[04.05.08]Rettet die Wölfe, rettet die Stadt!

Ahnenblut

Ceterum censeo virginitatem esse delendam!
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Ein Uhr morgens, tief in den Wäldern südlich von Finstertal. Hier zeigte sich auf beeindruckende Weise das der Pakt zwischen dem Prinzen und dem alten Wolfsrudel durchaus auch positive Seiten hatte. Die Fläche durchmaß mehrere hundert Hektar Fläche, war größtenteils als Naturschutzgebiet deklariert und damit weitgehend für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Folge war, dass dieser riesige naturbelassene Forst den Wäldern glich, in denen vor hunderten von Jahren schon die alten Germanen gelebt hatten.

Hier gab es keine Straßen oder Wege, häufig über etliche Kilometer hinweg sogar nicht ein einziges Zeichen jeglicher Zivilisation. Hier draußen hatten schon Lurker, Roxanne und Jenny sich auf die Suche nach den Garou gemacht und dies teilweise teuer bezahlt. Dies war kein Gebiet für einen Vampir, das stand mal außer Frage.

Das Trio hatte sich mit dem Motorrad soweit in den Wald vorgarbeitet wie es irgendwie möglich war. Irgendwann aber kamen sie nicht weiter und von nun an hieß es zu Fuß weitergehen. Silva wandte sich zuerst an Enio. Meyye hatte zwar auf den letzten Kilometern gut aufholen können, brauchte aber sicher noch einen Moment.

"Das ich wieder so gesund und fit wirke dürfte die Wölfe hier, den normalen und den Garou, ziemlich aus dem Konzept bringen. Ich wette das meine Verfolger mich für tot gehalten und dies auch so weiter erzählt haben. Ich werde also nach Westen ausweichen und mit einigen Tricks die Rudel auf meine Fährte locken. Ihr braucht euch also nicht um irgendwelche Überraschungen zu sorgen, das regele ich!"

Sie sah kurz auf ihre Armbanduhr.

"Trotzdem müsst ihr euch beeilen! Die Grotte ist etwa drei Kilometer nordwestlich von hier. Geht einfach immer bergauf, dann könnt ihr die Stelle nicht verfehlen. Tötet die Wachen, ich denke es sind zwei, öffnet die Tür und kommt hierher zurück. Denkt daran das Mutter sehr ungehalten sein könnte, also seht zu das ihr weg kommt. Ich melde mich dann bei euch, ok soweit?"
 
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Tatsächlich ist es Meyye gar nicht schwergefallen, aus der Luft das Motorrad im Auge zu behalten. Und manch einer mag die Fluggeschwindigkeit von Schwalben unterschätzen... doch auch im Wald war sie nicht sofort wieder in ihre ursprüngliche Form zurückgewechselt, sondern mehr oder weniger von Ast zu Ast gehopst um den Überblick zu behalten. In diesem Teil der großen, Finstertal einschließenden Wälder ist sie lange nicht mehr gewesen. Das letztemal wohl als sie noch keine Ahnung davon hatte, dass hier die Garou herumschleichen. Seither hat sich hier einiges verändert.

Erst als Silva redet, verwandelt sie sich zurück und springt von dem Ast auf dem sie gerade saß auf den Waldboden. "Alles klar." ist der einzige Kommentar den sie zu all dem hat. Es ist ja auch alles gesagt. "Viel Glück."
 
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Hätte man Enio am frühen Abend gesagt wie oft er in dieser Nacht noch über seinen Schatten springen mußte, wäre er wohl einfach liegen geblieben und hätte auf Morgen Abend gewartet. Eine nicht zu unterschätzende Überwindung war für Enio die Tatsache, daß er gerade auf dem Rücksitz seiner Norton eine Werwölfin spazieren gefahren hatte. Sie hatte hinter ihm Platz genommen und er war in diesem Moment eigentlich ein nahezu wehrloses Opfer gewesen. Verrückt! Dazu kam noch, daß sie sich gerade in einer Gegend aufhielten, die Enio normalerweise kathegorisch mied. Wald, Wildnis... Natur. Der Brujah war in der Vergangenheit schon oft gezwungen gewesen sein gewohntes Jagdrevier zu verlassen und in das des Feindes vorzudringen. Es war nur selten gut ausgegangen. Mit Schaudern mußte er an die beien Weltkriege denken. Man hatte wählen können: Die Stadt und die Möglichkeit von einer verdammten Bombe in die Luft gejagt zu werden oder die Wildnis und die recht hohe Warscheinlichkeit auf einen Garou oder noch schlimmeres zu treffen.

