AW: [07.05.08] Krisensitzung
Julias Gesicht wurde jetzt ziemlich schnell ernst und... sauer? "Stiften gehen? Ich wüsste nicht, dass ich das Kind von Rothschild wäre oder unter irgend eine Art von Arrest gestellt worden bin. Und, ja, du hast recht. Ich würde eh gehen. Oder hälst du es ernsthaft für eine gute Idee in dieser Stadt in diesen Nächten hungrig zu Bett zu gehen? Ich hätte es dich auch noch nicht einmal wissen lassen müssen. Schon mal daran gedacht? Und was den Ärger angeht: Der scheint in dieser Stadt an jeder Straßenecke zu lauern und ich gebe keine Versprechen, von denen ich mir nicht sicher sein kann, sie halten zu können. Rothschild zu liebe habe ich mich von dir fahren lassen. Was glaubst du eigentlich, warum ich mich nicht von Henry habe fahren lassen? Rothschild ist ein lieber und netter Mann, so wie ich ihn kennen gelernt habe. Warum soll ich mich in der Öffentlichkeit wegen solcher Kinkerlitzchen gegen ihn auflehnen, nur weil er besorgt um mich ist? Das wäre ein schlechter Dank. Aber einsperren lassen kann ich mich wegen seiner Sorgen auch nicht. Nur, weil ich auf bestimmte Dinge schlecht reagiere, komme ich im Allgemeinen trotzdem zurecht!"
Sie schüttelte einmal ihren Kopf. ARGH Schon wieder dieser Fehler. Was so etwas wie ein enttäuschter Blick werden sollte, wurde statt dessen von Schmerzen überschattet. Meldung an Körper. Kopf heftiger bewegen = unklug.
"Du musst mich ja für reichlich dämlich halten, wenn du glaubst, ich renne zu Rothschild und erzähle ihm brühwarm: 'Oh, ich habe mich zwar zum Hotel fahren lassen, aber dann habeich Steven dfeutlich gezeigt, dass ich nicht vor hatte dort zu bleiben und er hat mich gehen lassen.' Dann passt er in Zukunft nur besser in seinen Formulierungen auf und ich habe es schwerer ihn nicht zu brüskieren. Wenn du schon also nicht glaubst, dass ich Freundlichkeit mit Freundlichkeit vergelten würde, so magst du vielleicht ja noch an meinen gesunden Egoismus glauben. Falls das Thema überhaupt aufkommen sollte, werde ich ihm natürlich sagen, dass du mich seinem Wunsch gemäß zum Hotel gefahren hast."
Die letzten Worte kamen fast kalt über ihre Lippen. "Du klingst wie jemand, der gebeten wurde auf einen unwilligen Teenager aufzupassen. Du solltest nicht vergessen, dass ich schon seid einiger Zeit aus diesem Alter heraus bin."
Frauen. So, wie es aussah, hatte Steven es in Null komma nichts geschafft, diese Frau zu verärgern. Oder gar zu verletzen? Ihre eine Hand griff nach dem Schlüssel und sie funkelte ihn an, während sich die andere schützend um ihren Leib legte.