[04.05.2008] Leichenschau

Casandra

Kainskind
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13. August 2006
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Antonias Komentar auf Ferdinands letzte Bemerkung war nur ein "Eben", dann sagte sie nichts mehr, bis sie auf dem Parkplatz der Gerichtsmedizin anhielt. Es war bedrückend, was sie tun sollten, aber sie würde es tun, immerhin mußte sie es wissen, was wäre, wenn es wahr wäre, es war eine Falle gewesen, kein Unfall und irgend jemand hatte die Fäden gezogen. Jemand der direkten Einblick hatte und da gab es nicht viele.

"Da wären wir, dann auf in den Kampf", sagte sie leise zu Ferdinand.
 
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Ferdinand nickte, auch er war sehr ernst geworden, und auch er hatte den Rest der Fahrt geschwiegen.

Er hatte seine Auspexkräfte bisher noch nie auf eine Leiche angewandt. Und eigentlich konnte man doch nur aus Gegenständen lesen? Also sollte man aus der Kleidung eines Toten etwas herauslesen können. Nun ja, falls bei den verbrannten Leichen überhaupt noch etwas von der Kleidung übrig war. Aber vielleicht wenigstens ein Ring...

Ein solches Lesen konnte natürlich immer unangenehme Auswirkungen haben, da hatte Ferdinand schon böse Überraschungen erlebt. In jedem scheinbar harmlosen Gegenstand mochte eine grausige Erfahrung "drinstecken", mit der man dann überschwemmt wurde.
Nun aber war es sicher, dass da nur was Schreckliches kommen konnte...

Der Malkavianer stieg aus dem Auto und versuchte sich innerlich zu wappnen.
 
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Der Zugang in die Pathologie war weder versperrt noch sonst irgendwie kompliziert. Offensichtlich empfing man hier recht häufig "Gäste". Eine Tasache die ebenso logisch wie verstörend war. Die beiden Kainiten erreichten auf diesem Wege also recht problemlos den Empfangsschalter an dem ein Mann, seinem Namensschild nach ein gewisser Dr. Schultheiß, in einer Zeitung las.
Als er die Besucher erkannte erhob er sich lächelnd und streckte ihnen über die Theke hinweg die Hand entgegen.

"Guten Abend, mein Name ist Dr. Schultheiß. Schultheiß mit sz. Sie kommen sicher wegen einer der vielen Todesfälle wärend des Tages? Wie erfreulich, wir haben einige Verstorbene die wir nicht fehlerfrei zuordnen können. Hat die Kripo sie zur Identifizierung hergeschickt oder sind Sie aus eigenem Antrieb hergekommen? Wen suchen Sie?"
 
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Antonia lächelte freundlich und gleichzeitig traurig.

"Ja, wir haben die traurige Pflicht, die Angestellten der Familie Buchet zu identifizieren, wenn dies denn noch möglich ist", sagte sie und sah irgendwie bedauerndswert drein. "Leider ist Frau Buchet dazu im Moment nicht wirklich in der Lage."

Ob der Mann nun sagen würde, dass diese die ganze Zeit hier gewesen sei oder noch hier sei, dann wäre das ganze natürlich kurios.
 
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"Guten Abend, Herr Schultheiß", grüßte Ferdinand und wirkte recht betrübt, was er noch nicht einmal spielen musste.

Und was, wenn die Seneschall schon hier gewesen war? Da sollte man doch vielleicht...

"Frau Buchet war am Boden zerstört, und da boten wir uns an hierher zu kommen, denn wir kennen die Angestellten auch. Ich nehme nicht an, dass Frau Buchet sich doch noch dazu überwunden hat zu kommen und also schon hier war? Zumindest nicht dass wir wüssten."
 
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"Nicht das ich wüsste und ich bin schon den ganzen Tag hier! Es freut mich aber, das Sie sich um die beiden Herren kümmern wollen. Leider haben beide wahrscheinlich keine Familie. Zumindest konnten wir keine ausfindig machen. Kennen Sie eventuell jemanden? Bei diesem Anwalt ...ich habe den Namen grade nicht parat ...ist es ja noch nachzuvollziehen. Immerhin ist er Italiener..."

Der redefreudige Pathologe umrundete den Tresen und machte eine Geste das man ihm folgen solle.

