "Lilly!" entkam seinen Lippen und die Brujah viel aus dem Auto. Ein Blick in den Rückspiegel versicherte ihm, dass sie scheinbar keinen zu großen Schaden genommen hatte und er hielt das Auto an, obwohl es immer noch auf der Straße stand.

Das er noch die Warnblinkanlage anmachte, konnte er sich nur seiner Jahrelangen Routine zusprechen, die er in Krisensituationen hatte. Dann machte er sich daran die Brujah zu suchen und fand auch bald ihre Spur und das Gebüsch.

Doch was sollte er nun tun? Malik war nicht gerade gut darin Leute zu trösten. Doch irgendetwas musste er machen! So zog der Schwarze seine Jacke aus und kämpfte sich durch das Gebüsch zu Lilly.

Als er bei ihr war, legte er seine Jacke über ihre Schultern. Zwar wusste er, dass kälte ihr geringster Feind sein würde, doch viel ihm einfach nichts besseres ein.
Dann legte er leicht eine Hand auf ihre Schulter.
"Wir alle haben Dinge erlebt, die uns für immer prägen werden und gerade diese Ereignisse machen uns stark. Ich wollte dich nicht so anfahren, da ich doch weiß, dass du mir nichts Böses willst.

Auch habe ich nie gesagt, dass ich dich nicht will. Doch sehe ich ein Blutsband nicht als Verstärkung der Gefühle sondern einfach als einen Zauber, an den sich ängstliche Kainiten klammern, weil sie glauben so die wahre Liebe zu finden. Gib mir einfach etwas Zeit Lilly. Ich bin so etwas nicht gewöhnt und ich werde es vielleicht auch nie wieder werden.
Daher musst du stark genug sein. Verstehst du was ich meine?" Malik konnte mit dieser Situation so gar nichts mehr anfangen. Alles war so lange her und so viel komplizierter.
 
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Was waren das für Geräusche, kam da jemand? Warum ließ man sie nicht einfach schlafen?
Dann kapierte Lilly, dass es Malik war.

„Ich habe nicht gemerkt, dass das Auto wieder fährt“, murmelte sie schläfrig.

Lilly spürte Maliks Hand auf ihrer Schulter, und das tat so unglaublich gut.

Sie hatte sich getäuscht, Malik hatte sie gar nicht völlig wegstoßen wollen? Als sie das realisierte ließ ihr seelischer Schmerz merklich nach. Dadurch spürte sie die körperlichen Schmerzen etwas mehr und heilte ihre Verletzungen ein wenig.

„Ich habe doch schon wahre Liebe gefunden, also zur Hölle mit einem Blutsband. So eine Scheißidee. Und dann dachte ich du kannst mir nicht verzeihen, du willst mich nicht, und ich habe dich verloren. Und da kam der ganze Schmerz von damals wieder hoch. Es würde mir das Herz brechen auch meine zweite große Liebe zu verlieren - dich. Wenn ich in deiner Nähe sein kann, wenn dir meine Liebe nicht lästig ist und ich dir nicht ganz egal bin, das ist die Hauptsache. Oh bitte nimm mich in den Arm, und es wär so schön wenn du mich küsst. Liebster Malik!“
 
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Wieder stand Malik vor dem Problem, dass er nicht genau wusste, was er sagen sollte. Jede seiner Antworten hörte sich in seinen Augen banal an und mit Lillys weiblicher Logik kam er einfach nicht mit.

Also tat er einfach, was von ihm gewünscht wurde. Er nahm Lilly in den Arm und gab ihr einen Kuss. Was konnte er da schon falsch machen? Schließlich wusste selbst er, dass körperliche Nähe manchmal sehr viel mehr wirkten, als irgendwelche Worte. Außerdem war es scheinbar das, was sie wollte, also warum nicht ihr diesen Gefallen tun.

Zwar liebte er Lilly nicht so, wie sie ihn liebte, doch war sie ihm auf eine andere Art wichtig und diese war nicht die Art einer einfachen Schachfigur in einem Plan. So legte er möglichst viel in diesen Kuss, auch wenn er nicht wirklich wusste, was das alles war.

