Discordia
B! scheuert
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Out of CharacterDa ich keine Ahunung hab wo der Bahnhof ist, schreib ich das einfach mal da rein
Enio erhob sich aus einem traumlosen Schlaf. Was für ein Wohltat. Jeder Tag ohne Träume bedeutete für den Brujah ein angenehmes Erwachen ohne sich an Gesichter von längst Toten und deren verstreuter Eingeweiden zu erinnern. Ein Umstand der meistens die Laune von Enio anhob und die Nacht unbeschwert beginnne lies. Obwohl man es seinem Gesicht nur sehr schwer ansehen konnte, da es selbst nach einem angenehmen Schlaf ein wenig mürrisch dreinblickte. Der Italiener warf einen kurzen Blick auf die Uhr und ermahnte sich nicht herumzutrödeln. Er haßte die Arbeit, die in den nächsten Stunden, und warscheinlich auch noch einige Stunden danach, anstehen würde. Möbel rücken, Kartons auspacken, Zeugs einsortieren... einfach die Bude ein wenig auf Fordermann bringen und den alltäglichen Dingen nachgehen wie es ein Sterblicher machen mußte. Enio hatte alles andere als große Ansprüche. Die Wohnung war klein, obwohl sich Enio auch locker etwas teureres leisten hätte können. Aber wozu? Er sah absolut keinen Sinn darin sich mit Dingen zu umgeben, die ihm bei seiner kainitischen Existenz mehr an die Probleme und Belange der Menschen erinnerte. Enio hätte überhaupt nicht gewußt was er mit einer luxeriösen Wohnung anstellen sollte, deshalb empfand er die 2-Zimmer-Wohnung als völlig ausreichend. Wenn er jetzt noch seine spartanische Einrichtung ausbreiten würde und die Dinge ein bißchen sortieren würde, dann wäre Enio vorerst zufrieden und konnte sich mit dem Feinschliff noch mehrer Nächte Zeit nehmen. Selbstverständlich besaß der Turiner auch Güter, die ihm wichtig waren und auf die er nur sehr ungerne oder überhaupt nicht verzichten wollte. Dazu gehörte in erster Linie sein kleines Waffenarsenal dazu, für das er noch ein vernünftiges und schwer zugängliches Versteck finden mußte. Auch seine Computer und seine Stereoanlage waren ihm wichtig. Ein TV-Gerät hatte Enio noch nie besessen. Was fanden die Menschen nur daran vor so einem idiotischen Kasten zu sitzen und ihre Zeit zu vergeuden... und das obwohl die Lebensspanne eines Menschen sowieso recht begrenzt war.
Nachdem Enio sich zunächst frische Klamotten angezogen hatte und seit langem einmal wieder geduscht hatte, machte er sich ans Werk und begann geduldig den ersten Karton auszupacken. Die Tatsache, daß er sich gegen Mitternacht mit Peter am Banhof verabredet hatte machten ihm die Arbeit ein wenig leichter, da sie schon von vorneherein zeitlich begrenzt war.
...
Ein paar Stunden später stand Enio im Treppenhaus seiner Zuflucht und zog die Tür seiner Wohnung hinter sich zu. Er überprüfte den Sitz der Klingen, die er bei sich trug und empfand die Platzierungen als unauffällig und praktisch gleichermaßen. Eine Tätigkeit, die einem Ritual glich bei dessen Ausführung Enio sehr viel praktische Erfahrung vorweisen konnte. Enio setzte sich in Bewegung und stieg die Treppen hinab. Sein Weg führte ihn in den Hinterhof und zu dem improvisierten Parkplatz für seine Norton. Mit übermenschlicher Kraftanstrengung löste der Brujah die Stahlklammer mit der er sein Moped gegen Diebstahl zu sichern pflegte und gab das Lenkrad aus dem Schloß frei. Nur Augenblicke später donnerte eine Norton Commando mit einem schwarz gekleideten Brujah darauf durch die Straßen von Finstertal. On the road again!
Zehn Minuten vor Mitternacht fuhr Enio vor den Bahnhof und mußte sich selber für sein ausgesprochen gutes Timing loben. Pünktlichkeit war etwas, das für den Turiner eine heikle Angelegenheit war. Und so wie er von anderen Pünktlichkeit erwartete, stellte er an sich selber die Aufgabe stets ein klein wenig zu früh aufzutauchen um sich im Vorfeld immer einen ersten Eindruck der Lage zu verschaffen. Der Bahnhof war nicht gerade überfüllt um die Uhrzeit aber er war auch weit davon entfernt Menschenleer zu sein. Deshalb mußte Enio darauf verzichten sein Motorrad so zu parken wie es nur jemand fertig brachte, der ein 165 kg schwere Maschine komplett anheben konnte. Die üblichen Vorkehrungen würden reichen müssen. Der Brujah schlenderte in Richtung Taxistand und suchte sich ein nettes Plätzchen an dem er ungestört auf Peter warten konnte.