Aber das spielte jetzt alles keine Rolle mehr. Er war hier und er hatte einen Grund hier zu sein. Dennoch... es blieb alles sehr gefährlich und nur ein kleines Mißgeschick an der falschen Stelle und die ganze Nacht wäre so richtig versaut... vielleicht endgültig. Enio hörte sich Silvas „Plan“ an und nickte stumm. Es war irgendwie so unkonkret aber warscheinlich brauchte der Sheriff nicht mehr zu wissen. Tötet die Wachen! Müßte das nicht einfach sein? War es denn überhaupt einfach... jemand hinterrücks zu vernichten? Aber das war doch der Feind, da brauchte man sich doch keine Gedankene zu machen. Oder? Enio schüttelte sich innerlich. Was waren das für einfache Zeiten als alles noch so klar und eindeutig war. Mitlerweile war vieles verschwommen und rätselhaft geworden. Zuviele „Wenn“ und „Aber“.

Enio drehte sich abrupt zu Meyye als diese auf dem Waldboden landete. Sie hatte ihn wenigstens wieder ins Hier und Jetzt geholt. „Dann laß uns an die Arbeit gehen.“ Enio setzte sich in Bewegung und versuchte nicht daran zu denken was heute Nacht noch alles schief gehen könnte. Letztendlich schloß der Sheriff sogar die Möglichkeit nicht aus, daß sie gerade von Silva vorgeführt wurden. Es würde nicht dem entsprechen was Enio bisher über die Schattenlord erfahren hatte aber es war trotzdem eine Möglichkeit.

Als sich Meyye und Enio schon ein Stück weit entfernt hatten brach der Turiner das Schweigen. „Vorschlag. Ich nähere mich getarnt den Wachen und schalte sie aus. Nachdem ich den Angriff begonnen habe stößt du dazu und unterstützt mich... falls überhaupt notwendig oder gehst gleich in die Grotte um Silvas Mutter und die anderen zu befreien.“ Enio litt scheinbar an Größenwahn oder glaubte er tatsächlich zwei Werwölfe alleine ausschalten zu können? Schwer zu sagen, er klang jedenfalls ernsthaft und von sich überzeugt.
 
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Tja, die Gegensätze könnten auch jetzt nicht größer sein... Meyye fühlt sich hier fast wie zuhause. Sie hat auch mit der Dunkelheit keine Probleme, sie lässt einfach ihre Augen rot glühen und schlendert durch den Wald als hätte sie nie was anderes getan... und zumindest kommt das der Wahrheit (besonders nach ihrem Tod) recht nahe. "Nich so laut." ist daher auch das erste, was sie Enio sagt, nachdem sie Silva noch nachgesehen hatte und sie ein paar Schritte weitergehen. Aber auch sie sieht ein, dass er es vermutlich gar nicht besser kann, also belässt sie es dabei.

Bei seinem Vorschlag schaut sie ihn einfach nur an, recht ausdruckslos, mit glühenden Augen... was wohl zum Teil an denen liegt. "Haste Silberwaffen dabei?" fragt sie dann. "Und wenn einer von denen mit seiner Wolfsschnauze schnüffelt, weiß ich nich ob die Verdunklung viel hilft. Da musste aufpassen." Dann greift sie in ihre Jackentasche und holt die drei silbernen Wurfmesser heraus, die sie so gut wie immer bei sich trägt, die Enio aber vermutlich zum erstenmal sieht. Ein Geschenk von Silvia, vor langer Zeit..
"Die sind zum werfen. Wenn du deinen angreifst, nehm ich mir den zweiten vor. So klappt das wohl besser."
 
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Es war zwar nicht sein Spezialgebiet oder vielmehr nicht seine Spezialgegend aber Enio gab sich Mühe keinen Krach zu machen. Bei dem ganzen Geäst, das auf dem Boden herum lag war das aber überhaupt nicht so einfach und Enio hatte manchmal das Gefühl als ob irgendjemand das simple Geräusch eines knackendes Astes verstärkte nur um ihn zu ärgern. Warscheinlich konnte sich sogar der armseeligste Werwolf besser in dieser naturbelassenen Gegend bewegen als Enio aber damit würde er sich jetzt abfinden müssen.

Auf Meyyes Kommentar bezüglich der Paradedisziplin der Verborgenen erwiederte Enio lediglich einen nachdenklichen Seitenblick. Die Wahrnehmung wurde durch diese Fähigkeit als solche beeinflusst... warum glaubten immer nur alle es ginge lediglich um das was die Augen zu bemerken mochten. Selbstverständlich war das Schnüffeln eines Werwolfes höchstwarscheinlich auch jenseits des natürlichen aber bei der ganze Sache verlies sich der Sheriff auch ein Stück weit auf die Erfahrungen von Lurker und Jenny. Ob Enio jetzt nach Wyrm roch oder nicht... na da war er wohl der letzte, der das beurteilen oder auch nur abschätzen konnte. Man mußte ja nicht alles wissen.