Und da wusste er plötzlich wie er in Zukunft handeln würde. Er würde seine Vergangenheit so gut es ging geheim halten und sie noch tiefer in sich begraben. Er würde Lilly Geborgenheit und Sicherheit geben, wenn sie es brauchte und würde ihr als guter Freund zur Seite stehen. Es wäre vielleicht nicht die Turteltaubenliebe von der sie träumte, doch würde es ebenfalls ein starkes Band zwischen ihnen geben. Ein Band ohne ihr Vitae und nur aus dem Grund, dass zwei Kainiten dies wünschten. Er würde auch versuchen sanfter mit ihr umzugehen, da er nun gesehen hatte, dass sie auch nur eine Frau war. Schließlich war es die Bestimmung der Männer für diese zu sorgen.
Ja! Er würde ein kleines Klüngel mit ihr bilden. Eine Gemeinschaft, die in dieser schweren Zeit auf sich bauen kann und wo die Verbindungen der Mitglieder tiefer gehen würde als bloße Liebe oder Freundschaft! Das wäre etwas Gutes!
Doch in seinem inneren wütet und lachte sein Tier darüber, wie weich er doch sei. Mach sie dir zu Untertan! Binde sie mit meiner Macht!
Doch auch wenn Malik einige Züge des Tieres schon angenommen hatte, so war er immer noch Herr über seinen Körper und seinen Geist! Das Tier begann wieder zu schweigen und zog sich lauernd zurück.

Malik würde hier in dieser Domäne, die so nah am Rand des Abgrundes stand etwas schaffen, was selbst den kommenden Sturz überstehen würde! Ja! Er würde es schaffen!
 
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Lilly spürte wie Malik sie in den Arm nahm, und er küsste sie. Wie glücklich sie doch war in diesem Moment. Alles andere verlor genau jetzt an Bedeutung, jetzt gab es nur noch sie und ihn, diese Umarmung und diesen Kuss, dem die Brujah sich ganz hingab.

Anschließend lächelte Lilly selig.

„Mmmh Malik, mit dir ist es so schön ganz Frau zu sein. Einfach nur Mann und Frau zu sein, für eine Weile.“

Sich aus unglücklicher Liebe aus einem fahrenden Auto zu stürzen wäre ja sehr melodramatisch, aber Lilly war einfach nur tölpelhaft gewesen.

„Stolze Brujah wollte ein paar Schritte laufen, merkt nicht, dass das Auto schon fährt und steigt aus. Davon darf niemand etwas erfahren.“

Nein, das würde Malik doch bestimmt niemandem erzählen, wozu denn auch.

„Trägst du mich zum Auto, starker Mann? Stolze Brujah ist dafür nicht zu stolz. Und eigentlich nicht zu schwach zum Laufen, aber würde gern getragen werden. Welche Frau wird denn nicht gern von einem geliebten Mann auf Händen getragen?
Möchte starker Mann noch stärker werden, stark wie ein Brujah? Stolzer Brujah würde das gefallen, und sie bringt es ihm gerne bei. Aber nicht böse sein, wenn ihm die Idee nicht gefällt.“
 
AW: [07.05.2008] Fahrt zur Ruine

Malik war froh, dass Lilly scheinbar keine schweren Verletzungen hatte, doch als sie plötzlich so komisch an fing zu sprechen, hob er eine Augenbraue.
Hoffentlich ist das jetzt nichts Dauerhaftes!

Malik hatte schon Malkavianer so reden hören und diese haben damit nie aufgehört. Er müsste das beobachten, auch wenn er nicht wusste, was er hätte tun können, wenn Lilly nun permanent so sprechen würde.

Trotz dieser bedenken nahm er Lilly auf seine Arme und brachte sie wieder zum Auto.
"Ich würde mich freuen, wenn du es mir beibringst." Malik lächelte sie an.

"Doch jetzt sollten wir erst einmal schnell zu den Anderen fahren, eh sie sich noch fragen, wo wir bleiben." Damit setzte er die Brujah wieder auf ihren Sitz und sah dabei wieder die Scheibe.

Das wird auch noch was werden...

Dann ging er wieder auf seine Seite und setzte sich ins Auto. "Bereit?" Eh sie noch einmal aus dem Auto fallen würde, fragte er lieber.
 
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