"Bitte hier entlang! ... Wo war ich? Ach ja, aber der andere, ...der Dicke, Sie wissen schon. Hansen nicht? Es scheint fast als würde es ihn gar nicht geben. Er ist in der Stadt wohnhaft gemeldet, hat einen Führerschein, das ist aber auch schon alles. Keine Strafzettel, keine Kontakte, keine Aktivitäten, keine Verwandten oder Freunde. Seltsam, ...wissen Sie näheres?"

Er öffnete eine Tür und das Trio gelangte in einen unangenehm hellgrün gefliesten ewig langen Flur.

"Wie stehen Sie zu den beiden? Kollegen wenn ich richtig verstanden habe, nicht? Sie sind also an der Akademie beschäftigt? Wunderbar! Ich hatte schon immer einen großen Hang zur Kunst, wissen Sie? Leider fehlt mir jegliches Talent!"

Wenn er seinen beiden Gästen doch wenigsten die Zeit geben würde, auf sein eigenen Fragen zu antworten.
 
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"Ja, wir arbeiten für die Akademie und von daher kennen wir die Herren natürlich, was ist mit Herrn Pasch und waren nur die beiden Herren in dem Auto?" fragte Antonia und überlegte, ob sie mal den Spieß umdrehen sollte.

"Bei so einem schweren Unfall sollten doch auch die Insassen der Unfallgegner nicht davon gekommen sein, sind davon auch welche hier gelandet? Es ist schon merkwürdig, was da abgegangen ist und die Männer waren immer so nett.

Ach wissen sie, Herr Romeros Verwandtschaft ist in Italien und Herr Hansen war kein Deutscher, sondern Schwede oder Finne und seine Verwandtschaft ist nicht hier in Deutschland, wir werden uns darum kümmern."
 
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Ferdinand wusste kaum was über die Ghule, also überließ er es lieber Antonia auf die Fragen zu antworten.

Er folgte dem Mann und wunderte sich, dass der Pathologe in dieser Umgebung so locker und redselig sein konnte.
Aber mit der Zeit gewöhnte man sich wohl an alles? Sogar an Leichen.
Der Malkavianer wartete angespannt darauf was sie nun erwarten würde.
Er hatte zwar eine gute Allgemeinbildung aber keine nennenswerten medizinischen Kenntnisse, er hoffte aber dass ihm vielleicht trotzdem etwas auffallen würde. Jedes Detail könnte wichtig sein.
 
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"Pash? Hrm.... Pashpashpash, nein sagt mir gar nichts! Soll der mit im Wagen gesessen haben? Wenn ja wäre das ein außerordentlich wichtiger Hinweis! Der Verbleib des Herren Buchet ist ja nach wie vor unklar, wenn einer seiner Mitarbeiter ebenfalls verschwunden ist, wäre das ein mögliches Indiz für eine Entführung!"

Der Doktor fasste sich nachdenklich ans Kinn und blieb stehen.

"Der Anblick der Ihnen bevor steht ist äußerst unangenehm! Ich meine sehr, selbst für Unsereins! Es kann sein, dass Sie sowieso nichts mehr erkennen. Wenn Sie sich das also ersparen möchten, können Sie auch ruhig wieder gehen. Niemand wird erfahren das sie nicht nachgeschaut haben!"
 
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"Nein, Herr Pash soll im Haus ermordet worden sein, ich denke, dass die beiden Anschläge zusammen gehören, denn es ist doch wirklich auffällig, wenn sie mich fragen, oder etwa nicht?" fragte Antonia und folgte dem Mann einfach.

Sie hatte schon mehrere Tote gesehen, das blieb in einem langen Unleben nicht aus, trotzdem wappnete sie sich gegen den Anblick, der sie erwarten würde. Wenn sie hier heraus war, mußte sie dringend Enio und Helena sprechen, irgendwie liefen dort die Fäden ihrer Meinung nach zusammen.
 
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"Jetzt sind wir einmal hier, jetzt werden wir uns die Leichen anschauen", erwiderte Ferdinand.

Natürlich kam es nicht in Frage jetzt umzudrehen. Wahrscheinlich würde nun einiges an Selbstbeherrschung nötig sein. Aber konnte es noch grausiger sein als der Anblick der Bestie in der Anstalt? Ekliger wahrscheinlich, aber sicher nicht genauso furchterregend.
 