Enio zog nur ein Stück seinen Mantel zur Seite. Man konnte nicht wirklich etwas erkennen aber es war wohl eher eine Art symbolische Geste. "Ich bin ausgerüstet. Genügend hoffentlich!" Der Brujah hatte immer noch nicht das Bedürfniss die Gangrel einzuweihen, daß er den Wolfsdorn bei sich hatte. Wozu auch? Sie würde es vielleicht mitbekommen... vielleicht auch nicht. Es war einfach unwichtig. Jedenfalls war sich Enio nicht sicher ob Meyye noch die Gelegenheit bekommen würde einzugreifen, wenn Enios Angriff aus dem Hinterhalt so funktionieren sollte wie er es sich ausmalte. Wenn doch... dann war es jedenfalls gut zu wissen jemand zu haben, der sich zu wehren verstand. Mit Meyye hatte er vielleicht sogar eine noch bessere Wahl getroffen als mit Jenny. Wobei aber vielleicht Jennys Aufopferung dem Sheriff gegenüber warscheinlich ein wesentlich höheres Limit hatte als die der Gangrel.

"Gut... dann machen wir es eben so. Werden schon schauen was passiert." Enio griff langsam in den Mantel und nahm das Artefakt in die Hand. Er würde den Dolch erst im letzten Moment aktivieren, da er befürchtete, daß die Garou von seiner Anwesenheit erfahren könnten. Nach all dem was Kiera ihm über das Assamitenartefakt erzählt hatte löste es furchtbare Angst bei den Garou aus und das könnte ein Gefühl sein, das bereits einsetzte, wenn Enio noch nicht einmal zugestoßen hatte. Zu verräterisch!

Vorsichtig aber nicht allzu geschickt bahnte sich der Sheriff seinen Weg und langsam näherten sie sich dem Ziel.
 
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Silva nickte, es war alles gesagt und nun galten Taten!
Sie transformierte sich in einen riesigen tiefschwarzen Wolf, eine Erfahrung die für den geneigten Betrachter noch um einiges verstörender sein musste, als dieVerwandlung in einen Crinos. Sie durchlief dabei nämlich jede einzelne Station ihrer Gestalten und ließ sich gehörig, also unangenehm, viel Zeit damit. Sie tat dies nicht etwa um ihre beiden Begleiter zu ärgern, sondern weil dies die sicherste und für sie einfachste Art der Verwandlung war und sie ihre Kräfte so gut wie eben möglich sparen wollte.

Ohne einen weiteren Laut oder ein anderes Zeichen verschwand die Schattenlord nur Augenblicke später im Dickicht des Waldes.

Minuten später erklang der laute Ruf eines mächtigen Wolfes.
Augenblicke später erklang ein gutes Dutzend weiterer Stimmen. Sie alle klangen sowohl überrascht als auch wütend, was aber viel wichtiger war, sie entfernten sich von der Position der beiden Kainiten.
 
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Der Weg durch das teilweise extrem dichte Unterholz gestaltete sich schwerer und mühsamer als die beiden Vampire angenommen hatten. Sie benötigten beinahe eine ganze Stunde bis sie ihr Ziel endlich erreicht hatten. Zum Glück würde der Rückweg wesentlich schneller und leichter sein. Sie mussten dann nämlich nicht mehr langsam und vorsichtig vorgehen und konnten auch Fehler vermeiden die ihnen auf dem Hinweg aufgrund ihrer Unwissenheit noch unterlaufen waren.

Irgendwann erreichten sie die Kuppe des Hügels und damit auch eine recht weitläufige Lichtung in deren Mitte einige Felsen zu sehen waren. Offensichtlich war dies der Zugang zu dem improvisierten Gefängnis. Zwei Werwölfe in Glabrogestalt bewachten aufmerksam die Umgebung.
Silvas Ruf hatte sie ganz offensichtlich unruhig werden lassen, entdecken würden sie die beiden Vampire aber vorerst nicht. Ein wuchernder Brombeerstrauch bot den beiden mehr als genug Schutz.

Die Garou, vielleicht auch einer ihrer Anführer schien Erfahrungen mit den Kainiten zu haben. Vielleicht aber hatten auch die Formwandler so ihre Tricks in Sachen unbemerktes Eindringen. Wie dem auch sei, der Zugang in die Felsgrotte war in einem gut zwanzig Meter durchmessenden Umkreis mit einer Menge trockenen Reisigs ausgelegt. Wer immer über diese Weg ins Innere vordringen wollte würde einen für lykantrophische Ohren höllischen Lärm verursachen.
Ein verdunkeltes Anschleichen verlangte an dieser Stelle also einen absoluten Fachmann auf diesem Gebiet. Und auch da war es fraglich ob er wirklich unbemerkt an die Wachen herankommen würde.
 
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Silvas Ruf war das Zeichen, das es jetzt kein Zurück mehr gab. Aber zurück hätte werder er noch Meyye gewollt. Warscheinlich aus völlig andere Motivation heraus aber das Resultat war dasselbe.

Irgendwann ar auch dieser Survivaltrip durch das verdammte Grünzeug zuende und sie waren kurz vor ihrem Ziel. Keiner gab mehr einen Laut von sich. Meyye und Enio näherten sich soweit wie es die Deckung zulies und dann hies es die Gegend zu sondieren. Mist! Zu weit weg um die notwendige Überraschung garantieren zu können. Enio bemerkte die bereits unmenschlichen beziehungsweise unzivilisierten Züge der Werwölfe. Von dieser Gestalt bis zu der Kampfgestalt ware es nicht weit. Zwei vorbereiteten Crinos entgegen zu treten war nicht der Plan des Abends. Also was tun?

Sicher... Meyye würde sich in einen Vogel verwandeln können aber in die Nähe der Wandler zu fliegen und sich bei ihnen zurückverwandeln klang auch nicht nach der besten Vorgehensweise des Abends. Einen Vorteil hatte Enio noch und der war fast wie durch Zauberhand erst vorhin während der Heilung von Silva wieder zu Enio zurückgekommen. Enio konnte nicht sagen wie und warum aber er hatte es deutlich gespürt. Noch so eine komische schwer zordenbares Angewohnheit. Fühlen?! Wissen! Aber warum. Egal! Das Resultat zählte im Moment und die beruhigende Gewissheit, die Fähigkeiten, die ihm einst Kamal beigebracht hatte wieder erlangt zu haben... auch wenn erst auf geringer Ausprägung. Könnte man vielleicht ein kleines Ablenkungsmanöver starten? Enio sah zu Meyye. Der Brujah war schon längst verdunkelt aber die Gangrel bemerkte das natürlich nicht, da sie ja ständig an seiner Seite war. Enio sagte nichts... er war sich noch nicht einmal sicher ob sie es hier wagen könnten zu flüstern.
 
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Als Enio mal wieder ein Geheimnis aus seiner Bewaffnung macht, schnaubt Meyye kurz. Soll er doch... er reitet sie ja nur beide in die Scheisse, und Silvia noch dazu, wenn er meint dass er mit seinem Buttermesser von ihrer ersten Begegnung bei einem Garou weit kommt. Natürlich hat sie nicht vergessen, dass er vermutlich das Messer noch hat, mit dem Zacharii damals die Garou besiegt hat... aber sie rechnet nicht damit, dass er das bei so einer Sache mitnimmt. Eines besseren belehrt wird sie, als er den Dolch herausholt. Ihre Augen verengen sich.. aber sie sagt nichts. Sollte Enio Lust bekommen, nach den beiden Wachen noch weitere Garou anzugreifen, wie zum Beispiel die gefangenen, wird sie bestimmt keine Hemmungen haben, ihm in den Rücken zu fallen, auch buchstäblich wenn es sein muss. Wäre ihr das nicht zu widerwärtig bonzenhaft, würde sie das ohnehin tun. Eine solche Gelegenheit bekommt sie so schnell nicht wieder.

Die rufenden Wölfe, die sich entfernen, sind sozusagen der Startschuss.. und los geht es durch den nächtlichen Wald. Wir wollen ehrlich sein.. auch Meyye ist nicht von Natur aus eine lautlose Waldläuferin, vor allem nicht wenn ein Forst nicht von Bruchholz befreit wird. Das macht die Sache nicht gerade einfacher. Also geht die Heimlichkeit auf Kosten des Tempos. Sie bewältigt den Weg schweigsam und hockt schließlich mit Enio hinter einem Gesträuch, von dem aus sie den Hügel, die Garou und die Höhle gut sehen kann.