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"Der arme Kerl der ermordet wurde! Ja ich erinnere mich, der war hier schnell durch. War aber auch nicht mein Tisch Sie verstehen? Ihm wurde in den Rücken gestochen und anschließend das Genick gebrochen. Recht kräftiger Mörder sagte der Kollege am Mittagstisch. Hat man selten..."

Der Doc öffnete die Tür und schaltete das Licht ein. Ein Geruch wie auf einem gut besuchten Grillplatz stieg einem in die Nase. Seltsam wie schnell ein eigentlich sehr appetitlicher Duft in einen widerwärtigen Gestank umschlagen kann, nur weil der Kopf die Leitungen anders schaltet. Zu sehen war auf jeden Fall noch nichts.

"Da fällt mir ein, sie hatten sich nach dem LKW Fahrer erkundigt. Er hatte den Unfall schwer verletzt überlebt und starb dann im Krankenhaus. Recht unverhofft wie ich hörte, es gab Anlass zur Hoffnung! Aber bei derart schweren Vebrennungen ist das immer so eine Sache!"

Er trat an die erste abgedeckte Leiche, der Form nach sicher nicht Butch Hansen.

"Das wird verdammt übel, sein Sie gewarnt! Bitte wenn Sie zart beseitet sind sollten Sie sich selber etwas Zeit gönnen und die Sache langsam angehen. Solche Bilder können einen das ganze Leben verfolgen!"
 
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"Aber vielleicht können sie uns diesen Mann doch zeigen, wissen sie, ich bin sowas ähnliches wie ein Profiler und mache öfters für die Akademie entsprechende Untersuchungen", erklkärte Antonia udn versuchte sich nicht anmerken zu lassen, was sie gerade fühlte und dachte.

"Fangen wir an." Sie würde schon genau hinschauen, das mußte sie einfach tun, es ging nicht anders. Und sie würde ihn auch genauer untersuchen wollen, wie auch die anderen, die sie zu gesicht bekommen konnte. Das war sie der Stadt schuldig.
 
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Pash war also nicht mehr hier, zu dumm aber auch, dann konnten sie ihn also nicht sehen. Aber den LKW-Fahrer untersuchen zu können, das könnte auch was wert sein. Hoffentlich hatte der Pathologe nichts dagegen einzuwenden.

Die erste Leiche könnte also Romero sein. Der Italiener war stets freundlich und hilfsbereit gewesen, hoffentlich hatte es ihn nicht erwischt.
 
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"Sein Sie mir nicht böse meine Dame, aber ich bezweifele doch stark das sie aus einem Leichnam mehr Informationen herausbekommen als ich und meine Kollegen. Sollte ich mich in dieser Richtung irren, schicken Sie uns eine Bewerbung. Wir können gute Leute brauchen."

Der Doc grinste verschmitzt, das Tuch das über dem Leichnam lag hatte er zwar vorsichtig ergriffen, es aber noch immer nicht zur Seite gezogen.

"Allein aus Gründen der Pietät kann ich nicht zulassen, dass Sie sich den anderen Körper ansehen. Es wäre mir davon abgesehen auch gar nicht möglich. Ähm sind Sie bereit?"

Sollte keiner der beiden jetzt doch noch gehen wollen, würde der Pathologe das Tuch vorsichtig fast bis zur Hüfte des Toten hinabziehen. Oder zumindest von dem was von dem Körper noch übrig war. Die Leiche war nach außen hin erschreckend stark verbrannt und nur einige erschütternd abstossende Risse auf dem Körper zeigten als klaffendes Rosa, das unter der verkohlen Schicht noch rohes Fleisch zu finden war. Dieser Anblick, aber auch der plötzlich zunehmende Gestank ließen den Moment mehr als nur erschütternd wirken. Hier war es keine Schwäche sich übergeben oder erschrocken zurückweichen zu müssen, man setzte es vorraus. Neben Toten die nach langer Zeit aus einem Fluss oder ähnlichem gezogen wurden, waren verbrannte Körper das schlimmste mit dem sich menschliche Sinne überhaupt jemals auseinander setzen mussten.

Die Gesichtszüge des Toten waren kaum noch zu erkennen. Es hätte Romero sein, können durchaus. Um dies aber mit Bestimmtheit sagen zu können, kannten die beiden Kainiten den Italiener zu wenig.
 
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Ferdinand verbarg nicht, dass ihn der Anblick schockte, denn ansonsten hätte er doch auf den Pathologen allzu hartgesotten gewirkt.