Und auch den Reisig. Das macht die Sache schwieriger für Enio. Vielleicht sollten sie es gleich anders machen? Sie blickt zur Seite, beugt sich dann vor, so dass ihr Gesicht höchstens noch 1,4 Millimeter von seinem Ohr entfernt ist. "Planänderung. Ich werfe, du flankst, wenn sie angreifen." Präsentierteller nennt sich sowas, wo Meyye sich grad draufstellt. Was weiß sie schon von Enios anderen Möglichkeiten.
 
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Enio überdachte kurz den Vorschlag. Es könnte funktionieren aber wenn es dumm lief – und das machte es meistens – wären sie ganz schnell in einen 1:1 Kampf verwickelt und leider bestand dabei auch noch die Möglichkeit, daß die beiden Werwölfe Verstärkung rufen konnten. Das wäre noch schlechter.

Enio würde wohl doch in die Trickkiste greifen müssen, wobei zu hoffen blieb, daß die so effektiv werden würde wie der Sheriff sich das wünschte. Auserdem mußte er schon wieder irgendwie nebenher Meyye täuschen. Das war in diesem Fall noch schwieriger als jeh zuvor. Aber es führte kein Weg daran vorbei. Irgendwann mußte der Brujah-Ahn vielleicht doch mal die Gangrel beseitigen, weil sie einfach zuviel über ihn wußte oder ahnte. Aber das war nichts über das man jetzt gerade nachdenken sollte.

Enio zuckte zunächst nur mit den Schultern, schüttelte dann aber den Kopf. So leise er nur konnte flüsterte er ebenfalls nur wenige Milimeter von Meyyes Ohren entfernt. „Anderer Vorschlag. Ich kann jemand darum bitten für eine kleine Ablenkung zu sorgen, die laut genug sein wird um meine Schritte zu übertönen. Jeh nach dem wie die beiden reagieren werde ich mir zunächst den Linken vorknöpfen... während du auf den Rechten wirfst. Das sollte den ebenfalls beschäftigen.“ Was fasselte der Sheriff jetzt wieder? Er wollte jemand bitten... was zu tun?! Enio fand diese Ausrede oder Erklärung selbst ein bißchen dünn aber es würde die Gangrel wenigstens weiterhin beschäftigen und sich ihre Gedanken über Enio machen lassen. Was der so alles konnte oder vorgab zu können. War das überhaupt ein Brujah? Manchmal jedenfalls eindeutig... manchmal aber nicht die Spur.
 
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An Verstärkung hat Meyye gar nicht gedacht.. aber nach Silva sollte die Gegend sonst ja auch recht leer sein, vor allem da die normalen Wölfe und Blutsverwandten nicht mehr da sind. Ihr Plan kommt ihr da ganz solide vor.. einfach, mit einem Minimum an Taktik und in der Erwartung dass sich die Garou so verhalten wie sie sie kennt. Wenn nach den drei Würfen der ihre noch steht und beide auf sie zukommen - Pech. Der Nahkampf ist zwar immer beschissen gegen die Werwölfe, aber da muss sie dann eben durch. Wahrscheinlich geht sie dann drauf und ebnet Enio den Weg.. vielleicht doch nicht so gut, der Plan.

Aber der hat ja schon wieder was Neues für sie. Sie runzelt die Stirn. Jemanden darum bitten? Der versucht doch schon wieder, ihr einen Bären aufzubinden. Tiere rufen? Müsste er nichtmal erwähnen, dass er sowas kann, wenn er es ihr sagen kann. Geister? Traut sie ihm nicht zu. Was gäb's noch? Irgendwann... eines gar nicht allzu fernen Tages, wird sie die Antworten aus ihm rausprügeln, soviel steht fest. Aber jetzt haben sie ein anderes Problem. Sie nickt nur knapp. Soll er sein Ding durchziehen. Sie nimmt ihre Waffen in die Hand und visiert den rechten an.
 
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Jetzt zählt es! Vielleicht wie noch nie zuvor. Sich ganz bewußt zwei Werwölfe im Kampf zu stellen ist nunmal was völlig anderes als zufällig und vor allem unfreiwillig einem zu begegnen und sich darauf zu beschränken Fersengeld zu geben. Aber jetzt war es schon zu spät. Sie hatten sich auf einen Weg begeben, der vielleicht ihr Ende in dieser Nacht schneller kommen lies als der durchschnittliche Brujah "Uaaahhhh" sagen konnte.

Geduldig und ohne Hast schälte sich Enio aus dem Gebüsch und bewegte sich langsam und vorsichtig in Richtung Reissigkreis. Es war ziemlich nervenaufreibend aber wenn er den Feind nicht schon frühzeitig warnen wollte, mußte er sich so leise und vorsichtig wie nur möglich bewegen. Beschissener Dschungel hier!

Die Waffe in der Hand und am Kreis angekommen besah sich der Sheriff noch einmal die Garou und die Umgebung etwas genauer. Hatten sie vielleicht einen weiteren Werwolf übersehen? Lag noch irgendwo ein Lupi herum? Konnten sich Wandler ebenfalls tarnen? Die Idee mit dem Reissig deutete jedenfalls darauf hin. Ja jetzt wäre es toll wenn die Garou den Platz noch mit einer Flutlichtanlage versehen hätten aber in dieser Dunkelheit waren Details nur schwer auszumachen. Vielleicht konnte man ja auch aus dem Verhalten der anderen beiden darauf schließen ob noch ein anderer Wandler bei ihnen war. Jedenfalls beobachtete Enio - in der Gewissheit, daß niemand ihn wahrnahm - noch einen kurzen Augenblick die Szenerie vor ihm.

Seine Fänge waren bereits aus seinem Kiefer getreten und Enio nahm langsam seine Hand und hob sie in Richtung Zähne. Jetzt war alles eine Frage des Timings. Trugbild erschaffen... Artefakt aktivieren... loslaufen... töten. Es klang so einfach und es gab wieder einmal jede Menge Dinge die schief gehen konnten.
 
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Dreck! Jetzt müßte man sich noch sicher sein aber für Enio bestand durchaus eine recht hohe Warscheinlichkeit, daß da drüben noch ein weiterer Garou rumgammelte. Aber was sollte er jetzt noch groß unternehmen auser sich auf den schlechtesten Fall vorzubereiten... auch wenn man das eigentlich schon wieder gar nicht konnte. Eines wollte er aber wenigstens noch versuchen. Unabhängig ob Meyye ihn sah - obwohl sie das eigentlich müßte sofern sie ihre Nachtsicht noch an hatte - hielt er in ihre Richtung die Hand nach oben und zeigte ihr drei Finger. Ganz doof war sie ja nicht also würde sie sich unter der gegebene Situation und der Tatsache, daß Enio noch gezögert hatte, warscheinlich denken können was Enio ihr sagen wollte. Drei Gegner! Wenn es dann doch nur zwei waren... auch egal.

Aber genug taktiert und überlegt. Jetzt galt es das durchzuziehen weswegen sie diesen verdammten Hügel rauf gekommen waren. Enio konzentrierte sich und gab seinem Willen ein Ziel. Es würde kein Bild entstehen und auch kein Geruch. Lediglich ein Geräusch... ein sehr lautes. Die Bewegung der bereits blutverschmierten Hand in Richtung Wolfsdorn ging fast automatisch.

Fast zeitgleich wie das Artefakt seit langer Zeit einmal wieder mit Blut getränkt wurde erklang hinter den Werwölfen ein grauenvolles, schwer einodernbares aber sehr lautes Geräusch. Es hörte sich an als ob gerade ein sehr großes und wildes Tier (oder war es doch etwas viel schlimmeres) sich schreiend und fauchend seinen Weg durch das Unterholz bahnte und die Laute, die es von sich gab, eine Mischung aus Schmerzensschreie und wütendem Kampfgeschrei waren. Das Ding hatte offenbar sehr schlechte Laune, kam direkt auf die Werwölfe zu und es drängte sich förmlich eine Bezeichnung auf, die das Gebrüll wohl am besten beschrieb: Nicht von dieser Welt!

Mit einsetzem des Geräsuches lief der Brujah los. Es war vielleicht dumm in normaler Geschwindigkeit zu laufen aber Enio wollte einerseits Blut sparen, da er wußte, das er noch jede Menge brauchen würde, und andererseits hatte der Sheriff nicht vor die ganze Strecke auf seinen Beinen zurückzulegen. Die Hälfte würde ausreichen müssen und sie würde auch genügen um Anlauf für einen beherzten Sprung zu bekommen. Blieb zu hoffen, daß die Garou von Enios erzeugter Ablenkung so in Beschlag genommen wurden, daß sie seine Schritte auf dem verdammten Reissig nicht hörten.
 
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Da hat Meyye Enio mal wieder was voraus (davon hat sie eine ganze Menge, wenn sie wer fragen würde.. wobei Enio vermutlich ganz anderer Meinung ist).. sie hat schonmal gegen Garou gekämpft. Nicht dass sie sich was darauf einbilden würde... von den zwei ernsthaften Kämpfen die sie bestritten hat ging sie in einem gnadenlos unter und hat ihren Sieg im zweiten Sekundenbruchteilen und einem günstigen Schicksal zu verdanken, so realistisch ist sie da schon. Als sie daher sieht wie Enio drei Finger hochhebt, ist sie alles andere als begeistert... einer mehr als sie, das ist genau das Verhältnis mit dem sie fast sicher verlieren! Na gut, streich das fast. Andererseits reicht es vielleicht, in die Höhle zu gelangen wenn die Wächter noch nicht ganz Hackfleisch aus ihnen gemacht haben.