Der Malkavianer hätte am liebsten gleich wieder weggeschaut, zwang sich aber weiter hinzuschauen.
Hmm…war dies also nun Romero oder nicht? Allein vom Anblick her konnte man das nicht mit 100%iger Sicherheit sagen. Ferdinand schärfte dennoch seinen Sehsinn und "tastete" die Leiche visuell nach Auffälligkeiten ab.

„Das könnte Herr Romero sein, aber beschwören kann ich es nicht. Das Gesicht ist zu sehr entstellt. Verbrannte Leichen werden doch oft anhand der Zähne identitfiziert? Da müsste man nur noch in Erfahrung bringen, bei welchem Zahnarzt Herr Romero war.
Herr Schultheiß, glauben Sie, es wäre möglich, hier und jetzt einen Abdruck der Zähne zu machen?“

Ob man denn den Kiefer überhaupt auseinanderbekäme? Oder würde ein Abdruck von außen reichen?

"Und ob er noch seine Uhr trägt?"

Ferdinand zog das Tuch ein wenig weiter runter und griff nach dem linken Handgelenk der Leiche, und falls dort eine Uhr war berührte er diese. War dort keine Uhr, so nutzte er die Berührung in jedem Falle für einen Versuch etwas da herauszulesen. In der verkohlten Schicht war ja vielleicht noch etwas Kleidung vorhanden.
Ferdinand konzentrierte sich und wartete ab ob er anhand von Auspex etwas da herauslesen konnte. Er erwartete das Schlimmste.
 
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Antonia lächelte den Pathologen leicht an und überlegte sich, dass sie ihn vermutlich gleich anders überzeugen mußte, dass sie die anderen Leichen doch sehen mußte.

Als er dann das Tuch zurückzog, war sie dann allerdings doch ziemlich schockiert und man konnte dies in ihrem Gesicht auch ablesen, vermutlich konnte man dies viel zu deutlich.

Irgendwie konnte sie wirklich nicht erkennen, ob es Romero war oder nicht, auch wenn sie den Mann oft genug getroffen hatte. Die Größe könnte stimmen, die Statur auch, aber alles in allem war sie sich auch nicht sonderlich sicher.

Eigentlich hatte sie ihn auch mit Auspex untersuchen wollen, doch dann kam ihr Ferdinand zuvor.
 
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Bevor Ferdinand sein höheres Auspex anwendete flüsterte er Antonia noch zu:

"Ich versuche etwas herauszulesen...wer weiß wie sich das auswirkt...halten Sie sich bereit, falls ich außer Kontrolle gerate..."
 
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Out of Character
Schön das ihr so gelassen seit! ^^ Ich überlege eine Selbstbeherrschungsprobe!


Medizinisch gesehen, gab es an dieser Leiche nur noch wenig zu erkennen. Der Körper war zu stark verbrannt. Eigentlich dauerte es eine Weile bis ein Körper durch Flammen angegriffen wurde. War aber eine gewisse Temperatur überschritten, verbrannten grade die äußeren Schichten der Haut sehr schnell. Der Gestank, den der Körper verströmte, war dermaßen intensiv und widerwärtig das er sich sogar in eine Nase schlich die nicht atmen musste. Allerdings war es grade im Beisein eines Arztes vielleicht nicht die klügste Idee jeglichen Atemzug zu vermeiden.
Wenn es doch nur nicht so fürchterlich stinken würde...

Ferdinand umrundete den Körper, derweil antwortete der Arzt. Dieser schien von der Fassung seiner beiden Besucher sehr beeindruckt, derart gleichgültig hatte sich hier noch nie jemand verhalten. Tief in seinem Inneren war er aber auch etwas enttäuscht, dies war eine der fiesesten Leichen mit denen er es je zu tun gehabt hatte. Drei Studenten hatten sich geweigert mit ihm daran zu abreiten und diese beiden Schnösel aus der Akademie betrachteten sich den Toten als wäre es ne Schwarzwälderkirschtorte. Schultheiß fiel auf das er hungrig war.