Meyye konzentriert sich auf ihr Blut und lässt es durch die Adern jagen, ihre Muskeln anreichern, ihre Bewegungen geschmeidiger und treffsicherer machen, und etwas Kraft kann sicher auch nicht schaden... jedenfalls hat sie das vor, als sie den Schrei hört und die Bewegung von etwas großem.. noch ein Garou? Der dritte? Oder Enios Ablenkung? Egal, es geht los. Sie schaut zu den Garou, dann presst sie nochmal Blut durch ihre Adern und Kapillaren, bis sie dieses Kribbeln am ganzen Körper verspürt und alles in Zeitlupe versinkt.. erst dann springt sie auf und wirft.
 
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Wie immer geht es, wenn man erstmal angefangen hat, plötzlich sehr schnell. Und meistens natürlich vollkommen anders als man es sich eigentlich gedacht hatte.

Enio rannte wie ein Wilder gegen die beiden Wachen an und sprang dann los um möglichst viel Raum zu gewinnen, an dem er auf dem Reisigfeld kein unnötiges Geräusch verursachte. Er landete etwa nach der Hälfte des ausgelegten Feldes, dies dann jedoch recht geräuschvoll. Natürlich nutzte er die noch immer bestehende Restenergie die ihn vorantrieb und spurtete weiter.

Und tatsächlich!
Einer der beiden, wie es der Zufall will sogar ausgerechnet der, der ihm am Nächsten stand, hatte noch immer nicht begriffen was grade vor sich ging. Mit gelangweiltem Blick sah er an dem Brujah vorbei in den Wald. Als er endlich erkannte was vor sich ging, war es bereits zu spät, Enio war in Kampfreichweite ohne das er in irgendeiner Weise reagiert hatte. Seine Kumpane hinter ihm war da schneller, auch er hatte die Initiative an sich vorbeigehen lassen, aber wenigstens war er in Crinos bevor der erste Streich ausgeführt werden konnte.

Der nun folgende Kampf war unsausweichlich und er würde erst enden, wenn eine der beiden Rassen als alleiniger Sieger vom Platze ging. Für die Garou stand außer Frage wer dies sein würde. Der Crinos, seine Name war Andrej stieß einen mordlustigen Schrei aus.
Es gab Blut zu fressen...
 
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Es war einen Versuch wert. Enio hatte sich von seiner Ablenkung mehr erhofft aber er hatte sich auch von seinem Sprung mehr erhofft. Nein... das war bereits im Ansatz keine Glanzleistung aber es war auch niemand da, der Haltungsnoten gab.

Enio landete geräuschvoll und ein wenig plump. Aber er lies sich davon nicht von seinem Ziel abbringen. Zu seinem unverschämten Glück, das der Brujah manchmal durchaus hatte, schien der Werwolf auf den Enio zuhielt irgendwie gerade mit seinen Gedanken woanders zu sein... oder er war doch noch etwas von dem furchteinflösenden Geräusch beeinflusst und verwirrt. Der Sheriff fackelte nicht lange und stieß zu. Leider ebenso ungeschickt wie er gesprungen war. Der Werwolf schaffte es mühelos Enios Schlag auszuweichen und gab sofort Kontra.

Enio gab ein verbittertes Fauchen von sich als er den Schmerz spürte. Irgendetwas hatte ihm mehr Schaden zugefügt als ein verdammter Garou in dieser Halbmenschengestalt normalerweise machen sollte. Keine Zeit darüber nachzudenken. Angeschlagen wie Enio war bleib ihm sowieso nichts anderes übrig. Er führte einen weiteren Schlag durch und letztendlich war es nur der wahnsinnigen Schlagfrequenz und der Geschwindigkeit des Italieners zu verdanken, daß er den Wandler richtig erwischte. Was für eine erbärmliche Vorstellung? Aber die übernatürliche Stärke des Sheriffs und die Waffe, die er in den Händen hielt taten ihr Werk und lächerlicherweise reichte für den Garou dieser eine Schlag aus um ihn niederzustrecken. Wo war der andere?

Nichts kam auf Enio brüllend und Klauenwetzend zugerannt. Das konnte nur eines bedeuten. Meyye hatte es geschafft wesentlich eleganter und vor allem verschleißfreier den anderen zu erledigen. Enio hatte Schmerzen. Einerseits hatte er bereits schon wieder genug für heute aber andererseits verlangte er nach mehr. War es das Tier... wie immer? Oder sprach der Geist des Dornes zu Enio? Es war egal. Enio fühlte sich gerade eigentlich eher nach Feierabend.
 
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Das ist nicht gerade ehrenhaft. denkt sich Meyye noch als sie alle drei Wurfmesser auf die Reise geschickt hat. Aber das da.. sind Garou die sich auf die Seite der Tänzer der Schwarzen Spirale geschlagen haben, und sie selbst ist nunmal keine Garou. Sie kann auf die Ehre pfeifen wenn es etwas bringt! Der in Crinos befindliche Garou ist tatsächlich schnell von Begriff.. er kann einem ihrer Messer ausweichen, wie auch immer er das gemacht hat.. die anderen beiden finden ihr Ziel, fast schon zeitgleich, da nicht mal einen Lidschlag zwischen die einzelnen Würfe gepasst hätte. Der Garou ist noch dabei, zurückzustolpern, seine großen Wolfsaugen scheinen fast aus den Höhlen zu quellen, da bricht sie schon durchs Gebüsch und rennt.. diesmal in normaler Geschwindigkeit, denn ihr Blut braucht sie woanders. Krallen wachsen da wo gerade eben ihre Fingernägel noch waren.

Dann entscheidet sich das Gehirn des Garou, seinen Tod zu akzeptieren und er fällt, reglos. Meyye weiß, dass er tot ist. Wäre auch nur ein Fünkchen Leben noch in ihm, weiß sie dass ihn nichts davon abhalten könnte, sich auf ihn zu stürzen. Sie wird dennoch nicht langsamer, krachend zerbricht Reisig unter ihren Schuhen als sie auf ihn zurennt, sich aber zugleich den Luxus erlaubt, sich umzuschauen. Was ist mit dem zweiten.. und dem dritten?

Aber der Brujah hat es auch geschafft... ein Teil von ihr ist darüber nicht erfreut. "Wo ist der dritte?" ruft der pragmatischere Teil von ihr. Oh.. na immerhin ist er verletzt, das ist doch auch was.
 
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Enio hielt sich fast schon verkrampft an dem Wolfsdorn fest. Er wußte, daß er ihn jetzt nicht mehr so einfach loslasen konnte. Was würde dann passieren? Würde er in Starre fallen? Blut konnte viel heilen aber es war mehr als schlecht wenn man schon übel angeschlagen war und sich dann auch noch der Pein des Artefaktes aussetzen mußte.

Enio war immer noch in Hab Acht Stellung. War da wirklich kein dritter Werwolf mehr. Der Brujah sprach leise. Es war zwar grotesk jetzt noch leise zu sprechen aber er konnte nicht anders. Es war einfach angebracht. "Keine Ahnung... könnt mich auch getäuscht haben. Scheiß drauf... laß uns verdammt nochmal das tun weswegen wir hier her gekommen sind und dann wieder abhauen." Enio versuchte sich selbst zu analysieren. was genau war eigentlich kaputt? Wodurch hatte ihn der Neandertalertyp so verletzt?
 
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Meyye schnaubt nur. Getäuscht... na schön. "Schau mal weg." sagt sie ihm, während sie sich selbst umsieht... oder besser gesagt lauscht... oder noch besser gesagt, darauf achtet, was ihre Ohren machen. Der Nebel ist natürlich ärgerlich... aber immerhin ist ihr die Dunkelheit egal. Außerdem wirft sie einen Blick in die Richtung, in die ihr drittes Messer geflogen ist. Das muss sie unbedingt wiederfinden.
 
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Enio verstand nicht was Meyye mit dem "Schau mal weg" bezwecken wollte oder gemeint hatte. Er fragte aber auch nicht nach. Stattdesse versucht er zweierlei. Er sieht sich den Typen am Boden genauer an um herauszufinden warum der ihn so schwer mitgenommen hat und zum anderen versucht der Italiener trotzdem die Gegend ein wenig im Auge zu behalten falls doch noch irgendwo ein weiterer Werwolf herumlungert. Das ganze mußte schnell gehen. Enio hatte keine Lust länger als notwendig auf diesem Präsentiertellen zu stehen. Eine scheiß Gegend war das hier. Er hoffte nur das es das alles Wert war und mit Silva und ihrer Mutter tatsächlich auch die richtigen Verbündeten dabei heraussprangen und nicht nur wieder neue Gegner, die die verdammte Stadt und ihre Untoten Bewohner in Schutt und Asche legen wollten.
 
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