"Ein Abdruck der Zähne gehört zum Standardvorgehen, ich werde wohl den Kiefer abtrennen müssen die Muskeln sind total verhärtet. Hoffentlich splittert der Knochen nicht, das würde eine Untersuchung erheblich erschweren. Leider hat der Mann keinerlei Spuren in der Stadt hinterlassen, daher wird der Vergleich auch in dieser Richtung kompliziert. Vergessen Sie nachher nicht mir noch die Daten die sie über ihn haben zu überlassen."

Der Malkavianer griff die Uhr, konnte aber nichts wahrnehmen. Aber doch, da war ein Detail. Ein kurzer Blick zu Antonia bestätigte das auch sie es gesehen hatte. Waren die Hände des Mannes etwa gefesselt gewesen? Die eigentümlich eingeknickte Form in der der Arm verkohlt war, ließ darauf schließen. Hatte etwa wer versucht den Ghul zu entführen?

Ferdiands Finger glitten weiter, es musste doch noch mehr herauszukriegen sein. Dann traf es ihn wie ein Schlag. Der Gestank um ihn wich, dafür erschienen lodernde Flammen vor seinem geistigen Auge. Die Hitze war unterträglich, unsagbare Schmerzen gesellten sich dazu. Jede Zelle in dem gemarterten Körper schrie förmlich um Hilfe, aber längst hatte die Muskeln ihre Funktion eingestellt. Ferdinand spürte wie ihm die Augäpfel platzten und ihm die gnadenlose Hitze die Lungen verkohlte, dann starb er in einer Flut aus Schmerzen deren apokalyptisches Ausmaß mit keinem Wort auf dieser Erde beschrieben werden konnte.

Der Malkavianer aber konnte sich im gegensatz zu dem Verstorbenen noch bewegen und er musste weg, nur weg von hier. Fort von der Hitze und diesem schrecklichen Erleben den fressenden Schmerzen des eigenen so unsäglich langsamen Vergehens...

Dr. Schultheiß grinste und fühlte sich bestätigt. Waren die beiden also doch normale Menschen, wusste er es doch. Mit fröhlich gehobenen Augenbrauen sah er dem Flüchtenden nach, irgendwann rannten sie eben doch alle.
 
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Ferdinands Gesichtsausdruck wandelte sich, wirkte qualvoll und verzerrte sich vor Schmerzen.
Wer ihn genau beobachtete mochte merken: Seine Augen bekamen ein gefährliches Glimmen, jedoch kein angrifflustiges, sondern aus seinem Blick sprach die Gehetztheit eines in die Enge getriebenen Tiers, das fliehen wollte und mit dem Mut der Verzweiflung jedes noch so schwierige Hindernis mit voller Wucht versuchen würde zu überwinden.

Ferdinand verlor die Kontrolle an sein Tier, und das Tier wollte nur eins: Weg hier! Und wehe dem, der sich ihm entgegenstellte.
Das Tier peilte nun blitzschnell die Lage und schaute sich nach der besten Fluchtmöglichkeit um. Die beiden Gestalten, die noch mit im Raum standen wurden ignoriert, da sie sich nicht vom Fleck rührten und kein Hindernis darstellten. Der Fluchtweg zur Tür war frei.
Das Tier erhöhte instinktiv durch Blut die Geschicklichkeit, um besser fliehen zu können.

Ehe sie es sich versahen, sahen die beiden anderen Anwesenden also nun Ferdinand geschwinde den Raum verlassen, ja, dieser Herr hatte es plötzlich sehr eilig hier wegzukommen.

Die Türen, auf die Ferdinand in dem Gebäude stieß, ließen sich problemlos in Fluchtrichtung öffnen, also gelangte er recht schnell nach draußen und ohne Gewalt anwenden zu müssen.

Währenddessen wurde Ferdinand ganz und gar von der Panik des Tiers beherrscht. Die einzelnen Stationen der Flucht bekam er nicht mit, er war zu sehr von dem Schrecken erfüllt. Das Verbrennen, der Schmerz, die Angst, der schreckliche Todeskampf, das unausweichliche Sterben, so real als geschähe es wirklich. Die Angst raste, pulsierte durch seinen Körper, sein Hirn, sein ganzes Sein, und es schien keine Ende nehmen zu wollen.
Eigentlich schien da keine Steigerung mehr möglich zu sein und doch wurde es immer schlimmer. Er verlor jegliches Gefühl für Zeit und Raum.

Wenn er also geglaubt hatte es gäbe kaum etwas Furchterregenderes als den Anblick der Bestie, so hatte er sich getäuscht.
 
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